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Die Mythologie der Inka schliesst eine Reihe von Geschichten und Legenden ein die mythologisch sind und den Glauben der Inkas erklaren und symbolisieren Die christlichen Priester die die spanische Conquista Perus begleiteten verbrannten die Quipus und liessen Zeugnisse der inkaischen Kultur zerstoren Garry Urton Professor fur fruhkolumbianische Geschichte an der Harvard Universitat vertritt die Ansicht dass Quipus ein binares System darstellt das phonologische oder logographische Daten wiederzugeben im Stande ist Alle uberlieferten Informationen beruhen auf Aufzeichnungen der Priester auf ikonographischem inkaischen Geschirr und Architektur sowie den Mythen und Legenden die unter den Indigenas uberlebten Inhaltsverzeichnis 1 Inka Grundungslegenden 2 Gottheiten 3 Wichtige Fakten 4 Ebenen 5 Von den Inka verwendete Symbole 6 Quellen 7 LiteraturInka Grundungslegenden BearbeitenManqu Qhapaq war der legendare Grunder der Inkadynastie die von Cuzco aus ein Reich aufbaute das in seinen Glanzzeiten uber Peru hinausreichte Die Legenden und Geschichten die diese mythische Figur umgeben gehen ziemlich durcheinander insbesondere was seine Geburt seinen Aufstieg und seine Herrschaft in Cuzco anbelangt In einer Legende wird er als Sohn von Qun Tiksi Wiraqucha dargestellt in einer anderen wurde er vom Sonnengott Inti von den Tiefen des Titicacasees emporgehoben Gewohnlichen Indigenas war nicht erlaubt den Namen Wiraqucha auszusprechen was eine mogliche Erklarung fur die Notwendigkeit zweier Grundungslegenden gibt Es existieren verschiedene Mythen uber die Herkunft Manco Capacs und seines Wegs zur Macht In einem Mythos sind Manqu Qhapaq und sein Bruder Pachakamaq Sohne des Sonnengottes Inti Manqu Qhapaq selbst wurde als Gott des Feuers und der Sonne verehrt Entsprechend dieser Inti Legende wurden Manqu Qhapaq und seine Geschwister zur Erde entsandt wo sie der Hohle von Paqaritampu entstiegen und einen goldenen Stab trugen den sie Tupaq yawri nannten Sie hatten den Auftrag einen Sonnentempel an dem Ort zu errichten an dem der Stab in die Erde sank um ihren Sonnengott Inti zu ehren Ihren Weg nach Cuzco unternahmen sie durch unterirdische Hohlen Wahrend dieser Reise wurde einer von Manqus Brudern und moglicherweise auch eine Schwester in Felsen verwandelt Der Wiraqucha Legende zufolge war Manco Capac Sohn von Qun Tiksi Wiraqucha Er und seine Bruder Ayar Awqa Ayar Kachi kachi quechua Salz und Ayar Uchu uchu quechua Pfeffer und seine Schwestern Mama Uqllu Mama Waqu Mama Sarawa sara quechua Mais und Mama Qura qura quechua eine ursprunglich wilde Grassorte aus dem Osten lebten in Paqaritampu heute bekannt als Paritambo 25 km sudlich von Cuzco Die verschiedenen Schilderungen weichen voneinander ab aber der junge Manqu Qhapaq soll seine alteren Bruder eifersuchtig betrogen und getotet haben um daraufhin der einzige Herrscher Cuzcos zu werden Einer dieser Versionen zufolge verfugte Ayar Kachi uber ungewohnliche Gaben die den Neid seiner Bruder weckte weshalb die Bruder ihn mit einer List in die Hohle lockten und einen Fels davor rollten um ihn einzusperren Als Ayar Kachi seinen Schopfergott Wiraqucha anrief wurde er in einen Kondor verwandelt der den Gipfel des Berges Wanakawri Huanacauri uberflog wo er in einen Fels verwandelt wurde Die Geschwister lebten auf dem Gipfel des Wanakawri wo sie Mais saten bis sich Ayar Uchu den Wak a dem Kult der Sonne und des Schopfergotts Wiraqucha widmete Bei der Ankunft