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Der Kurzohrrusselspringer Macroscelides proboscideus manchmal auch als Kurzohr Elefantenspitzmaus bezeichnet ist eine Saugetierart aus der Gattung Macroscelides und der Ordnung der Russelspringer Macroscelidea Er ist im sudwestlichen Teil Afrikas verbreitet und bewohnt dort die teils trockenen halbwustenartigen Regionen der Karoo Charakteristisch sind vor allem die russelartige Schnauze und der gedrungene Korperbau mit den dunnen Gliedmassen In der Karoo lebt der Kurzohrrusselspringer terrestrisch als schneller Laufer und nutzt Streifgebiete mit zahlreichen naturlichen Unterschlupfen Als Allesfresser vertilgt er vorwiegend Pflanzen und Insekten Die Tiere bilden monogame Paarbindungen die meist uber das gesamte Leben halten Weibchen bringen mehrmals jahrlich ein bis zwei Jungen zur Welt Die Art wurde im Jahr 1800 beschrieben sie ist somit der alteste forschungswissenschaftlich bekannte Vertreter der Russelspringer Vor allem in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts galt der Kurzohrrusselspringer als der einzige Vertreter der Gattung Macroscelides seit dem Jahr 2012 wurden zwei weitere Arten beschrieben Der Bestand wird als nicht bedroht angesehen KurzohrrusselspringerKurzohrrusselspringer Macroscelides proboscideus SystematikUberordnung Afrotheriaohne Rang AfroinsectiphiliaOrdnung Russelspringer Macroscelidea Familie MacroscelididaeGattung MacroscelidesArt KurzohrrusselspringerWissenschaftlicher NameMacroscelides proboscideus Shaw 1800 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Fressfeinde und Parasiten 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Kurzohrrusselspringer im Zoo WuppertalDer Kurzohrrusselspringer ist ein kleiner Vertreter der Russelspringer und besitzt einen runden Korper sowie einen runden Kopf Die Kopf Rumpf Lange betragt 10 bis 11 cm die Schwanzlange variiert von 11 bis 13 cm Der Schwanz ist dadurch durchschnittlich langer als der restliche Korper Das Gewicht schwankt zwischen 31 und 47 g Die Gesamtlange von funf im Juni 2007 untersuchten Individuen aus Namibia betrug zwischen 22 4 und 23 6 cm das Gewicht lag bei 26 bis 37 5 g Mit den angegebenen Massen reprasentiert der Kurzohrrusselspringer eine der kleinsten Art der Familie er ist aber durchschnittlich grosser als der verwandte Etendeka Kurzohrrusselspringer Macroscelides micus 1 Zwischen den Geschlechtern besteht kein ausgepragter Sexualdimorphismus 2 Charakteristisch ist die lange russelartige Schnauze mit grossen Vibrissen die eine Lange von 55 mm erreichen 3 Das Ohr hat eine runde und breite Form und besitzt innen weisse feine Haare Im Vergleich zum Etendeka Kurzohrrusselspringer reicht die Oberkante des Ohres bis uber den Kopf Mit einer Lange von etwa 21 bis 29 mm sind die Ohren nicht sonderlich kurzer als bei anderen Vertretern der Russelspringer Die Augen erreichen eine moderate Grosse sind aber kleiner als bei den Elefantenspitzmausen Elephantulus und weisen abweichend von diesen auch keinen hellen Augenring auf Das weiche Fell ist an der Oberseite gelblichbraun bis grau gefarbt die Unterseite und die Flanken sind heller getont wobei die Farbung hier von hellgrau bis ins Weissliche ubergehen kann Die Haare sind bis zu 17 mm lang und besitzen eine dunkle Basis Am Schwanz sind oberseits dunklere unterseits hellere Haare ausgebildet Zum Schwanzende hin werden die Haare langer so dass die Spitze leicht buschig wirkt Auf der Unterseite des Schwanzes treten Drusen auf die beim Kurzohrrusselspringer aber nicht immer sichtbar sind Sofern sie ausserlich sichtbar erscheinen erreichen sie eine Lange von 8 bis 12 mm was nur rund 