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36 226666666667 29 948055555556 Koordinaten 36 14 N 29 57 OAndriake Nordliches Wohngebiet 1 Gulets am Mundungsdelta des AndrakosAndriake war der Hafen des antiken Myra funf Kilometer sudwestlich vom heutigen Ort Kale Demre in der turkischen Provinz Antalya an der Flussmundung des Andriakos Demre Cayi in Lykien gelegen Der Hafen ist heute durch die Anschwemmungen des Flusses verlandet bzw versumpft Seit 2005 werden in Andriake durch ein Team des Osterreichischen Archaologischen Institutes Feldforschungen durchgefuhrt Archaologische Zeugnisse weisen auf eine Grundung des Ortes in fruhhellenistischer Zeit hin Die Niederlassung erstreckte sich damals uber zwei Hugel an beiden Seiten der Hafeneinfahrt Erstmals erwahnt wird der Ort 197 v Chr als Antiochos III Andriake eroberte Im Zuge der Einnahme des Hafens durch Lentulus Spinther im Jahr 43 v Chr wurde eine Kette die die Hafeneinfahrt sicherte durchbrochen Der Apostel Paulus wartete hier im Herbst 59 n Chr auf seiner Reise nach Rom auf bessere Winde und wechselte das Schiff Apostelgeschichte 27 5 6 Die Bedeutung Andriakes liegt in seiner Lage an einer der wichtigsten Schifffahrtsrouten In der romischen Kaiserzeit ist Andriake neben Patara einer der bedeutendsten Hafen fur die Getreideflotte aus Agypten zuerst fur Rom seit dem 4 Jahrhundert n Chr zunehmend fur Konstantinopel In der mittleren Kaiserzeit erfolgte ein massiver Ausbau der Hafeninfrastruktur Nebst dem Horreum einem Speicherbau wurden am Sudufer des Hafenbeckens eine grosse Platzanlage und andere heute weitgehend zerstorte Bauten errichtet Eine Wasserleitung sicherte die Wasserversorgung die bis dahin nur durch Zisternenwirtschaft erfolgte Im 6 Jahrhundert erlebte die Hafensiedlung einen weiteren Aufschwung Man errichtete sechs grosse Kirchen und zwei Badeanlagen sowie zahlreiche weitere Bauten In fruhbyzantinischer Zeit wurde einer massiven Anhaufung von Purpurschneckenschalen zufolge welche die Platzanlage ostlich des Speicherbaus uberlagert in Andriake Purpur produziert Die Niederlassung durfte im Fruhmittelalter wahrscheinlich aufgrund der zunehmenden Verlandung des Hafenbeckens aufgegeben worden sein In osmanischer Zeit wurde an der Westspitze des nordlichen Siedlungshugels ein kleines Kastell errichtet Sehenswert ist neben den Uberresten eines Aquadukts einer Agora einiger Zisternen sowie Ruinen von funf fruhbyzantinischen Kirchen besonders das Granarium Horreum aus hadrianischer Zeit eine rund 35 mal 62 Meter grosse Kornkammer in der bis zu 6 000 Kubikmeter Getreide gelagert werden konnten Die in das Ende des 5 oder ins 6 Jahrhundert datierten Kirchen waren dreischiffige Basiliken mit jeweils einer halbrunden Apsis an der Ostwand Die Eingange befanden sich in der Westwand bei vier Kirchen war eine Vorhalle Narthex angebaut In dem von Buschen uberwachsenen felsigen Gelande sind Mauerreste der Kirchen bis zu eingeschossiger Hohe erhalten 2 Literatur BearbeitenJurgen Borchhardt Hrsg Myra Eine lykische Metropole in antiker und byzantinischer Zeit Istanbuler Forschungen Bd 30 Berlin 1975 S 64 75 401 411 ISBN 3 7861 2209 1 Hansgerd Hellenkemper Friedrich Hild Lykien und Pamphylien Bd 2 Tabula Imperii Byzantini 8 Wien 2004 S 435 439 ISBN 3 7001 3280 8 Gerhard Forstenpointner Ursula Quatember Alfred Galik Gerald Weissengruber Andreas Konecny Purple Dye Production in Lycia Results of an Archaeozoological Field Survey in Andriake South West Turkey Oxford Journal of Archaeology 26 2007 S 201 214 doi 10 1111 j 1468 0092 2007 00281 x Einzelnachweise Bearbeiten www histolia de Historic Anatolia abgerufen am 15 Januar 2011 Peter Grossmann Hans Georg Severin Fruhchristliche und byzantinische Bauten im sudostlichen Lykien Ernst Wasmuth Tubingen 2003 S 3 13Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andriake Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Text und Fotos Beschreibung Bilder und Plane von Andriake in Lykien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andriake amp oldid 213996281