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Die Religionsphilosophie ist eine philosophische Disziplin die die Erscheinungsformen und den theoretischen Gehalt von Religion bzw Religionen zum Gegenstand hat Sie versucht systematisch und rational Antwort zu geben auf Fragen nach der Vernunftigkeit religioser Aussagen nach Wesen und Formen von Religionen und ihrer praktischen Bedeutung im Leben des Menschen Sie kann sich auch als Religionskritik oder als sprachphilosophische Analyse der Form religioser Sprachen manifestieren Die Schwerpunkte der historisch entwickelten Religionsphilosophien sind dabei unterschiedlich Einige verfolgen ein hermeneutisches Ziel und wollen verstandlich machen was das Eigentumliche der Religion ist Dabei gehen sie von der Betrachtung einer bestimmten Religion aus die sie aus einer Innenperspektive adaquat zu erfassen versuchen Andere Ansatze stellen die Uberprufung der von Seiten der Religion erhobenen Geltungsanspruche in den Vordergrund Sie prufen ob mit religiosen Aussagen uberhaupt sinnvolle Behauptungen aufgestellt werden und ob diese sich rechtfertigen lassen Reduktionistische Ansatze versuchen die Religion als Produkt externer Faktoren Lebenswille Triebkonflikte evolutionsbiologische Mechanismen etc zu deuten Solche Ansatze stehen in einem engen Zusammenhang mit der Religionskritik da sie davon ausgehen dass sich religiose Geltungsanspruche nicht als solche einlosen lassen und Religion prinzipiell ersetzbar ist Inwieweit es uberhaupt das Ziel der Religionsphilosophie sein kann zu allgemeinen Aussagen zu kommen ist umstritten So bezeichnet Ludwig Wittgenstein das Streben nach Allgemeinheit 1 als eine der Krankheiten des Verstandes deren Ursache in unserer Voreingenommenheit fur die naturwissenschaftliche Methode liege 2 William James spricht von der Vielfalt der religiosen Erfahrung ihr entspreche eine Vielfalt an Moglichkeiten sie zu reflektieren 3 Inhaltsverzeichnis 1 Religionsphilosophie 1 1 Abgrenzung zu anderen Disziplinen 1 2 Typen von Religionsphilosophien 2 Religion 2 1 Definitionsprobleme 2 2 Merkmale von Religionen 2 2 1 Religiose Anschauungen 2 2 2 Normen und Haltungen 2 2 3 Gefuhle und Einstellungen 2 2 4 Religiose Sprache 2 2 5 Kult 2 2 6 Gemeinschaft und Institutionen 2 3 Zugange zum Transzendenten 2 3 1 Immanenz und Transzendenz 2 3 2 Antwort auf existentielle Fragen 3 Attribute Gottes in der theistischen Tradition 3 1 Gott als Schopfer 3 1 1 Creatio originans 3 1 2 Creatio continua 3 1 3 Creatio evolutiva 3 1 4 Creatio nova 3 2 Allmacht 3 2 1 Paradox der Allmacht 3 2 2 Wirken Gottes in der Welt 3 3 Allwissenheit 3 3 1 Boethianische Losung 3 3 2 Molinistische Losung 3 3 3 Kompatibilistische Losung 3 3 4 Losung der offenen Zukunft 3 4 Allgegenwart 3 5 Ewigkeit 4 Der Begriff Glauben 5 Glaubensbegrundungen 5 1 Kognitive Glaubensbegrundungen 5 1 1 Uberblick 5 1 1 1 Theoretische Vernunftigkeit 5 1 1 2 Praktische Vernunftigkeit 5 1 2 Gottesbeweise 5 1 2 1 Ontologisches Argument 5 1 2 2 Kosmologische Argumente 5 1 2 3 Teleologisches Argument 5 1 3 Religiose Erfahrungen 5 1 3 1 Wunder 5 1 3 2 Religios gedeutete gewohnliche Erfahrungen 5 1 3 3 Gesamterfahrung 5 1 4 Empirische Kumulativargumente 5 1 5 Praktische Postulate 5 1 6 Praktische Klugheit 5 2 Nichtkognitive Glaubensbegrundungen 5 2 1 Offenbarung 5 2 2 Nichtkognitive Deutungen religioser Aussagen 5 2 3 Religion als Sprachspiel 5 2 4 Nicht vernunftbasierte Entscheidung 6 Religionskritik 6 1 Kognitive Sinnlosigkeit 6 2 Falschheit 6 2 1 Ontologischer Nichtexistenz Beweis 6 2 2 Theodizeeproblem 6 2 3 Naturalistische Erklarungen der Religion 6 3 Mangelhafte Begrundung 6 4 Gestorte Erkenntnisverhaltnisse 6 5 Schadlichkeit 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenReligionsphilosophie BearbeitenAbgrenzung zu anderen Disziplinen Bearbeiten Nachbardisziplinen der Religionsphilosophie Religionswissenschaft historischer Teil Religionsgeschichte systematischer Teil Religionspsychologie Religionssoziologie Religionspolitologie Theologie historischer Teil Kirchen Dogmen Theologiegeschichte systematischer Teil Dogmatik Moraltheologie FundamentaltheologieWie die Religionsphilosophie befassen sich auch die beiden wissenschaftlichen Disziplinen Religionswissenschaft und Theologie mit Religionen religiosen Aussagen und Phanomenen 4 Die Religionswissenschaft ist eine historische und empirische Disziplin Sie beschreibt und erklart religiose Anschauungen lasst aber die Frage offen ob sie richtig sind In ihrem historischen Teil untersucht sie als Religionsgeschichte Entwicklung Inhalte und Erscheinungsformen der einzelnen Religionen sowie die Einflusse verschiedener Religionen aufeinander In ihrem systematischen Teil geht es ihr um generelle religiose Phanomene und ihre Zusammenhange um das Wesen von Religion im Allgemeinen und Typen von Religionen religioser Erfahrungen und Praktiken Ferner diskutiert sie die Frage ob es allgemeine Gesetze oder Tendenzen fur die Entwicklung von Religionen gibt Zur systematischen Religionswissenschaft zahlen ausserdem Theorien uber das Entstehen religioser Anschauungen und uber deren Abhangigkeit von psychischen sozialen und okonomischen Bedingungen Als Teildisziplinen der systematischen Religionswissenschaft konnen die Religionspsychologie und die Religionssoziologie angesehen werden Wahrend die Religionspsychologie sich mit der psychologischen Seite des religiosen Lebens und Erlebens und deren Bedingungen befasst beschaftigt sich die Religionssoziologie mit den gesellschaftliche Faktoren der Entwicklung von Religionen ihre Wechselbeziehungen mit sozialen Lebensformen und die Struktur religioser Gemeinschaften und Institutionen Die Religionspolitologie welche das Verhaltnis von Religion und Politik erforscht versteht sich dagegen als ein Teilbereich der politikwissenschaftlichen Disziplin Politische Theorie und Ideengeschichte Im Unterschied zur Religionswissenschaft gibt es viele Theologien Eine Theologie bezieht sich immer auf eine bestimmte Religion Der Theologe beschreibt erlautert und systematisiert nicht nur wie der Religionswissenschaftler die Glaubensinhalte der betreffenden Religion sondern vertritt diese und macht selbst religiose Aussagen Die Aufgabe einer Theologie ist es die Glaubensinhalte der betreffenden Religion zu erhellen und zu entfalten Sie bemuht sich um eine begriffliche Klarung und Bestimmung von Glaubensinhalten und verwendet dabei wissenschaftliche Methoden In ihrer wissenschaftlichen Form ist sie vor allem eine Erscheinung des Christentums das sich in der Auseinandersetzung mit Philosophie und Wissenschaften entfaltete Auch in der Theologie gibt es systematische und historische Teildisziplinen Die historische Theologie befasst sich mit den Texten und dem theologischen Gehalt der biblischen Schriften mit Kirchen Dogmen und Theologiegeschichte und arbeitet wie die Geschichtswissenschaft mit der historisch kritischen Methode Sie bewegt sich im Bereich deskriptiver Aussagen und steht daher der historischen Religionswissenschaft nahe Zu den Disziplinen der systematischen Theologie gehoren die Dogmatik die Moraltheologie und die Fundamentaltheologie Anders als die Religionswissenschaft ist die Religionsphilosophie keine rein empirische Disziplin Eine ihrer wichtigsten Fragen ist vielmehr die nach der Vernunftigkeit von Religion und Glauben Im Unterschied zur Theologie ist fur sie die Antwort auf diese Frage grundsatzlich offen Zwar bemuht sich auch die Fundamentaltheologie um eine rationale Durchdringung des Glaubens doch geschieht dies in ihr in der Form einer Rechtfertigung Im Gegensatz zur Religionsphilosophie wird in der Theologie in letzter Instanz immer der Glaube und nicht die Vernunft als Massstab des zu Glaubenden angesehen Typen von Religionsphilosophien Bearbeiten Die historisch vertretenen Religionsphilosophien konnen nach Winfried Loffler in funf Grundtypen klassifiziert werden wobei faktisch bei vielen Autoren Motive aus mehreren dieser Typen einfliessen 5 Analyse und Artikulation religioser Befindlichkeiten zum Beispiel Friedrich Schleiermacher 6 Ludwig Wittgenstein 7 es wird die besondere Art von Lebens und Weltgefuhl die fur die oder eine bestimmte Religion pragend ist untersucht Frage nach dem Wesen der Religion zum Beispiel Rudolf Otto 8 Georg Wilhelm Friedrich Hegel 9 Martin Heidegger 10 es wird versucht die Komplexitat des Phanomens Religion zu verstehen und eine Art Wesen herauszuarbeiten Analyse der religiosen Sprache Untersuchung der Eigenart der religiosen Sprache und ihrer Unterschiede zu anderen Sprachverwendungsweisen Klarung des Verhaltnisses zwischen religiosen und anderen Erklarungen zum Beispiel Richard Swinburne 11 Wittgenstein es wird die Eigenart religioser Erklarungen und ihre Ahnlichkeiten und Unterschiede zu anderen Erklarungsweisen naher herausgearbeitet Verteidigung der Vernunftigkeit oder Unvernunftigkeit der Religion es wird die Frage der Vernunftigkeit religioser Erklarungen untersucht Positionen die diese bestreiten werden haufig unter dem Stichwort Religionskritik zusammengefasst Als klassische Themen gehoren hierher die Gottesbeweise und die Theodizee Frage Religion BearbeitenDefinitionsprobleme Bearbeiten Hauptartikel Religionsdefinition Zur Definition des Begriffes Religion und verwandter Begriffe konnen grundsatzlich essentialistische und funktionalistische Herangehensweisen unterschieden werden Essentialistische Definitionsversuche gehen davon aus dass so etwas wie ein gemeinsames Wesen von Religion existiert Als ein solches Wesen wurde unter anderem vorgeschlagen der Bezug auf einen Gott oder Gotter Gunter Lanczkowski 12 der Glaube an geistige ubermenschliche Wesen Edward B Tylor Melford E Spiro eine heilige oder sakrale Sphare wobei das Heilige auch in irgendeiner Form erfahrungsmassig zuganglich ist Nathan Soderblom Rudolf Otto Gustav Mensching Essentialistische Definitionsversuche sind in der Regel abendlandischen Religionsvorstellungen angelehnt Es ist jedoch umstritten ob diese fur alle Religionen verallgemeinerbar sind Dies gilt zum Beispiel fur die Vorstellung eines Gottes als transzendentes Gegenuber oder fur religiose Praktiken wie das Gebet Bezieht man sich nur auf die Phanomene die tatsachlich allen Religionen gemeinsam sind erhalt man einen zu abstrakten Religionsbegriff der fur religionsphilosophische Analysen kaum mehr brauchbar ist 13 Der Gefahr solcher Engfuhrungen suchen funktionalistische Definitionsversuche zu entgehen Diese fragen nicht nach dem Wesen von Religionen sondern danach welche Funktion sie im Leben des Einzelnen und der menschlichen Gemeinschaften haben Als Beispiele werden vor allem psychische und gesellschaftliche Stabilisierungsfunktionen genannt Karl Marx Emile Durkheim Bronislaw Malinowski Talcott Parsons etc Kritiker werfen solchen Konzeptionen vor dass sie oftmals der Erfahrung widersprechen da Religionen auch ausgesprochen destabilisierende und harmoniestorende Wirkungen haben konnen 14 Merkmale von Religionen Bearbeiten Nach Franz von Kutschera kann Religion verstanden werden als ein Komplex von Lehren und Anschauungen Normen Haltungen und Praktiken von gefuhlsmassigen Einstellungen sprachlichen Ausdrucksformen Symbolen und Zeichen die das Leben einer Gemeinschaft bestimmen und sich in Institutionen auspragen 15 Der gemeinsame Bezugspunkt dieses Komplexes ist das Transzendente Religiose Anschauungen Bearbeiten Die wichtigste Komponente einer Religion bilden dabei religiose Anschauungen Kutschera gliedert diese in Annahmen und Sichtweisen 16 Annahmen stellen die objektive Seite einer Anschauung dar In ihnen werden zum Beispiel in den zentralen Formeln des Glaubensbekenntnisses oder in theologischen Doktrinen Aussagen uber den Gegenstand formuliert Sichtweisen dagegen bestimmen einen Gegenstand unter subjektiven Aspekten Sie sind Weisen seines Erfahrens die sich mit Worten zwar umschreiben aber nicht vollstandig auf den Begriff bringen lassen Eine Sichtweise ist immer mit einer Deutung verbunden in sie gehen auch bestimmte Annahmen uber die Gegenstande ein wie sich umgekehrt auch Annahmen aus Sichtweisen ergeben Religiose Anschauungen sind dadurch charakterisiert dass die empirische Welt und das menschliche Leben im Kontext einer umgreifenden grosseren Wirklichkeit gesehen werden Dieser wird ein hoherer Realitatsgrad zugesprochen weswegen sie als die letztlich massgebliche Realitat fur alle Phanomene des menschlichen Lebens der Geschichte und der Natur aufgefasst wird Religiose Anschauungen haben grundsatzlich einen Offenbarungscharakter Das Transzendente wird zwar vom Glaubigen erfahren aber einen bestimmteren Inhalt erhalt diese Erfahrung erst im Lichte des Glaubens Erst durch die Offenbarung des Transzendenten kann er etwas Zuverlassiges uber es erfahren Offenbarung kann dabei bei personalen Religionen als geschichtliches Handeln eines Gottes verstanden