10 der gesamten Schwanzlange ausmacht Im Vergleich dazu nehmen die Drusen beim Etendeka Kurzohrrusselspringer fast ein Drittel der Schwanzlange ein Die unter der Fellbedeckung teilweise sichtbare Haut etwa an den Ohren zeigt eine dunkle Pigmentierung Darin ahnelt der Kurzohrrusselspringer dem Namib Kurzohrrusselspringer Macroscelides flavicaudatus dieser hat aber eine insgesamt hellere Fellfarbung Die dunnen Hintergliedmassen sind typischerweise deutlich langer als die Vorderbeine Sowohl Hande als auch Fusse weisen jeweils funf Strahlen auf die Krallen tragen Der Hinterfuss misst in der Lange zwischen 32 und 36 mm 4 5 1 6 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Kurzohrrusselspringers grun im Vergleich zu den beiden anderen Macroscelides ArtenDer Kurzohrrusselspringer ist endemisch im sudwestlichen Afrika verbreitet Er lebt im sudlichen und westlichen Sudafrika im sudlichen Namibia und im sudwestlichsten Teil von Botswana Der Lebensraum umfasst trockene Regionen meist Wusten und Halbwusten hauptsachlich die sogenannte Karoo Hier dominieren vor allem sandige und kiesige Ebenen die aber haufig relativ dicht mit Grasbuschel und Buschvegetation bedeckt sind Die Busche konnen dabei durchaus bis zu 1 m hoch werden Die Jahresdurchschnittstemperaturen in der Karoo schwanken um 15 bis 19 C der jahrliche Niederschlag liegt bei 66 bis 200 mm Die Hohenverteilung reicht vom Meeresspiegelniveau in der Sukkulenten Karoo bis zu 1400 m Hohe in der Nama Karoo 7 5 Das gesamte Verbreitungsgebiet betragt rund 500 000 km moglicherweise auch mehr 8 Die Populationsdichte wird als sehr gering angesehen Nach Untersuchungen in den Jahren 2005 bis 2007 im Goegap Nature Reserve in Sudafrika fluktuierte sie zwischen 0 35 und 1 59 Individuen je Hektar 2 Die beiden anderen Vertreter von Macroscelides haben ein weiter nordlich gelegenes Areal das weitgehend in der Namib liegt Dabei trennt ein rund 50 km breiter Korridor im NamibRand Naturreservat das Verbreitungsgebiet des Kurzohrrusselspringers von dem des Namib Kurzohrrusselspringers 7 1 6 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten nbsp Kurzohrrusselspringer im Zoo Prag nbsp Landschaft der Nama Karoo im Verbreitungsgebiet des KurzohrrusselspringersDer Kurzohrrusselspringer ist ein terrestrisch lebendes Tier das sich sehr schnell fortbewegen kann cursorial und mitunter bis zu 20 km h schnell wird Er lebt sowohl nacht als auch dammerungsaktiv die Hauptaktivitaten beginnen gegen 19 00 Uhr und enden in den fruhen Morgenstunden gegen 09 00 Uhr In den Nachmittagsstunden sind die Tiere eher selten zu beobachten 9 Die einzelnen Tiere unterhalten Aktionsraume die sie uber einen langeren Zeitraum nutzen Die Grosse der einzelnen Schweifgebiete liegt nach Untersuchungen im Goegap Nature Reserve bei durchschnittlich 1 7 ha bei mannlichen und 0 7 ha bei weiblichen Individuen Die Grosse nimmt aber wahrend der Aufzucht von Jungtieren geringfugig zu Einen weiteren Einflussfaktor stellt die Dichte der Population dar So konnen in Regionen mit geringer Individuenanzahl die Aktionsraume der mannlichen Tiere deutlich grosser werden und fast 3 ha erreichen bei Weibchen wirkt sich dies dagegen weniger stark aus Moglicherweise minimieren damit Muttertiere die Gefahr von Beutegreifern gestellt zu werden Trotz der teils schwankenden Revierausdehnungen sind die Streifgebiete der Kurzohrrusselspringer in der Karoo deutlich kleiner als bei den Verwandten in der Namib die bis zu 100 ha Grosse erreichen Die Haufigkeit der Uberschneidungen von Revieren bei Individuen des gleichen Geschlechts ist sehr gering ebenso wie zwischen den beiden Geschlechtern was auf