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Die Kap Elefantenspitzmaus Elephantulus edwardii ist eine Art der Elefantenspitzmause aus der Ordnung der Russelspringer Macroscelidea Sie ist endemisch im sudlichen und westlichen Teil von Sudafrika verbreitet wo sie uberwiegend die trockenen Landschaften der Karoo aber auch des starker bewachsenen Fynbos bewohnt Das kleine Saugetier ist wie alle Elefantenspitzmause durch seine russelartig verlangerte Nase und durch kurze Vorder und lange Hinterbeine gekennzeichnet Als spezialisierter und flinker Bodenbewohner ist die Art an steinigen und felsigen Untergrund angepasst Die Tiere leben einzeln oder in monogamen Paaren ein Wurf umfasst im Durchschnitt zwei Jungen Die Hauptnahrung besteht aus Insekten und Pflanzenteilen womit die Kap Elefantenspitzmaus einen Allesfresser darstellt Bei ihrer Suche nach Nahrung fungiert sie aber auch als Bestauber einiger Pflanzen Die Erstbeschreibung der Art erfolgte 1839 Teilweise galt sie als synonym mit der Ostlichen Klippen Elefantenspitzmaus Allgemein ist die Kap Elefantenspitzmaus nicht sehr haufig ihr Bestand wird aber nicht als bedroht angesehen Kap ElefantenspitzmausKap Elefantenspitzmaus Elephantulus edwardii Zeichnung aus der Erstbeschreibung von Andrew Smith 1839 SystematikUberordnung Afrotheriaohne Rang AfroinsectiphiliaOrdnung Russelspringer Macroscelidea Familie MacroscelididaeGattung Elefantenspitzmause Elephantulus Art Kap ElefantenspitzmausWissenschaftlicher NameElephantulus edwardii A Smith 1839 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Parasiten 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten Die Kap Elefantenspitzmaus gehort zu den mittelgrossen Vertretern der Elefantenspitzmause und besitzt eine Gesamtlange von 22 0 bis 28 8 cm Davon entfallen zwischen 11 5 und 14 9 cm auf den Schwanz der somit gleich lang oder etwas langer als der restliche Korper ist Das Gewicht variiert von 36 bis 65 g Mannliche Tiere sind mit durchschnittlich 47 g etwas leichter als weibliche die im Mittel rund 55 g wiegen konnen Untersuchungen von wenigstens 90 Individuen auf dem Bokkeveld Plateau im westlichen Sudafrika erbrachten Kopf Rumpf Langen von 9 4 bis 12 5 cm und Schwanzlangen von 11 7 bis 16 cm bei einem Gewicht von 37 bis 83 g 1 Wie alle Elefantenspitzmause zeichnet sich auch die Kap Elefantenspitzmaus durch ihre geringe Korpergrosse den verhaltnismassig grossen Kopf mit der russelartig verlangerten Nase und den dunnen Beinen aus wobei die Vorderbeine deutlich kurzer sind als die Hinterbeine Das Fell ist sehr weich und besteht aus langen Haaren Es zeigt am Rucken und auf dem Kopf eine braungraue Farbung die an den Rumpfseiten und an den Wangen in ein Aschgrau ubergeht das zusatzlich gelblich grau meliert sein kann Dadurch unterscheidet sich die Art von der sympatrisch vorkommenden Karoo Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus pilicaudus bei der die Ruckenfarbung auf die Flanken herunterzieht Am Bauch dominieren hellgraue bis weissliche Farbtone die Haarbasen sind hier aber dunkler gefarbt Die Oberseite des Russels und die Vibrissen sind schwarz das Kinn dagegen erscheint graulich weiss Eine ahnliche helle Farbung besitzen auch die markanten Augenringe die die grossen Augen im Gegensatz zu den Augen der Karoo Klippen Elefantenspitzmaus und von der Westlichen Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus rupestris vollstandig umgeben 2 Die Ohren erreichen eine Lange von 25 