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Dieser Artikel behandelt den Religionsphilosophen Fur den gleichnamigen Fussballspieler siehe Rene Girard Fussballspieler Rene Noel Theophile Girard 25 Dezember 1923 in Avignon 4 November 2015 1 in Stanford Kalifornien 2 war ein franzosischer Literaturwissenschaftler Kulturanthropologe und Religionsphilosoph Sein Werk lasst sich in die Tradition der philosophischen Anthropologie einordnen Rene Girard 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Wissenschaftliche Leistung 4 Mimetische Theorie 4 1 Ausgangspunkt 4 2 Verbote Riten und Sundenbockmechanismus 4 3 Religioses Denken 4 4 Mythen 4 4 1 Mythen und Verfolgungen 4 5 Sakrales Konigtum und Institutionen 4 6 Hominisation 4 6 1 Entstehung der menschlichen Kultur 4 6 2 Symbolisierung der Gewalt 4 6 3 Biologie und Zeichen 4 7 Die judisch christliche Offenbarung 4 7 1 Die Lehre des Christentums 4 7 2 Das sakrifizielle Christentum 4 8 Textuelle Koharenz und Sinn 5 Die Rezeption der mimetischen Theorie 6 Girards Rezeption anderer Philosophien 7 Schriften 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenRene Girard wurde als Sohn des Archivars Bibliothekars und Palaographen Joseph Girard geboren An der Ecole nationale des chartes in Paris studierte er Geschichte vor allem die Geschichte des Mittelalters Seit 1947 lebte er in den USA 1959 und 1965 erhielt er ein Guggenheim Stipendium Er lehrte an mehreren US Universitaten zuletzt als Professor fur franzosische Sprache Literatur und Kultur an der Stanford Universitat an der er auch noch als Professor emeritus tatig war Rene Girard war verheiratet und Vater von drei Kindern Ehrungen Bearbeiten1979 wurde Rene Girard in die American Academy of Arts and Sciences aufgenommen 2005 in die Academie francaise 1991 erhielt er den Prix Medicis und 2006 den Dr Leopold Lucas Preis der Evangelisch theologischen Fakultat der Eberhard Karls Universitat Tubingen Er war Mitglied der Ehrenlegion und erhielt den 2014 den Ordre des Arts et des Lettres Rene Girard wurde Ehrendoktor vieler Universitaten unter anderem der Universitat Montreal der Theologischen Fakultat der Universitat Innsbruck der Universitat Antwerpen der Universitat Padua und der University of St Andrews Wissenschaftliche Leistung BearbeitenEine wichtige Erkenntnis Girards bestand in dem Aufweis eines mimetischen Begehrens des Menschen welches er seiner Lekture Cervantes Shakespeares Stendhals Dostojewskis Flauberts und Prousts abgewann Unter dem Gewinn eines erkenntnistheoretischen Aspekts eines literarisch bestimmten mimetischen Begehrens analysierte Girard nachfolgend die Dramen von Sophokles und Euripides und die ihm zuganglichen Ergebnisse ethnologischer Forschung von James Frazer Lucien Levy Bruhl und Edward E Evans Pritchard Einen dritten Schritt zu einer allgemeinen Formulierung einer mimetischen Theorie menschlicher Kultur unternahm Girard indem er alt und neutestamentliche Schriften und deren Wirkungsgeschichte hinsichtlich einer Moglichkeit einer Einheitlichkeit seiner eigenen Theoriefindung uberprufte Mimetische Theorie BearbeitenAusgangspunkt Bearbeiten Ausgangspunkt der mimetischen Theorie von Rene Girard ist die Feststellung dass menschliche Gesellschaften nur dann uberleben konnen wenn sie in der Lage sind dem Ausbreiten der Gewalt innerhalb der Gruppe erfolgreich entgegenzuwirken 3 Ursache zwischenmenschlicher Konflikte ist das Nachahmungsverhalten von Menschen die in engem Kontakt miteinander leben Dieses Verhalten stiftet Rivalitat Neid und Eifersucht ist ansteckend wird von allen Mitgliedern der Gruppe mitgetragen und fuhrt zu raschen Gewalteskalationen in denen das ursprungliche Objekt keine Rolle mehr spielt sie werden lediglich durch das Imitieren des Anderen in Gang gehalten 4 Fur das Aneignungsverhalten und die nachfolgende Nachahmung des gewalttatigen Verhaltens wird von Girard der Begriff Mimesis verwendet um damit den Abstand von der gelaufigen Thematisierung des imitativen Verhaltens die in der von Platon und Aristoteles begonnenen Tradition steht als Nachahmung ausserlicher Darstellungen Gestik oder Mimik hervorzuheben 5 Verbote Riten und Sundenbockmechanismus Bearbeiten Die Entwicklung des religiosen Denkens in den fruheren archaischen Gesellschaften unserer Vorfahren geht mit der Abarbeitung von Normen einher die das Ausbreiten der Gewalt innerhalb der Gruppe verhindern oder steuern Fur archaische Gesellschaften ist das Bewusstsein dass Mimesis und Gewalt dasselbe Phanomen sind von zentraler Bedeutung Gewalt wird verhindert indem man die mimetische Verdoppelung Spiegelung zwischen Individuen derselben Gruppe verbietet Verbote die von archaischen Religionen aufgestellt werden sind aus dieser Perspektive zu deuten und sind umso aufschlussreicher je absurder sie uns erscheinen