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William Kingdon Clifford 4 Mai 1845 in Exeter Devon England 3 Marz 1879 auf Madeira Portugal war ein britischer Philosoph und Mathematiker William Kingdon Clifford Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 VerweiseLeben und Wirken BearbeitenClifford fiel schon als Schuler durch seine Begabung sowohl in Mathematik wie in Literatur und klassischen Sprachen und im Turn Sport auf Ab 1860 studierte er am King s College London und ab 1863 am Trinity College in Cambridge Bei den Tripos Prufungen wurde er Second Wrangler Zweiter und 1869 Fellow des Trinity College 1870 nahm er an einer Sonnenfinsternis Expedition teil wobei er bei Sizilien Schiffbruch erlitt 1871 wurde er Professor fur Mathematik und Mechanik am University College London Drei Jahre spater wurde er Fellow of the Royal Society Aufgrund von Uberarbeitung erlitt er 1876 einen ersten gesundheitlichen Zusammenbruch worauf er Erholung in Algerien und Spanien suchte Nach 18 Monaten kehrte er 1878 kurz nach England zuruck ging dann aber wieder auf Erholungsurlaub Er starb mit nur 33 Jahren auf Madeira Clifford entwickelte die Theorie der Biquaternionen 1 eine Verallgemeinerung von Hamiltons Quaternionen Noch allgemeiner sind die nach ihm benannten Clifford Algebren In diesen Algebren wurde auch eine Funktionentheorie entwickelt die man Clifford Analysis nennt 2 Ebenfalls nach ihm benannt sind die Clifford Klein Raume Er war durch die Arbeiten von Bernhard Riemann zur Differentialgeometrie beeinflusst und ist auch bekannt fur einen kurzen Aufsatz On the space theory of matter von 1870 3 der Ideen der Allgemeinen Relativitatstheorie von Albert Einstein vorwegnahm indem er die Bewegung der Materie als Folge der Raumkrummung ansah die sich wellenformig ausbreiten wurde allerdings naturlich ohne den Raum Zeit Begriff In dem Aufsatz nimmt er direkt Bezug auf Bernhard Riemanns Habilitationsvortrag den Clifford 1873 ins Englische ubersetzte 1876 zeigte er die topologische Aquivalenz einer Riemannschen Flache zu einer geschlossenen Flache mit Lochern 4 Nach ihm sind auch Clifford Parallelen benannt ein Analogon des Parallelenbegriffs als zwei Linien mit konstantem Abstand in nichteuklidischen Raumen wobei die Clifford Parallelen nicht in einer Ebene liegen Clifford war als hervorragender Lehrer und fur seine wissenschaftsphilosophischen Essays bekannt Er schrieb ausserdem ein Buch uber Feenmarchen fur Kinder The little people Auch seine Frau Lucy Clifford 1846 1929 geborene Lane die er 1875 heiratete war Schriftstellerin Zusammen hatten sie in London einen literarischen Zirkel der sich bei ihnen wochentlich sonntags traf Nach dem Tod von Clifford setzte seine Frau den Salon fort Zum Freundeskreis des Zirkels zahlten eine Mischung aus Naturwissenschaftlern und Literaten unter anderem Thomas Huxley John Tyndall Robert Louis Stevenson George Eliot Frederick Pollock 1845 1937 Leslie Stephen der Vater von Virginia Woolf James Clerk Maxwell Als Witwe war Lucy Clifford mit Henry James befreundet Aus seinen philosophischen Essays ist Clifford als Urheber der Ausdrucke Mind Stuff 5 und Tribal Self das die Verantwortung des Individuums fur die Gruppe der er zugehort ausdruckt im englischen Sprachraum bekannt Er vertrat eine monistische Philosophie der Einheit von Bewusstsein und Materie Er ging vehement gegen obskurantistische Stromungen vor und schrieb zum Beispiel in seinem Essay The Ethics of Belief 1877 Es ist zu jeder Zeit an jedem Ort und fur jeden falsch etwas aufgrund unzureichender Beweise zu glauben it is wrong always