bis 33 mm und sind dadurch verhaltnismassig gross Sie zeigen gerundete Spitzen breite Basen und einen gut entwickelten Tragus Hinter den Ohren treten gelblich braune Farbflecken auf Der lange Schwanz ist im vorderen Bereich oberseits dunkel unterseits heller getont der hintere Teil ist vollstandig dunkel Die Haare des dichten Schwanzfells sind kurz werden aber nach hinten langer und formen an der Spitze einen dichten Busch Dieser ist aber weniger deutlich ausgebildet als bei der Karoo Klippen Elefantenspitzmaus oder bei der Westlichen Klippen Elefantenspitzmaus Die vorderen und hinteren Gliedmassen enden in jeweils funfstrahligen Handen und Fussen die mit Krallen bewehrt sind Der Hinterfuss weist dabei Langen von 33 bis 39 mm auf 3 4 5 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten Der Schadel wird zwischen 33 und 38 mm lang an den Jochbogen betragt die Breite 18 7 bis 20 5 mm Die Paukenblase ist abweichend zur Westlichen Klippen Elefantenspitzmaus leicht geschwollen die Knochennaht zwischen Oberkiefer und Mittelkieferknochen verlauft weitgehend gerade Die Zahnformel lautet 3 1 4 2 3 1 4 2 displaystyle frac 3 1 4 2 3 1 4 2 nbsp Das Gebiss umfasst damit 40 Zahne Die oberen Schneidezahne sind etwa gleich gross der jeweils mittlere I2 kann aber auch geringfugig kleiner werden Der Eckzahn zeigt eine molarenartige Gestaltung Der erste Pramolar ist einwurzelig und besitzt nur eine Spitze auf der Kauflache dem zweiten Pramolar fehlen die zungenseitigen Hockerchen Die Gesamtlange der Zahnreihe vom ersten Schneidezahn bis zum letzten Molaren liegt bei durchschnittlich 18 3 mm 6 4 5 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet blau der Kap ElefantenspitzmausDie Kap Elefantenspitzmaus kommt endemisch im sudwestlichen Afrika vor Das Verbreitungsgebiet reicht vom Fluss Oranje im Nordwesten wo er die Grenze zwischen Namibia und Sudafrika bildet in einem halbmondformigen Bogen entlang der Kapregion Sudafrikas bis etwa nach Port Elizabeth im Osten die Grosse liegt bei rund 130 000 km Es umfasst somit den westlichen Teil der sudafrikanischen Provinz Nordkap die Provinz Westkap und den westlichsten Bereich der Provinz Ostkap Eine ursprunglich angenommene Verbreitungslucke in der Provinz Westkap 6 konnte nicht bestatigt werden Die besiedelten Landschaftsraume stellen die halbwustenartigen Regionen der Karoo und die der starker bewachsenen Fynbos Biozone dar Insgesamt besiedelt die Kap Elefantenspitzmaus vor allem stark von felsig steinigem teilweise auch von sandigem Untergrund gepragte Habitate mit wenig und zumeist niedriger Vegetation Allerdings scheint sie Gebiete mit Winterregen und einer etwas starker durchfeuchteten Luft zu bevorzugen da sie nordlich des Flusses Oranje in Namibia wo weitaus trockenere Bedingungen und ublicherweise Sommerregen vorherrschen bisher nicht nachgewiesen ist 7 Die Grosse des Bestandes ist unbekannt lokal gilt die Art als nicht sehr haufig 3 4 8 Im Namaqua Nationalpark im nordwestlichen Verbreitungsgebiet konnte die Populationsdichte in verschiedenen Biotopen untersucht werden So kommen in der trockenen Sukkulenten Karoo die hier von felsigen domartig gestalteten Granithugeln und einem Bewuchs bestehend aus Pflanzengemeinschaften von Mittagsblumengewachsen gepragt ist etwa 5 9 Individuen je Hektar vor Im anschliessenden Renosterveld Landschaftsraum als Teilgebiet des Fynbos mit dichterer Vegetation die aber auf sandig lehmigen Boden gedeiht geht die Dichte auf 0 5 