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Die Trockenland Elefantenspitzmaus Elephantulus intufi auch Trockenland Russelspringer ist eine Art der Elefantenspitzmause aus der Ordnung der Russelspringer Macroscelidea Sie besitzt die fur alle Vertreter der Elefantenspitzmause typische lange russelartige Nase und kurze Vorder sowie lange Hinterbeine Der Lebensraum umfasst trockene halbwustenartige Landschaften im sudwestlichen Afrika die aber als Voraussetzung fur die Anwesenheit der Art einen gewissen Pflanzenbewuchs benotigen Der flinke Bodenbewohner ernahrt sich uberwiegend von Insekten und nutzt mehr oder weniger fest umrissene Streifgebiete die mit Unterschlupfen durchsetzt sind und verschiedene Aufenthaltsplatze etwa zum Sonnenbaden enthalten Mannchen und Weibchen bilden monogame Paare die ein Leben lang halten gemeinsame Aktivitaten ausserhalb der Paarung sind allerdings selten Ein Wurf umfasst ein bis zwei Jungtiere bei deren Aufzucht keine vaterliche Betreuung stattfindet Die Trockenland Elefantenspitzmaus wurde 1836 wissenschaftlich eingefuhrt ihr Bestand gilt als nicht gefahrdet Trockenland ElefantenspitzmausTrockenland Elefantenspitzmaus Elephantulus intufi SystematikUberordnung Afrotheriaohne Rang AfroinsectiphiliaOrdnung Russelspringer Macroscelidea Familie MacroscelididaeGattung Elefantenspitzmause Elephantulus Art Trockenland ElefantenspitzmausWissenschaftlicher NameElephantulus intufi A Smith 1836 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Fressfeinde und Parasiten 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten Die Trockenland Elefantenspitzmaus ist ein kleinerer Vertreter der Elefantenspitzmause Er erreicht eine Gesamtlange 21 1 bis 27 2 cm Davon entfallen 9 7 bis 14 2 cm auf den Schwanz der damit der Lange des restlichen Korpers entspricht oder diese geringfugig ubertrifft 105 Das Gewicht variiert zwischen 35 und 62 g Ein ausgepragter Sexualdimorphismus ist nicht erkennbar Untersuchungen von 116 Individuen aus Namibia ergaben eine Gesamtlange von durchschnittlich 23 5 cm fur Mannchen Schwanzlange 12 1 cm und 23 7 cm fur Weibchen Schwanzlange 12 1 cm 1 Auch das Korpergewicht ist bei beiden Geschlechtern relativ ahnlich So sind mannliche Tiere mit im Mittel 45 9 g etwa gleich schwer wie weibliche die rund 45 7 g wiegen Typisch fur die Art sind der grosse Kopf mit der russelartig verlangerten Nase und die gegenuber den Hinterbeinen sehr kurzen Vorderbeine Das Fell ist dicht und weich die einzelnen Haare werden bis zu 12 mm lang zeigen eine dunkelgraue Farbung und besitzen eine gelblichbraune Spitze Das Ruckenfell und die Kopfoberseite wirken insgesamt gelblichbraun an den Seiten ist es jedoch blasser getont Generell sind Individuen aus dem westlichen Verbreitungsgebiet heller gefarbt als im ostlichen 2 Die Bauchseite und ebenso das Kinn besitzen einen hellgrauen bis weisslichen Farbton Die Ohren sind 22 bis 25 mm lang und haben gerundete Spitzen An der Innenseite der Ohrmuschel treten lange weissliche Haare auf hinter den Ohren befinden sich goldbraune Farbflecken Die grossen Augen werden von einem weisslichen Augenring vollstandig umrahmt Der Schwanz zeigt sich oberseits dunkel unterseits heller Die Haare sind hier kurz und weisslich gefarbt auf der Schwanzoberseite zusatzlich mit schwarzen Spitzen ausgestattet Die Haarlange nimmt zum Schwanzende hin zu allerdings ist kein Haarbusch wie etwa bei der Westlichen Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus rupestris ausgebildet Die Hande und Fusse sind jeweils funfstrahlig und tragen kurze Krallen Das dicke Hautpolster der hinteren Fusssohlen zeigt eine braune Farbung im Gegensatz zu der schwarzen bei der Ostlichen Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus myurus Die Hinterfusslange liegt bei 29 bis 39 mm durchschnittlich 33 7 mm 3 4 5 