werden oder auch wie in apersonalen Religionen als ewige Wahrheit die von Sehern geschaut wird Die Uberzeugung von der Zuverlassigkeit der Offenbarung findet eine Stutze in ihrer gemeinsamen Anerkennung innerhalb der Religionsgemeinschaft Diese bezeugt durch die Gemeinsamkeit ihrer Anschauungen im Kult die Realitat des von ihr verehrten Gottlichen Religionen weisen daruber hinaus einen Weg zum Heil Dieses kann als die Befreiung aus konkreten irdischen Noten verstanden werden oder als Erlosung von Schuld und Uberwindung der Gottesferne sowie Erlangung des ewigen Lebens Normen und Haltungen Bearbeiten Die Anerkennung einer transzendenten Wirklichkeit druckt sich stets in Normen und Haltungen aus die sich auf das Transzendente und das Verhaltnis des Menschen zu ihm beziehen Der transzendenten Wirklichkeit wird in Anbetung Demut Gehorsam Liebe oder Furcht begegnet Sein Wille wird als Massstab des eigenen Verhaltens akzeptiert Weiterhin enthalt jede Religion einen mehr oder minder expliziten Sittenkodex der festlegt wie Menschen miteinander umgehen sollen und zum Teil auch wie sie mit der Natur umgehen sollen Wichtiger als explizit formulierte Verhaltensnormen sind dabei Haltungen und Einstellungen Denn es geht in den religiosen Ethiken nicht nur darum religiose Vorschriften zu erfullen sondern dem Willen oder der Heiligkeit Gottes gerecht zu werden und die rechte Gesinnung zu haben So ist etwa im Christentum die Haltung der Nachstenliebe fundamentaler als die Gebote nicht zu toten zu betrugen oder zu stehlen da eine solche Haltung auch ein Verhalten bestimmen kann das sich nicht durch allgemeine Regeln erfassen lasst 17 Gefuhle und Einstellungen Bearbeiten Aufgrund seiner uberragenden Bedeutung fur das menschliche Leben ist das Transzendente immer auch Gegenstand religioser Gefuhle wie zum Beispiel Liebe Ehrfurcht Vertrauen Scheu oder Furcht Der gefuhlsmassige Bezug zum Gottlichen hat umgekehrt auch Einfluss auf die Selbstwertgefuhle der Menschen Sie konnen zum Beispiel durch Gefuhle der Nichtigkeit Ohnmacht oder Schuld gepragt sein Ferner beziehen sich religiose Gefuhle auch auf das menschliche Leben als Ganzes und konnen sich im positiven Fall als ein generelles Lebensvertrauen aussern 18 Religiose Sprache Bearbeiten Die Anschauungen Haltungen und emotionalen Einstellungen einer Religion werden in einer Sprache ausgedruckt die oft spezifische Vokabeln Ausdrucksweisen Formeln und Symbole enthalt Eine generelle Eigenart religioser Aussagen besteht darin dass sie Transzendentes weniger beschreiben als erlebnismassig verdeutlichen Die religiose Sprache zielt nicht auf begriffliche Genauigkeit sondern will uns das wovon sie redet in seiner Bedeutung fur unser Leben verdeutlichen es unserem Erleben und Fuhlen nicht nur unserem Denken nahebringen Wie in der Sprache der Dichtung spielen daher in ihr Metaphern Bilder und Gleichnisse eine grosse Rolle Analog zur Dichtung liegt die eigentliche Bedeutung religioser Aussagen oft nicht in dem was sie ihrem wortlichen Sinn nach besagen sondern in der Art und Weise wie sie uns etwas zeigen 19 Kult Bearbeiten Zur Religion gehoren Formen der Verehrung und des Umgangs mit dem Transzendenten der Kult In ihm druckt sich der Glaube in seinen Anschauungen praktischen Haltungen und emotionalen Einstellungen aus Jede Religion entwickelt ihre speziellen Formen des Kults In ihm konnen auch alte Formen aufbewahrt werden die den gegenwartigen Anschauungen nicht mehr voll entsprechen Eine wichtige Funktion des Kults ist es die Glaubigen der Nahe und Wirklichkeit des Gottlichen zu versichern Religiose Kulte konnen Gedachtnisfeiern sein sie konnen aber auch der Wiederholung heiliger Ereignisse dienen in denen sich deren Wirksamkeit erneuern soll Der Kult wird von der religiosen Gemeinde in genau festgelegten Worten und Handlungen vollzogen Eine charakteristische Grundform des religiosen Kults ist das Opfer in dem der Gottheit eine segenbringende Gabe dargebracht wird Weiterhin werden oft die grossen Ereignisse im Leben wie Geburt Aufnahme in die Gemeinschaft der Erwachsenen Hochzeit und Ernte im gemeinsamen Kult begangen 20 Gemeinschaft und Institutionen Bearbeiten Religion ist ein soziales Phanomen sie existiert immer nur innerhalb einer Gemeinschaft Der Glaubende findet eine Religion als Tradition einer Gemeinschaft vor in die er hineingeboren wird oder der er beitritt Die Gemeinschaft organisiert sich in Institutionen Zu den religiosen Pflichten gehoren auch solche gegenuber der Gemeinschaft und ihren Institutionen Aufgrund ihres stets vorhandenen Gemeinschafts Bezugs ist die private Ausubung einer Religion nicht in vollem Umfang moglich Im privaten Rahmen konnen nur religiose Anschauungen und Haltungen gepflegt werden die aber in der Regel nur Modifikationen derjenigen der Religionsgemeinschaft darstellen 21 Zugange zum Transzendenten Bearbeiten Immanenz und Transzendenz Bearbeiten Religionen unterscheiden in oder an der Gesamtwirklichkeit zwei Bereiche oder Aspekte die einander als immanent und transzendent gegenubergestellt werden Die Grenzen zwischen Immanentem und Transzendentem werden in den verschiedenen Konzeptionen sehr unterschiedlich gezogen so dass das was nach einer Konzeption transzendent ist nach einer anderen als immanent angesehen wird Generell gilt als immanent das was uns in alltaglicher Erfahrung zuganglich ist der Mensch und die Natur in ihren normalen Erscheinungen Nicht alles aber was ausserer oder innerer Erfahrung zuganglich ist wird schon als immanent betrachtet wie zum Beispiel das tagliche Aufgehen der Sonne das als immer erneutes Wunder erscheinen kann Das Immanente wird nicht als autonomer in sich geschlossener Teil der Gesamtwirklichkeit betrachtet sondern als abhangig gegenuber dem Transzendenten und seinen Manifestationen Das Transzendente wird in den Religionen als die grossere Wirklichkeit aufgefasst es ist das Absolute das Unbedingte die letzte hochste Wirklichkeit der letzte Grund der immanenten Erscheinungen Es ist unserer normalen Erfahrung und unserem Begreifen nur zum Teil und nur in Annaherungen zuganglich und bleibt immer das mehr oder minder Unbegreifliche Daher entzieht es sich auch trotz eventueller zum Beispiel magischer Beeinflussungsmoglichkeiten menschlicher Kontrolle 22 Antwort auf existentielle Fragen Bearbeiten Religiose Fragen stellen sich heute vorwiegend im praktischen Bereich wo es um Werte Normen Ziele und Sinnfragen geht 23 Ihre theoretische Relevanz hat die Religion weithin verloren Diese praktischen Fragen lassen sich aufgrund empirischer Beobachtungen und rationaler Argumente nicht entscheiden Sie zielen uber die immanente Wirklichkeit hinaus und erfordern zu ihrer Beantwortung den Rekurs auf etwas das mogliche Erfahrungen ubersteigt Das Transzendente erscheint so primar als Quelle unbedingter Werte und als ein grosserer Horizont in dem menschliches Leben einen Sinn erhalt den es im empirischen Bereich nicht findet Zentrale Fragen dieser Art betreffen die Versohnung von Interesse und Moral das ontologische Fundament der Normen und Werte und den Sinn des individuellen Lebens und der Geschichte Versohnung von Interesse und Moral Einerseits haben wir ein legitimes Interesse an einem erfullten glucklichen Leben andererseits ist es uns oft aus moralischen Grunden geboten gegen unser legitimes Interesse zu handeln Aus dem Faktum dass das Streben nach Gluckseligkeit und die Forderungen der Moral in diesem Leben divergieren ergeben sich fur Kant die Postulate der Unsterblichkeit und der Existenz Gottes Nur Gott ist in der Lage einen Zustand herzustellen in dem die Menschen nicht nur Gutes wollen und tun sondern auch eine ihrer moralischen Wurdigkeit angemessene Gluckseligkeit geniessen Ontologisches Fundament von Normen und Werten Wenn Wertungen keine objektive Grundlage hatten sondern sich aus subjektiven Praferenzen ergaben verschwande der verpflichtende Charakter moralischer Normen da eigene Praferenzen oder die anderer Leute zu nichts verpflichten Die Anerkennung sittlicher Pflichten erfordert daher eine Verankerung in einer als wertvoll erscheinende transzendenten Wirklichkeit Siehe auch Ontologie Sinn des individuellen Lebens und der Geschichte Die Frage nach dem Sinn des Lebens fuhrt auf die Frage nach dem Sinn des Leidens und Scheiterns Wir fragen uns ob das was uns an einem erfullten Leben hindert entgegen allem Anschein nicht doch irgendeine positive Funktion in einem grosseren Zusammenhang hat Analoges gilt fur den Sinn der Geschichte Sie erscheint als Schlachtbank auf welcher das Gluck der Volker die Weisheit der Staaten und die Tugend der Individuen zum Opfer gebracht 24 wurden Es stellt sich die Frage ob diese Opfer einen Sinn haben so dass das Vergehen notwendig ist fur das Entstehen von Grosserem 25 Ein solcher Sinn lasst sich aber empirisch nicht feststellen da sich in immanenter Betrachtung die geschichtlichen Entwicklungen allein aus der unubersehbaren Masse der Entscheidungen der einzelnen Individuen ergeben Die Sinnfrage zielt so uber eine immanente Betrachtung hinaus und richtet sich auf den Wert des Lebens und der Geschichte in einem grosseren Kontext Attribute Gottes in der theistischen Tradition BearbeitenGott als Schopfer Bearbeiten In den theistischen Traditionen wird die Welt als Schopfung Gottes bezeichnet In einer zweiten Bedeutung wird unter Schopfung auch der Akt des Hervorbringens der Welt verstanden Hier lassen sich im Wesentlichen drei Bedeutungsebenen unterscheiden als zeitlicher Anfang der Welt In der christlichen Schopfungstheologie wird dieser Akt als creatio originans oder creatio ex nihilo verstanden als Grund aller Wirklichkeit die Welt wird als etwas verstanden das von Gott von einem Augenblick zum anderen im Dasein erhalten wird creatio continua als Hervorbringung von qualitativ Neuem aus bereits Vorhandenem creatio evolutiva dieses schopferische Wirken betrifft vor allem die Ubergange von unbelebter zu belebter Materie von Leben zu Bewusstsein und Selbstbewusstsein Erganzt werden diese Bedeutungsebenen in der christlichen Theologie vom Konzept der creatio nova die dort als Erneuerung und Vollendung der bereits vorhandenen Wirklichkeit verstanden wird Creatio originans Bearbeiten Die erste Bedeutung von Schopfung bezieht sich auf den zeitlichen Anfang des Universums Nach der in Christentum Judentum und Islam vorherrschenden Tradition hat Gott das Universum aus dem Nichts erschaffen entweder in einer anfangslosen Zeit oder zusammen mit der Zeit Alles was ausser Gott existiert wurde entweder unmittelbar von Gott ins Dasein gerufen oder verdankt seine Existenz indirekt diesem anfanglichen Schopfungsakt Gottes Gott wird somit als die unmittelbare oder mittelbare Entstehungsursache all dessen verstanden was existiert 26 Creatio continua Bearbeiten Mit dem Konzept der creatio continua wird ausgedruckt dass die Welt von Gott unentwegt im Sein erhalten wird Die creatio continua spielt in vielen theologischen Ansatzen die Schlusselrolle so dass Schopfung uberhaupt nicht mehr mit einem etwaigen Anfang des Universums sondern ausschliesslich mit seiner Erhaltung assoziiert wird 27 Es wird dabei vorausgesetzt das Seiende habe eine gewisse Tendenz sich wieder in nichts aufzulosen 28 Nur weil und solange Gott dieser Tendenz erhaltend entgegenwirkt gibt es uberhaupt Seiendes Creatio evolutiva Bearbeiten Der Gedanke von der creatio evolutiva kam auf mit der Erkenntnis dass sich samtliche makroskopischen Systeme erst uber lange Zeitraume entwickelt haben ansonsten liessen sich diese Systeme nicht mehr als von Gott erschaffen auffassen 29 Die Erschaffung neuer Seinsformen ist nach diesem Konzept als Erganzung oder Alternative zum Konzept der creatio ex nihilo als gottliche Formung eines bereits vorhandenen Materials und nicht als ursprunglicher Schopfungsakt zu verstehen 30 Diese Schopfungsvorstellung ist religionsgeschichtlich weit verbreitet Einer ihrer ideengeschichtlich einflussreichsten Vertreter war Platon mit seiner Auffassung des Weltschopfers Demiurgen der die unerschaffene Urmaterie nach dem Urbild der ewigen Ideen formte 31 Im 20 Jahrhundert griff Alfred North Whitehead auf diese Vorstellung zuruck und propagierte sie als Alternative zur traditionellen christlichen Schopfungslehre 32 Die creatio evolutiva entspricht der gegenwartigen darwinistischen Standardtheorie zur Erklarung von Leben und Bewusstsein Umstritten ist ob die darwinistischen Prinzipien zur Erklarung der Evolution ausreichen Ein klassisches theistisches Konzept hierzu stellt die Lehre vom Wirken Gottes durch Zweitursachen dar wonach Gott mittels weltlicher Ursachen in die Welt eingreife und die Geschopfe dazu befahigt habe sich selbst zu entfalten und zu uberbieten 33 Siehe auch Theistische Evolution und Kreationismus Creatio nova Bearbeiten Die Lehre von der creatio nova wird in der christlichen Theologie