einen gewissen Grad an Territorialitat sowohl bei Mannchen als auch Weibchen schliessen lasst Generell leben bei den Russelspringern Mannchen und Weibchen in monogamen Paarbeziehungen welche bis zum Tod eines Partners anhalten konnen Die gemeinsamen Aktivitaten beschranken sich aber weitgehend auf die Zeit kurz vor und wahrend der Brunft Dann bleibt das Mannchen in der Nahe des Weibchens folgt ihm und uberlagert mit seinen Duftmarken die seiner Partnerin Mannchen verteidigen in dieser Phase auch die Reviere ihrer Lebensgefahrtin gegenuber anderen paarig lebenden Artgenossen Durch dieses teils zeitlich beschrankte Verhalten sind die monogamen Paarbindungen beim Kurzohrrusselspringer eher locker da Mannchen zum Teil auch zwei oder mehr Weibchen besuchen Dieser Fall tritt hauptsachlich dann ein wenn weibliche Tiere ihren Partner verloren haben In der Regel kehrt das gebundene Mannchen aber einige Zeit spater in das eigene Streifgebiet zuruck zumeist dann wenn ein ungebundenes Mannchen ebenfalls dem partnerlosen Weibchen folgt 2 10 Der Kurzohrrusselspringer nutzt verschiedene Unterschlupfe die in den einzelnen Aktionsraumen verteilt sind Die Verstecke bestehen aus Felsspalten oder Felsuberhangen liegen unter Gesteinsbrocken und unter Gebuschen die Eingange sind haufig von Vegetation bedeckt Es werden aber keine besonderen Nester in den Unterschlupfen angelegt 4 5 11 6 Ernahrung Bearbeiten Der Kurzohrrusselspringer ist ein Allesfresser der sowohl Insekten als auch pflanzliches Material vertilgt Insgesamt gesehen umfasst die Nahrung nach Untersuchungen in der Karoo durchschnittlich 46 5 Insekten 48 4 entfallen auf Pflanzen die restlichen 5 stellen Samen dar Auffallig ist dass Weibchen in der Regel mehr Insekten fressen als Mannchen was moglicherweise mit dem hoheren Energieverbrauch und damit dem grosseren Bedarf an proteinreicherer Nahrung wahrend der Trachtigkeit und Stillphase der Jungtiere zusammenhangt Es bestehen aber regionale und jahreszeitliche Unterschiede In den westlichen Gebieten der Sukkulenten Karoo ist der Anteil an Insekten und Pflanzen uber das Jahr gesehen mehr oder weniger gleich In den ostlicheren Verbreitungsgebieten die durch zwei Regenzeiten gepragt sind gibt es starkere Variationen Der jahrliche Anteil an Insekten betragt hier 63 der an Pflanzen 36 7 Im Sommer werden dabei bis zu 77 4 Insekten vertilgt in Einzelfallen sogar bis zu 88 12 13 im Winter dagegen nur 42 5 In dieser Jahreszeit die im Gegensatz zu den westlichen Arealen trocken ist steigt der Verbrauch von Pflanzen da Insekten deutlich seltener vorkommen Bei vergleichenden Untersuchungen von mehreren Fundpunkten innerhalb des Verbreitungsgebietes konnte insgesamt eine hohe individuelle Variation bei der Ernahrung festgestellt werden Hervorgehoben werden muss aber dass eine haufige Anwesenheit von Insekten nicht zwangslaufig den Konsum dieser beim Kurzohrrusselspringer erhoht 14 15 16 6 Fortpflanzung Bearbeiten Die Fortpflanzung erfolgt uber das gesamte Jahr der Ostrus der Weibchen setzt etwa alle 10 Wochen ein Trachtige Weibchen konnen haufig im Sommer September bis Februar beobachtet werden wahrend die Anzahl im fruhen Winter von Marz bis Juli stark zuruckgeht 17 Die durchschnittliche Fortpflanzungsdauer betragt laut Untersuchungen im Goegap Nature Reserve somit fur jedes Tier insgesamt rund acht Monate im Jahr wahrend derer Weibchen insgesamt zwei bis drei Mal Nachwuchs bekommen Die monogame Lebensweise fuhrt dazu dass das Mannchen seine Partnerin vor allem vor und wahrend der Brunft begleitet Kurz vor Eintritt des Ostrus reiben die weiblichen Tiere ihre Duftdruse des ano genitalen Bereiches am Boden