etwa das Verbieten von Zwillingen Spiegeln usw Das Wissen uber den Zusammenhang Gewalt Mimesis ist zugleich ein Wissen uber die Wege die aus der mimetischen Krise Ausbreitung der Gewalt fuhren Girard postuliert die Existenz einer fundierenden Erfahrung die ein fur alle Mal gezeigt hat dass die Gewaltspirale durch die Opferung eines Sundenbocks unterbrochen wird Hat die mimetische Gewalt in einer Gruppe einen Punkt erreicht in dem alle die Gewalt aller nachahmen und das Objekt das die Rivalitat ausgelost hat vergessen ist so stellt das Auftreten eines einmutig als schuldig empfundenen Individuums eine einheitsstiftende Polarisierung der Gewalt dar Die Totung oder Ausstossung des Schuldigen reinigt die Gruppe von der Gewaltseuche weil diese letzte gemeinsam vollbrachte Gewaltanwendung keinen mimetischen Vorgang Rache mit sich bringt Da auch das Objekt das die Krise ausgelost hat vergessen ist ist die Reinigung durch diese Opferung vollstandig Insofern die Auswahl des Sundenbocks eine mutwillige oder auch zufallige ist ist der Sundenbock austauschbar Seine Bedeutung fur die Gruppe besteht in der durch ihn wiederhergestellten Einmutigkeit Gleichzeitig ist aber der ermordete ausgestossene Sundenbock in seiner heilbringenden Abwesenheit einzigartig und unaustauschbar Dieses Geschehen ist mit seiner wunderbaren Wirkung die Offenbarung des Heiligen das das Uberleben der Gruppe ermoglicht Die dem Opfer nach seiner Totung dargebrachte Verehrung kommt der Erfindung der Gottlichkeit gleich und die Wiederholung des Sundenbockvorgangs ist die rituelle Vergegenwartigung des Heiligen zusammen mit dessen Ausstossung aus der menschlichen Gesellschaft Besondere Beachtung verdient die Tatsache dass die Wiederholbarkeit des Vorgangs und die Austauschbarkeit des Opfers das was einen Kult ermoglicht in der a priori Bosartigkeit des Sundenbocks also in seiner Unschuld grunden Die Gesamtheit der Gebote und Regeln die das Wiederholen dieses Vorgangs fordern und seinen Ausgang uberwachen machen den eigentlichen Bestand an Riten und positiven Verhaltensnormen jeder archaischen Gesellschaft aus Religioses Denken Bearbeiten Nach Girards Theorie ist Religion jene Form des menschlichen Denkens die die Bewahrung des Wissens uber Gewalt Mimesis und den Sundenbockmechanismus gewahrleistet 6 Anders als das dem modernen Menschen vertraute analytische und differenzierte Denken hat aber die Religion nicht die Aufgabe diese Mechanismen zu erklaren Die Religion kann im Gegenteil die Aufgabe der Instandhaltung dieser Vorgange nur dann erfullen wenn sie deren grundlegende Wahrheiten verschleiert Ein Sundenbock konnte kein Sundenbock mehr sein wenn die Menschen sich seiner Unschuld bewusst waren ein Verbot wurde nicht seine Kraft entfalten konnen wenn es nicht gottgegeben ware Indem die Transzendenz einer Gottheit die Funktionsfahigkeit dieser Verschleierung gewahrleistet sind gleichzeitig die Menschen von der Verantwortung entbunden Zweifel an dem Mechanismus der Uberwindung der Gewalt zu uben Das erfolgreiche Umsetzen dieser Muster in konkreten Religionen in der Antike oder in den modernen Ethnologien erscheint analytisch betrachtet als widerspruchlich Die mimetische Theorie analysiert diese Widerspruche Aporien Vielfalt Unstimmigkeiten als notwendige Unvollstandigkeit der religiosen Rationalisierung Girards ganzes Werk ist eine Polemik gegen den Wunschtraum von der rationalistischen Unschuld der Moderne 7 Verschiedene religiose Variationen setzen ihre Akzente nicht auf samtliche Aspekte des Phanomens und bringen damit die Unterschiede und die Asynchronie der Rituale hervor die in die Eigenart einer jeden Kultur munden Gleichzeitig tragt jede erfolgreiche Aufklarung des Mechanismus zu seiner Unnutzbarkeit und zu seinem Verschwinden bei mit zunehmendem Verstandnis des Phanomens entzieht sich dasselbe Phanomen immer mehr der Beobachtung Mythen Bearbeiten Das Verstandnis der Mythen der archaischen und klassischen Kultur geht fur Girard einher mit der Offenlegung des opferkultischen Charakters jener Vorgange die fur eine Kultur konstituierend sind Alle Mythen sind in ihrem Kern Berichte uber Gewaltanwendungen die immer die gleiche Polarisierung aufweisen alle gegen alle alle gegen einen und Bruder gegen Bruder Die Personen dieser Berichte tragen oft die Zuge einer Monstrositat in der die Psychologie eine Entstellung der Wahrnehmung in Situationen in denen eskalierende Gewalt die Szene dominiert sieht Diese Personen sind Gotter Helden Stadtgrunder oder Stammesvater also Sundenbocke im Sinne der mimetischen Theorie Die Vergegenwartigung der Mythen ist in allen Kulturen ein Phanomen das die gesamte Gesellschaft und ihre Priester einbezieht So z B die griechische Tragodie in der die Reprasentation die Mimesis des Grundungsakts nachahmt aber zugleich keinen