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten Der Schadel besitzt eine Lange von 34 mm und eine Breite an den Jochbogen von 19 5 mm Das Nasenbein wird rund 13 mm lang Die Paukenblase ist nur leicht geschwollen Das Gebiss besteht aus 40 Zahnen und weist folgende Zahnformel auf 3 1 4 2 3 1 4 2 displaystyle frac 3 1 4 2 3 1 4 2 nbsp Die Schneidezahne der oberen Zahnreihe sind alle etwa gleich gross der Eckzahn ist spitz Am zweiten und dritten unteren Pramolar fehlt das jeweils zusatzliche hintere dritte Hockerchen wie es bei der nahe verwandten Westlichen Klippen Elefantenspitzmaus vorkommt Wie bei dieser ist der obere zweite Pramolar aber molariform gestaltet und ahnelt so den hinteren Backenzahnen Die Lange der oberen Zahnreihe vom ersten Schneidezahn bis zum letzten Molar betragt rund 17 5 mm 2 1 5 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet braun der Trockenland ElefantenspitzmausDas Verbreitungsgebiet der Trockenland Elefantenspitzmaus befindet sich im sudwestlichen Afrika vom nordwestlichen und nordlichsten Teil Sudafrikas uber grosse Teile Namibias mit Ausnahme der kustennahen Bereiche der Namib bis in den Sudwesten Angolas und in die sudlichen und zentralen Teile von Botswana Sie ist dabei an besonders trockene savannen bis halbwustenartige Landschaften mit weniger als 200 bis 450 mm Jahresniederschlag angepasst Aufgrund dessen dominieren in den bewohnten Habitaten niedrige Buschvegetation und dunne Grasdecken auf festen oder sandigen Boden Dabei muss eine gewisse Anzahl an Versteckmoglichkeiten vorhanden sein so dass die Art in vollstandig offenen Arealen nicht auftritt Die Populationsgrosse ist unbekannt die Dichte kann aufgrund der stark schwankenden Umweltbedingungen im sudwestlichen Afrika aber deutlich variieren Die Art gilt jedoch als lokal relativ haufig 6 Ein Grossteil des Verbreitungsgebietes uberschneidet sich mit dem der Westlichen Klippen Elefantenspitzmaus die aber felsigerer Regionen bedarf Dabei kommt es teilweise zu Verwechslungen der beiden Arten vor allem in Gebieten wo die jeweils bevorzugten Landschaftsraume gemeinsam auftreten 7 Im Osten grenzt das Verbreitungsgebiet der Trockenland Elefantenspitzmaus an die Areale der Ostlichen Klippen Elefantenspitzmaus und der Kurznasen Elefantenspitzmaus Elephantulus brachyrhynchus In der zentralen Kalahari ist die Trockenland Elefantenspitzmaus der einzige Vertreter der Elefantenspitzmause 2 3 5 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten nbsp Trockenland Elefantenspitzmaus im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark in SudafrikaDie Trockenland Elefantenspitzmaus kann sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv sein zu den Hauptzeiten gehoren die Dammerungsphasen Sie ist ein Bodenbewohner und bewegt sich dort als schneller cursorialer Laufer teils vierfussig springend fort Haufig halten sich die Tiere in buschbewachsenen Regionen versteckt und sind so in der Regel schwer zu beobachten und meist nur anhand der sich standig bewegenden Ohren und des Russels erkennbar Die einzelnen Individuen nutzen Aktionsraume die laut Untersuchungen im Erongogebirge eine Grosse von 0 47 ha bei mannlichen und 0 32 ha bei weiblichen Tieren erreichen Uber jedem Aktionsraum liegen bis uber ein Dutzend verschiedene Verstecke verteilt Gelegentlich etwa bei Storungen besetzt die Trockenland Elefantenspitzmaus kurzzeitig auch Baue die durch Nagetiere angelegt wurden Sie grabt keine eigenen Erdhohlen Unterschlupfe befinden sich unter bis zu 1 m hohen Buschen oder in 15 bis 20 cm breiten Felsspalten Die Eingange der Verstecke unter Buschen sind haufig mit bis 5 cm machtigem Blatterabfall verdeckt Spezielle Nester im Innern werden nicht angelegt Zwischen den einzelnen Aufenthaltsgebieten wie Schlaf und Fressplatzen oder Bereichen zum Sonnenbaden legen die Tiere Pfade an auf