und setzen so ein Sekret ab das nur kurze Zeit spater von dem eigenen Duftmarken des Mannchens uberdeckt wird was die bestehende Partnerschaft anzeigt 10 Die Tragzeit dauert durchschnittlich 56 Tage wahrend dieser Zeit nimmt das Gewicht des Weibchens um bis zu 20 g zu ein untersuchtes Individuum wog kurz vor der Geburt 64 3 g was etwa der Halfte des Normalgewichtes des Muttertieres entspricht 2 Danach bringt das Weibchen meist ein bis zwei Jungtiere zur Welt In menschlicher Obhut konnte sehr selten auch die Geburt von drei Jungen beobachtet werden 18 3 Die Geburt erfolgt in einem Unterschlupf der die Temperaturgegensatze zwischen Tag und Nacht reguliert Der Bau der Nachkommen ist abgetrennt von dem des mannlichen oder weiblichen Elterntiers ein spezielles Nest wird in diesem ebenfalls nicht eingerichtet Die Neugeborenen sind bei der Geburt schon weit entwickelt sie besitzen ein weiches Fell und haben geoffnete Augen Ihr Gewicht liegt bei rund 9 g 3 Wahrend der Aufzucht erfolgt keine direkte Betreuung des Nachwuchses durch das Vatertier das Muttertier besucht die Jungen nur unregelmassig zum Saugen durchschnittlich einmal taglich Die Saugezeit ist relativ kurz und dauert etwa zwei bis drei Wochen Bereits am funften Tag nehmen die Jungtiere Insektennahrung zu sich Diese wird vom Muttertier anfanglich gesammelt und vorgekaut Zum Ende der Saugezeit beginnen die Jungen auch grossere Ausfluge zu unternehmen die bis zu 240 m weit reichen Nach rund sechs Wochen sind sie geschlechtsreif und unabhangig 19 Da der Ostrus wenige Tage nach der Geburt des Nachwuchses wieder einsetzt kann das Weibchen noch wahrend der Aufzucht der Jungen bereits neuen Nachwuchs austragen 3 4 5 Die Lebenserwartung in freier Natur ist unbekannt es wird aber davon ausgegangen dass sie ahnlich wie bei den nahe verwandten Elefantenspitzmausen bei ein bis zwei Jahren liegt In menschlicher Obhut gehaltene Tiere wurden bis zu acht Jahren und acht Monaten alt 20 21 6 Fressfeinde und Parasiten Bearbeiten Zu den bedeutendsten Fressfeinden gehort die Schleiereule in deren Gewollen Reste des Kurzohrrusselspringers nachgewiesen wurden Bei Gefahr rennt ein Tier von Busch zu Busch und versteckt sich gegebenenfalls in einem Unterschlupf 4 5 Als aussere Parasiten treten vor allem Flohe auf bedeutend sind die Gattungen Echidnophaga und Xenopsylla Daruber hinaus sind auch Zecken nachgewiesen unter anderem Rhipicephalus und Haemaphysalis 22 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Russelspringer nach Heritage et al 2020 23 Macroscelidea Macroscelididae Macroscelidinae Galegeeska Petrodromus Petrosaltator Macroscelides Elephantulinae Elephantulus Rhynchocyonidae RhynchocyonVorlage Klade Wartung StyleDer Kurzohrrusselspringer ist eine Art aus der Gattung Macroscelides Dieser Gattung werden heute insgesamt drei Arten zugewiesen wobei zwei Arten erst nach dem Jahr 2010 aufgestellt wurden Macroscelides bildet einen Teil der Ordnung der Russelspringer Macroscelidea Diese Gruppe kleinerer nur in Afrika heimischer Saugetiere gliedert sich in zwei Familien 24 Zu den Rhynchocyonidae werden nur die Russelhundchen Rhynchocyon verwiesen sie sind dadurch monotypisch Die Russelhundchen die gleichzeitig die grossten Vertreter der Russelspringer sind bewohnen uberwiegend bewaldete Habitate Die Macroscelididae bilden die zweite Familie ihr gehoren neben Macroscelides auch die Elefantenspitzmause Elephantulus die Arten der Gattung Galegeeska die Russelratte Petrodromus und die Nordafrikanische Elefantenspitzmaus Petrosaltator an Alle Vertreter der Macroscelidinae sind an deutlich trockenere Offenlandschaften bis teils wustenartige Regionen