Individuen je Hektar zuruck 9 In den Riviersonderendbergen im Suden von Westkap konnte eine Individuendichte von 2 3 bis 3 0 auf einer vergleichbar grossen Flache ermittelt werden Teile des Verbreitungsgebietes der Kap Elefantenspitzmaus uberschneiden sich unter anderem mit denen der Karoo Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus pilicaudus und der Westlichen Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus rupestris ob die Arten tatsachlich dieselben Lebensraume nutzen ist nicht bekannt 2 5 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten Die Kap Elefantenspitzmaus ist uberwiegend nachtaktiv kann aber auch wahrend der Dammerung oder am Tag auftreten Bei Aktivitaten am Tag verbringt sie die heisseste Phase in schattigen Felsspalten 10 1 Vor allem an kuhleren Tagen nehmen einzelne Individuen auch Sonnenbader Die Art lebt bodenbewohnend und kann sich sehr schnell vierfussig springend fortbewegen cursorial Die dabei erreichten Geschwindigkeiten liegen bei 19 4 km h 11 Die Tiere treten haufig allein oder paarweise auf wahrscheinlich bilden sie wie andere Russelspringer auch monogame Paare Sie bewegen sich in Aktionsraumen die moglicherweise sehr gross sind 12 In den Streifgebieten verteilt befinden sich mehrere Unterschlupfmoglichkeiten in Form von Felsspalten und ritzen Spezielle Nester werden in diesen aber nicht gebaut 13 Bei der innerartlichen Kommunikation kommen neben Duftstoffen aus Drusen am Fuss und am Hinterteil zur Markierung der Streifgebiete auch verschiedene Klicklaute und ein katzenahnliches Miau zum Einsatz Hervorzuheben ist zudem ein trommelartiges Gerausch das mit schnellem Aufschlagen der Hinterbeine erzeugt wird Dieses Fusstrommeln besteht bei der Kap Elefantenspitzmaus aus regularen Abfolgen mit einem Abstand von 30 bis 50 ms in die zusatzlich auch irregulare Abfolgen mit einem Abstand von 50 bis 130 ms eingestreut sind Jede Trommelserie besteht aus weniger als zehn Fussschlagen und ist selten langer als zwei Sekunden lang 14 3 4 5 Ernahrung Bearbeiten Die Kap Elefantenspitzmaus gilt weitgehend als insekten bis allesfresserisch die sich zu einem Grossteil von Ameisen und Termiten ernahrt zudem auch von Kafern und Fliegen Des Weiteren vertilgt sie einen grosseren Anteil an Pflanzenmaterial So lag bei Untersuchungen im Namaqua Nationalpark der Insektenanteil im Speiseplan bei 44 25 Grunpflanzen machten insgesamt 28 50 aus und die restlichen 27 25 entfielen auf Samen 9 Die Insektenjagd erfolgt teilweise durch Warten in schattigen Felsspalten und dann dem schnellen Zuschlagen Gelegentlich wurde beobachtet dass die Tiere auch Kothaufen von Schliefern zur Erbeutung von Insekten aufsuchen 1 Haufiger erfolgt das Aufspuren von Nahrung an Pflanzen Dabei fungiert die Kap Elefantenspitzmaus als bedeutender Verbreiter von Pollen die bei der Insektensuche am Russel kleben bleiben und weiter transportiert werden wie es etwa fur die Zuckerbusche beobachtet wurde 12 3 4 Auch bei der parasitaren Pflanze Hyobanche und dem Spargelgewachs Massonia bifolia konnte der Nachweis der Pollenverbreitung durch die Elefantenspitzmausart erbracht werden Bei diesen stellt der Nektar der Bluten ein begehrtes Nahrungsmittel dar den die Tiere mit ihrer langen Zunge abschlecken Untersuchungen in Kamiesberg zufolge verweilt die Kap Elefantenspitzmaus bis zu 7 5 Sekunden an einer einzelnen Blute und leckt bis zu 28 mal am Nektar 15 Dabei treten die Tiere als aktive Bestauber auf wenn ihre mit Pollen