Platz fur die Darstellung von Gewalt vorsieht die immer nur erzahlt ist und von der Buhne verbannt wird Mythen und Verfolgungen Bearbeiten Die moderne Lesart der Mythen als Schopfungsakt archaischer Kulturen die damit dem Unsagbaren dem religiosen Empfinden Ausdruck verleihen ist fur Girard durch eine Verweigerung der westlichen Zivilisation zustande gekommen die verfolgerische Struktur der mythischen Texte zu erkennen Die Mythen sind Erzahlungen von Verfolgungen die regelmassig die Perspektive der Verfolger wiedergeben nicht anders als die mittelalterlichen und neuzeitlichen Verfolgungstexte aus denen man heute ohne weiteres erschliesst dass etwa Gewaltausbruche gegenuber Juden in Zeiten der Pest oder die Hexenjagd tatsachlich stattgefunden haben Die Struktur der mythischen und dieser Texte ist die gleiche Zustand der Krise Monstrositat in den Anschuldigungen gegen den Verfolgten Merkmale des Opfers Das sind die Elemente die in den Verfolgungstexten explizit vorkommen und eine kollektive Gewaltanwendung auch dort erkennen lassen wo sie in den Texten nicht dargestellt wird Girard hebt hervor dass die gleichen Elemente zusammen mit dem kollektiven Mord und der Heiligung des Opfers in den Mythen zu finden sind und dass dort wo eines oder mehrere dieser Elemente fehlt die Spuren dessen Verwischung immer zu erkennen sind Das gilt fur die Mythen des Altertums wie fur die der akephalen Gesellschaften Der Ursprung dieser Mythen ist immer eine tatsachlich verubte kollektive Totung und diese Totung auszumachen ist ein Verfahren dessen Gultigkeit die moderne westliche Kultur nur fur sich selbst und fur den eigenen geschichtlichen Raum erkennt und fur selbstverstandlich halt Sakrales Konigtum und Institutionen Bearbeiten Wie das Gottliche seinen Ursprung in der Transzendenz des geopferten Sundenbocks hat so haben Herrschaftsinstitutionen in dem Weiterleben des Sundenbocks in einer menschlichen Gesellschaft ihren Ursprung Mit seiner Totung stiftet der Sundenbock eine Uberwelt in der das Heilige seinen Platz findet Das Heilige ist auch heilbringend wenn es sich mit den Menschen nicht vermischt Vor seiner Totung ist der Sundenbock aber bereits Objekt der Verehrung hat bereits Frieden innerhalb der Gruppe gebracht So kann der Urtyp des sakralen Konigs als ein Sundenbock betrachtet werden dessen Opferung vertagt oder gegen eine stellvertretende Totung ausgetauscht worden ist Der sakrale Konig geniesst alle Privilegien die ihm die Verehrung der Menschen entgegenbringt und tragt zugleich die Merkmale der von den Menschen erkennbaren Schuld indem er die Verbote missachtet Inzest Reinheitsgebote usw Die Vielfaltigkeit der beobachteten Formen des sakralen Konigtums ist wiederum mit der Fokussierung auf den einen oder anderen dieser Aspekte oder gar mit deren Verschleierung zu erklaren Ausgehend von dem Komplex der Verbote von der Ritualisierung der Gewalt in den mimetischen Kategorien des Gleichen und des Anderen sind die Entstehungsformen aller gesellschaftlichen Institutionen zu erklaren Aufschlussreich ist in dieser Hinsicht die Analyse von Institutionen wie Exogamie und Tausch der Guter Tierzucht Nachbarkriege Totenkult usw die in archaischen Gesellschaften mit einem Opferritus verbunden sind Hominisation Bearbeiten Die Mechanismen die die Verbreitung der Gewalt innerhalb einer Gruppe eindammen und ihre Uberwindung moglich machen werden von Girard als treibende Kraft fur den Prozess der Hominisation gesehen Entstehung der menschlichen Kultur Bearbeiten Die Theorien der Biologie der Ethologie der Ethnologie und der Anthropologie erweisen sich als unzureichend um das Entstehen der menschlichen Kultur zu erklaren Die Merkmale die einen Menschen von den Tieren unterscheiden sind weder ein Vorteil im evolutionistischen Sinn noch konnen sie dem Entstehen von irgendeiner Form menschlicher Kultur Rechnung tragen So kann man z B das Wachsen der Gehirnmasse weder als Ursache fur das Entstehen von Kultur noch als Anzeichen entstandener Kultur betrachten Es bringt in erster Linie mit sich dass imitatives und aggressives Verhalten zwischen gleichgeschlechtlichen Tieren gefordert wird dass verlangerte Sexualitatsperioden zum Hindernis fur den Nachwuchs werden und zur gesteigerten Aggressivitat fuhren dass Werkzeuge und Waffen erfunden werden die nicht mehr instinktiv kontrolliert werden konnen usw lauter Umstande die geeigneter sind das Aussterben der Spezies und nicht ihre Evolution zu erklaren Symbolisierung der Gewalt Bearbeiten Gesteigertes imitativ kompetitives Verhalten ist also hauptsachlich ein Hindernis fur das Zusammenleben von Tieren und Menschen In einem Rudel ist das Zustandekommen stabiler Fuhrungsverhaltnisse dominance patterns dank der Eindammung des kompetitiven Verhaltens moglich Das Alpha Tier wird imitiert aber nicht