angepasst Molekulargenetischen Untersuchungen ergaben ein naheres Verwandtschaftsverhaltnis von Macroscelides mit Galegeeska Petrodromus und Petrosaltator Die beiden Familien trennten sich im Unteren Oligozan vor etwa 32 8 Millionen Jahren von der Linie der gemeinsamen Vorfahren ab eine starkere Diversifizierung der Macroscelididae fand ab dem Oberen Oligozan vor rund 28 5 Millionen Jahren statt Macroscelides formte sich Unteren Miozan vor rund 19 1 Millionen Jahren heraus 25 26 27 Innere Systematik von Macroscelides nach Dumbacher et al 2014 1 Macroscelides Macroscelides micus Macroscelides proboscideus Macroscelides flavicaudatusVorlage Klade Wartung Style nbsp George ShawDie taxonomische Geschichte der Gattung Macroscelides ist komplex In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts war eine Aufteilung der Kurzohrrusselspringer in zwei Arten mit bis zu 10 Unterarten im Gebrauch Neben M proboscideus galt auch M melanotis als anerkannte Art Eine Revision der Gattung im Jahr 1968 erbrachte mit M proboscideus nur eine gultige Art die zwei Unterarten enthielt Demnach beschrankte sich M p proboscideus auf die Karoo Gebiete in Sudafrika die durch dunklere Landschaftstone und starker von Schatten beeinflusste Areale gekennzeichnet sind M p flavicaudatus bewohnte dagegen die helleren und sonnigeren Regionen der Namib weiter nordlich Die teils variantenreichen Fellzeichnungen wurden dabei als Anpassung an lokale Habitatbedingungen angesehen Noch bis zum Beginn des dritten Jahrtausends galt der Kurzohrrusselspringer als einzige Art innerhalb der Gattung Macroscelides Allerdings wurde uber das Vorkommen und die Anzahl der Unterarten diskutiert 28 5 Erst Anfang des 21 Jahrhunderts durchgefuhrte molekulargenetische Untersuchungen kombiniert mit Feldforschungen vor Ort erbrachten evidente Hinweise auf eine differenziertere Unterteilung der Gattung Die genetischen Analysen konnten eine nordliche und eine sudliche Population abtrennen was auch durch die Vorort Untersuchungen bestatigt wurde die eine raumliche Trennung der beiden Gruppen ergaben Aufgrund der ebenfalls nachgewiesenen genetischen Isolation der beiden Gruppen erhoben die beteiligten Forscher im Jahr 2012 die Unterart M p flavicaudatus in den Artstatus womit der Namib Kurzohrrusselspringer Macroscelides flavicaudatus neben dem Kurzohrrusselspringer die zweite anerkannte Art der Gattung Macroscelides bildete Mit dem Etendeka Kurzohrrusselspringer Macroscelides micus kam zwei Jahre spater eine dritte regional sympatrisch zum Namib Kurzohrrusselspringer auftretende Art hinzu Aufgrund der Neubewertung von M p flavicaudatus als eigenstandige Art werden heute keine Unterarten des Kurzohrrusselspringers unterschieden 7 1 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Kurzohrrusselspringers erfolgte im Jahr 1800 durch George Shaw Sie erfolgte unter der Artbezeichnung Sorex proboscideus womit Shaw die Art zu den Rotzahnspitzmausen stellte Als besondere Kennzeichen nannte Shaw die braune Fellfarbe und die auffallig lange Nase Er gab als vermutliches Typusgebiet das Kap der Guten Hoffnung an 29 was 1951 von Austin Roberts in Roodewal Oudtshoorn Kapprovinz heute Westkap spezifiziert wurde Der Kurzohrrusselspringer ist damit das forschungsgeschichtlich am fruhesten beschriebene Mitglied der Russelspringer 4 5 Bedrohung und Schutz BearbeitenTrotz des relativ kleinen Gebietes das der Kurzohrrusselspringer bewohnt sind keine grosseren Bedrohungen fur den Bestand bekannt Lokal kommt es vor allem in Flussnahe zu Uberpragungen der Landschaft durch kleinbauerliche oder industriell betriebene Landwirtschaft ebenso wie durch den