bedeckten Nasen die Narbe der Blute beruhren und diesen so weitergeben Der Pollen kann aber auch durch Fellpflege in den Verdauungstrakt gelangen und uber die Ausscheidungen weiter transportiert werden Aktiv pollenfressend ist die Kap Elefantenspitzmaus bisher nicht beobachtet worden ebenso wie sie keine anderen Blutenteile verzehrt 16 17 Die Auswahl der Pflanzen erfolgt dabei nicht nur uber Geruchsstoffe die Tiere vermogen die Bluten auch anhand der Farbe zu unterscheiden 18 5 Die taglich aufgenommene Menge ist abhangig von der Qualitat und dem Wassergehalt der Nahrung Sie entspricht aber etwa 22 bis 38 des Korpergewichts Wie bei zahlreichen kleinen Saugetieren ist die Verdauungszeit relativ kurz Bereits nach rund 30 Minuten kann ein Teil der Nahrung wieder ausgeschieden werden Nach etwa 3 Stunden und 18 Minuten hat etwa die Halfte der aufgenommenen Nahrung den Verdauungstrakt passiert nach 6 Stunden gut 90 Prozent 10 Die Wasseraufnahme erfolgt weitgehend uber die Nahrung die proteinreiche Nahrung fuhrt aber zu einem hohen Verlust an Wasser uber den Urin Um einen stabilen Wasserhaushalt zu ermoglichen der zudem in den teils deutlich trocken heissen Klimabedingungen zur Korperkuhlung notwendig ist wird der Urin stark konzentriert Die Korpertemperatur der Kap Elefantenspitzmaus ist sehr stabil und liegt bei einer Aussentemperatur von 10 bis 35 C bei durchschnittlich 37 6 C Ursprunglich wurde angenommen dass die Art abweichend von anderen Vertretern der Elefantenspitzmause bei niedrigen Umgebungstemperaturen die im Winter in den Bergen durchaus nahe dem Gefrierpunkt liegen konnen nicht in einen Torpor verfallt 13 Neuere Untersuchungen zeigen aber dass auch bei der Kap Elefantenspitzmaus derartige Starrephasen vorkommen konnen So tritt der Torpor vereinzelt schon bei Aussentemperaturen von unter 25 C auf dauert aber meist nur wenige Stunden an Ab einer Aussentemperatur von unter 9 C konnen die Tiere uber 24 Stunden bis hin zu 44 Stunden im Starrezustand bleiben Dabei senkt sich die Korpertemperatur bis nahe an die Aussentemperatur herab die tiefste gemessene betrug 9 3 C Der Torpor der Kap Elefantenspitzmaus ist somit vergleichbar mit dem der anderen Elefantenspitzmausarten allerdings durchschnittlich tiefer und langer Im Gegensatz aber zu anderen Vertretern der Elefantenspitzmause etwa der Ostlichen Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus myurus setzt der Torpor bei der Kap Elefantenspitzmaus auch dann ein wenn genugend Nahrung zur Verfugung steht 19 Fortpflanzung Bearbeiten Der Nachwuchs wird in der Regel in der warmeren und feuchteren Jahreszeit geboren Im westlichen Teil des Verbreitungsgebietes kommen die Jungen dadurch zwischen September und Januar zur Welt im ostlichen Teil kann die Fortpflanzungsperiode noch bis zum Februar anhalten Ein Wurf umfasst meist zwei selten nur ein Junges Die Jungen wiegen zwischen 9 und 11 g was bei Zwillingsgeburten zusammen etwa 36 bis 43 des Gewichts des Muttertiers ausmacht Die Kopf Rumpf Lange der Neugeborenen liegt bei 5 2 bis 5 5 cm die Schwanzlange bei 5 7 bis 5 9 cm Sie kommen als Nestfluchter zur Welt und haben geoffnete Augen ein weiches Fell durchgebrochene Schneidezahne freiliegende Ohrmuscheln und getrennte Zehen zudem konnen sie schon kurz nach der Geburt laufen Die Wachstumsrate ist rapide sodass die Jungen zwischen 0 6 und 0 9 g je Tag zunehmen Die erste feste Nahrung fressen die Jungtiere nach 12 bis 16 Tagen Nach rund 30 Tagen haben sie