denen sie Steinchen und Blatter mit ihren Vorderpfoten beseitigen Zum Schlafen oder zur Ruhe hockt sich ein Tier auf alle Viere und bettet den Kopf auf die Vorderbeine Die Schlafdauer betragt maximal 10 Minuten allerdings ist die Trockenland Elefantenspitzmaus stets aufmerksam um bei unbekannten Gerauschen oder Ahnlichem alarmiert aufzuspringen und schnuffelnd nach dem Ursprung der Storung zu suchen 8 3 4 5 Wie fur andere Elefantenspitzmause ebenfalls typisch leben die beiden Geschlechter in monogamen Paaren die haufig das gesamte Leben lang halten Manchmal gehen gebundene Mannchen auch weitere Bindungen gleichzeitig mit ungebundenen Weibchen ein die aber meist nur kurze Zeit bestehen Sie enden sobald das ungebundene Weibchen einen festen Partner findet Die Streifgebiete der Paare uberschneiden sich entweder vollstandig oder zu grossen Teilen Die Uberlappungen der beiden Reviere sind umso starker je hoher die Populationsdichte in einem Gebiet ist Zu den Aktionsraumen anderer Paare gibt es nur wenige Uberschneidungen so dass moglicherweise Territorialitat vorliegt Gemeinsame Aktivitaten der gebundenen Tiere ausserhalb der Paarung finden nur selten statt manchmal treffen sie sich vor Unterschlupfen kurzzeitig und reiben gegenseitig die Nasen als Kontaktform aneinander oder nehmen zusammen kurze Sonnenbader Zumeist nutzen sie aber getrennte Aufenthalts und Ruheplatze wobei nur ein Teil von diesen abwechselnd auch von beiden Partnern genutzt wird 8 3 4 5 Die innerartliche Kommunikation besteht aus mehreren Formen Neben Duftmarken aus Drusensekten kommen verschiedene Lautausserungen zum Einsatz etwa ein hoher Quiekton als Warnung oder ein weiches Schnurren Vergleichbar anderen Arten der Elefantenspitzmause benutzt die Trockenland Elefantenspitzmaus auch Fusstrommeln deren Schlage mit den Hinterbeinen erzeugt werden Die Trommelserie umfasst regelmassige Abfolgen mit Abstanden von 200 bis 300 ms in welche irregulare Folgen von kurzerer Dauer zumeist unter 50 ms und variierenden Langen eingestreut sind Insgesamt kann sie uber mehrere Sekunden bis hin zu Minuten andauern 9 3 4 Ernahrung Bearbeiten Die hauptsachliche Nahrung der Trockenland Elefantenspitzmaus besteht aus Insekten vornehmlich Ameisen Im Kalahari Gemsbok Nationalpark in der sudlichen Kalahari stellen Insekten bis zu 87 der verzehrten Biomasse dar Der Rest entfallt auf Pflanzen 10 11 Die Beutesuche findet uberwiegend im Schutz hoher Pflanzen und Busche statt Kleinere Beutetiere werden sofort gefressen grossere wie beispielsweise Grashupfer bringt die Trockenland Elefantenspitzmaus in Verstecke und verspeist sie dort 3 4 5 Die Korpertemperatur der Trockenland Elefantenspitzmaus liegt bei 33 5 bis 37 7 C und ist relativ stabil Die Aussentemperaturen im Lebensraum variieren zwischen 5 und 37 C teilweise treten kuhle Nachte auf Jedoch ist bei der Trockenland Elefantenspitzmaus im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung kein Torpor wahrend kalterer Jahresabschnitte nachgewiesen Diese Phasen werden von der Art durch haufigere Sonnenbader und Aufenthalte in durchwarmten Verstecken uberbruckt zudem kommt es auch zur Verengung der Blutgefasse Vasokonstriktion Uberhitzung bei hohen Aussentemperaturen von 35 C und daruber begegnen die Tiere mit Inaktivitat und einer starkeren Verdunstung von Wasser auf der Korperoberflache 12 13 4 Fortpflanzung Bearbeiten In Botswana und im nordlichen Sudafrika wurden trachtige Weibchen bisher nur im Zeitraum vom August bis Februar oder Marz beobachtet Dies fallt in die warme und feuchte Jahreszeit der Region und wurde fur eine saisonal beschrankte Fortpflanzungsphase sprechen wie es etwa bei der Ostlichen Klippen Elefantenspitzmaus der Fall ist 3 Untersuchungen in Namibia ergaben dagegen Hinweise auf eine nicht an bestimmte Jahresabschnitte und Klimaverhaltnisse