Ausbau stadtischer Siedlungszentren Auch kann sich die damit verbundene Wustenbildung oder Verbuschung negativ auf die Habitate des Kurzohrrusselspringers auswirken diese Anderungen erscheinen momentan aber nur kleinraumig Aufgrund dessen sieht die IUCN den Bestand als nicht gefahrdet least concern an 8 Der Kurzohrrusselspringer ist vor allem in Europa aufgrund der geringen Unterbringungskosten der hohen Attraktivitat und den im Regelfall haufigen Zuchterfolgen haufig in zoologischen Einrichtungen prasent Seit den 1990er Jahren gibt es allein in Deutschland durchschnittlich 24 bis 25 Halter mit insgesamt rund 100 Tieren 30 31 Eine der bedeutendsten Zuchten befindet sich im Zoo Wuppertal 3 eine weitere seit 2010 im Zoo der Minis im erzgebirgischen Aue 30 Literatur BearbeitenJohn P Dumbacher Galen B Rathbun Timothy O Osborne Michael Griffin und Seth J Eiseb A new species of round eared sengi genus Macroscelides from Namibia Journal of Mammalogy 95 3 2014 S 443 454 Stephen Heritage Macroscelididae Sengis In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 206 234 S 229 ISBN 978 84 16728 08 4 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Mike Perrin und Galen B Rathbun Macroscelides proboscideus Round eared Sengi Round eared Elephant shrew In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 277 278 Galen B Rathbun Macroscelides proboscideus Shaw 1800 Round eared elephant shrew In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 25 27 Don E Wilson und DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Ausgabe The Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e John P Dumbacher Galen B Rathbun Timothy O Osborne Michael Griffin und Seth J Eiseb A new species of round eared sengi genus Macroscelides from Namibia Journal of Mammalogy 95 3 2014 S 443 454 a b c d Melanie Schubert Neville Pillay David O Ribble und Carsten Schradin The Round Eared Sengi and the Evolution of Social Monogamy Factors that Constrain Males to Live with a Single Female Ethology 115 2009 S 972 985 a b c d e Gea Olbricht und Alexander Sliwa Elefantenspitzmause die kleinen Verwandten der Elefanten Zeitschrift des Kolner Zoos 53 3 2010 S 135 147 a b c d e Galen B Rathbun Macroscelides proboscideus Shaw 1800 Round eared elephant shrew In John D Skinner und Christian T Chimimba Hrsg The Mammals of the Southern African Subregion Cambridge University Press 2005 S 25 27 a b c d e f g Mike Perrin und Galen B Rathbun Macroscelides proboscideus Round eared Sengi Round eared Elephant shrew In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 277 278 a b c d e Stephen Heritage Macroscelididae Sengis In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 206 234 S 229 230 ISBN 978 84 16728 08 4 a b c John P Dumbacher Galen B Rathbun Hanneline A Smit und Seth J Eiseb Phylogeny and Taxonomy of the Round Eared Sengis or Elephant Shrews Genus Macroscelides Mammalia Afrotheria Macroscelidea Plos ONE 7 3 2012 S e32410 a b Galen B Rathbun und Hanneline Smit Robinson Macroscelides proboscideus The IUCN Red List of Threatened Species Version 2015 2 1 zuletzt abgerufen am 1 Juli 2015 Lizanne Roxburgh und M R Perrin Temperature regulation and activity pattern of the Round eared Elephant shrew Macroscelides proboscideus Journal of thermal Biology 19 1 1994 S 13 20 a b Melanie Schubert Carsten Schradin Heiko G Rodel Neville Pillay und David O Ribble Male mate guarding in a socially monogamous mammal the round eared sengi on costs and trade offs Behavioral Ecology and Sociobiology 64 2009 S 257 264 Galen B Rathbun Why is there discordant diversity in sengi Mammalia Afrotheria Macroscelidea taxonomy and ecology