charakterisiert als Erneuerung und Vollendung der Welt 34 Dabei geht es nach christlicher Vorstellung nicht nur um die letzte Vollendung des einzelnen Menschen bei der Auferstehung der Toten am Jungsten Tag oder um die letzte Vollendung der Welt als ganzer bei der Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten sondern um ein Geschehen das schon mitten im Leben des Einzelnen beginnen kann und in der Geschichte der Welt schon begonnen hat 35 Allmacht Bearbeiten Die Uberzeugung dass Gott an Macht alles Geschaffene uberragt zahlt zum Kernbestand aller theistischen Traditionen 36 Paradox der Allmacht Bearbeiten In erster Annaherung lasst sich unter Allmacht die Fahigkeit verstehen schlechthin alles tun zu konnen was man tun will Diese Auffassung von der Allmacht Gottes fuhrt jedoch zum so genannten Paradox der Allmacht 37 Danach lassen sich Zustande formulieren die wenn Gott sie bewirken kann die Allmacht Gottes untergraben Das klassische Beispiel dafur ist die Frage ob Gott einen Stein erschaffen kann der so schwer ist dass er ihn nicht heben kann 38 Falls Gott keinen solchen Stein erschaffen konnte ware er gemass der ursprunglichen Auffassung nicht allmachtig Falls er es konnte ware er ebenfalls nicht allmachtig weil es dann einen Stein geben wurde den er nicht heben konnte Die Standardlosung fur diese Aporie besteht darin dass man die Klasse der Zustande die Gott aktualisieren kann auf die Klasse der widerspruchsfrei beschreibbaren Zustande zu beschranken Gott kann in seiner Allmacht alle Zustande realisieren es sei denn sie sind in sich widerspruchlich und damit logisch unmoglich Uber das logisch Unmogliche hinaus wird haufig aus der Allmacht Gottes auch das ausgeschlossen was seinem gottlichen Wesen widerspricht Gott kann danach auch Zustande die seinem eigenen gottlichen Wesen widersprechen nicht herbeifuhren Er kann zum Beispiel nichts sittlich Schlechtes tun wenn zu seinem Wesen die sittliche Vollkommenheit gehort oder er kann sich nicht selbst in Nichts auflosen wenn sein Wesen durch sich Sein selbst definiert ist Thomas von Aquin In Anlehnung an die Privationslehre kann das sittlich Schlechte als Mangel an Gutem verstanden werden Demnach ist schlechtes Tun gar kein Konnen und keine Macht und daher auch nicht Teil der Allmacht Wirken Gottes in der Welt Bearbeiten Zur Frage wie sich Gottes allmachtiges Wirken in der Welt denken lasst existieren grundsatzlich folgende Modelle Nach dem Modell von der Alleinursachlichkeit Gottes 39 ist alles was in der Welt geschieht von Gott allein verursacht Alles was sich in der Welt ereignet ist von Gott positiv gewollt und von ihm allein sowie unvermittelt bewirkt d h ohne Vermittlung durch weltliche Ursachen Zweitursachen Gott ubt somit seine Allmacht aus indem er alles Geschehen in der Welt allein herbeifuhrt Nach dem interventionistischen Modell verlauft die innerweltliche Ereignisabfolge normalerweise nach den weltimmanenten Gesetzmassigkeiten Aber Gott hat die Macht jederzeit direkt in das Weltgeschehen einzugreifen und tut dies auch gelegentlich Unter gottlichem Eingriff ist dabei ein Wirken Gottes in der Welt zu verstehen das durch keinerlei innerweltliche Zweitursachen vermittelt ist das also ein ganzlich unvermitteltes direktes Wirken Gottes in der Welt darstellt Als Kandidaten fur solch ein Eingreifen Gottes gelten traditionell die Wunder Sie sind aussergewohnliche Ereignisse die der Mensch mit naturlichen Ursachen nicht erklaren kann Aus prozesstheologischer Sicht ubt Gott bei seinem Wirken in der Welt niemals Zwang aus Dies wird damit begrundet dass Gott diesen Zwang gar nicht ausuben konne da er die Welt nicht aus Nichts erschaffen hat und ihre grundlegende metaphysische Beschaffenheit auch nicht andern konne Vielmehr existiere die Welt von sich aus seit Ewigkeit und sei somit Gott vorgegeben Wirkt Gott in der Welt sei er daher auf die Kooperation der Geschopfe angewiesen Weiterhin steht beim Wirken Gottes aus prozesstheologischer Sicht die Liebe nicht die Macht im Vordergrund Das Kennzeichen von Liebe bestehe aber darin nicht durch Zwang sondern durch Uberzeugung bzw Uberredung zu wirken Gott handelt daher permanent in der Welt durch Uberredung Sein Einfluss besteht darin dass er die Geschopfe dazu uberredet bzw lockt sich dem Willen Gottes entsprechend zu verhalten Die Position des sogenannten Open View of God auch Open Theism 40 sucht einen Kompromiss zwischen dem traditionellen Theismus und der Prozesstheologie Die Welt ist danach nicht metaphysisch notwendig sondern von Gott in Freiheit aus nichts erschaffen Gottes Macht umfasst deshalb die Moglichkeit den weltlichen Ereignisverlauf interventionistisch bzw einseitig zu bestimmen Allerdings gibt Gott in der Regel einem Handeln durch Uberredung den Vorzug auch wenn ein Handeln durch Zwang fur ihn immer moglich bleibt und bisweilen auch realisiert wird Wahrend nach prozesstheologischer Deutung Gott gar nicht anders als uberredend handeln kann ist nach Deutung des Open View die gottliche Liebe ein freies bzw gnadenhaftes Geschenk insofern ihr eine freiwillige Selbstbeschrankung gottlicher Allmacht zugrunde liegt Nach der Theorie der Vermittlung durch Zweitursachen 41 wirkt Gott nicht nur vorwiegend sondern ausschliesslich durch die Vermittlung geschopflicher Ursachen der so genannten Zweitursachen in der Welt Gott hat die Welt grundsatzlich als eine selbstandige erschaffen und kann diese Selbstandigkeit nicht mehr zurucknehmen ohne seiner eigenen ursprunglichen Absicht zuwiderzuhandeln Aus diesem Grund kann Gott nicht einseitig in die Welt eingreifen und Zwang auf sie ausuben sondern nur zusammen mit ihr wirken Die Erschaffung einer autonomen Welt stellt daher eine freiwillige aber grundsatzliche Selbstbeschrankung der Allmacht Gottes dar Allwissenheit Bearbeiten Das Attribut der Allwissenheit Omniszienz folgt aus der Allmacht Gottes 42 Ein allmachtiges Wesen kann alles wissen was es wissen will Allwissenheit Gottes lasst sich formal so beschreiben Fur jeden wahrheitsfahigen Satz p gilt dass Gott weiss ob p wahr oder falsch ist Umstritten ist ob es angemessen ist das Wissen Gottes als ein satzhaftes oder propositionales Wissen zu bezeichnen oder es nicht vielmehr als intuitiv und unmittelbar aufgefasst werden muss Problematisch am Allwissenheitsbegriff ist die Vereinbarkeit von gottlicher Allwissenheit und kreaturlicher Willensfreiheit Da der Begriff der Allwissenheit auch zukunftige Ereignisse umfasst weiss Gott auch um die zukunftigen Handlungen einer Person P Wenn Gott aber heute schon weiss wie P sich morgen entscheiden wird dann scheint P keine Moglichkeit mehr zu haben sich morgen anders zu entscheiden da sich sonst Gott geirrt hatte was durch die Allwissenheit Gottes ausgeschlossen ist Zur Losung dieses Problems existieren folgende grundsatzliche Losungsversuche Boethianische Losung Bearbeiten Die klassische Losung wurde von Boethius entwickelt 43 Danach existiert Gott ausserhalb der Zeit Es gibt fur Gott weder Vergangenheit noch Zukunft er erkennt alles aus der Perspektive seiner ewigen Gegenwart Von daher lasst sich der Ausdruck Vorherwissen nicht eigentlich auf Gott anwenden denn aus seiner ewigen uberzeitlichen Perspektive erkennt Gott alles gewissermassen gleichzeitig als gegenwartig Siehe zu Vorherwissen und Vorherbestimmung auch Pradestination Praszienz Vorherwissen Molinistische Losung Bearbeiten Der spanische Jesuit Luis de Molina entwickelte im Zusammenhang des spatscholastischen Gnadenstreits im 16 Jahrhundert eine Problemlosung die unter der Bezeichnung mittleres Wissen scientia media Schule machte und eine lang anhaltende Kontroverse innerhalb der katholischen Tradition entfachte In jungster Vergangenheit wurde Molinas Idee in der analytischen Philosophie erneut aufgegriffen Molina unterscheidet drei Formen des gottlichen Wissens ein naturliches Wissen scientia naturalis worin Gott um alle notwendigen Wahrheiten aber auch um alle reinen Moglichkeiten weiss Gott kennt alle moglichen Welten die er erschaffen konnte und er weiss wie sich alle moglichen freien Personen in allen moglichen Situationen verhalten konnten ein freies Wissen scientia libera das alles umfasst was vom gottlichen Schopfungswillen abhangt alle Tatsachen der Welt die jemals bestanden haben bestehen und bestehen werden Das freie Wissen Gottes schliesst damit auch samtliche kunftigen freien Entscheidungen und Handlungen von Geschopfen ein die einmal wirklich sein werden ein mittleres Wissen scientia media mit dem Gott nicht nur weiss wie sich jedes freie Geschopf in allen moglichen Situationen entscheiden konnte scientia naturalis sondern auch wie es sich entscheiden wurde wenn es sich in einer bestimmten Situation befande Die Geschopfe bleiben dabei aber selbst die Urheber ihrer Entscheidungen Wenn Gott allerdings die betreffenden Bedingungen aktualisiert dann werden sich die Geschopfe entsprechend seinem Wissen entscheiden Gott kann damit den aktualen Ereignisverlauf der Welt seinem Willen entsprechend kontrollieren und seine Vorsehung ausuben ohne ihn unmittelbar zu verursachen und die Freiheit der Geschopfe aufzuheben Kompatibilistische Losung Bearbeiten Dem Kompatibilismus zufolge beruht die Allwissenheit Gottes auf der kausalen Determiniertheit alles Geschehens in der Welt Fur den klassischen Kompatibilismus wie er etwa von David Hume vertreten wurde schliesst aber ein vollstandiger Determinismus Freiheit insofern nicht aus da Freiheit nicht durch die Abwesenheit von Notwendigkeit sondern durch die Abwesenheit von Zwang konstituiert werde 44 Eine Handlung konne durch welche Ursachen auch immer determiniert sein frei sei sie wenn der Handelnde so handeln konne wie er handeln will Gelegentlich wird diese Form der Freiheit auch als Handlungsfreiheit definiert und von der Willensfreiheit unterschieden Losung der offenen Zukunft Bearbeiten Das Modell der offenen Zukunft wird hauptsachlich von Anhangern des Open View Theism aber auch von Anhangern der Zweitursachen Lehre vertreten Es geht von wirklich freien Entscheidungen des Menschen in der Welt aus Weil der Mensch zumindest an einigen Stellen seines Lebensweges echt freie Entscheidungen treffen kann sei auch fur Gott die Zukunft in gewissem Sinn offen Er wisse nicht alle Ereignisse der Welt voraus und er konne auch nicht alle Ereignisse in der Welt kontrollieren Die Allwissenheit Gottes sei dabei durch das eingeschrankt was zu erkennen logisch moglich ist Es sei aber Gott logisch unmoglich die kontingente Zukunft mit Gewissheit zu kennen Dem Modell von der offenen Zukunft zufolge ist hingegen auch fur Gott die Zukunft der Welt in gewissem Sinn offen Das Wissen Gottes andere sich dabei mit den freien Entscheidungen der Menschen in der Welt Es bestehe daher keine vollig einseitige sondern eine wechselseitige Kausalrelation zwischen Gott und Welt Allgegenwart Bearbeiten Gottes Beziehung zum Raum wurde traditionell mit dem Pradikat der Allgegenwart beschrieben Grundsatzlich lasst sich die Allgegenwart Gottes auf dreierlei Weisen denken 45 Gott ist grundsatzlich im Raum lokalisierbar Ihm wird ein ausgezeichneter Ort oder zumindest eine ausgezeichnete Relation zu einem Ort im kosmischen Raum zugeschrieben an dem er ungeachtet seiner Allgegenwart auf eine irgendwie besondere Weise gegenwartig ist Gott durchdringt den gesamten kosmischen Raum oder ist zumindest auf eine mysteriose Art und Weise darin gegenwartig Gott werden keinerlei raumliche Assoziationen bzw Eigenschaften zugeschrieben er ist immateriell rein geistig Seine Existenzform ist in gewisser Weise mit der von abstrakten Entitaten nicht raumlich und nicht zeitlich oder der von Qualia nicht raumlich zu vergleichen 46 Ewigkeit Bearbeiten Gottes Beziehung zur Zeit wurde traditionell mit dem Pradikat der Ewigkeit beschrieben 47 Es existieren zwei grundsatzliche Konzepte von der Ewigkeit Gottes Nach temporalistischem Verstandnis ist Gott in bestimmten Hinsichten veranderlich Er erkennt unterschiedliche Ereignisse zu unterschiedlichen Zeiten und vollzieht unterschiedliche Handlungen zu unterschiedlichen Zeiten Als zeitliches Wesen existiert Gott in einer Gegenwart von der aus er jeweils auf die Vergangenheit zuruckblickt und auf die Zukunft vorausschaut Nach dem eternalistischen Verstandnis dagegen existiert Gott zeitlos bzw ausserhalb der Zeit Er besitzt keine zeitlichen Relationen nach innen d h er kennt in seinem Inneren keine Vergangenheit und Zukunft Er besitzt keine zeitlichen Relationen nach aussen d h er existiert nicht vor nach oder gleichzeitig mit irgendeiner anderen Entitat Das eternalistische Verstandnis impliziert die absolute Unveranderlichkeit Gottes die als Vollkommenheit aufgefasst wird Der Begriff Glauben Bearbeiten Glauben kann sowohl den Akt oder Zustand des Glaubens meinen subjektiver Glauben fides qua creditur als auch seinen Inhalt den Sachverhalt der geglaubt wird objektiver