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36 259166666667 29 985277777778 Koordinaten 36 16 N 29 59 OMyra Demre Myra ist eine antike Stadt in Lykien Der Ort heisst heute Demre fruher Kale turkisch fur Festung und liegt in der Provinz Antalya in der Turkei Bekannt ist Myra als Wallfahrtsort vor allem fur die Orthodoxe Kirche wegen des von dort stammenden Nikolaus von Myra 280 286 in Patara in Lykien 345 351 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Romisches Theater in MyraMyra war schon in der klassischen Epoche von einiger Bedeutung und ab der Zeit des Hellenismus eine der sechs grossten Stadte des Lykischen Bundes Nach der Trennung Lykiens von Pamphylien unter Kaiser Theodosius II 408 450 n Chr wurde Myra Verwaltungshauptstadt und kirchliche Hauptstadt der Provinz Myra war fruh ein Bischofssitz ab 300 amtierte Nikolaus von Myra als Bischof Die Gottin Artemis Eleuthera Kybele besass in Myra ein Kultzentrum das bei einem Erdbeben 141 n Chr zerstort wurde Eine Inschrift des reichen Wohltaters Opramoas von Rhodiapolis der den Wiederaufbau des Theaters finanzierte bezeichnet ihren Tempel in Myra als den grossten und prunkvollsten Lykiens Dies berichtet auch eine im 6 Jahrhundert entstandene Legende vom eigenhandigen Abriss des Heiligtums durch Bischof Nikolaus 809 wurde der Ort durch arabische Truppen unter Harun ar Raschid geplundert und verlor danach stark an Bedeutung Wahrend der Regentschaft des byzantinischen Kaisers Alexios I Komnenos 1081 1118 wurde Myra zeitweise von den islamischen Seldschuken erobert Italienische Kaufleute aus Bari nutzten die unruhige Zeit um die Gebeine des Heiligen Nikolaus in ihre Heimat zu uberfuhren wo sie am 9 Mai 1087 eintrafen Fortan wurde Bari zur zentralen Pilgerstatte des St Nikolaus Kultes Die Stadt Myra wurde im Lauf der Jahrhunderte unter dem Schlamm des Demre Flusses begraben ihre Ruinen wurden in den Jahren 1965 und 1968 durch den deutschen Archaologen Jurgen Borchhardt erforscht Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Felsengraber von MyraDie erste St Nikolaus Kirche wurde im 6 Jahrhundert erbaut Die heutige dreischiffige Basilika stammt im Kern aus dem 8 Jahrhundert Der byzantinische Herrscher Konstantin IX Monomachos 1000 1055 und Kaiserin Zoe erneuerten die Kirche Ein Kloster wurde in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts erbaut den Monchen wurde die Pflege der Pilgerstatte ubertragen Nikolaus Gebeine wurden 1087 von italienischen Kaufleuten geraubt und nach Bari abtransportiert Damit verlor die Kirche ihre Bedeutung aber nicht vollig bis heute suchen Pilger sie auf Die Kirche die jahrhundertelang im Schlamm des Demre Flusses versunken war wurde unter Zar Alexander II 1850 von Russen erworben und teilweise wiederhergestellt Plane das Heiligtum dauerhaft mit der Russischen Orthodoxen Kirche zu verbinden scheiterten definitiv erst 1910 1 1963 wurde die ostliche und westliche Seite der Kirche ausgegraben Seit den 1990er Jahren finden weitere turkische Grabungen an der Kirche statt In ihrem Inneren befinden sich byzantinische Fresken und Bauplastik sowie romische Sarkophage die als Spolien wiederverwendet wurden Vor der Kirche steht ein modernes Nikolaus Denkmal Am 6 Dezember 2007 gestattete der turkische Kulturminister Ertugrul Gunay dem griechisch orthodoxen okumenischen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomaus I einen Gottesdienst nach griechisch orthodoxer Liturgie in der dem heiligen Nikolaus geweihten Kirche von Demre zu feiern Der letzte Gottesdienst in der Basilika hatte 2002 stattgefunden Das Patriarchat stellte zwar jedes Jahr einen Antrag erhielt jedoch funf Jahre lang keine Genehmigung Zusatzlich stellte der Kulturminister rund 25 000 Euro als Spende zur Verfugung damit die Basilika die in schlechtem Zustand war fertig restauriert werden konnte 2 Weitere Sehenswurdigkeiten der Stadt sind das romische Theater und die antiken lykischen Felsengraber Der einst bedeutende Hafen von Myra Andriake funf Kilometer sudwestlich von Demre heutiger Name Bucht von Cayagzi ist heute verlandet Es handelt sich um eine fruhhellenistische Grundung Der Apostel Paulus wechselte hier im Jahr 59 n Chr auf seiner Reise nach Rom das Schiff Apg 27 5 6 EU Die Hafeninfrastruktur wurde in der Hohen Kaiserzeit massiv ausgebaut und auch in der Spatantike erlebte der Hafen eine Blute Neben den sechs Kirchen wurden in dieser Zeit auch zwei Badeanlagen errichtet In fruhbyzantinischer Zeit wurde beim Granarium Purpur gewonnen wovon noch ein ausgedehnter Abfallhugel zeugt der den einstigen Marktplatz teilweise uberdeckt Im Mittelalter durfte die Niederlassung aufgegeben worden sein wobei die Grunde fur diese Entwicklung nicht bekannt sind sie mogen aber mit der zunehmenden Verlandung des Hafens in Zusammenhang stehen Sehenswert ist das alte Granarium eine Kornkammer in der bis zu 6000 Kubikmeter Getreide gelagert werden konnten Es wurde wahrscheinlich unter Kaiser Hadrian errichtet Ebenfalls sehenswert sind das nahegelegene Dorf Ucagiz Kekova und das angrenzende Dorf Kalekoy Simena Lykische Felsgraber und Rankensarkophage sind dort relativ gut erhalten zu sehen In der Kustenregion ist das Tauchen zwar verboten aber fur Schnorchler ist die Gegend rund um Kekova reizvoll Literatur BearbeitenJurgen Borchhardt Hrsg Myra Eine lykische Metropole in antiker und byzantinischer Zeit Istanbuler Forschungen Bd 30 Gebr Mann Berlin 1975 ISBN 3 7861 2209 1 Nevzat Cevik Hrsg Arkeolojisinden Dogasina Myra Demre ve Cevresi T C Kultur ve Turizm Bakanligi Yayini Antalya 2010 ISBN 978 975 17 3517 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Myra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website von Demre Englischsprachige Seite zu Myra Virtuelle Besichtigung der antiken Stadt Myra Beschreibung Bilder und Plane von Myra in Lykien Beschreibung Bilder und Plane der Nikolaus Kirche von Myra in LykienEinzelnachweise Bearbeiten Lora Gerd Russian Policy in the Orthodox East The Patriarchate of Constantinople 1878 1914 De Gruyter Open Ltd Warsaw Berlin 2014 109 116 Mavi Zambak TURKEY Finally a mass in the church of Saint Nicholas in Myra 12 Mai 2017 abgerufen am 3 November 2017 Normdaten Geografikum GND 4117749 6 lobid OGND AKS VIAF 236846363 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Myra Lykien amp oldid 232292580