African Journal of Ecology 47 2009 S 1 13 Graham I H Kerley Small mammal seed consumption in the Karoo South Africa further evidence for divergence in desert biotic processes Oecologia 89 1992 S 471 475 Graham I H Kerley Trophic status of small mammals in the semi arid Karoo South Africa Journal of Zoology 226 1992 S 563 572 Graham I H Kerley Diet of small mammals from the Karoo South Africa South African Journal of Wildlife Research 19 1989 S 67 72 M J Lawes und M R Perrin Risk sensitive foraging behaviour of the round eared elephant shrew Macroscelides proboscideus Behavioral Ecology and Sociobiology 37 1995 S 31 37 Graham I H Kerley The Round eared Elephant Shrew Macroscelides proboscideus Macroscelidea as an omnivore Mammal Review 25 1995 S 39 44 R T F Bernard G I H Kerley T Doubell und A Davison Reproduction in the round eared elephant shrew Macroscelides proboscideus in the southern Karoo South Africa Journal of Zoology 240 1996 S 233 243 Gea Olbricht C Kern und G Vakhrusheva Einige Aspekte der Fortpflanzungsbiologie von Kurzohr Russelspringern Macroscelides proboscideus A Smith 1829 in Zoologischen Garten unter besonderer Berucksichtigung von Drillingswurfen Der Zoologische Garten 75 2005 S 304 316 E G Sauer Zum Sozialverhalten der Kurzohrigen Elefantenspitzmaus Macroscelides proboscideus Zeitschrift fur Saugetierkunde 38 1973 S 65 97 Richard Weigl Longevity of Mammals in Captivity from the Living Collections of the World Kleine Senckenberg Reihe 48 Stuttgart 2005 ISBN 3 510 61379 1 Gea Olbricht Longevity and fecundity in sengis Macroscelidea Afrotherian Conservation 5 2007 S 3 5 L J Fourie J S du Toit D J Kok und I G Horak Arthropod parasites of elephant shrews with particular reference of ticks Mammal Review 25 1995 S 31 37 Steven Heritage Houssein Rayaleh Djama G Awaleh und Galen B Rathbun New records of a lost species and a geographic range expansion for sengis in the Horn of Africa PeerJ 8 2020 S e9652 doi 10 7717 peerj 9652 Brigitte Senut und Martin Pickford Micro cursorial mammals from the late Eocene tufas at Eocliff Namibia Communications of the Geological Survey of Namibia 23 2021 S 90 160 Hanneline Adri Smit Bettine Jansen van Vuuren P C M O Brien M Ferguson Smith F Yang und T J Robinson Phylogenetic relationships of elephant shrews Afrotheria Macroscelididae Journal of Zoology 284 2011 S 133 143 Mike Perrin und Galen B Rathbun Order Macroscelidea Sengis Elephant shrews In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume I Introductory Chapters and Afrotheria Bloomsbury London 2013 S 258 260 John P Dumbacher Elizabeth J Carlen und Galen B Rathbun Petrosaltator gen nov a new genus replacement for the North African sengi Elephantulus rozeti Macroscelidea Macroscelididae Zootaxa 4136 3 2016 S 567 579 Don E Wilson und DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Ausgabe The Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 S 472 George Shaw General Zoology or Systematic Natural History Volume I Part II Mammalia London 1800 S 249 552 S 536 2 a b Zootierliste 3 zuletzt abgerufen am 16 Oktober 2018 Galen B Rathbun und Laurie Bingaman Lackey A brief graphical history of sengis in captivity Afrotherian Conservation 5 2007 S 7 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurzohrrusselspringer Macroscelides proboscideus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Macroscelides proboscideus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 Eingestellt von Rathbun amp Smit Robinson 2013 Abgerufen am 1 Juli 2015 http members aon at ruesselspringer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurzohrrusselspringer amp oldid 236862574