Glaube fides quae creditur 48 Sprachlich wird das Verb glauben in drei Formen verwendet Jemand glaubt dass etwas der Fall ist 1 Jemand glaubt jemandem oder einer Behauptung bzw Zusicherung von jemandem 2 Jemand glaubt an jemanden oder etwas 3 Bei der Form 1 handelt es sich um einen doxastischen Glauben glauben druckt hier ein Furwahrhalten aus Eine Person a glaubt dass ein Sachverhalt p besteht Sie tut das im starken Sinne wenn sie vom Bestehen von p uberzeugt ist oder ihm die subjektive Wahrscheinlichkeit 1 zuordnet In einem schwacheren der Bedeutung des Verbs vermuten entsprechenden Sinn sagt man a glaube dass p wenn a dem Sachverhalt p eine hohere subjektive Wahrscheinlichkeit zuordnet als nicht p Die Formen 2 und 3 drucken einen fiduziellen Glauben aus Die Person a glaubt der Person b weil a begrundetes Vertrauen in b hat Der fiduzielle Glaube impliziert einen doxastischen Glauben die Person a halt die von Person b vorgetragenen Aussagen und Zusicherungen fur wahr 2 bzw ist generell von der Person a seinem Charakter seiner Treue etc uberzeugt 3 Diese Uberzeugung basiert i a auf der Autoritat der Person b die Erkenntnisfahigkeit von b ist durch andere gepruft und es liegen keine Umstande vor die fur ein Lugen oder ein Irrtum des b sprechen Die von b vorgetragenen Aussagen mussen zudem in sich logisch bzw moglich sein da sie sonst auch nicht geglaubt werden durfen Der fiduzielle Glauben ist dadurch charakterisiert dass er in der Regel auf die Zukunft ausgerichtet ist das Vertrauen das wir Personen oder auch Institutionen entgegenbringen gilt ihrem zukunftigen Verhalten oder Leistungen Im Unterschied zum doxastischen Glauben hat der fiduzielle Glaube keinen primar deskriptiven Sinn So hat die Aussage Ich glaube an Gott einen performativen Charakter der Sprecher druckt damit eine affektive Haltung gegenuber Gott aus er bekennt seine Entscheidung fur den Glauben und verpflichtet sich zu gewissen Verhaltensweisen 49 Der religiose Glaube hat einen fiduziellen Charakter Er hat zwar den doxastischen Glauben an die Existenz Gottes zur Grundlage sein eigentlicher Gehalt besteht aber in dem Vertrauen auf Gott seine Gerechtigkeit Gute oder Vorsehung Fur Kutschera hat der fiduzielle Glaube darin seine Berechtigung dass eine ausschliessliche Orientierung unserer Annahmen an objektive Tatsachen als allgemeine Regel undurchfuhrbar und daher auch unvernunftig ware So hangen unsere Annahmen uber die Natur und andere Menschen zu einem grossen Teil von den Informationen ab die wir von anderen erhalten Solchen Informationen mussen wir oft vertrauen da wir ihre Richtigkeit nicht immer selbst uberprufen konnen 50 Glaubensbegrundungen BearbeitenKognitive Glaubensbegrundungen Bearbeiten Typologie der Argumente fur die Vernunftigkeit religioser Uberzeugungen 51 Argumente fur die theoretische Vernunftigkeit Verweis auf Tradition und Autoritat Behauptung des nicht bestehenden Rechtfertigungsbedarfes Metaphysische Argumente fur die Existenz Gottes Gottesbeweise Erkenntnistheoretische Argumente fur die Existenz Gottes aussergewohnliche religiose Erfahrungen gewohnliche aber religios gedeutete Erfahrungen Religiose Uberzeugungen als beste Erklarung der Gesamterfahrung Transzendenzerfahrung Argumente fur die praktische Vernunftigkeit Theistische Postulate als sittliche Verstehbarkeitsbedingung Verweis auf die jenseitige Nutzlichkeit der Religion Verweis auf die diesseitige Nutzlichkeit der ReligionUberblick Bearbeiten Theoretische Vernunftigkeit Bearbeiten Ein weit verbreitetes Muster zur Verteidigung der theoretischen Vernunftigkeit religioser Uberzeugungen ist der Verweis auf die Tradition und deren Autoritat Religiose Lebensformen existieren in den verschiedenen sozialen Gemeinschaften in denen man hineingeboren und sozialisiert wurde 52 Sie hatten sich uber langere Zeit hinweg bewahrt und konnten daher zumindest nicht vollkommen unvernunftig sein Andere Verteidiger der Vernunftigkeit religioser Uberzeugungen argumentieren dass diese zu jener Klasse von Uberzeugungen gehoren fur die eine weitere Rechtfertigung weder notwendig noch moglich sei Religiose Uberzeugungen seien eine Frage des Vertrauens ihre Begrundung echter Religiositat eher abtraglich Siehe auch Fideismus Eine prominente Form der Rechtfertigung religioser Uberzeugungen beruft sich darauf dass es eine Reihe von philosophischen Argumenten fur die Existenz eines ersten Grundes aller Wirklichkeit gibt Man fasst sie haufig unter der Bezeichnung Gottesbeweise zusammen Siehe auch Apologetik Haufig wird die Vernunftigkeit religioser Uberzeugungen mit dem Verweis auf bestimmte Erfahrungen begrundet In vielen Religionen gibt es einzelne Personen die von aussergewohnlichen inneren oder ausseren Erfahrungen berichten die aus ihrer Sicht den Bereich des Alltaglichen uberschreiten und religiosen Verweischarakter haben Daruber hinaus bringen viele Menschen Erlebnisse aus der gewohnlichen Erfahrung zwischenmenschliche Begegnungen Naturerlebnisse etc in Zusammenhang mit ihrer Religion und legen diesen Erlebnissen eine spezielle Interpretation bei Viele Glaubige stutzen sich nicht nur auf einzelne Erlebnisse als Erfahrungsbasis ihres Glaubens sondern bringen ihren Glauben mit der Gesamtheit ihrer Erfahrungen in Verbindung Fur diese bietet ihnen der religiose Glaube einerseits Orientierungshilfe andererseits aber auch die beste Gesamterklarung Eine Sonderform dieser religiosen Deutung der Gesamterfahrung wird mitunter als Transzendenzerfahrung oder auch transzendentale Erfahrung bezeichnet Damit soll ausgedruckt werden dass hinter der vordergrundigen Erfahrung der eigenen prekaren und kontingenten Existenz in der Welt noch etwas mitenthalten ist von dem man sich als abhangig und getragen erfahrt Praktische Vernunftigkeit Bearbeiten Neben den theoretischen Rechtfertigungen die auf Erklarungen der gegebenen Welt beruhen gibt es auch eine Reihe von Rechtfertigungen die sich auf die praktischen Vorteile der Religion berufen und religioses Handeln unter Klugheitsaspekten betrachten Eine philosophiegeschichtlich prominente Rechtfertigung der praktischen Vernunftigkeit religioser Uberzeugungen stammt von Immanuel Kant Demnach sind die Forderungen der Sittlichkeit nur dann verstandlich wenn man die Existenz Gottes und unser Fortleben uber den Tod hinaus als Garant ausgleichender Gerechtigkeit postuliert Auf Blaise Pascal geht das Argument zuruck dass fur den Fall dass Gott existiert es ein Weiterleben nach dem Tode gibt und religiose Menschen belohnt werden es praktisch vernunftig sei ein religioses Leben zu fuhren und die Existenz Gottes vorauszusetzen vgl Pascalsche Wette Ein allgemeiner Kerngedanke der Religionen ist dass ein religioses Leben auch schon im Diesseits im Durchschnitt praktische Vorteile verspricht Die Religion helfe in der Bewaltigung von Krisen und Belastungen wodurch dem Einzelnen ein besseres und glucklicheres Leben ermoglicht werde Auch im Hinblick auf unser Zusammenleben gewahre der religiose Glaube praktische Vorteile indem er etwa solidarische Verhaltensweisen motiviere Gottesbeweise Bearbeiten Hauptartikel Gottesbeweis Ontologisches Argument Bearbeiten Das ontologische Argument fur die Existenz Gottes geht auf Anselm von Canterbury zuruck Es basiert auf Uberlegungen zum Begriff Gott aus dem dessen Existenz abgeleitet werden soll Das Argument besteht bei Anselm im Kern aus zwei Teilargumenten Zunachst versucht er zu zeigen dass Gott im Verstande existiert Gott ist dabei fur Anselm das uber das hinaus Grosseres nicht gedacht werden kann Im zweiten Schritt folgert er daraus dass Gott auch in der Wirklichkeit existiert Fur Anselm ist Existenz ein Pradikat das seinem Gegenstand etwas an Vollkommenheit hinzufugt wenn ein Ding im Verstand und in Wirklichkeit existiert ist es grosser bzw vollkommener als wenn es nur im Verstand existiert Also folgt fur ihn aus dem Begriff Gott auch seine Existenz Der entscheidende Einwand gegen das ontologische Argument geht auf Immanuel Kant zuruck Sein sei kein reales Pradikat und konne einem Gegenstand daher nichts hinzufugen Immanuel Kant AA 000003 III 401 53 Sein bezeichnet fur Kant vielmehr die blosse Vorhandenheit eines Dings ohne irgendwelche inhaltlichen Aspekte vergleichbar mit dem Existenzquantor in der Logik Dieser Kritik schlossen sich spater Gottlob Frege Bertrand Russell und viele andere Philosophen an Allerdings ist die Frage ob mit den Begriffen Sein oder Existenz nicht doch eine inhaltliche Eigenschaft bezeichnet werden konnte bis heute gerade auch unter Logikern nicht ausdiskutiert 54 Einzelne Autoren darunter Charles Hartshorne Kurt Godel Alvin Plantinga haben im 20 Jahrhundert versucht ontologische Argumente mit den Mitteln der modernen Modallogik zu rekonstruieren Kosmologische Argumente Bearbeiten Kosmologische Argumente ist eine unscharfe Sammelbezeichnung fur verschiedene Argumente die darin ubereinkommen dass von der Existenz der Welt oder bestimmter ihrer Phanomene auf eine ausserweltliche Ursache geschlossen werden kann 55 Sie gehen in ihren Grundgedanken auf Platon und Aristoteles zuruck und wurden vor allem in den Funf Wege Quinquae viae des Thomas von Aquin bekannt von denen die ersten drei Varianten des kosmologischen Arguments darstellen Gefragt wird zum Beispiel nach der Ursache von Kausalketten uberhaupt oder nach dem Grund fur die Existenz des Universums insgesamt Den im Einzelnen sehr unterschiedlichen Argumenten ist gemeinsam dass sie von folgenden Pramissen ausgehen deren Gultigkeit meist stillschweigend angenommen wird Weltanschaulicher Rahmen der Fragestellung Bei der Erklarung physikalischer Phanomene wird auf eine andere Form der Erklarung umgestiegen die den grosseren Rahmen der zu erklarenden Phanomene abgeben soll Ausschluss der unendlichen Regresses So wird etwa fur die Reihe der Wirkursachen gefordert dass sie zu einem Ende und zu einer letzten Ursache kommen musse Eindeutigkeitsprinzip Es wird davon ausgegangen dass es nur eine einzige letzte Ursache oder Grund geben kann Gleichsetzung der ersten Ursache mit Gott Diese letzte Ursache wird mit Gottesbegriff der Religion gleichgesetzt Prinzip vom zureichenden Grund die Dinge in unserer Welt und ihre Veranderungsprozesse tragen die Erklarung ihres Vorhandenseins nicht in sich selbst sondern haben einen Grund der jenseits von ihnen selbst liegt Die wichtigsten Einwande gegen die kosmologischen Argumente beziehen sich auf ebendiese Voraussetzungen So sind einige Philosophen der Ansicht dass religios weltanschauliche Fragen grundsatzlich kein Gegenstand vernunftiger Diskussion sein konnen zu 1 Gegen diesen Einwand spricht jedoch dass alle grossen Philosophen und Universalgelehrten der Weltgeschichte uber die Gottesfrage gesprochen bzw geschrieben haben Zuweilen wird eingewandt dass das Prinzip vom ausgeschlossenen unendlichen Regress keine gultige Voraussetzung sei Insbesondere in einigen Naturwissenschaften sei das unabsehbar weite Zurucklaufen in der Erklarungskette sogar die Regel zu 2 Dagegen wird eingewendet dass philosophische Fragen nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden gelost werden konnen Weiterhin wird von einigen das Eindeutigkeitsprinzip zuruckgewiesen und der Schluss von jede Ursachenkette hat einen Anfang auf es gibt einen Anfang aller Ursachenketten als Fehlschluss bezeichnet zu 3 Dagegen bringen Verteidiger der Gottesbeweise vor dass sich die Eindeutigkeit bzw Einmaligkeit Gottes aus seiner Absolutheit und Vollkommenheit zeigen lasse Auch die Gleichsetzung der letzten Ursache mit Gott wird von Kritikern in Frage gestellt Selbst wenn es eine notwendig existierende Ursache der Welt gabe ware diese noch nicht mit dem Gott der Religion gleichzusetzen zu 4 56 Vertreter der Naturlichen Theologie halten dagegen dass diese keine Gleichsetzung vollziehe sondern Argumente wie die aus den Beweisen folgende Allmacht Geistigkeit Uberzeitlichkeit Allwissenheit etc vorbringen die eine sehr grosse Ubereinstimmung mit den religiosen Aussagen der monotheistischen Religionen ergeben Gegen das Prinzip vom zureichenden Grund wurde von Empiristen wie David Hume der grundlegende Einwand vorgebracht dass die durchgangige kausale Ordnung der Welt in Wahrheit nur das Ergebnis unserer Bewusstseinstatigkeit sein konnte Die Wahrnehmung zeige nur dass es ein regelmassiges Hintereinander von Zustanden gebe dieses aber als Ursache Wirkung Beziehung aufzufassen sei eine Zutat unseres Bewusstseins zu 5 Gegen die Grundaussage des Empirismus nur Erfahrungserkenntnis ist wahr bzw Sensualismus alles sind nur Sinneseindrucke spricht jedoch dass diese durch noch so viele Erfahrungen oder Sinneseindrucke nicht gewonnen werden konnen Teleologisches Argument Bearbeiten Hauptartikel Teleologisches Argument Den Ausgangspunkt des teleologischen Arguments bildet die Tatsache dass manche Strukturen und Prozesse der Welt so erscheinen als