angegriffen weil ihm gegenuber jedes Aneignungsverhalten unterdruckt werden kann Ist das aber wie in Menschengruppen nicht der Fall kann kein Fuhrungsverhaltnis von Dauer sein und eine mimetische Krise muss ausbrechen Andererseits werden auch bei Tieren Anzeichen einer symbolisierten Gewalt in Form von abgelehnter Aggression die wenige Individuen betrifft beobachtet Daher formuliert Girard seine Hypothese dass eben das Imitieren eines solchen substituierten Angreifens eine ganze Gruppe involvieren und damit die Urform der Uberwindung der mimetischen Krise darstellen kann wobei die Annahme ein solcher Mechanismus musse sich sofort und immer wieder als effizient erweisen nicht notwendig ist Nur aus der zyklischen Iteration der drei Phasen Steigerung des mimetischen Verhaltens Gewaltkrise Uberwindung durch Symbolisierung kann Girard zufolge der Hominisationsprozess bestehen Biologie und Zeichen Bearbeiten Um Girards Hypothese von der Hominisation aufrechterhalten zu konnen muss lediglich angenommen werden dass auch vor der Hominisation mimetische Eskalation moglich ist und dass sie ein Stadium erreichen kann in dem instinktive Eindammung nicht mehr moglich ist Folglich sind das Uberwinden dieser Eskalation und ihre Wiederholung Phanomene die keinen vorgegebenen kulturellen Kontext benotigen Der Hominisationsprozess wurde somit auf der Grundlage eines Minimums an biologischen Hypothesen erklart und das Verhaltnis zwischen Biologischem und Kulturellem eindeutig definiert werden In dieser Perspektive ist die Schwelle zur Hominisation deren Uberschreitung der Symbolisierung der Gewalt zu verdanken sei zugleich die Schwelle zu der Entstehung eines Zeichensystems Der Ubergang von zugespitzter Gewalt zum Frieden bringt alle Voraussetzungen mit sich dank derer sich die Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe auf ein einziges Objekt konzentrieren kann die Leiche des Opfers in dem sich die Erfahrung der Gewalt kristallisiert und das keine blosse Leiche mehr ist Gewalt und Frieden haben in ihr ein Zeichen sind materiell auf diese Leiche ubertragen worden aber auch Signifikate wie bevor und danach innen und aussen konnen sich nun in einem System organisieren Dieses Zeichensystem kommt allein durch die wiederholte Verwendung eines Zeichens zustande wie sie von dem rituellen Imperativ gefordert wird wobei dieser Imperativ unmittelbar von dem Friedenswillen des Menschen diktiert ist Im Rahmen dieser Hypothese ist auch die Entstehung der Sprachlichkeit als wiederholte Verwendung des Schreiens wahrend der Gewaltkrise als notwendiges Teil des Rituals und die vorrangige Stellung der Worte des Heiligen in jeder Sprache zu verstehen Die judisch christliche Offenbarung Bearbeiten Anhand der Analyse der grundlegenden Texte des Judentums und des Christentums stellt Girard eine fortschreitende Tendenz zur Offenbarung der rituellen Mechanismen die die menschliche Kultur pragen fest Ausschlaggebend ist dabei die neutestamentliche Perspektive die es moglich macht die Elemente des Neuen und der Aufklarung die bereits in den Mythen der Vatergeschichte und vor allem in den Prophetenbuchern zu finden sind ins neue Licht zu rucken und gleichzeitig das Neue Testament selbst als Radikalisierung einer ansatzweise bereits vorhandenen Lehre zu deuten So enthalten z B die Unschuld des geopferten Abel und das darauffolgende Verbot Kain zu toten eine Blossstellung der mimetischen Gewalt als rein menschlichen Akt der nicht Heiliges sondern nur noch Gewalt hervorbringt und das Wissen dass Gewalteskalation nur durch Verzicht auf Gewaltanwendung verhindert wird Dieser Unterschied zu den anderen Mythologien der archaischen Welt in denen immer die Heiligung der Gewalt und des Opfers festgeschrieben ist kommt in der Aufforderung der Propheten die Opferriten aufzugeben und Nachstenliebe statt Gewalt zu praktizieren noch deutlicher zum Ausdruck Die Lehre des Christentums Bearbeiten Nach Girard bringt das Neue Testament diese Tradition zu ihren letzten Konsequenzen Der vollstandige Verzicht auf Gewalt und archaischen Opferkult das Doppelgebot von Gottes und Nachstenliebe die gegen die Pharisaer gerichtete Denunziation der Weltlichkeit als Verkennung und Umkehrung der Lehre der Propheten Das sind in den Evangelien die Eckpunkte der Verkundung des Reichs Gottes und der Rettung Explizit wird das in den apokalyptischen Teilen der Evangelien und vor allem in der Offenbarung des Johannes die Gewalt ist immer eine menschliche Sache der die Menschen selbst schutzlos ausgeliefert zu werden drohen Nach Girard ist dies mit der nicht vollstandigen Aufklarung des Opfermechanismus in Verbindung zu setzen da fur die Menschen die dank der alttestamentlichen Lehre das wahre Wesen der Gewalt teilweise aufgedeckt haben der sakralisierende Sundenbock seine Wirkung verliert