gebundene Fortpflanzung so dass diese hier mehr oder weniger ganzjahrig erfolgt Der Geschlechtsakt ist relativ kurz und dauert rund 30 Sekunden Die Tragzeit liegt bei 50 bis 52 Tagen Ein Wurf besteht aus einem oder zwei Jungtieren Die Neugeborenen wiegen jeweils rund 10 g 14 und sind bei der Geburt wie bei anderen Vertretern der Elefantenspitzmause relativ weit entwickelt Sie verbleiben in einem eigenstandigen vom Mutter und Vatertier getrennten Versteck Die Mutter besucht sie nur unregelmassig zum Saugen was als System des Absentismus der Mutter bezeichnet wird und typisch fur Russelspringer ist Eine Betreuung des Nachwuchses seitens des Vatertieres findet nicht statt Taglich nehmen die Jungtiere rund 1 g an Korpergewicht zu Mit drei Wochen erfolgt erstmals die Aufnahme von fester Nahrung nach funf Wochen werden die Jungtiere entwohnt Sie erreichen mit rund zwei bis zweieinhalb Monaten das Gewicht ausgewachsener Tiere 15 8 4 Die Lebenserwartung in freier Wildbahn ist unbekannt in menschlicher Obhut gehaltene Tiere wurden bis zu neun Jahre und drei Monate alt was den hochsten Wert unter den Elefantenspitzmausen darstellt 16 5 Fressfeinde und Parasiten Bearbeiten Die hauptsachlichen Fressfeinde sind die Schleiereule und die Gehornte Puffotter Bei Begegnungen fluchtet die Trockenland Elefantenspitzmaus schnell in Areale mit schutzender Grasbedeckung oder in Verstecke Als aussere Parasiten treten Zecken wie Rhipicephalus auf 17 4 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Russelspringer nach Heritage et al 2020 18 Macroscelidea Macroscelididae Macroscelidinae Galegeeska Petrodromus Petrosaltator Macroscelides Elephantulinae Elephantulus Rhynchocyonidae RhynchocyonVorlage Klade Wartung StyleDie Trockenland Elefantenspitzmaus ist eine Art aus der Gattung der Elefantenspitzmause Elephantulus die insgesamt acht Arten umfasst Diese bewohnen weite Teile des sudlichen und ostlichen Afrikas Die Elefantenspitzmause gehoren zur Ordnung der Russelspringer Macroscelidea eine Gruppe kleinerer in Afrika endemisch auftretender Saugetiere Die Ordnung wird heute mit den Rhynchocyonidae und den Macroscelididae in zwei Familien unterschieden 19 In die Rhynchocyonidae werden nur die Russelhundchen Rhynchocyon gestellt die Familie ist somit monotypisch Der Lebensraum dieser grossten Vertreter der Russelspringer bilden dicht bewaldete Habitate Den Macroscelididae gehoren neben den Elefantenspitzmausen auch die Russelratte Petrodromus die Nordafrikanische Elefantenspitzmaus Petrosaltator sowie die Arten der Gattungen Galegeeska und Macroscelides an Sie gelten zumeist als Bewohner eher trockener und offenerer Landschaften und kommen sowohl in Savannen als auch in wustenartigen Regionen vor Beide Familien trennten sich laut Molekulargenetischen Untersuchungen bereits im Unteren Oligozan vor etwa 32 8 Millionen Jahren voneinander ab Beginnend mit dem Oberen Oligozan vor rund 28 5 Millionen Jahren kam es zu einer starkere Aufsplitterung der Macroscelididae 20 21 Innere Systematik der Elefantenspitzmause nach Krasova et al 2021 22 Elephantulus Elephantulus myurus Elephantulus edwardii Elephantulus pilicaudus Elephantulus rupestris Elephantulus intufi Elephantulus fuscus Elephantulus brachyrhynchusVorlage Klade Wartung StyleUnberucksichtigt bleibt die Position von Elephantulus fuscipes da von der Art bisher kaum genetisches Material vorliegt nbsp Historische Darstellung der Trockenland Elefantenspitzmaus von 1839Uber die allgemeinen Verwandtschaftsverhaltnisse der Russelspringer hinaus ergaben molekulargenetischen Analysen aus dem Jahr 2011 dass die Elefantenspitzmause derzeit eine paraphyletische Gruppe bilden da Petrosaltator Petrodromus und Macroscelides momentan noch tief in die Gattung Elephantulus eingebettet sind Jedoch unterstutzen die genetischen Untersuchungen die enge Verwandtschaft