seien sie durch einen intelligenten Planer eingerichtet worden In der gegenwartigen Diskussion wird das Argument auch design argument genannt In der teleologischen Argumentation wird generell davon ausgegangen dass verschiedene Naturphanomene nur dann erklarbar sind wenn man sie als Resultat von intelligenter Planung betrachtet Dies verweise aber auf eine planende Intelligenz die nicht in diesen Phanomenen selbst liegen konne Also musse es eine planende Intelligenz ausserhalb dieser Phanomene geben Diese sei mit Gott gleichzusetzen Ein typischer Vertreter des teleologischen Arguments ist der funfte Weg der Quinque viae des Thomas von Aquin ex gubernatione rerum Eine moderne Version des teleologischen Arguments ist das Argument aus der Feinabstimmung des Universums fine tuning argument Es geht von der naturwissenschaftlichen Erkenntnis aus dass das Universum nur aufgrund einer ausserst feinabgestimmten Konstellation existiert die extrem unwahrscheinlich ist So war zum Beispiel die Anfangsgeschwindigkeit des Universums gerade richtig um sowohl sein sofortiges Wiederkollabieren als auch eine zu schnelle Ausbreitung ohne die Bildung von Strukturen zu verhindern 57 Die Annahme dass die Entwicklung der Organismen generell zielgerichtet ablaufe geriet durch die Entstehung der Evolutionstheorie im 19 und 20 Jahrhundert ins Wanken Die Entwicklung der Organismen konnte nun als Entwicklung ohne Ziel aufgrund der Mechanismen Mutation und Selektion erklart werden Damit wurde es moglich ohne die Annahme eines intelligenten Planers zur Erklarung der naturlichen Entwicklung auszukommen Der zentrale Einwand gegen die moderne Variante des teleologischen Arguments das fine tuning argument richtet sich gegen die Abschatzbarkeit der betreffenden Wahrscheinlichkeiten Wir konnen nicht wissen ob es noch andere Konstellationen der fundamentalen Eigenschaften des Universums gibt und die faktisch verwirklichte Konstellation extrem unwahrscheinlich ist Religiose Erfahrungen Bearbeiten Wunder Bearbeiten In zahlreichen religiosen Traditionen gibt es Berichte uber wundersame Begebenheiten denen religiose Bedeutung zugeschrieben wird Wunder wurden traditionell als Ereignisse bezeichnet die den naturlichen Verlauf der Dinge durchbrechen bzw gegen mindestens ein Naturgesetz verstossen Eine alternative Definition die davon ausgeht dass Naturgesetze per definitionem keine Ausnahmen zulassen definiert Wunder als Ereignisse die keine Naturgesetze durchbrechen sondern kausale Eingriffe zulassen wo die Naturgesetze Leerstellen offenlassen also keine Gultigkeit haben Alle Positionen die von der Existenz von Wundern ausgehen setzen zumindest voraus dass nicht jedes Ereignis in der Welt eine naturliche Erklarung haben muss die durch die Naturgesetze beschreibbar ist Weiterhin wird der klassische Begriff der Verursachung umgedeutet Verursachung sei nicht notwendig wie seit Hume und Kant ublich als regelmassiges Aufeinander von Ereignissen zu sehen sondern konne auch als punktueller Eingriff verstanden werden Siehe auch Kausalitat Der klassische Einwand gegen die Vernunftigkeit des Wunder Glaubens geht auf David Hume zuruck 58 Er richtet sich gegen die Standarddefinition des Wunders Angesichts der weitaus uberwiegenden Belege fur die ausnahmslose Geltung der Naturgesetze konne es kein Erfahrungsmaterial geben das den Glauben an Wunder als Durchbrechung der Naturgesetze rechtfertigt Immer sei die Wahrscheinlichkeit des Irrtums und der Tauschung grosser als die des Wunders Ein weiterer genereller Einwand richtet sich dagegen unerklarbare Ereignisse als Wunder zu interpretieren Vielmehr sollten diese als Hinweis darauf verstanden werden dass wir bestimmte naturliche Gesetzmassigkeiten und Zusammenhange noch nicht erkannt haben bzw uns in unseren bisherigen Annahmen uber die Naturgesetze geirrt haben Weiterhin ist es in Augen von Kritikern problematisch mit Wundern bestimmte religiose Uberzeugungen zu rechtfertigen Der Schluss von der Existenz wundersamer Ereignisse auf die Existenz Gottes sei das Ergebnis einer religiosen Deutung des Betrachters und setze eine Reihe von Annahmen uber das Wesen Gottes voraus die ihrerseits erst gerechtfertigt werden mussten 59 Religios gedeutete gewohnliche Erfahrungen Bearbeiten In der neueren Religionsphilosophie insbesondere von den sogenannten reformierten Erkenntnistheoretikern um ihren prominentesten Vertreter Alvin Plantinga sind gewohnliche Erfahrungen als Basis religioser Uberzeugungen zunehmend thematisiert worden Es handelt sich um beeindruckende oder einschneidende Erfahrungen die von allen Menschen gemacht werden konnen Naturerlebnisse religiose Feiern oder bewegende zwischenmenschliche Erlebnisse wie Liebe Geburt Krankheit und Tod etc Solche Erfahrungen tragen die Eigenart an sich dass sie zwar im Unterschied zu Wundern grundsatzlich wiederholbar sind die religiose Bedeutsamkeit der Situation ist aber nicht erzwingbar und auch nicht notwendig allen Beteiligten zuganglich Die Reformierte Erkenntnistheorie vertritt die Ansicht dass religios gedeutete gewohnliche Erfahrungen in ahnlicher Weise verlasslich sind wie zum Beispiel die Wahrnehmung von Objekten Den erkenntnistheoretischen Hintergrund dieser Auffassung bildet die Annahme dass es sog basale Meinungen basic beliefs gibt die selbst nicht weiter begrundungsbedurftig sind Dabei handelt es sich um Meinungen bei denen Begrundungsketten einen Abbruchpunkt haben durfen oder mussen und die so ihrerseits andere Meinungen begrunden konnen Basale Meinungen stellen nach Ansicht der Reformierten Erkenntnistheorie die Regel und nicht die Ausnahme dar Aufgrund zum Beispiel unserer Wahrnehmungen und Mitteilungen anderer Menschen bilden wir fast andauernd basale Meinungen verschiedensten Inhalts und verlassen uns normalerweise auch auf sie Trotzdem seien sie aber weder irrtumsresistent noch unkorrigierbar Nach Ansicht von Plantinga durfen zur Rechtfertigung religioser Meinungen keine anderen Massstabe angelegt werden als bezuglich anderer Meinungen Paritatsargument Auch religiose Meinungen konnen basal sein Dafur kommen allerdings weniger theoretische Behauptungen wie Gott existiert in Betracht sondern sogenannte Manifestationsmeinungen manifestation beliefs Dies sind Meinungen die sich Glaubige in bestimmten Situationen spontan bilden und in denen sich ihrer Uberzeugung nach Gottes Wirken manifestiert 60 Bereits William Alston ausserste Zweifel daruber ob alltagliche Erfahrungen wie die Betrachtung eines Bergpanoramas allein wirklich schon ein ausreichender Grund fur religiose Manifestationsmeinungen wie Gott hat das geschaffen sein konnen In solche Meinungen gingen eine Reihe unausgesprochener Voraussetzungen wie zum Beispiel die Erkenntnispraxis einer religiosen Gemeinschaft mit ein 61 Von Philip Quinn stammt die Anfrage ob religiose Meinungen heute angesichts einer jahrhundertelangen religionskritischen Tradition wirklich noch basal genannt werden konnten Religionskritische Positionen wurden heute in der gebildeten Offentlichkeit mindestens ebenso stark propagiert wie religiose 62 Gesamterfahrung Bearbeiten Im deutschen Sprachraum erreichten Wolfhart Pannenberg und Karl Rahner grossere Bekanntheit mit ihrem Ansatz nicht nur besonders auffallige Einzelerfahrungen sondern die Gesamtheit unserer Erfahrungen als Ansatzpunkt fur ein Argument zugunsten der Vernunftigkeit religioser Uberzeugungen zu nehmen 63 Rahner geht aus von der Fahigkeit des menschlichen Geistes zwar einerseits einzelne Erfahrungsgegenstande zu erkennen andererseits aber immer schon uber diese hinauszugehen zum Beispiel durch das Erkennen von Einheit in unserer Wahrnehmung oder der Beschranktheit unserer eigenen Erkenntnis Diese Dynamik unseres Erkenntnisvermogens bildet nach Rahner sogar eine Bedingung der Moglichkeit jeder Erkenntnis Sie sei in jedem unserer Erkenntnisakte gegeben und als ein stillschweigender Vorgriff auf das Sein zu verstehen Die letzte Erfullung dieser Erkenntnisdynamik konne nun nicht irgendein innerweltlicher Gegenstand sein denn dieser ware immer durch unser Erkenntnisstreben ubersteigbar Das passende Korrelat sei vielmehr nur im absoluten Sein Gottes zu finden das alle innerweltlichen Beschranktheiten ubersteigt In diesem Sinne wird nach Rahner in jedem Erkenntnisakt die Existenz Gottes implizit anerkannt der gleichsam den Horizont all unseres Erkennens bildet In seinen spateren Schriften hat Rahner diesen Gedanken des Seinsvorgriffs in Richtung einer transzendentalen Erfahrung weiterentwickelt in der er eine Form der Gotteserfahrung sieht 64 Rahners Gottes Argument wurde auch von christlich gepragten Philosophen hinsichtlich zweier Voraussetzungen kritisiert Zum einen gehe Rahner davon aus dass die Dynamik des menschlichen Erkennens grundsatzlich als naturliches Faktum gegeben ist was bereits Gottes Existenz voraussetze Zum anderen folge aus dem Vorhandensein eines Strebens noch nicht dass es das Ziel des Strebens wirklich geben muss Dass ein Naturstreben nicht ins Leere gehen konne sei ohne die Annahme eines guten und weisen Schopfers der das Streben auf mogliche Erfullung hin ausrichtet nicht garantiert Eine solche Argumentation laufe wiederum auf die stillschweigende Voraussetzung der Existenz Gottes hinaus 65 Empirische Kumulativargumente Bearbeiten Einige Philosophen wie Frederick Robert Tennant Basil Mitchell und Richard Swinburne haben angesichts einer Vielzahl von nicht allgemein uberzeugenden aber auch nicht ganzlich unplausiblen Argumenten vorgeschlagen einige dieser Argumente zu einer Kumulativargumentation cumulative case fur die Existenz Gottes zu verbinden Die derzeit einflussreichste Variante ist die von Richard Swinburne Swinburne betrachtet die Existenz Gottes als ein unsichere wissenschaftliche Hypothese deren Wahrscheinlichkeit im Lichte verschiedener Erfahrungsbelege bewertet werden kann Auch wenn isoliert betrachtet manche der traditionellen Argumente fur die Existenz Gottes nur sehr schwach seien wurden sie in ihrer Verbindung eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 0 5 fur die Existenz Gottes ergeben Es sei daher nicht unvernunftig an Gott zu glauben wenn auch die Inhalte des Glaubens nicht zwingend ableitbar seien Folgende Indizien sind fur Swinburne fur sich betrachtet extrem unwahrscheinlich und am besten durch die Annahme der Existenz Gottes erklarbar 66 die Existenz eines komplexen physikalischen Universums die erkennbare Ordnung im Universum die Existenz bewusstseinsbegabter Wesen die Ubereinstimmung zwischen menschlichen und tierischen Bedurfnissen einerseits und Umweltgegebenheiten andererseits das moglicherweise Vorkommen von Wundern die Feinabstimmung grundlegender NaturkonstantenDer entscheidende Einwand gegen Swinburnes Argument richtet sich gegen seine Wahrscheinlichkeitszuordnungen Das Urteil dass die beobachtbaren Phanomene wahrscheinlicher seien wenn Gott existiert sei spekulativ und durch weltanschaulich religiose Hintergrundannahmen mit beeinflusst Praktische Postulate Bearbeiten Neben Argumenten die begrifflich oder aus Erfahrungen die Existenz Gottes herleiten wollen gibt es moralische Argumente die aufgrund der Forderungen der Sittlichkeit die Existenz Gottes postulieren Das bekannteste Argument dazu stammt von Immanuel Kant Aus praktischer Vernunft musse vorausgesetzt werden dass Gluckswurdigkeit und Gluckseligkeit letztlich zusammenfallen Dies sei das hochste Gut und das Streben danach die entscheidende Aufgabe des Menschen In unserer Erfahrungswelt sei aber das hochste Gut nicht verwirklicht was an bestimmten empirischen Umstanden liege die das Zusammenfallen von Gluckswurdigkeit und Gluckseligkeit verhindern Es musse daher postuliert werden dass es einen Garanten gibt der dafur sorgt dass diese Umstande letztlich wegfallen Der Garant fur diese ausgleichende Gerechtigkeit sei Gott Kritiker des kantischen Gottes Postulats setzen daran an dass das Zusammenfallen von Gluckswurdigkeit und Gluckseligkeit ein Ideal sei das zunachst einmal begrundet werden musste Weiterhin sei die Gleichsetzung des Garanten fur das hochste Gut mit Gott problematisch Praktische Klugheit Bearbeiten Ein klassisches Argument das in den letzten Jahrzehnten wieder verstarkte philosophische Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat ist das sogenannte Wettargument von Blaise Pascal 67 Es geht Pascal nicht eigentlich um eine Wette sondern um das Setzen auf eine religiose Lebensoption aus praktischer Klugheit Pascal zufolge kann die Vernunft auf die Frage ob Gott existiert oder nicht keine Antwort geben Es muss daher eine Risikoabwagung getroffen werden fur die zwei Faktoren zu berucksichtigen sind die Grosse des zu erwartenden Gutes bzw Ubels Gewinn und Verlust die Wahrscheinlichkeit mit welcher das Gut bzw Ubel eintreten wirdDa fur Pascal die Wahrscheinlichkeit dass Gott existiert genau so hoch ist wie die dass er