Fur sie ist Gewalt nicht mehr einzudammen und umso dringlicher stellt sich die Notwendigkeit der Gewaltlosigkeit als eine Frage des Uberlebens Das sakrifizielle Christentum Bearbeiten Girard interpretiert die Passion und den Tod Jesu anthropologisch als endgultige und konsequente Aufklarung des Opfermechanismus In der Einmutigkeit der Verweigerung der Gewaltlosigkeit die in die Einmutigkeit der Gewaltanwendung mundet bleibt fur den Gewaltlosen keine andere Rolle ubrig als die des Sundenbocks Da Girard so scharf den Unterschied zwischen dem Judisch Christlichen und den alten Religionen sieht war es ihm schwierig die Passion auch als Opfer zu sehen Fur den letzten Girard ist das aber die richtige Bezeichnung Das Opfer Christi heisst Liebe bis zum Aussersten Textuelle Koharenz und Sinn Bearbeiten Auch in Bezug auf die biblische Uberlieferung hebt Girards Analyse die innere Koharenz des Textes hervor Jede Schlussfolgerung ist dem Text selbst zu entnehmen Gleichzeitig aber stellen sich die von Girard formulierten Hypothesen als ein extratextuelles Instrument dar welches allein eine einheitliche Interpretation des Textes erlaubt In all seinen Werken hat Girard betont dass seine Grundhypothese der sakrifikalen Opfer in der textuellen Inharenz ihren Bestand hat Sie muss und kann bewertet werden aber lediglich anhand der durch sie moglich gewordenen Dekonstruktion eines Textes und der damit erklarten oder erklarbar gewordenen Phanomene Die Verwendung eines Instruments das nicht von dem Text selbst geliefert wird ist fur Girard sogar unerlasslich wenn man die mythischen Texte und die Verfolgungstexte verstehen will Diese Texte seien aus der Perspektive der Verfolger entstanden sie sind strukturell nicht in der Lage die Wahrheit uber ihren Gegenstand auszusagen eben weil die Uberzeugungen das Opfer sei schuldig die Totung oder die Verfolgung sei notwendig gewesen und gar von dem Opfer selbst gewollt usw Teil der Grundstruktur des Texts sind Erst in dem Alten und vor allem in dem Neuen Testament sei eine andere Perspektive in der Darstellung der Verfolgungen zutage getreten die der Verfolgten Girard zufolge sei es erst fur diese Texte sinnvoll von Sundenbock und kollektiver Gewalt als Motive des Textes zu sprechen und nicht als Struktur desselben weil in diesen Texten uber die Opfervorgange geschrieben wurde um sie zu offenbaren Deswegen sei es uberhaupt moglich gewesen die Opfer als das zu erkennen was sie sind unschuldige Opfer Die Rezeption der mimetischen Theorie BearbeitenSeit dem Erscheinen seiner Arbeiten zur Anthropologie der Opferriten und der Religion ist Girards Werk das Ziel von Kritik gewesen die mitunter sehr heftig ausgefallen ist Oft sind diese Kritiken durch Girard selbst in seinen Buchern thematisiert und beantwortet worden Das Times Literary Supplement kritisierte an seinem Buch Das Heilige und die Gewalt dass Girard um seine ehrgeizige Hypothese zu demonstrieren auf sorgfaltig ausgewahlte marginale Aspekte von Opferriten zuruckgegriffen habe die hier und da und uberall zelebriert werden und die nicht oberflachlicher kunstlicher und ausser Kontext hatten gewahlt werden konnen dass er mit einer breit angelegten Hypothese nahezu alles erklaren wolle dass eine so vage formulierte so unuberprufbare und auf so oberflachlichen Tatsachen basierende Hypothese dem Autor selbst unglaubwurdig und extravagant vorzukommen scheint Das Buch enthalte Trotz alledem viele interessante und anregende Ideen 8 In der Rezension des 1987 auf Englisch erschienenen Buchs Der Sundenbock bezichtigte dieselbe Zeitschrift Girard dazu zu neigen sich in die Rolle des Sundenbocks zu versetzen um sich vor seinen Kritikern zu verteidigen Die Uberzeugung die Schlussel aller Mythologie zu besitzen und die fieberhafte Entschlossenheit diese zu verteidigen ist fur so eine ernstzunehmende Untersuchung schadlich Ferner begrenze sich Girard nicht auf die Mythologie sondern verlange dass seine Theorie eine wissenschaftliche Losung des Enigmas von Ursprung und Wesen der Religion liefere Seine Behandlung der Mythen ist aber so nachlassig dass er nicht mal die Tatsache beachtet dass es sich dabei zumindest in vielen Fallen um Gotter und nicht um Menschen handelt All das ist schade weil Girard uber die Texte die er untersucht erleuchtend sein kann wenn es nicht um seine grossartige Theorie geht 9 Vielfach ist auch Girards katholischer Glaube das Ziel der Kritik gewesen Girard lasse sich allein von seinem katholischen Glauben in seinen Untersuchungen beeinflussen 10 Er vernachlassige die Untersuchung anderer Religionen drucke die katholische Angst vor der Weltlichkeit der Modernen benutze theologisch kulturkampferische Aussagen uber den Neopaganismus und verkenne Nietzsches Leistungen 11 Isolierte Formulierungen von Girard sind ferner von verschiedenen