im Dorf Aqamama verwandelte sich auch der Rebell Ayar Awqa in einen weiteren Fels 1 Mama Waqu die Schwester Gattin von Ayar Cachi symbolisierte die starken kampferischen und freien Frauen wahrend Mama Uqllu die Schwester Gattin von Ayar Manqu die hauslich unterwurfige Frau verkorperte 2 Sie alle vereinten ihr Volk und die zehn Ayllus Ayllu quechua Stamm Clan Volk Hausgemeinschaft Familie die sie auf ihrer Reise zur Vereinigung des Cuzco Tales Valle Sagrado trafen Diese Legende beinhaltet ebenfalls den goldenen Stab Tupaq yawri von dem angenommen wurde dass er Manqu Qhapaq von seinem Vater gegeben wurde Einem indigenen Marchen zufolge das zu Beginn ein wenig an Hansel und Gretel erinnert warten zwei kindliche Geschwister auf die Ruckkehr ihrer Eltern Als der Hunger sie schliesslich auf der Suche nach ihren Eltern in den Wald treibt werden sie mude legen sich auf einer Lichtung zum Schlafen und werden in das Paar eines Qara Qara verwandelt eines etwa Sperber grossen andinen Aas fressenden Raubvogels der von den Inka wegen der lebenslangen Treue des Qara Qara Paares und ihrer Intelligenz zum Symbol Manqu Qhapaqs und Mama Uqllus und aller ihnen nachfolgenden Inkas werden denn sie konnen zwischen den Menschen und den Gottern als Mittler fliegen Gottheiten BearbeitenWie die Romer erlaubten die Inka den von ihnen integrierten Kulturen ihre jeweiligen Religionen weiter auszuuben Im Folgenden werden einige der zahlreichen Gottheiten aufgezahlt die im Inka Reich angebetet wurden Viele von ihnen hatten uberlappende Verantwortlichkeiten und Wirkungsbereiche Soweit nicht anders beschrieben darf als sicher angenommen werden dass sie von verschiedenen Ayllus oder in bestimmten fruheren senorias angebetet wurden Amaru die Riesenschlange war ein Symbol des Wissens und der Weisheit Apu eigentlich Herr Berggottheit Apu Qatiqil oder Apu Katikil Apocatequil war Gott des Donners und der Blitze Ataguchu war ein Gott der beim Grundungsmythos beteiligt war Axomamma war die Gottin der Kartoffeln und eine der Tochter der Erdgottin Pachamama 3 Awqakuq war der Kriegsgott und mit dem Planeten Mars verbunden Ch aska Quyllur Chasca Coyllur war die Gottin der Dammerung des Zwielichts und der Blumen Sie schutzte die Jungfrauen und jungen Madchen Sie wurde mit langem Haar dargestellt und stand mit dem Planeten Venus in Verbindung Hawcha Haucha war der Gott der Gerechtigkeit und Vergeltung der Herr uber die Zeit der mit dem Planeten Saturn in Verbindung stand Illapa Apu Illapa Illap u oder Qhatuylla war ein ziemlich popularer Wettergott der fur Donner und Blitz zustandig war Sein Feiertag war der 25 Juli Es wurde angenommen dass er im Sternbild des Grossen Baren an der Milchstrasse wohnt in die er einen Krug hielt um Regen zu machen Er erschien als Mann in glanzender Kleidung der eine Keule und Steine trug Er war ursprunglich der Hauptgott des Konigreichs Colla nachdem der sudliche Reichsteil Collasuyu des Tahuantinsuyu benannt war Inti bzw Tayta Inti Vater Sonne war der Sonnengott Quelle des Lichts und der Warme und Beschutzer der Menschen Inti galt als die bedeutendste Gottheit Die Inka Herrscher wurden als die direkten Nachkommen des Sonnengottes angesehen und benannte sich auch nach ihm Sapa Inka Iqiqu war ein Gott der Feuerstelle und des Reichtums Die Vorfahren schufen Idole die ihn reprasentierten und legten eine Miniatur ihres Wunsches auf dieses Idol es wurde geglaubt dass dies dem Glaubigen die Erfullung seines Wunsches bringen wurde K uychi war der Regenbogen