nicht existiert ist nur die Frage nach Gewinn und Verlust relevant Fur die beiden Entscheidungsoptionen ergeben sich folgende Szenarien Wenn ich darauf wette dass Gott existiert habe ich die Wette gewonnen wenn er existiert und verloren wenn er nicht existiert Mein Gewinn wenn er existiert ist alles die Wahrheit und das hochste Gut Mein Verlust wenn ich die Wette verliere steht in keinem Verhaltnis dazu Wenn ich darauf wette dass Gott nicht existiert habe ich die Wette gewonnen wenn er nicht existiert und verloren wenn er existiert Mein Gewinn wenn er nicht existiert sind bestimmte Guter im Leben auf die ich verzichten musste wenn ich glaubte dass er existiert Mein Verlust wenn er existiert sind die Wahrheit und das hochste Gut anstatt des hochsten Guts erwartet mich nach diesem Leben das ewige Elend Holle Somit ergibt sich fur Pascal dass das Risiko am geringsten und die Gewinnchancen am grossten sind wenn ich auf die Existenz Gottes wette Gegen Pascals Wettargument wird der grundsatzliche Einwand erhoben dass eine bewusste Uberzeugungsanderung aufgrund praktischer Klugheit erkenntnistheoretisch bedenklich ist Ein Glaube der nicht auf hinreichende Erfahrungsbelege sondern auf einer blossen Entscheidung basiere sei problematisch Zudem sei ein aus Eigeninteresse entstandener Glaube einer religiosen Haltung wesensfremd zu der vertrauensvolle Gewissheit und Gottesliebe gehorten 68 Nichtkognitive Glaubensbegrundungen Bearbeiten Offenbarung Bearbeiten Viele Glaubensbegrundungen setzen auf einem Offenbarungsbegriff auf So werden zentrale Glaubensinhalte in der christlichen Theologie als Offenbarungen angesehen deren Wahrheit sich auf rein rationalem Weg nicht erweisen lasse Offenbarung steht sowohl fur den Akt des Offenbarens wie fur den offenbarten Inhalt In der christlichen Theologie unterscheidet man naturliche Offenbarungen von ubernaturlichen Offenbarungen die sich nicht auf naturlichem Weg erkennen lassen Offenbarungen werden in Beziehung zu einer gottlichen Wirklichkeit gebracht Die Annahme einer Offenbarung geschieht nicht aufgrund eigener Einsicht sondern im Vertrauen gegenuber dem sich offenbarenden Gottlichen Dieses kann sich auch in Texten offenbaren die dann als Selbstbekundungen des Gottlichen angesehen werden So existiert in den Schriftreligionen ein Kanon heiliger Schriften denen Offenbarungscharakter zugeschrieben wird Traditionell werden diese im Sinne der Inspirationstheorie verstanden die davon ausgeht dass die heiligen Texte durch gottliche Eingebung ihrer Autoren entstanden sind Es wird unterschieden zwischen einer Verbalinspiration der auch den Wortlaut mit einschliesst und einer Realinspiration in der nur der Sinn der Aussagen als inspiriert angesehen wird Ziel der Inspirationslehre ist es die heiligen Schriften als untrugliche Basis fur den Glauben auszuzeichnen Dazu muss der Urtext eindeutig feststellbar sein was zu der Folgeannahme fuhrt dass Gott insbesondere im Fall der Verbalinspiration auch fur die Korrektheit der Textuberlieferung gesorgt hat In den Augen von Kritikern konnen Offenbarungskonzepte Glaubensannahmen generell nicht begrunden 69 Ein Grundproblem sei zum Beispiel dass verschiedene Religionen und Konfessionen teilweise sehr unterschiedliche Texte oder Uberlieferungen als Offenbarungen erklaren Die Unterscheidung zwischen echten und falschen Offenbarungen setze aber ein Kriterium voraus was jenseits dieser Offenbarungen liegt Dies konnten nur Vernunftkriterien sein Nichtkognitive Deutungen religioser Aussagen Bearbeiten Einige religionsphilosophische Autoren gehen von der Annahme aus religiose Aussagen hatten keinen kognitiven Gehalt ohne dies jedoch religionskritisch zu deuten 70 So schlagt J E McTaggart eine emotive Deutung religioser Aussagen vor 71 Fur ihn sind religiose Aussagen Ausdruck von Gefuhlen Einen ahnlichen Ansatz vertreten Alfred Jules Ayer 72 Charles Kay Ogden und I A Richards 73 Andere Autoren wie Charles W Morris 74 Kenneth Burke 75 und P F Schmidt 76 vertreten eine evokative Deutung nach der wir mit religiosen Aussagen nicht unsere Gefuhle ausdrucken sondern an den Horer appellieren sich gewisse Einstellungen zu eigen zu machen Eine detaillierte nichtkognitive Deutung religioser Aussagen hat Richard Bevan Braithwaite 77 vorgelegt Religiose Aussagen sind fur ihn moralische Aussagen die er als nichtkognitiv interpretiert Eine Religion legt nach seiner Ansicht primar Verhaltensmaximen policies of behaviour fest Diese werden meist nicht explizit formuliert sondern durch Beispiele aufgewiesen Neben den Verhaltensmaximen enthalten Religionen auch Geschichten stories Diese Geschichten brauchen von den Glaubigen nicht als wahr im wortlichen Sinne akzeptiert zu werden Ihre Funktion besteht allein darin dass sie die durch die praktischen Maximen geforderten Verhaltensweisen evozieren Moralische Aussagen bedeuten fur Braithwaite kein Furwahrhalten sondern eine Selbstverpflichtung auf praktische Maximen Mit der Ausserung einer moralischen Maxime wie Man soll F tun oder Es ist geboten F zu tun drucke der Sprecher seine eigene Intention aus F zu tun Religioser Glaube bestehe so in der Absicht die Maximen einer Religion zu erfullen Kritiker von Braithwaites Deutung moralischer Aussagen wenden ein dass die Deutung einer Religion bzw ihrer Aussagen als System von mit Geschichten unterlegten Verhaltensmaximen verkurzt ist 78 Es gebe auch Aussagen von deren Wahrheit die Geltung praktischer Maximen abhangt Eine Religion deute die Welt und sage zum Beispiel etwas uber Sinn und Ziel des menschlichen Lebens und der Geschichte aus Religion als Sprachspiel Bearbeiten Ausgangspunkt der von Ludwig Wittgenstein in den Philosophischen Untersuchungen eingefuhrten Sprachspieltheorie ist die Auffassung des Sprechens als eine Aktivitat die sich in einem nichtsprachlichen Handlungskontext vollzieht und daher erst auf dessen Hintergrund zu verstehen ist Eine Sprache ist jeweils Teil einer Lebensform und zu verschiedenen Lebensformen gehoren verschiedene Sprachspiele d h Systeme von Regeln zum Gebrauch der Sprache aus denen sich die Bedeutung der sprachlichen Ausdrucke ergibt Worter und Satze konnen in verschiedenen Sprachspielen ganz verschiedene Funktionen haben Zu den unterschiedlichen Lebensformen gehoren auch unterschiedliche Prozeduren der Begrundung und Unterscheidung zwischen dem was einer Begrundung bedarf und was nicht Wittgenstein sieht Religion als ein eigenstandiges Sprachspiel an und vertritt eine nichtkognitive Deutung religioser Aussagen Zum Sprachspiel einer Religion gehorten spezifische Begriffe und Ausdrucksweisen die nicht von aussen kritisiert werden konnen An der Sprachspielthese wird kritisiert dass Religion kein von anderen abgegrenztes Sprachspiel darstellt 79 Der Glaubende bewege sich nicht nur in diesem Sprachspiel sondern daneben in dem des normalen Alltags der Wissenschaften der Technik des Rechts usw und verwende dabei im Prinzip dieselbe Sprache Dieselben Worter und Satze hatten in diesen Sprachspielen nicht grundsatzlich verschiedene Bedeutungen Die Bedeutung der Religion fur das Leben bestehe gerade darin dass sie kein gegenuber dem sonstigen Leben isoliertes Sprachspiel ist Die Aussagen der Religion hatten auch fur das Tun und Denken der Menschen im Alltag Bedeutung Nicht vernunftbasierte Entscheidung Bearbeiten Das klassische Beispiel fur eine dezisionistische Glaubensbegrundung hat Soren Kierkegaard vor allem in seiner Abschliessenden unwissenschaftlichen Nachschrift zu den Philosophischen Brocken 1846 entwickelt Er betont dort dass fur eine religiose Glaubensentscheidung nicht Tatsachenerkenntnisse sondern das unendliche leidenschaftliche Interesse an ewiger Seligkeit ausschlaggebend ist Kierkegaard lehnt alle metaphysischen wie historischen Argumente fur die Wahrheit des christlichen Glaubens ab Eine Glaubensentscheidung ist fur ihn nicht nur eine Entscheidung unter Unsicherheit sondern eine Entscheidung gegen alle Vernunft Die zentrale Aussage des christlichen Glaubens ist fur ihn die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus die fur ihn paradox ist und der Vernunft widerspricht 80 Im Glauben erfolgt fur Kierkegaard eine Verabschiedung des Verstandes 81 Er ist fur ihn allein eine Sache der Leidenschaft und hochste Kraft der Innerlichkeit Alle Versuche ihn zu begrunden oder auch nur zu verstehen verfehlten ihn 82 Der Einwand von Kritikern Kierkegaards zielt darauf dass die Entscheidung fur den Glauben nicht notwendig impliziert dass man auftretende Zweifel an den Glaubensinhalten ignoriert und um jeden Preis am Glauben festhalt Aus der Tatsache dass fur die Glaubensentscheidung und das Festhalten an ihr nicht nur rationale Grunde ausschlaggebend sind folge nicht dass diese ganzlich irrelevant fur den Glauben sind Glaube ist ein Wagnis und das bedeutet dass sich die Entscheidung fur ihn als falsch erweisen kann dass die Moglichkeit besteht dass wir uns eines Tages unser Scheitern eingestehen mussen 83 Auch das Neue Testament liefert Hinweise fur die Vernunftigkeit des Glaubens Seid stets bereit jedem Rede und Antwort zu stehen der von euch Rechenschaft fordert uber die Hoffnung die euch erfullt 1 Petrus 3 15 EU Religionskritik BearbeitenDie Argumente gegen die Vernunftigkeit religioser Uberzeugungen konnen nach Loffler 84 in Anlehnung an Rudolf Carnap 85 wie folgt eingeteilt werden Argumente die zeigen wollen dass religiose Uberzeugungen uberhaupt keinen kognitiven Sinn haben Argumente die religiose Uberzeugungen als zwar nicht sinnlos aber als falsch erweisen wollen Argumente die religiose Uberzeugungen als mangelhaft begrundet erweisen wollen Argumente die zeigen wollen dass religiose Uberzeugungen auf gestorte Erkenntnisverhaltnisse zuruckgehen Argumente die religiose Uberzeugungen wegen ihrer Schadlichkeit ablehnenKognitive Sinnlosigkeit Bearbeiten Ein sehr grundlegender Einwand gegen die Religion setzt bei der religiosen Sprache an Er spielte vor allem von den 1930er bis in die 1960er Jahre eine grosse Rolle in den religionsphilosophischen Debatten Der Einwand geht im Kern davon aus dass Satze nur dann einen Sinn haben wenn sie anhand empirischer Fakten verifiziert oder falsifiziert werden konnen Da dies bei religiosen Satzen nur schwer moglich sei seien diese einem generellen Sinnlosigkeitsverdacht ausgesetzt Rudolf Carnap und die meisten Mitglieder des Wiener Kreises verfochten bis Mitte der 1930er Jahre das sogenannte empiristische Verifikationsprinzip als Sinnkriterium fur Satze Neben den Satzen der Logik die nichts uber die Welt aussagen seien nur jene Satze sinnvoll zu denen man eine Methode angeben kann wie man sie empirisch verifiziert In seiner auch die religiose Sprache betreffenden Programmschrift Uberwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache 86 fuhrt Carnap die Metaphysik auf zwei Fehler zuruck Zum einen wurden in ihr Worter in einer Weise gebraucht die gegen die logische Syntax verstossen wie zum Beispiel bei der Substantivierung von Sein und Nichts Zum anderen hatten die von ihr verwendeten Ausdrucke keinen empirisch angebbaren Sinn So sei nicht klar wann Satze in denen das Wort Gott vorkommt wahr sind da nicht angebbar sei mit welchen Beobachtungssatzen solche Satze vereinbar waren In eine ahnliche Richtung zielt Antony Flew 87 Flew betrachtet allerdings nicht die Verifizierbarkeit sondern die Falsifizierbarkeit einer Behauptung als Bedingung fur ihre Sinnhaftigkeit Aussagen wie die der religiosen Sprache in der Behauptungen aufgestellt werden die durch keinerlei Fakten erschuttert werden konnten seien daher sinnlos Carnaps strenge Verifikationskriterien gelten heute weitgehend als uberholt Schon Karl Popper hatte das Prinzip mit der Begrundung zuruckgewiesen dass sonst schon die einfachsten Naturgesetze sinnlos waren da sich Allaussagen niemals verifizieren liessen 88 Weiterhin wird heute von den meisten Wissenschaftstheoretikern davon ausgegangen dass es auch in der wissenschaftlichen Sprache Satze gibt die man nicht durch Erfahrung bestatigen kann weil sie die Voraussetzungen beschreiben auf deren Hintergrund all unsere Theoriebildungen funktionieren aber dennoch eine klar angebbare Bedeutung haben 89 Willard Van Orman Quine hat unsere Sprache und die dahinter stehenden Uberzeugungen mit einem Netz verglichen in dem es erfahrungsfernere und erfahrungsnahere Regionen gibt und das nur an den Randern durch Beobachtungen fixiert wird Quine nennt dies die Unterbestimmtheit underdetermination eines Systems durch Erfahrung Duhem Quine These 90 Falschheit Bearbeiten Einwande die die Falschheit religioser Uberzeugungen behaupten konnen grundsatzlich in einen logischen Typ der von der Widerspruchlichkeit des traditionellen Gottesbegriffs ausgeht und einen empirischen Typ der die Existenz Gottes als mit den Eigenschaften der Welt unvereinbar erklart eingeteilt werden Ontologischer Nichtexistenz