Autoren dazu benutzt worden um die eigene Weltanschauung vorzutragen 12 Wahrend Girards Theorie in der Psychoanalyse oft von wichtigen Ausnahmen abgesehen 13 auf Ablehnung stosst eine Ablehnung die eher auf die literaturkritische Arbeitsweise seines Autors und auf die unzureichende Beachtung klinischer Erkenntnisse 14 als auf dessen Kritik der Freudschen Theorien zuruckzufuhren ist und Literaturwissenschaftler den Reduktionismus seiner Methode kritisieren hat sie in theologischen Kreisen eine vorwiegend positive Resonanz gefunden 15 Im Ubrigen hat Girards Werk kaum Beachtung in den philosophischen Debatten Ende des 20 Jahrhunderts gefunden 16 Im Silicon Valley findet die mimetische Theorie grossen Anklang Es gibt eigene Konferenzen Buchserien und Stiftungen rund um das Werk von Girard Als Grund fur diese Resonanz wird das Engagement des ehemaligen Facebook Investors und Paypal Mitgrunders Peter Thiel angesehen 17 Die Stiftung Thiel Foundation fuhrt das Programm Imitatio das zum Ziel hat die Konsequenzen aus Girard s beachtenswerten Erkenntnissen uber menschliches Verhalten und Kultur weiterzutreiben 18 19 Girards Rezeption anderer Philosophien BearbeitenNach Girards Ansicht ist Friedrich Nietzsche der erste Philosoph gewesen der in der dionysischen Passion und der Passion von Jesus die gleiche Art von kollektiver Gewalt entdeckt habe Nietzsche habe kurz vor seinem geistigen Zusammenbruch entdeckt dass die Fakten in beiden Geschichten gleich seien jedoch nicht deren Interpretation Wahrend Dionysos dem Morden von Opfern zustimmt weist Jesus und das Neue Testament ebendies zuruck Diese Entdeckung sei Nietzsche moglich gewesen weil er sich zu diesem Zeitpunkt vom Positivismus wie auch vom Nihilismus habe losen konnen Girard wurdigt Nietzsche fur diese ausserordentliche philosophische Leistung Girard kritisiert jedoch dass Nietzsche daraus die falschen Schlusse gezogen habe Nietzsche habe geglaubt der neutestamentliche Standpunkt gegenuber Opfern basiere auf Vorurteilen zum Vorteil von Schwachen gegenuber Starken Sklavenmoral Girard sieht im neutestamentlichen Standpunkt hingegen einen heroischen Widerstand gegen die mimetische Gewalt Um seinen Irrtum aufrechtzuerhalten habe sich Nietzsche zu schlimmstem Sozialdarwinismus hinreissen lassen wie dies aus seinem Werk Der Wille zur Macht hervorgehe 20 Der einzelne wurde durch das Christentum so wichtig genommen so absolut gesetzt dass man ihn nicht mehr opfern konnte Aber die Gattung besteht nur durch Menschenopfer Die echte Menschenliebe verlangt das Opfer zum Besten der Gattung sie ist hart sie ist voll Selbstuberwindung weil sie das Menschenopfer braucht Und diese Pseudo Humanitat die Christentum heisst will gerade durchsetzen dass Niemand geopfert wird Friedrich Nietzsche 21 Schriften BearbeitenOriginalausgaben und deutsche Ubersetzungen Mensonge romantique et verite romanesque 1961 ISBN 2 01 278977 3 Deutsche Ausgabe Figuren des Begehrens Das Selbst und der Andere in der fiktionalen Realitat 2 Auflage LIT Munster 2012 ISBN 978 3 643 50378 7 Dostoievski du double a l unite 1963 La Violence et le sacre 1972 ISBN 3 491 69430 2 Deutsche Ausgabe Das Heilige und die Gewalt Fischer Frankfurt a M 1994 zuletzt Ostfildern Patmos 2011 Critiques dans un souterrain 1976 ISBN 2 253 03298 0 Des choses cachees depuis la fondation du monde 1978 ISBN 2 253 03244 1 Deutsche Ausgabe Das Ende der Gewalt Analyse des Menschheitsverhangnisses Erkundungen zu Mimesis und Gewalt mit Jean Michel Oughourlian und Guy Lefort Herder Freiburg 2009 ISBN 978 3 451 29385 6 Le Bouc emissaire 1982 ISBN 2 253 03738 9 Deutsche Ausgabe Der Sundenbock Benziger Zurich 1988 ISBN 3 545 70001 1 Deutsche Ausgabe Ausstossung und Verfolgung Fischer Frankfurt a M 1992 ISBN 3 596 11090 4 La Route antique des hommes pervers 1985 ISBN 2 253 04591 8 Deutsche Ausgabe Hiob ein Weg aus der Gewalt Benziger Zurich 1990 ISBN 3 545 70011 9 A Theater of Envy William Shakespeare 1991 ISBN 1 58731 860 1 Deutsche Ausgabe Shakespeare Theater des Neides Hanser Munchen 2011 ISBN 978 3 446 23650 9 Quand ces choses commenceront 1994 Deutsche Ausgabe Wenn all das beginnt Dialog mit Michel Treguer LIT Munster 1997 ISBN 3 8258 3116 7 Je vois Satan tomber comme l eclair 1999 Deutsche Ausgabe Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz Eine kritische Apologie des Christentums Hanser Munchen 2002 ISBN 3 446 20230 7 Rezensionen Hartmann Tyrell in FAZ 5 November 2002 Karsten Laudien in Die Welt 28 September 2002 Adolf Holl in Die Presse 22 November 2002 Celui par qui le scandale arrive 2001 ISBN 2 220 05011 4 La voix meconnue du reel 2002 ISBN 2 253 13069 9 Deutsche Ausgabe um einen Beitrag gekurzt Die verkannte Stimme des Realen Eine Theorie archaischer und moderner Mythen Hanser Munchen 2005 ISBN 3 446 20680 9 Le sacrifice 