einer Gruppe von sud und ostafrikanischer Arten Innerhalb dieser Gruppe stellt die Westliche Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus rupestris den nachsten Verwandten der Trockenland Elefantenspitzmaus dar Dieser gemeinsamen Verwandtschaftsgruppe kann eine Klade weiterer uberwiegend sudafrikanischer Arten beigeordnet werden die sich aus der Ostlichen Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus myurus der Kap Elefantenspitzmaus Elephantulus edwardii und der erst 2008 neu beschriebenen Karoo Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus pilicaudus zusammensetzt Die Vorfahren dieser grossen Artengemeinschaft lebten moglicherweise ursprunglich im ostlichen Afrika Vor rund 11 5 Millionen Jahren zu Beginn des Oberen Miozans kam es zu einer deutlichen Aridisierung des Kontinentes was als Grund fur die Auswanderung dieser fruhen Vertreter der Elefantenspitzmause in Richtung Suden und Sudwesten und somit zu den heutigen Verbreitungsgebieten angesehen wird Eine weitere Aufsplitterung der Elefantenspitzmause wurde durch eine erneute Austrocknung der Landschaften des sudlichen Afrikas im Ubergang vom Oberen Miozan zum Pliozan vor rund 6 Millionen Jahren verursacht 20 Zwischen 1932 und 1955 wurden rund ein halbes Dutzend Unterarten der Trockenland Elefantenspitzmaus beschrieben so etwa E i campbelli E i kalaharicus E i mossamedensis oder E i omahekensis die weitgehend nur auf einigen Fellvariationen basierten Allerdings sind die morphologischen Unterschiede innerhalb der Art eher gering 1 weshalb die verschiedenen Unterarten heute in der Regel nicht anerkannt werden 2 3 4 Jedoch lassen genetische Studien aus dem Jahr 2021 erkennen dass eine nordliche Gruppe aus Angola und eine sudliche aus Namibia und Sudafrika absetzbar ist Eventuell handelt es sich hierbei um potentielle eigenstandige Arten 22 Fossilreste der Trockenland Elefantenspitzmaus sind bisher nur aus den archaologischen Fundstellen Swartkrans und aus Sterkfontein uberliefert Dort konnte sie in mehreren Fundschichten Sterkfontein Members M4 M5 und post M6 sowie Swartkrans Members 1 3 nachgewiesen werden deren Alter von 2 8 Millionen bis 100 000 Jahren vor heute zuruck reicht Beide Fundstellen liegen etwas ausserhalb des heutigen Verbreitungsgebietes der Trockenland Elefantenspitzmaus so dass angenommen werden kann dass sie unter den damals teils trockeneren Klimaverhaltnissen einen grosseren Landschaftsraum besiedelte In einigen Schichtgliedern ist die Art dort mit der wesentlich selteneren Dunklen Elefantenspitzmaus Elephantulus fuscus vergesellschaftet aufgefunden worden Ihr Vorkommen liegt heute deutlich weiter nordlich 23 24 25 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Trockenland Elefantenspitzmaus wurde von Andrew Smith im Jahr 1836 unter dem Namen Macroscelides intufi erbracht Smith gab als Typusregion die Ebenen um Kurrichane in der Region Marico in der heutigen sudafrikanischen Provinz Nordwest an Zur Beschreibung stand Smith ein einzelnes Individuum zur Verfugung dessen Korperlange 13 3 cm betrug Er erkannte spater auch die sehr nahe Verwandtschaft mit der Westlichen Elefantenspitzmaus 26 27 Hauptsachlich in den 1950er Jahren fuhrten einige Wissenschaftler diese innerhalb der Trockenland Elefantenspitzmaus was aber wahrend einer Revision der Familie der Russelspringer im Jahr 1968 korrigiert wurde 2 3 4 Bedrohung und Schutz BearbeitenBisher liegen keine grosseren Bestandsbedrohungen fur die Trockenland Elefantenspitzmaus vor Ihre Verbreitung in teils halbwustenartigen Trockenlandschaften fuhrt nur zu wenigen Konflikten mit dem Menschen Lokal etwa im Bushmanland im nordwestlichen Sudafrika kann es zu Uberschneidungen mit Weidetieren kommen die moglicherweise daraus fur die Art entstehenden Beeintrachtigungen werden aufgrund der bekannten Lebensweise der