www.wikidata.de-de.nina.az
Luis de Molina September 1535 in Cuenca Neukastilien 12 Oktober 1600 in Madrid war jesuitischer Theologe und Begrunder des Molinismus Luis Molina Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk Bearbeiten nbsp De iustitia et iure 1733Luis de Molina studierte Jurisprudenz in Salamanca 1551 bis 1552 Philosophie in Alcala de Henares 1552 bis 1553 und Coimbra 1554 bis 1558 und Theologie in Coimbra 1558 bis 1562 Seit 1553 Jesuit lehrte er 1563 bis 1567 Philosophie in Coimbra seit 1568 Theologie in Evora und seit 1591 in Cuenca Im April 1600 wurde er kurz vor dem Tod an Dysenterie als Moralprofessor an das hervorgehobene Jesuitenkolleg nach Madrid berufen 1 Sein Kopf liegt als Reliquie in Alcala Nach Molina bedingt das Zusammenwirken von gottlicher Gnade und freiem Willen die Rechtfertigung und auch die sittlichen Akte concursus divinus Durch die Vorstellung von einer scientia media versucht Molina die gottliche Allwissenheit mit der Willensfreiheit zu vereinen Gott weiss vorher wie seine frei geschaffenen Geschopfe sich unter den vorgegebenen Bedingungen entscheiden werden darum kann Gott die Verhaltnisse so schaffen dass sich die Menschen frei nach seinem Ratschluss entscheiden dagegen die praemotio physica Lehre der Thomisten In seinem Buch Liberi arbitrii cum gratiae donis divina praescientia providentia praedestinatione et reprobatione concordia lehrte er die Bedingtheit der gottlichen Heilsabsichten durch die Rucksicht auf den vorausgewussten Willen des Menschen Diese Ansicht wurde von den Dominikanern als antithomistisch bestritten dagegen von vielen Jesuiten Molinisten verteidigt wodurch ein Gnadenstreit entstand der sich nachmals in den jansenistischen Streitigkeiten fortsetzte Im Jahr 1607 verbot Papst Paul V die weitere Diskussion bis zu einem papstlichen Entscheid dieser erfolgte nie sodass das Unentschieden von 1607 heute als definitiv gilt Molina nahm ferner Stellung zu Staat und Wirtschaft Gesellschaft und Recht und Sittlichkeit er gilt als liberaler Wirtschaftsethiker der spanischen Spatscholastik Er unterzog uberkommenes Recht fundierter Kritik wobei er in Abkehr zum romischen Recht den Standpunkt eines Naturrechtlers einnahm und nach neuen Losungen und Herleitungen suchte Die bedeutende Schrift De iustitia et iure verfehlte dabei ihre Wirkung nicht Molina und an ihn angelehnt Leonhardus Lessius fuhrten vornehmlich die sakularisierte Naturrechtslehre des Ahnvaters in diesem Gebiet Hugo Grotius fort 2 Werke Bearbeiten nbsp De Hispanorum primogeniorum origine ac natura 1588Liberi arbitrii cum gratiae donis divina praescientia providentia praedestinatione et reprobatione concordia ed J Rabeneck Madrid 1953 De Hispanorum primogeniorum origine ac natura Pedro Landri Lugduni 1588 Latein beic it De iustitia et iure 6 Bde Cuenca 1593 1609 De iustitia et iure Band 1 Marc Michel amp C Bousquet Coloniae Allobrogum 1733 Latein beic it De iustitia et iure Band 2 Marc Michel amp C Bousquet Coloniae Allobrogum 1733 Latein beic it De iustitia et iure Band 3 Marc Michel amp C Bousquet Coloniae Allobrogum 1733 Latein beic it De iustitia et iure Band 4 Marc Michel amp C Bousquet Coloniae Allobrogum 1733 Latein beic it De iustitia et iure Band 5 Marc Michel amp C Bousquet Coloniae Allobrogum 1733 Latein beic it Commentaria in primam partem divi Thomae 2 Bde fol Auflage Cuenca 1593 Latein Commentaria in primam divi Thomae partem Compagnia Minima Venetiis 1594 Latein beic it Literatur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Gerhard Schneemann Die Entstehung der thomistisch molinistischen Kontroverse Dogmengeschichtliche Studie Herder Freiburg 1879 Gerhard Schneemann Weitere Entwicklung der thomistisch molinistischen Controverse Dogmengeschichtliche Studie Herder Freiburg 1880 Wilhelm Weber Wirtschaftsethik am Vorabend des Liberalismus Hohepunkt und Abschluss der scholastischen Wirtschaftsbetrachtung durch Ludwig Molina SJ 1535 1600 Aschendorff Munster 1959 Michael Plathow Molina Luis de In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 43 44 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Luis de Molina Gottlicher Plan und menschliche Freiheit Concordia Disputation 52 Lateinisch Deutsch Eingeleitet ubersetzt und kommentiert von Christoph Jager Hans Kraml und Gerhard Leibold Philosophische Bibliothek Nr 695 Meiner Hamburg 2018 ISBN 978 3 7873 3023 2 283 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luis de Molina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Luis de Molina im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Luis de Molina bei Manus online John D Laing Middle Knowledge In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Einzelnachweise Bearbeiten Kirk R MacGregor Luis de Molina The Life and Theology of the Founder of Middle Knowledge Zondervan Academic 2015 ISBN 978 0 310 51698 9 google de abgerufen am 18 April 2020 Jan Dirk Harke Romisches Recht Von der klassischen Zeit bis zu den modernen Kodifikationen Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57405 4 Grundrisse des Rechts 3 Rnr 1 2 Normdaten Person GND 118734555 lobid OGND AKS LCCN n82116911 VIAF 5030712 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Molina Luis deALTERNATIVNAMEN Molina Ludovicus deKURZBESCHREIBUNG spanischer Jesuit und TheologeGEBURTSDATUM September 1535GEBURTSORT Cuenca Spanien NeukastilienSTERBEDATUM 12 Oktober 1600STERBEORT Madrid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luis de Molina amp oldid 230888159