2003 ISBN 2 7177 2263 7 Les origines de la culture 2004 ISBN 2 220 05355 5 Achever Clausewitz Entretiens avec Benoit Chantre 2007 ISBN 2 35536 002 2 Deutsche Ausgabe Im Angesicht der Apokalypse Clausewitz zu Ende denken Gesprache mit Benoit Chantre Matthes amp Seitz Berlin Berlin 2014 ISBN 978 3 88221 388 1 Mimesis and Theory Essays on Literature and Criticism 1953 2005 Hrsg von Robert Doran Stanford Stanford University Press 2008 Deutsche Ubersetzungen weiterer Texte Wissenschaft und Christlicher Glaube Ubersetzung von S Heath Hrsg von E Herms Mohr Siebeck Tubingen 2007 ISBN 978 3 16 149266 2 Gewalt und Religion Gesprache mit Wolfgang Palaver Ubersetzung von Heide Lipecky Matthes amp Seitz Berlin Berlin 2010 ISBN 978 3 88221 632 5 Briefwechsel mit Rene Girard Hrsg von Nikolaus Wandinger und Karin Peter Raymund Schwager Gesammelte Schriften Bd 6 Hrsg von Jozef Niewiadomski Herder Freiburg im Breisgau 2014 ISBN 978 3 451 34226 4 Literatur BearbeitenBucher Franz Helm Der Code der Dinge Phanomenologie der Mimesis Passagen Verlag 2003 ISBN 3 85165 554 0 Chris Fleming Rene Girard Violence and Mimesis Polity Cambridge 2004 ISBN 0 7456 2948 2 Michael Kirwan Discovering Girard Darton Longman amp Todd London 2004 ISBN 0 232 52526 9 Wolfgang Palaver Rene Girards mimetische Theorie Im Kontext kulturtheoretischer und gesellschaftspolitischer Fragen 3 Auflage LIT Munster 2008 ISBN 978 3 8258 3451 7 Torsten Zeiss Priester und Opfer Hofmannsthals Odipus aus Sicht der Mythen Theorie Rene Girards Tectum Verlag 2011 ISBN 978 3 8288 2596 3 Wilhelm Guggenberger Wolfgang Palaver Hrsg Eskalation zum Aussersten Girards Clausewitz interdisziplinar kommentiert Nomos Baden Baden 2015 ISBN 978 3 8487 2426 0 nomos elibrary de James Alison Wolfgang Palaver The Palgrave Handbook of Mimetic Theory and Religion Palgrave New York 2017 ISBN 978 1 137 55280 8 Springer online Wolfgang Palaver Richard Schenk Mimetic Theory and World Religions Michigan State University Press East Lansing 2017 ISBN 978 1 61186 262 1 MSU Press Bernard Perret Penser la foi chretienne apres Rene Girard Ad Solem 2018 ISBN 978 2372980852 Aufsatze Odo Marquard Exkulpationsarrangements Bemerkungen im Anschluss an Rene Girards soziologische Theologie des Sundenbocks In Willi Oelmuller Woruber man nicht schweigen kann Neue Diskussionen zur Theodizeefrage Fink Munchen 1994 ISBN 3 7705 2921 9 S 15 54 Konrad Thomas Rene Girard Ein anderes Verstandnis von Gewalt In Stephan Moebius Dirk Quadflieg Hrsg Kultur Theorien der Gegenwart VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2006 ISBN 3 531 14519 3 S 325 338 Andreas Hetzel Opfer und Gewalt Rene Girards Kulturanthropologie des Sundenbocks In Wilhelm Grab Martin Laube Hrsg Der menschliche Makel Zur sprachlosen Wiederkehr der Sunde Loccumer Protokolle 11 2008 Eckart Britsch Eine missgluckte Theorie von der versohnenden Wirkung des Opfers Um Streit beizulegen wird ein Aussenseiter getotet Das verbindet alle Kulturen behauptet Rene Girard In Rheinischer Merkur 5 September 2002 Jozef Niewiadomski Girard Rene In Thomas Bedorf Kurt Rottgers Hrsg Die franzosische Philosophie im 20 Jahrhundert Ein Autorenhandbuch Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2009 ISBN 978 3 534 20551 6 S 141 146 Jesus unser Sundenbock Was das Christentum uber menschliche Gewalt lehrt In Die Zeit Nr 13 2005 Gesprach mit Thomas Assheuer Das Christentum ist allen anderen Religionen uberlegen In Die Welt 14 Mai 2005 Interview mit Nathan Gardels Bibliographie Dietmar Regensburger Bibliography of Rene Girard 1923 2015 In Bulletin of the Colloquium on Violence and Religion Nr 73 August 2022 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rene Girard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Rene Girard Zitate Literatur von und uber Rene Girard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Girard s Works Bibliographie Rene Girards August 2022 by Dietmar Regensburger Girardian Annotated Bibliography amp Links Page englisch Theologische Literatur zur Christologie und Sundenbock Katholische Hochschule Mainz Ralph Pechmann Tatermoral und Opferdenken Memento vom 28 April 2011 auf WebCite DIJG Bulletin Nr 18 2009 Das Werk von Rene Girard franzosisch Gabriel Andrade Rene Girard 1923 In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Homepage des Colloquium on Violence amp Religion englisch Beitrage der durchgefuhrten Tagungen des COV amp R sind online verfugbar On Mel Gibson s The Passion of the Christ englische Ubersetzung von Girards Artikel A propos du film de Mel Gibson La Passion du Christ In Le Figaro Magazine Marz 2004 Gewalt und Gegenseitigkeit PDF 99 kB deutsche Ubersetzung des ersten Kapitels des Buchs Celui par qui le scandale arrive 2001 W Palaver Der mimetische Zirkel Gewalt und der Gott der Opfer In Innsbrucker