Russelspringer als eher gering eingeschatzt Die IUCN listet sie daher als nicht gefahrdet least concern Die Trockenland Elefantenspitzmaus kommt in mehreren geschutzten Gebieten vor 6 In zoologischen Garten wird sie nur selten gehalten in Europa bestand eine Zucht im Zoo von Frankfurt am Main von 1958 bis 1970 28 Literatur BearbeitenStephen Heritage Macroscelididae Sengis In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 206 234 S 232 233 ISBN 978 84 16728 08 4 Mike Perrin und Galen B Rathbun Elephantulus intufi Bushveld Sengi Bushveld Elephant shrew In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 268 269 Galen B Rathbun Elephantulus intufi A Smith 1836 Bushveld elephant shrew In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 30 31Einzelnachweise Bearbeiten a b c J O Matson und B R Blood Morphological variability and species limits in elephant shrews Elephantulus intufi and E rupestris from Namibia Mammalia 62 1 1997 S 77 93 a b c d e G B Corbet und J Hanks A revision of the elephant shrews Family Macroscelididae Bulletin of the British Museum Natural History Zoology 16 1968 S 47 111 a b c d e f g h i Galen B Rathbun Elephantulus intufi A Smith 1836 Bushveld elephant shrew In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 30 31 a b c d e f g h i j Mike Perrin und Galen B Rathbun Elephantulus intufi Bushveld Sengi Bushveld Elephant shrew In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 268 269 a b c d e f g Stephen Heritage Macroscelididae Sengis In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 206 234 S 232 233 ISBN 978 84 16728 08 4 a b C Stuart M Perrin C FitzGibbon M Griffin IUCN SSC Afrotheria Specialist Group und H Smit Stellenbosch University Elephantulus intufi The IUCN Red List of Threatened Species Version 2014 3 1 zuletzt abgerufen am 28 Februar 2015 Deanna K Tolliver Lynn W Robbins I L Rautenbach Duane A Schlitter und C G Coetzee Biochemical Systematics of Elephant Shrews from Southern Africa Biochemical Systematics and Ecology 17 4 1989 S 345 355 a b c Galen B Rathbun und C D Rathbun Social structure of the bushveld sengi Elephantulus intufi in Namibia and the evolution of monogamy in the Macroscelidea Journal 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In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 258 260 a b Jarmila Krasova Ondrej Mikula Radim Sumbera Sylvie Horakova Jan Robovsky Danila S Kostin Aleksey A Martynov Leonid A Lavrenchenko und Josef Bryja The Rufous Sengi is not Elephantulus Multilocus reconstruction of evolutionary history of sengis from the subfamily Macroscelidinae Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 59 4 2021 S 918 932 doi 10 1111 jzs 12460 D M Avery The Plio Pleistocene vegetation and climate of Sterkfontein and Swartkrans South Africa based on micromammals Journal of Human Evolution 41 2001 S 113 132 Patricia A Holroyd Past records of Elephantulus and Macroscelides geographic and taxonomic issues Afrotherian Conservation 7 2009 S 3 7 Patricia A Holroyd Macroscelidea In Lars Werdelin und William Joseph Sanders Hrsg Cenozoic Mammals of Africa University of California Press Berkeley London New York 2010 S 89 98 Andrew Smith Report of the Expedition for Exploring Central Africa Kapstadt 1836 S 1 68 S 42 2 Andrew Smith Illustrations of the Zoology of South Africa Mammalia London 1839 Tafel 12 3 Zootierliste 4 zuletzt abgerufen am 26 Juni 2015Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trockenland Elefantenspitzmaus Elephantulus intufi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Elephantulus intufi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2014 3 Eingestellt von Stuart Perrin FitzGibbon Griffin amp Smit 2008 Abgerufen am 28 Februar 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trockenland Elefantenspitzmaus amp oldid 232985036