Mama Allpa bzw Allpamama war eine Fruchtbarkeitsgottin die eine Vielzahl von Brusten besass Mama Killa Mutter Mond war eine Mondgottin die uber Hochzeiten und Feste wachte Sie war sowohl Tochter Wiraquchas und Mama Cocha wie Ehefrau und Schwester von Inti Sie fungierte als Mutter von Manco Capac Pachacamac Kon und Mama Ocllo Mama Kuka Mama Coca bzw Kukamama war die Gottin der Gesundheit und der Freude Sie war ursprunglich eine promiske Frau die von ihren vielen Liebhabern halbiert worden war Aus ihrem Korper wuchs die erste Cocapflanze deren Blatter ein Mann nur kauen durfte nachdem er einer Frau zum Orgasmus verholfen hatte Dann sollten sie ihm Gesundheit und Freude bringen Mama Ocllo Mama Pacha bzw Pachamama war Ehefrau von Pachakamaq und eine drachenartige Fruchtbarkeitsgottin die uber die Saat und die Ernte wachte Sie verursachte Erdbeben Mama Qucha bzw Quchamama war die Gottin des Meeres und der Fische Beschutzerin der Seefahrer und Fischer Einer Legende zufolge zeugte sie mit Wiraqucha Inti und Mama Killa Mama Sara bzw Saramama Getreidemutter auch Mama Zara war Gottin des Getreides Sie war mit den zahlreichen Maissorten sara verbunden Diese fremden Pflanzen wurde gelegentlich als Tochter von Mama Sara angesehen Sie stand ausserdem in Verbindung mit Weidenbaumen Pachakamaq Erdmacher span Pachacamac war ein chthonischer Schopfergott der ursprunglich von den Ichma angebetet wurde bis er spater in den Schopfungsmythos der Inka einbezogen wurde Parisya Paricia war ein Gott der Sintfluten entsandte um die Menschen die ihn nicht adaquat Respekt zollten zu strafen und zu toten Moglicherweise ist dies ein weiterer Name fur Pachakamaq Paryaqaqa Pariacaca war die Berggottheit des Pariacaca von der im Huarochiri Manuskript als Gegenspieler des Wallallu Qarwinchu der Wanka berichtet wird Er war der Uhrahn der Menschen von Huarochiri und bestrafte die schlechten Menschen mit einem Sturmregen Als Falke geboren wurde er spater menschlich Pirwa Peruya war der Gott des Uberflusses und mit dem Planeten Jupiter verbunden Qawillaqa Cavillaca war laut Huarochiri Manuskript eine jungfrauliche Wak a die eine Frucht ass die tatsachlich das Sperma des Quniraya war Bei der Entbindung eines Sohnes forderte sie den Vater auf vorzutreten Als niemand vortrat warf sie ihren Saugling auf den Boden und dieser krabbelte zu Quniraya Sie war wegen Qunirayas geringen Standes beschamt und rannte an die Kuste wo sie sich und ihren Sohn in Felsen verwandelte Qun Kon war Gott des Regens und des Sudwindes Er war Sohn von Tayta Inti und Mama Killa Quniraya Coniraya bzw Quniraya Wiraqucha war gemass Huarochiri Manuskript eine Gottheit Wak a dessen Sperma sich in eine Frucht verwandelt hatten von der Qawillaqa ass Bei der Entbindung eines Sohnes forderte sie den Vater auf vorzutreten Als niemand vortrat warf sie ihr Baby auf den Boden und es krabbelte zu Quniraya Sie war wegen Qunirayas geringen Standes beschamt und rannte an die Kuste wo sie sich und ihren Sohn in Felsen verwandelte Qupaqati Copacati war eine Gottheit der Seen Quwatahulya Cuatahulya war der Gotterbote Supay war sowohl Gott des Todes als auch Herrscher des Uku Pacha und einer Rasse von Damonen Urkawari Urcaguary war Gott des Metalls der Juwelen und anderer wertvoller Rohstoffe Wiraqucha Huiracocha Viracocha war ein Schopfergott in der vorinkaischen Mythologie der als entfernter Gott im Hanan Pacha residierte Wichtige Fakten BearbeitenMama Uqllu war Schwester und Ehefrau von Manqu Qhapaq Sie soll die