zwei Drittel bis drei Viertel des Gewichts der ausgewachsenen Tiere erreicht 1 20 Die Lebenserwartung freilebender Individuen ist unbekannt das Hochstalter in menschlicher Obhut gehaltener Tiere betragt funf Jahre und acht Monate 21 5 Parasiten Bearbeiten An ausseren Parasiten sind bisher die Laus Polyplax und die Zecken Ixodes Haemaphysalis und Rhipicephalus beschrieben worden 22 Das Auftreten von Polyplax ist dabei eher ungewohnlich da die Laus ublicherweise mit Nagetieren wie Gerbilliscus in Verbindung gebracht wird 1 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Russelspringer nach Heritage et al 2020 23 Macroscelidea Macroscelididae Macroscelidinae Galegeeska Petrodromus Petrosaltator Macroscelides Elephantulinae Elephantulus Rhynchocyonidae RhynchocyonVorlage Klade Wartung StyleDie Kap Elefantenspitzmaus ist eine Art aus der Gattung der Elefantenspitzmause Elephantulus Dieser recht formenreichen Gattung werden derzeit acht Arten zugerechnet die in weiten Teilen des sudlichen und ostlichen Afrikas beheimatet sind Die Elefantenspitzmause gehoren zur Ordnung der Russelspringer Macroscelidea Die Russelspringer wiederum bilden eine Gruppe kleinerer Saugetiere die endemisch in Afrika auftreten Innerhalb dieser Gruppe konnen heute zwei Familien unterschieden werden 24 Den Rhynchocyonidae werden nur die Russelhundchen Rhynchocyon zugerechnet sie sind dadurch als monotypisch anzusehen Bei diesen grossten Vertretern der Russelspringer handelt es sich um uberwiegend an dicht bewaldete Habitate angepasste Tiere Die Schwestergruppe bilden die Macroscelididae Ihr gehoren sowohl die Elefantenspitzmause als auch die Russelratte Petrodromus die Nordafrikanische Elefantenspitzmaus Petrosaltator sowie die Arten der Gattungen Galegeeska und Macroscelides an Die Vertreter der Macroscelididae bewohnen eher trockenere und offenere Landschaften bis hin zu wustenartigen Regionen Molekulargenetische Untersuchungen zeigten dass sich die beiden Familien im Unteren Oligozan vor etwa 32 8 Millionen Jahren voneinander abtrennten Innerhalb der Macroscelididae fand eine starkere Aufsplitterung ab dem Oberen Oligozan vor rund 28 5 Millionen Jahren statt 25 26 23 Innere Systematik der Elefantenspitzmause nach Krasova et al 2021 27 Elephantulus Elephantulus myurus Elephantulus edwardii Elephantulus pilicaudus Elephantulus rupestris Elephantulus intufi Elephantulus fuscus Elephantulus brachyrhynchusVorlage Klade Wartung StyleUnberucksichtigt bleibt die Position von Elephantulus fuscipes da von der Art bisher kaum genetisches Material vorliegt nbsp Sir Andrew SmithMolekulargenetischen Analysen aus dem Jahr 2011 zeigten dass die Elefantenspitzmause als paraphyletisch angesehen werden mussen da Petrosaltator Petrodromus und Macroscelides tief in die Gattung Elephantulus eingebettet sind Es besteht allerdings eine durch die genetischen Untersuchungen gut unterstutzte Gruppe sud und ostafrikanischer Arten Als nachste Verwandte der Kap Elefantenspitzmaus konnen demnach die erst 2008 neu beschriebene Karoo Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus pilicaudus und die Ostliche Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus myurus angesehen werden alle drei bilden eine gemeinsame Klade Etwas ausserhalb dieser Verwandtschaftsgruppe stehen weitere Formen aus dem sudlichen Afrika so die Westliche Klippen Elefantenspitzmaus Elephantulus rupestris und die Trockenland Elefantenspitzmaus Elephantulus intufi Es wird angenommen