everywhere and for anyone to believe anything upon insufficient evidence Das wurde damals als direkter Angriff auf religiose Denker die fur einen blinden Glauben eintraten aufgefasst Der mit Clifford bekannte Philosoph William James trat Clifford in seinen Will to Believe Vorlesungen entgegen Schriften BearbeitenElements of Dynamics zwei Bande Macmillan 1878 und 1887 Seeing and thinking London Macmillan 1879 1890 Common sense of the exact sciences New York Appleton 1885 von Karl Pearson herausgegeben 1888 Neuausgabe von James R Newman 1946 mit Vorwort von Bertrand Russell Lectures and essays by the late William Kingdon Clifford Herausgeber Leslie Stephen Frederick Pollock Macmillan 1879 1886 1901 Ethics of belief and other essays Prometheus 1999 Conditions of mental development and other essays New York 1885 Selected works New York Humboldt publishing 1889 Mathematical Papers Macmillan 1882 Herausgeber Robert Tucker Vorwort Henry John Stephen Smith 658 Seiten Nachdruck Chelsea 1968 Mathematical fragments being facsimiles of his unfinished papers relating to the theory of graphs London Macmillan 1881 Clifford Postulates of the Science of SpaceLiteratur BearbeitenJames R Newman William Clifford Scientific American Februar 1953 Alexander MacFarlane Ten British Mathematicians of the 19 Century 1916 mit Kapitel uber Clifford Jean Pierre Bourguignon Hanna Nencka Hrsg Geometry and nature in memory of W K Clifford a Conference on New Trends in Geometrical and Topological Methods in memory of William Kingdon Clifford Konferenz Madeira Juli August 1995 American Mathematical Society 1997 M Chisholm William Kingdon Clifford 1845 1879 and his wife Lucy 1846 1929 Advances in Applied Clifford Algebras Band 7S 1997 S 27 41 M Chisholm Such Silver Currents The Story of William and Lucy Clifford 1845 1929 Cambridge The Lutterworth Press 2002 ISBN 0 7188 3017 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons William Kingdon Clifford Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber William Kingdon Clifford im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson William Kingdon Clifford In MacTutor History of Mathematics archive Eintrag zu Clifford William Kingdon 1845 1879 im Archiv der Royal Society London Biographie des Mathematical Sciences Institute englisch Website zu William und Lucy CliffordVerweise Bearbeiten Clifford Preliminary Sketch of Biquaternions Proc London Math Soc 4 381 395 1873 siehe F Brackx R Delanghe und F Sommen Clifford analysis Research Notes in Mathematics 76 Pitman Boston MA 1982 oder K Gurlebeck K Habetha und W Sprossig Funktionentheorie in der Ebene und im Raum Grundstudium Mathematik Birkhauser Verlag Basel 2006 Cambridge Philosophical Society Proceedings Band 2 1876 S 157 158 dort vorgetragen am 21 Februar 1870 Wieder abgedruckt zum Beispiel in Kasner James R Newman The world of mathematics Band 1 Dort sind auch abgedruckt The exactness of the mathematical laws The postulates of the science of space On the Canonical Form and Dissection of a Riemann s Surface Proceedings of the London Mathematical Society Band 8 1876 S 292 304 Clifford On the Nature of Things in Themselves Mind Band 3 1878 Nr 9 S 57 67 Normdaten Person GND 115646647 lobid OGND AKS LCCN n86864465 VIAF 51772037 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Clifford William KingdonKURZBESCHREIBUNG britischer Philosoph und MathematikerGEBURTSDATUM 4 Mai 1845GEBURTSORT Exeter EnglandSTERBEDATUM 3 Marz 1879STERBEORT Madeira Portugal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William Kingdon Clifford amp oldid 234515703