Beweis Bearbeiten Die am Gottesbegriff einsetzenden Einwande ahneln strukturell dem ontologischen Argument So kontrastiert zum Beispiel John N Findlay 91 sein Argument gegen die Existenz Gottes mit dem ontologischen Argument Anselms Es wird daher von einigen Interpreten ontological disproof genannt und hat folgende Struktur Gott darf nicht zufallig sondern muss notwendig existieren Es gibt keine notwendige Existenz sondern nur logische Notwendigkeit Aussagen uber Notwendigkeit bringen nur logisch begriffliche Zusammenhange zum Ausdruck Also kann es kein notwendigerweise existierendes Wesen wie Gott gebenDen Hintergrund der Argumentation Findlays bildet eine Auffassung der Modalitaten der Begriffe Moglichkeit Notwendigkeit etc wie sie in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts vor allem in der Philosophie des Logischen Positivismus vertreten wurde In der Philosophie der Gegenwart ist die Skepsis gegenuber jenseits der logischen Notwendigkeit liegenden Notwendigkeiten inzwischen zuruckgegangen Problematisch am ontologischen Nicht Existenz Beweis ist insbesondere folgende Selbstwiderspruchlichkeit Wenn der Beweis mit logischer Notwendigkeit auftreten will durfte er keinerlei Aussagen uber die Existenz nicht logisch begrifflicher Entitaten machen Dann aber ist uber die Existenz Gottes nichts ausgesagt bzw geschlussfolgert Theodizeeproblem Bearbeiten Der bekannteste und existenziell relevanteste Einwand gegen religiose Uberzeugungen ist das Problem des Ubels das oft auch als Theodizee bezeichnet wird Es wird meist unterschieden nach physischen und moralischen Ubeln Physische Ubel bestehen ohne moralisch relevantes Zutun des Menschen Naturkatastrophen Krankheiten Leiden etc moralische Ubel gehen dagegen auf moralisch relevantes menschliches Handeln zuruck zum Beispiel die vorsatzliche oder fahrlassige Zufugung von korperlichen oder seelischen Schmerzen Eine Zwischenstellung nehmen physische Ubel ein die aufgrund von moralischen Ubeln entstanden sind zum Beispiel die Schadigung von Menschen durch wirtschaftliche Fehlentscheidungen und Naturzerstorung Unterschieden wird ausserdem zwischen notwendigen Ubeln die um eines grosseren Gutes willen in Kauf genommen werden und sinnlosen Ubel bei denen kein solcher Zusammenhang erkennbar ist Die Auffassungen die aus dem Faktum des Ubels einen Einwand gegen die Vernunftigkeit religioser Uberzeugungen entwickeln unterscheiden sich darin ob sie an das grundsatzliche Faktum dass es uberhaupt Ubel gibt oder an das konkrete Ausmass des Ubels anknupfen Weiterhin entwickeln sie aus dem Faktum des Ubels auf unterschiedliche Weise ihren Einwand gegen die Vernunftigkeit religioser Uberzeugungen Die starkste vertretene These ist die von der Unvereinbarkeit der Existenz des Ubels mit der Existenz eines gutigen Gottes Nach dieser Ansicht ist es unmoglich dass es fur das Ubel irgendwelche guten Grunde geben konne die mit der Existenz Gottes vereinbar waren Die Losungsversuche des Problems des Ubels unterscheiden sich nach der Starke der Argumentationsziele Die defensivste Argumentationsstrategie hat nur die grundsatzliche Vereinbarkeit der Existenz Gottes mit der Existenz des Ubels zum Ziel In diesem Zusammenhang wird argumentiert dass mit der gottlichen Schaffung freier Handlungssubjekte diese auch die Moglichkeit hatten Leid und Unrecht herbeizufuhren free will defence 92 Es werden aber auch positive Grunde dafur angefuhrt dass das Ubel einen bestimmten Sinn oder Zweck habe Diese Versuche werden auch Theodizeen genannt Unter anderem wird argumentiert dass das Ubel die angemessene gottliche Strafe fur Sunden sei dass wirkliche Freiheit ein gewisses Ausmass physischer Ubel voraussetze oder dass Ubel die Gelegenheit zur Verbesserung unseres Charakters bieten Schliesslich wird die Position vertreten dass der Sinn des Ubels fur den Menschen unerforschlich bleiben musse da er nicht uber den Erkenntnisstand Gottes verfuge 93 Naturalistische Erklarungen der Religion Bearbeiten Religionskritische Einwande setzen oft an den Entstehungsursachen religioser Uberzeugungen an So wird haufig behauptet Religionen seien Produkte der Angst und daher naturlich erklarbar Neuere naturalistische Varianten 94 knupfen an die Evolutionstheorie an die sie auch auf Sprache Kultur und Religion ausdehnen Eine andere naturalistische Erklarungsvariante von Religion beruft sich auf die Neurowissenschaften Es wird darauf hingewiesen dass die Untersuchung meditierender Personen mit bildgebenden Verfahren Hinweise darauf gegeben haben dass religiose Aktivitaten mit bestimmten charakteristischen Aktivitatsmustern des Gehirns korreliert sind Einige Interpreten schliessen daraus dass religiose Wahrnehmungen sich ganzlich auf deren neuronale Grundlage reduzieren lassen und ihnen kein Realitatsgehalt zukomme 95 Als problematisch wird an diesen religionskritischen Positionen angesehen dass sie Formen eines genetischen Fehlschlusses darstellen aus der naturlichen Erklarbarkeit des Entstehens einer Uberzeugung werde auf deren Falschheit geschlossen Weder aus der Nutzlichkeit noch aus der evolutionaren Vorgeschichte einer Uberzeugung folge jedoch irgendetwas uber ihre Wahrheit oder Falschheit 96 Mangelhafte Begrundung Bearbeiten Einige religionskritische Argumente erheben zwar nicht den Anspruch dass religiose Uberzeugungen nachweisbar falsch seien wollen sie aber als mangelhaft begrundet bzw als prinzipiell nicht begrundbar aufweisen So nannte etwa Bertrand Russell 97 als einen wesentlichen Grund fur seine Kritik an religiosen Uberzeugungen den Mangel an klaren empirischen Belegen Antony Flew schloss daran an und behauptete dass derjenige der religiose Aussagen aufstellt und etwa die Existenz Gottes behauptet in der Beweispflicht ist Zunachst sei von der Ausgangsannahme auszugehen dass man weder etwas uber die Existenz Gottes noch seine Eigenschaften weiss Presumption of Atheism 98 Eine radikalisierte Version dieser Kritik wird William Kingdon Clifford 99 zugeschrieben der es aus moralischen Grunden grundsatzlich ablehnt jemals irgendetwas ohne hinreichende Grunde zu glauben Als Einwand gegen diese Positionen wird erhoben dass die Presumption of Atheism ihrerseits eine starke Voraussetzung darstellt die angesichts des weit verbreiteten Phanomens des Religiosen und der zahlreichen historisch vorgetragenen Argumente fur die Existenz Gottes bestritten werden kann Peter van Inwagen William Alston und Alvin Plantinga haben darauf hingewiesen dass fur die Begrundung religioser im Vergleich zu anderen weltanschaulichen Uberzeugungen andere Standards aufgestellt werden Religiose Uberzeugungen wurden sich jedoch hinsichtlich des Status ihrer Begrundung nicht grundsatzlich von anderen Bestandteilen unseres Weltbildes unterscheiden Wie die religiosen Uberzeugungen beruhten gerade die fundamentalsten Uberzeugungen unseres Alltagslebens und die wichtigsten Entscheidungen unseres Lebens nicht auf wissenschaftlichen Begrundungen trotzdem hatten wir nicht das Gefuhl unvernunftig zu handeln 100 Gestorte Erkenntnisverhaltnisse Bearbeiten Ein wesentlicher Traditionsstrang der neuzeitlichen Religionskritik beruft sich darauf dass religiose Uberzeugungen auf gestorte Erkenntnisverhaltnisse des Menschen zuruckgehen So ist fur Ludwig Feuerbach die falsch verstandene Religion ihr falsches Wesen die Projektion menschlicher Ideale in einen fiktiven ausserweltlichen Gegenstandsbereich Auf dem Umweg uber Gott glaube der Mensch zur Erfullung seiner innerweltlich unerfullbaren Wunsche und Ideale zu kommen Das wahre Wesen der Religion bestehe hingegen in der Erkenntnis dass die Gattung Mensch selbst gottlich und verehrungswurdig sei Fur Karl Marx und Friedrich Engels ist Religion vor allem ein gesellschaftliches Phanomen Sie ist Bestandteil des ideologischen Uberbaus und als solcher ein Produkt gesellschaftlicher und letztlich okonomischer Verhaltnisse In der Religion finde das von den okonomischen Verhaltnissen entfremdete Volk jene trostenden Illusionen die ihm sein elendes Los ertraglich machen Mit Verbesserung der okonomischen Verhaltnisse werde die Religion von alleine absterben 101 Effiziente Religionskritik bestehe daher in der Veranderung der herrschenden okonomischen Verhaltnisse In der psychoanalytischen Theorie von Sigmund Freud ist die Religion ein Produkt unbewusster psychologischer Mechanismen die aufgrund des zwischen Rivalitat und Bewunderung schwankenden Verhaltnisses zum eigenen Vater zur Vorstellung Gottes als Ubervater fuhren In Anlehnung an Sigmund Freud wird in der psychoanalytischen Tradition Religion oft als Produkt menschlicher Wunsche Sehnsuchte Angste und Verdrangungsmechanismen betrachtet Als grundsatzliches Problem dieser Projektionstheorien wird von Kritikern die Vermengung von Fragen der Entstehung mit Fragen der Wahrheit bzw Begrundung von Uberzeugungen angesehen Daraus dass es fur eine Uberzeugung naturliche Erklarungen gebe folge weder dass diese Uberzeugung falsch noch dass sie nicht hinreichend begrundet ist Wurde man Projektionstheorien also als ein Argument gegen die Wahrheit religioser Uberzeugungen benutzen so wurde man den Argumentationsfehler der Petitio Principii begehen 102 Schadlichkeit Bearbeiten Religionskritische Argumente die auf die Schadlichkeit religioser Uberzeugungen zielen gehen meist von einem bestimmten Ideal eines gelingenden individuellen oder gesellschaftlichen Lebens aus dessen Erreichen mit dem Hegen religioser Uberzeugungen erschwert werde So wird etwa kritisiert dass Religionen Verdammungsangste schuren personliche Freiheiten beschranken und eine lebensfeindliche Moral fordern Andere Einwande sehen eine soziale und kulturelle Schadlichkeit von Religion im Vordergrund und kritisieren etwa grausame religiose Praktiken Religionskriege gewaltsame Missionierungen und religios motivierten Terrorismus Ausserdem wird moniert dass Religionen wissenschaftlichen Fortschritt behindert oder kritikwurdige Regierungen als gottgewollt hingestellt haben Insbesondere gegen die monotheistischen Religionen wird seit Hume 103 auch immer wieder der Vorwurf erhoben dass sie eine Geisteshaltung der Intoleranz und die Bereitschaft zur Unterdruckung anderer fordern Gegen diese Argumente wird zunachst grundsatzlich die Legitimitat bezweifelt die Wahrheit einer Uberzeugung mit ihrer Nutzlichkeit zu koppeln Weiterhin wird eingewandt dass die Schadlichkeitsvorwurfe auf eine kaum entscheidbare empirische Diskussion hinauslaufen da eine Gesamtnutzen Bilanz einer Religion nur schwer erhoben werden kann Als Verteidigung der Religionen wird in diesem Zusammenhang oft auf deren Kulturleistungen das humanitare Engagement religioser Menschen die stimulierende Wirkung der Religionen auf den wissenschaftlichen Fortschritt ihren Einfluss auf die Entwicklung der Menschenrechtsidee und die stabilisierende Funktion der Religion fur Individuum und Gesellschaft hingewiesen Siehe auch BearbeitenGeschichte der Religionsphilosophie Liste bekannter Religionsphilosophen Wissenschaftstheorie der TheologieLiteratur BearbeitenPhilosophiebibliographie Religionsphilosophie Zusatzliche Literaturhinweise zum Thema Hans Peter Balmer Wofur der gottliche Name steht Religionsphilosophische Versuche readbox unipress Munster 2017 ISBN 978 3 95925 040 5 Paul Copan Chad Meister Hrsg Philosophy of Religion Classic and Contemporary Issues VCH Wiley 2007 ISBN 978 1 4051 3989 2 Kapitel zu religioser Erfahrung Religion und Natur Wissenschaft Reformed Epistemology Religionstheologischer Pluralismus Gottesbeweistypen Naturalismus Gottliche Eigenschaften Freiheit Verborgenheit Gottes Kurzuberblicke zu kontinentaler ostlicher feministischer Religionsphilosophie William Lane Craig Hrsg Philosophy of Religion A Reader and Guide Rutgers UP New Brunswick N J 2002 exemplarische grosstenteils zur Standardlekture zahlende Aufsatze fuhrender Experten vor allem analytischer Religionsphilosophie zu Themen religioser Epistemologie naturlicher Theologie vor allem Gottesbeweistypen Koharenz theistischer Grundannahmen Allwissen usw Problem des Bosen Seele und ewiges Leben Themen christlicher Theologie Trinitat Holle Gebet u a Brian Davies Hrsg An introduction to the philosophy of religion 3 Auflage Oxford University Press Oxford u a 2004 ISBN 0 19 926347 7 Sammlung von klassischen Texten zum Beispiel von Platon Anselm von Canterbury Thomas von Aquin und Immanuel Kant sowie Klassikern analytischer Religionsphilosophie zum Beispiel Flew Ayer Swinburne Mackie und Plantinga sortiert nach Themen wie Philosophie und religiose Uberzeugungen Rede von Gott Gottesbeweise Gottliche Eigenschaften Problem des Bosen Moral und Religion Ewiges Leben Hermann Deuser Religionsphilosophie Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 016190 8 Peter Fischer Philosophie der Religion Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2007 ISBN 978 3 8252 2887 3 Jorg