dass die Vorfahren der Artengruppe wohl ursprunglich im ostlichen Afrika beheimatet waren und wahrend einer Phase zunehmender Aridisierung des Kontinentes vor rund 11 5 Millionen Jahren zu Beginn des Oberen Miozans in Richtung Sudwesten und somit zu den heutigen Verbreitungsgebieten abwanderten Eine weitere Austrocknung der Landschaft des sudlichen Afrikas im Oberen Miozan im Ubergang zum Pliozan vor rund 6 Millionen Jahren fuhrte dann zur weiteren Diversifizierung 25 Unterarten der Kap Elefantenspitzmaus sind nicht bekannt Aus genetischer Sicht konnen aber zwei Untergruppen herausdifferenziert werden die nach ihrer Verbreitung als Namaqua clade im Norden und als Fynbos clade weiter sudlich bezeichnet werden Die Trennung der beiden Gruppen liegt etwa 1 7 Millionen Jahre zuruck moglicherweise kam es nach der Aufspaltung aber wieder zu einer gewissen Vermischung da im Kontaktgebiet einzelne Haplotypen gemeinsam auftreten Grunde fur die Aufspaltung der Art konnten in den wechselnden Klimaverhaltnissen des Pleistozans liegen die fluktuierende Meerwasserstande verursachten wodurch es zu einem starkeren Vordringen des Meeres in die westlichen Kustenebenen kam ebenso wie zu sich verandernden Flusslaufen Teilweise wirkten sich diese schwankenden Klimaverhaltnisse besonders stark im sudwestlichen Afrika aus wo es im Verlauf des Pleistozans zu abwechselnd heftigeren Feucht und Trockenphasen kam 28 29 Fossilfunde der Kap Elefantenspitzmaus konnten bisher nur an der Saldanha Bay und Elands Bay an der Westkuste Sudafrikas geborgen werden Diese gehoren dem ausgehenden Jungpleistozan an und sind 15 540 bis 13 300 Jahre alt Aus der gleichen Region sind auch einige subfossile Reste aus dem Mittleren Holozan uberliefert Der Fundbereich liegt innerhalb des heutigen Verbreitungsgebietes 30 31 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Kap Elefantenspitzmaus erfolgte im Jahr 1839 durch Andrew Smith unter dem Namen Macroscelides edwardii Als Typusregion gab Smith ohne weitere Erlauterungen Oliphants River in den zentralen Bereichen der damaligen britischen Kapkolonie an Gordon Barclay Corbet und John Hanks spezifizierten dies 1968 in ihrer Revision der Russelspringer auf den Olifants River in Namaqualand der in Richtung des Atlantiks fliesst da die Art dort relativ weit verbreitet ist wahrend sie bei den anderen namensgleichen Flussen in Sudafrika nicht vorkommt Der Artname edwardii ehrt Edward Verreaux den Bruder des franzosischen Naturforschers Jules Verreaux der den Holotyp sammelte 32 6 In den 1950er und 1960er Jahren wurde die Kap Elefantenspitzmaus teilweise als artgleich mit der Ostlichen Klippen Elefantenspitzmaus aufgefasst wodurch auch der Olifants River bei Oudtshoorn als Typusgebiet galt Allerdings konnten zahlreiche diagnostische Zahnmerkmale zur Unterscheidung der beiden Arten herausgearbeitet werden Als synonyme Bezeichnungen zu Elephantulus edwardii galten lange Zeit E capensis und E karoensis die 1924 beziehungsweise 1938 von Austin Roberts aufgestellt worden waren 3 4 Genetische Untersuchungen ergaben aber dass nur E capensis zur Kap Elefantenspitzmaus zu stellen ist wahrend E karoensis in die Variationsbreite der Westlichen Klippen Elefantenspitzmaus gehort 29 Bedrohung und Schutz BearbeitenDie Kap Elefantenspringmaus ist weit verbreitet aber eher selten Dennoch sind keine grosseren Gefahrdungen fur den Gesamtbestand bekannt Lokal kommt es zu Lebensraumveranderungen durch den Ausbau von