Theologische Leseraum 24 Februar 2006 W Palaver Ende oder Transformation des Opfers Rene Girards Ringen um eine Opfertheorie In Bibel und Kirche Ausgabe 64 3 2009 173 178 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Dieter Thoma Nachruf auf Rene Girard NZZ vom 5 November 2015 abgerufen am 17 April 2019 Jean Birnbaum Mort de Rene Girard anthropologue et theoricien du desir mimetique In lemonde fr 5 November 2015 abgerufen am 5 November 2015 franzosisch Brian MacDonald Violence and the lamb slain An interview with Rene Girard In An Eerdmans reader in contemporary political theology Eerdmans Grand Rapids 2012 S 345 353 Thomas Assheuer Wenn der Teufel vom Himmel fallt Nachahmung Rivalitat Gewalt Zum Tod des grossen Kulturanthropologen Rene Girard In Die Zeit vom 12 November 2015 Die Ausfuhrungen in den folgenden Unterkapiteln Ausgangspunkt Verbote Riten und Sundenbockmechanismus Religioses Denken Mythen Sakrales Konigtum und Institutionen Hominisation Die judisch christliche Offenbarung Textuelle Koharenz und Sinn sind im Wesentlichen seinen Schriften Des choses cachees depuis la fondation du monde 1978 und Der Sundenbock fr Erstausgabe 1982 entnommen George Pattery Mimetic desire and sacred violence Understanding Rene Girard from the Indian context In Vidyajyoti Educational and Welfare Society Hrsg Vidyajyoti journal of theological reflection VJTR Bd 58 1994 Nr 1 S 15 32 Dieter Thoma Im Menschheitskeller Zum Tod des Kulturanthropologen Rene Girard In Neue Zurcher Zeitung vom 5 November 2015 S 42 in order to prove such an ambitious hypothesis M Girard chooses with studied care some aspects often in fact marginal and accidental ones of sacrifices celebrated here there and everywhere The selection of quotation that he believes to support his thesis could hardly be more superficial artificial and out of context Yet M Girard extends his already sufficiently broad hypothesis further still so as to explain nearly every A hypothesis so vaguely formulated so wide in scope and content so unverifiable and based on such superficial evidence appears to be as the author himself suspects fantaisiste et fantastique excessive et extravagante In spite of all this the book contains many interesting and stimulating ideas Times Literary Supplement S 1192 5 Okt 1973 If you try too hard to prove something you prove nothing He directs the remark against all those critics the ethnologists the positivistic philologists etc in relation to whom Girard is more than inclined to cast himself in the role of scapegoat But the conviction of having the Key to all Mythologies and the feverish determination to defend this come what may is as damaging to such serious exploration in Girards case as it was in poor Casaubon s But in fact his treatment of his myths is so inattentive that he does not even stop to consider the conceptual importance of the fact that in many instances at least they concern gods rather than men All this is pity because when his grand theory is not in question Girard can be illuminating about the texts he considers Times Literary Supplement S 290 20 Marz 1987 Arnold Kunzli Gotteskrise Fragen zu Hiob Lob des Agnostizismus Hamburg 1998 Peter Sloterdijk Nachwort zu Girards Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz Munchen 2002 Siehe als Beispiel Botho Strauss Anschwellender Bocksgesang Der Spiegel 6 1993 Eberhard Th Haas und Freud hat doch recht Die Entstehung der Kultur durch Transformation der Gewalt Giessen 2002 Diese Kritik bezieht sich hauptsachlich auf Girards Formulierung des mimetischen Begehrens Siehe Raymund Schwager Homepage des Colloquium on Violence amp Religion Alejandro Llano L antropologia religiosa di Rene Girard in Studi Cattolici Milano 2004 Vol 519 S 380 386 typepad com PDF 179 kB Gianni Vattimo ist einer der wenigen Philosophen die einen Einfluss des Werks Girards auf die eigene Philosophie einraumen Metaphysik der Nerds 29 April 2016 abgerufen am 10 Dezember 2019 About Imitatio Abgerufen am 10 Dezember 2019 Thiel Foundation Abgerufen am 10 Dezember 2019 Rene Girard I see Satan fall like lightning Erste Edition Auflage Orbis Books New York 2001 ISBN 978 1 57075 319 0 S 170 f Friedrich Nietzsche Der Wille zur Macht Jazzybee Verlag Loschberg Deutschland 2016 ISBN 978 3 8496 8863 9 S 107 108 Normdaten Person GND 118539507 lobid OGND AKS LCCN n50033437 NDL 00440992 VIAF 121751954 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Girard ReneALTERNATIVNAMEN Girard Rene Noel Theophile vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosisch amerikanischer Kulturanthropologe und ReligionsphilosophGEBURTSDATUM 25 Dezember 1923GEBURTSORT Avignon FrankreichSTERBEDATUM 4 November 2015STERBEORT Stanford Kalifornien USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rene Girard amp oldid 227834513