Inka die Kunst des Webens gelehrt haben Mamakuna waren Nonnen nicht unahnlich und lebten in Tempelheiligtumern Sie hatten ihr Leben Inti geweiht lebten in Keuschheit und dienten dem Inka und den Priestern Junge Madchen des Adels und aussergewohnlicher Schonheit wurden vier Jahre als Aklla Ausgewahlte erzogen worauf eine weitere Wahl daruber entschied ob sie mamaconas wurden oder mit einem Adeligen verheiratet wurden Sie wurden mit romischen Vestalinnen verglichen Wak a ist ein Heiliger Ort bzw ein Heiliges Objekt wie beispielsweise ein schneebedeckter Berggipfel oder eine Mumie In Quechua kann der Terminus Wak a alles bedeuten das aus dem gewohnlichen auch durch seine Ausdehnung herausragt alles das sich zum Kultobjekt in einem animistischen Kult eignet Die Wak as sind reale heilige oder gottliche Orte in der Geographie wie ein Gebirge eine Hohle ein Fluss oder selbst ein Baum die mit einer einzelnen Gottheit verbunden sind genauer Orte an denen der Geist der Personlichkeiten wie in allen animistischen Ethnoreligionen zu spuren ist Dahinter verbirgt sich die Vorstellung magischer Energiespeicher In einer Legende sandte Wiraqucha Unu pachakuti die andine Sintflut um die von ihm geschaffenen Riesen die Tiwanaku errichtet hatten zu vernichten Ebenen BearbeitenPacha auf Quechua und Aymara ist ursprunglich der Punkt der Zeit und Raum verbindet und meint damit die Gesamtheit des Seins die Totalitat Pacha kann in drei Seinsebenen aufgeschlusselt werden Hanan Pacha Hanaq Pacha Hawa Pacha Quechua obere Welt bzw Alax Pacha Aymara obere Welt war die himmlische transzendente Oberwelt Nur rechtschaffene Menschen konnten sie ahnlich dem Himmel uber eine Brucke aus Haar erreichen Kay Pacha Quechua diese Welt bzw Aka Pacha Aymara diese Welt ist die Welt der Lebenden die zwischen Uku Pacha und Hanan Pacha eingeschlossen ist Ukhu Pacha Uku Pacha Quechua innere auch untere Welt Uka Pacha Aymara jene Welt bzw Manqha Pacha Aymara innere Welt war die andine Unterwelt der christlichen Holle oder dem griechischen Hades entsprechend die im Zentrum der Erde beheimatet war Von den Inka verwendete Symbole BearbeitenDas Andenkreuz auch Chakana genannt ist ein Stufenmotiv welches bereits von prainkaischen Kulturen verwendet wurde Quellen Bearbeiten Guidoni Enrico Magni Roberto Inka Monumente grosser Kulturen Erlangen 1987 S 109 Rostworowski Maria Die Inka in Die Ahnvolker der Inka und das Inka Reich Zurich 1994 ISBN 3 905137 40 2 S 143f Geschichte der Kartoffel Wissenswertes zur Kartoffel Seite 11 Goethe Institut abgerufen am 16 Dezember 2021 Literatur BearbeitenLes Incas Alfred Metraux Seuil coll Points Histoire 1983 ISBN 2 02 006473 1 190 p Histoire des Incas Franklin Pease G Y Maisonneuve et Larose 1995 ISBN 2 7068 1138 2 187 p La Decouverte et la Conquete du Perou d apres les sources originales Albert Garcia Libr C Klincksieck 2000 ISBN 2 252 01801 1 778 p Le secret des Incas Un peuple en guerre contre le temps William Sullivan Ed du Rocher 2000 ISBN 2 268 03533 6 266 p La civilisation inca par le prisme de sa pensee religieuse Les Incas enigmes et mysteres Didro Les mysteres de l histoire 2001 ISBN 2 910726 25 8 220 p Les Incas Henri Favre PUF Que sais je huitieme edition mise a jour 2003 ISBN 2 13 053297 7 127 p Les Voyages d Alix les Incas de Jacques Martin et Jean Torton Casterman 2006 La conquete des Ameriques au XVI eme siecle Eric Roulet 2000 PUF Que Sais je Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mythologie der Inka amp oldid 237587547