menschlichen Siedlungen Acker und Weideflachen oder zur Mineralgewinnung wie beispielsweise in den Zederbergen Diese Uberpragungen der Landschaft erfolgen aber vor allem in Flussniederungen und sind als eher kleinraumig zu betrachten Aufgrund der Spezialisierung der Art auf felsig steinigen Untergrund kommt es bisher kaum zu Konflikten Daher stuft die IUCN die Art als nicht gefahrdet least concern ein Sie ist in mehreren Naturschutzgebieten vertreten 8 3 4 Literatur BearbeitenStephen Heritage Macroscelididae Sengis In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 206 234 S 234 ISBN 978 84 16728 08 4 Mike Perrin und Galen B Rathbun Elephantulus edwardii Cape Sengi Cape Elephant shrew In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 265 266 Galen B Rathbun Elephantulus edwardii A Smith 1839 Cape rock elephant shrew In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 33 34Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e C Stuart T Stuart und V Pereboom Aspects of the biology of the Cape Sengi Elephantulus edwardii from the Western Escarpment South Africa Afrotherian Conservation 2 2003 S 2 4 a b Hanneline Adri Smit Terence J Robinson Johan Watson und Bettine Jansen van Vuuren A New Species of Elephant shrew Afrotheria Macroscelidea Elephantulus from South Africa Journal of Mammalogy 89 5 2008 S 1257 1268 a b c d e f Galen B Rathbun Elephantulus edwardii A Smith 1839 Cape rock elephant shrew In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 33 34 a b c d e f g Mike Perrin und Galen B Rathbun Elephantulus edwardii Cape Sengi Cape Elephant shrew In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 265 266 a b c d e 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Bloomsbury London 2013 S 258 260 Jarmila Krasova Ondrej Mikula Radim Sumbera Sylvie Horakova Jan Robovsky Danila S Kostin Aleksey A Martynov Leonid A Lavrenchenko und Josef Bryja The Rufous Sengi is not Elephantulus Multilocus reconstruction of evolutionary history of sengis from the subfamily Macroscelidinae Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 59 4 2021 S 918 932 doi 10 1111 jzs 12460 Hanneline Adri Smit Terence J Robinson und Bettine Jansen van Vuuren Vicariance and the endemic Cape rock sengi Elephantulus edwardii are these two linked Afrotherian Conservation 5 2007 S 5 7 a b Hanneline Adri Smit Terence J Robinson und Bettine Jansen van Vuuren Coalescence methods reveal the impact of vicariance on the spatial genetic structure of Elephantulus edwardii Afrotheria macroscelidea Molecular Ecology 16 2007 S 2680 2692 Thalassa Matthews Christiane Denysund John E Parkington Community evolution of Neogene micromammals from Langebaanweg E Quarry and other west coast fossil sites south western Cape South Africa Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 245 2007 S 332 352 Patricia A Holroyd Past records of Elephantulus and Macroscelides geographic and taxonomic issues Afrotherian Conservation 7 2009 S 3 7 Andrew Smith Illustrations of the Zoology of South Africa Mammalia London 1839 Tafel 14 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kap Elefantenspitzmaus Elephantulus edwardii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Elephantulus edwardii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2014 3 Eingestellt von Stuart Perrin FitzGibbon Griffin amp Smit 2008 Abgerufen am 7 Februar 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kap Elefantenspitzmaus amp oldid 229548935