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Als Duftdrusen bezeichnet man Drusen in der Haut von Menschen und Tieren die Duftstoffe absondern konnen Jene Stoffe werden von Artgenossen oder Tieren anderer Arten bewusst oder unbewusst uber das olfaktorische System aufgenommen mit dem vomeronasalen Organ VNO beim postembryonalen Menschen nicht sicher nachweisbar und vermutlich ohne Funktion 1 existiert dafur ein spezialisiertes Sinnesorgan Inhaltsverzeichnis 1 Tiere 2 Mensch 2 1 Funktion 3 EinzelnachweiseTiere BearbeitenBei Tieren konnen Duftdrusen unterschiedliche Funktionen tragen und so der Verteidigung und Abschreckung von Feinden z B Stinkdrusen beim Stinktier der Revierabgrenzung der Orientierung im Raum z B durch Absetzen von Duftmarken der innerartlichen Verstandigung z B Stockgeruch bei Bienen oder der Anlockung des anderen Geschlechts dienen Mensch BearbeitenBeim Menschen werden die Duftdrusen gemeinhin zu den Schweissdrusen Glandulae sudoriferae gezahlt und traditionell den ubrigen ekkrinen Schweissdrusen gegenuber auch als apokrine Schweissdrusen bezeichnet die sowohl merokrin ekkrin als auch apokrin sezernieren 2 Im Unterschied zu den unabhangig von Haarfollikeln uber den gesamten Korper verteilten 2 bis 4 Millionen cholinerg innervierten ekkrinen Schweissdrusen welche dem nackten Primaten eine ausserordentlich effektive Thermoregulation erlauben sind seine insgesamt meist weniger als hunderttausend Duftdrusen grosser auf bestimmte Korperregionen beschrankt und ihr Ausfuhrungsgang mundet jeweils in den Trichter eines Haarfollikels neben dem einer Talgdruse des Haarbalgs Duftdrusen liegen zu uber 100 cm besonders dicht in der Unterhaut von Achselhohle Genitoanalregion und Brustwarzenhof sowie sparlicher von Gesicht Kopfschwarte und periumbilikaler Bauchhaut Funktion Bearbeiten Die unverzweigten rohrenformigen Einzeldrusen bilden besondere Sekrete die entlang eines Haarschaftes mit Hauttalg vermischt an die Oberflache gelangen und unter Mitwirkung einer spezifisch adaptierten bakteriellen Hautflora zu oft intensiven Duftstoffen umgesetzt werden Deren verschiedene Duftnoten tragen auch beim Menschen zumindest innerartlich kommunikative Funktionen in der Regel unbewusste und konnen als Signale verstanden werden Die Reizaufnahme erfolgt uber das gewohnliche Riechepithel Die Duftdrusen sind phylogenetisch betrachtet sehr viel alter als die ekkrinen Schweissdrusen und werden ebenso wie diese sympathisch innerviert jedoch adrenerg Insbesondere im Zusammenhang mit emotionalen Regungen wie Wut Schmerz Angst aber auch Freude Lust und sexueller Erregung wird die Sekretion der Duftdrusen nervos vermittelt gesteigert Unter Umstanden kann dies auch in Reaktion auf olfaktorisch detektierte Stoffe mit pheromonahnlicher Wirkung auftreten Meist langfristig stimulierend wirken Sexualhormone auf die Aktivitat von Duftdrusen die ihre sezernierende Tatigkeit so uberwiegend erst zu Beginn der Geschlechtsreife aufnehmen Spezialisierte apokrine Schweissdrusen sind die Mollschen Drusen Glandulae ciliares conjunctivales die am Lidrand in den Haarbalg von Wimpern munden sowie die Ohrschmalzdrusen Glandulae ceruminosae des ausseren Gehorgangs die Cerumen sezernieren Einzelnachweise Bearbeiten Hans Christian Pape Armin Kurtz Stefan Silbernagl Hrsg Physiologie 7 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart 2014 ISBN 978 3 13 796007 2 S 806 814 817 Thomas Heinzeller Carl M Busing Histologie Histopathologie und Zytologie Thieme 2001 ISBN 3 13 126831 X S 51 f abgerufen am 2 Mai 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Duftdruse amp oldid 208047044