Phil Friedrich Der plausible Gott Verlag Karl Alber Freiburg 2019 ISBN 978 3 495 49066 2 Armin Kreiner Das wahre Antlitz Gottes oder was wir meinen wenn wir Gott sagen Herder Freiburg i Br 2006 Franz von Kutschera Vernunft und Glaube de Gruyter Berlin 1991 Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie WBG Darmstadt 2006 ISBN 3 534 15471 1 William E Mann Hrsg The Blackwell guide to the philosophy of religion Blackwell Publishing Oxford u a 2005 ISBN 0 631 22129 8 Blackwell philosophy guides 17 Michael Joseph Murray Michael C Rea An introduction to the philosophy of religion Cambridge University Press Cambridge u a 2008 Cambridge introductions to philosophy Willi Oelmuller Ruth Dolle Oelmuller Grundkurs Religionsphilosophie W Fink Munchen 1997 Michael L Peterson u a Philosophy of religion Selected readings Oxford University Press NY 1996 ISBN 0 19 508909 X Louis P Pojman Philosophy of religion An anthology Wadsworth Belmont 1986 Philip Quinn Charles Taliaferro Hrsg A Companion to Philosophy of Religion Oxford 1999 ISBN 0 631 19153 4 Friedo Ricken Religionsphilosophie Kohlhammer Stuttgart 2003 ISBN 3 17 011568 5 Charles Taylor Die Formen des Religiosen in der Gegenwart Frankfurt am Main 2001 ISBN 978 3 518 29168 9 Holm Tetens Gott denken Stuttgart 2015 ISBN 978 3 15 019295 5 William Wainwright J Hrsg The Oxford handbook of philosophy of religion Oxford University Press Oxford u a 2005 ISBN 0 19 513809 0 Oxford handbooks in philosophy Keith E Yandell Philosophy of religion a contemporary introduction Routledge London u a 1999 ISBN 0 415 13213 4 Routledge contemporary introductions to philosophy Siehe auch Liste der PhilosophiezeitschriftenWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Religionsphilosophie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Religionsphilosophie Wordpress Rudolf Eisler Artikel Religionsphilosophie in Worterbuch der philosophischen Begriffe 1904 Charles Taliaferro Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und Parameter 3 und nicht Parameter 2 Chad Meister Eintrag in J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Eleonore Stump Religion philosophy of in E Craig Hrsg Routledge Encyclopedia of Philosophy London 1998 Michael Schramm Grundfragen der Religionsphilosophie PDF Datei 145 kB Auswahlbibliographie zu einem Seminar Hohenheim 2005 Gesellschaften und Organisationen Deutsche Gesellschaft fur Religionsphilosophie Institut fur Religionsphilosophische Forschung Osterreichische Gesellschaft fur Religionsphilosophie Religionsphilosophischer Salon BerlinAnmerkungen Bearbeiten Ludwig Wittgenstein Das Blaue Buch In Ludwig Wittgenstein Werkausgabe Bd 5 Frankfurt a M 1984 S 37 Ludwig Wittgenstein Das Blaue Buch In Ludwig Wittgenstein Werkausgabe Bd 5 Frankfurt a M 1984 S 39 Ricken Friedo 2003 Religionsphilosophie Kohlhammer S 17 ISBN 978 3 17 011568 2 Zum Folgenden vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 2 16 Vgl Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 25 27 Schleiermacher Der christliche Glaube Berlin 1984 1811 22 Wittgensteins Bemerkungen zur Religionsphilosophie sind verstreut in vielen seiner Werke Vgl dazu Andreas Koritensky Wittgensteins Phanomenologie der Religion Stuttgart 2002 Rudolf Otto Das Heilige Munchen 2004 1917 Georg Wilhelm Friedrich Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Religion gehalten 1821 1831 erste posthume Publikationen 1832 und 1840 Frankfurt 1986 Heidegger Phanomenologie der religiosen Lebens Gesamtausgabe Band 60 Frankfurt 1995 Swinburne Die Existenz Gottes Stuttgart 1987 The Existence of God 1979 2 veranderte Auflage 2004 Gunter Lanczkowski Einfuhrung in die Religionsphilosophie Darmstadt 1980 Vgl Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 12ff Vgl Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 13 Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 212 Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 212ff Vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 214f Vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 215 Vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 81ff Vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 216f Vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 217f Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 169f Zum Folgenden vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 196 204 Georg Wilhelm Friedrich Hegel Vorlesungen uber die Philosophie der Geschichte In Werke in 20 Banden Suhrkamp Frankfurt a M 1969ff Bd 12 S 35 Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 201 Armin Kreiner Das wahre Antlitz Gottes oder was wir meinen wenn wir Gott sagen Herder Freiburg i Br 2006 S 258 Vgl zum Beispiel Keith Ward Religion and Creation S 290 Vgl zum Beispiel die Interpretation von Luthers Schopfungstheologie bei Reinhold R Bernhardt Was heisst Handeln Gottes eine Rekonstruktion der Lehre von der Vorsehung Gutersloh 1999 S 84 Vgl D Evers Raum Materie Zeit S 258 Armin Kreiner Das wahre Antlitz Gottes oder was wir meinen wenn wir Gott sagen Herder Freiburg i Br 2006 S 261 Platon Timaios 28c 29c Alfred N Whitehead Prozess und Realitat S 611 Zum Konzept der Selbstuberbietung vgl Paul Overhage Karl Rahner Das Problem der Hominisation Uber den biologischen Ursprung des Menschen 1961 43 90 Bela Weissmahr Gottes Wirken in der Welt Ein Diskussionsbeitrag zur Frage der Evolution und des Wunders 1973 20 39 Bela Weissmahr Selbstuberbietung und die Evolution des Kosmos auf Christus hin in Harald Schondorf Hg Die philosophischen Quellen der Theologie Karl Rahners 2005 143 177 Zur creatio nova vgl Johannes Herzgsell Das Christentum im Konzert der Weltreligionen Pustet Friedrich KG Regensburg 2011 S 316 Vgl zum Beispiel die Aussage Jesu in Lk 11 20 das Reich Gottes sei schon gekommen Zu den traditionellen Konzepten der Allmacht Gottes vgl Armin Kreiner Das wahre Antlitz Gottes Freiburg i Br 2006 S 308 343 Vgl S T Davis Logic and the Nature of God S 68f Vgl dazu C W Savage The Paradox of the Stone S 76 Diese Position wurde im Christentum in gewissem Sinn von Luther und Calvin vertreten Zu dieser Option tendieren auch Traditionen im Islam Diese Position wird unter anderem von Clark Pinnock und anderen vertreten und wird im evangelikalen Bereich heftig diskutiert Diese Theorie geht vor allem auf Karl Rahner P Overhage K Rahner Das Problem der Hominisation Uber den biologischen Ursprung des Menschen 1961 S 13 90 und Bela Weissmahr Bela Weissmahr Gottes Wirken in der Welt Ein Diskussionsbeitrag zur Frage der Evolution und des Wunders 1973 zuruck Zu den traditionellen Konzepten der Allwissenheit Gottes vgl Armin Kreiner Das wahre Antlitz Gottes Freiburg i Br 2006 S 343 369 Siehe dazu auch Summa theologica 1 Teil Boethius Consolatio Philosophiae Trost der Philosophie Studienausgabe 2004 Kap V Vgl David Hume Eine Untersuchung uber den menschlichen Verstand Ubers Raoul Richter Hg Jens Kulenkampff 12 Auflage Meiner Hamburg 1993 S 113 Vgl Armin Kreiner Das wahre Antlitz Gottes Freiburg i Br 2006 S 385 389 Vgl Armin Kreiner Das wahre Antlitz Gottes Freiburg i Br 2006 S 387 Vgl Armin Kreiner Das wahre Antlitz Gottes Freiburg i Br 2006 S 395 431 Zum Folgenden vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 120 139 Vgl W D Hudson Wittgenstein and Religious Belief London 1975 S 176 Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 129 Nach Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 46f Zum Thema Vernunftigkeit religioser Uberzeugungen vgl die Ubersicht von Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 46 52 Immanuel Kant Gesammelte Schriften Hrsg Bd 1 22 Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab Bd 24 Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Berlin 1900ff AA 000003 III 401 KrV B 626 Vgl Barry Miller Existence In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Edgar Morscher Ist Existenz immer noch kein Pradikat In Philosophia naturalis 19 1982 S 163 199 Zum folgenden Abschnitt vgl Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 60 68 Vgl zum Beispiel Immanuel Kant KrV B 631 641 und Eberhard Herrmann Religion Reality and a Good Life Tubingen 2004 Vgl Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 71 Zur Vertiefung Neil Manson Hrsg God and Design The Teleological Argument and Modern Science London und New York 2003 David Hume Eine Untersuchung uber den menschlichen Verstand Kap 10 Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 80 Vgl Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 90f William Alston Perceiving God The Epistemology of Religious Experience Ithaca und London 1991 S 196 Philip Quinn Auf der Suche nach den Fundamenten des Theismus amerikanisch 1985 deutsch von V Muller In Christoph Jager Hrsg Analytische Religionsphilosophie Paderborn u a 1998 S 331 353 Wolfhart Pannenberg Wissenschaftstheorie und Theologie Frankfurt 1973 Karl Rahner Horer des Wortes 1941 Freiburg u a 1997 Grundkurs des Glaubens 1976 Freiburg 11 Auflage 2005 Vgl Karl Rahner Grundkurs des Glaubens S 31 Vgl Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 101f Nach Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 84 Pascal Pensees Fragment 233 Vgl Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 112 Vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 88ff Zu den nichtkognitiven Deutungen religioser Aussagen vgl R S Heimbeck Theology and Meaning London 1969 J E McTaggart Some Dogmas of Religion London 1906 S 3 Alfred Jules Ayer Language Truth and Logic London 1936 Charles Kay Ogden und I A Richards The Meaning of Meaning London 1923 Charles W Morris Signs Language and Behavior New York 1946 Kenneth Burke The Rhetoric of Religion Boston 1961 Schmidt P F Is there religious knowledge Journal of Philosophy 55 1958 529 38 Richard Bevan Braithwaite An Empiricist s View of the Nature of Religious Belief Mitchell 1971 72 91 Vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 102ff Zur Kritik der Sprachspieltheorie vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 111ff Vgl zum Beispiel Soren Kierkegaard Gesammelte Werke hg E Hirsch u a 36 Abteilungen in 26 Banden Dusseldorf 1950 1969 Bd 26 S 136 Vgl Soren Kierkegaard Gesammelte Werke Bd 10 S 56 und 58f Vgl Soren Kierkegaard Gesammelte Werke Bd 16 1 S 202f Zum Folgenden vgl Franz von Kutschera Vernunft und Glaube S 128 Vgl Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 119 Rudolf Carnap Uberwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache in Erkenntnis 2 1931 32 219 241 Rudolf Carnap Uberwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache in Erkenntnis 2 1931 32 219 241 Antony Flew Richard M Hare Basil Mitchell Theorie und Falsifikation Ein Symposium englisch 1950 51 deutsch von Ingolf U Dalferth In Ingolf U Dalferth Sprachlogik des Glaubens Munchen 1974 Vgl Karl Popper Logik der Forschung 1934 11 Auflage 2005 Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 122 Willard Van Orman Quine Two Dogmas of Empiricism 1951 deutsch Zwei Dogmen des Empirismus In Von einem logischen Standpunkt ubersetzt von Peter Bosch Frankfurt Berlin Wien 1979 John Findlay Can God s Existence be Disproved In Mind 57 1948 S 176 183 Vgl zum Beispiel Alvin Plantinga The Analytic Theist An Alvin Plantinga Reader Hrsg Von J F Sennett Grand Rapids 1998 Zu dieser These vgl zum Beispiel Stephen Wykstra Daniel Howard Snyder Hrsg The Evidential Argument from Evil Bloomington Indianapolis 1996 S 127 150 Vgl zum Beispiel Richard Dawkins Der blinde Uhrmacher Ein neues Pladoyer fur den Darwinismus englisch 1986 deutsch von K De Soudas Ferreira Munchen 1987 Daniel C Dennett Darwins gefahrliches Erbe amerikanisch 19956 deutsch von S Vogel Hamburg 1997 Daniel C Dennett Breaking the Spell Religion as a Natural Phenomenon London 2006 Vgl zum Beispiel Andrew Newberg Eugene d Aquili Vince Rause Der gedachte Gott Wie Glaube im Gehirn entsteht amerikanisch 2001 deutsch von H Stadler Munchen u a 2003 Rhawn Joseph Hrsg Neurotheology Brain Science Spirituality Religious Experience San Jose 2002 Vgl Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 132f Bertrand Russell Warum ich kein Christ bin englisch 1957 deutsch von M Steipe Munchen 1963 Antony Flew The Presumption of Atheism and Other Essays London 1976 William K Clifford The Ethics of Belief In The Ethics of Belief amp Other Essays Hrsg Von T H Madigan Amherst 1999 Erstdruck 1877 Vgl Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 138 Karl Marx Friedrich Engels Uber Religion Berlin Ost 1958 Winfried Loffler Einfuhrung in die Religionsphilosophie S 143 David Hume Die Naturgeschichte der Religion Uber Aberglaube und Schwarmerei Uber die Unsterblichkeit der Seele Uber Selbstmord engl 1757 Ubers u hrsg v Lothar Kreimendahl 2 Auflage Meiner Hamburg 2000Normdaten Sachbegriff GND 4049415 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Religionsphilosophie amp oldid 234739860