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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Keule Begriffsklarung aufgefuhrt Die Keule auch Knuppel Knuttel oder Prugel von mittelhochdeutsch brugel Prugel Ruhrstab fallt im Allgemeinen unter die Schlagwaffen da sie bei der Verwendung den Korper nicht penetriert Es gibt jedoch auch Versionen die mit Stacheln oder einer Spitze ausgestattet sind Diese fallen dann auch unter die Hiebwaffen da sie bei ihrer Verwendung den Korper penetrieren KeuleAngabenWaffenart KeuleBezeichnungen Knuppel PrugelVerwendung Kriegswaffe Zivilwaffe JagdwaffeEntstehungszeit ca 2 Mill v Chr Einsatzzeit bis aktuellVerbreitung weltweitGesamtlange ca 50 cm bis 200 cmGriffstuck Holz MetallBesonderheiten verschiedene Formen und GrossenListen zum ThemaDie physikalische Anwendungserfahrung die von einem Stock zu einem keulenartigen Werkzeug fuhrte war die Erfahrung dass die Wucht Impuls kinetische Energie umso hoher wird je hoher die Masse des Korpers ist Aus der Forderung dass der Griff noch handgerecht sein muss ergibt sich dann die typische Keulenform Es reicht das ferne Ende zu verdicken um ein hohes Drehmoment zu erreichen Aus technischer Perspektive ist ein keulenartiges Werkzeug eine einfache Maschine Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Wortherkunft 2 1 Andere Verwendung des Wortes 3 Abgeleitete Gerate 3 1 Werkzeuge 3 2 Waffen 3 3 Sportgerate 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseUrsprung BearbeitenZur Schaftung siehe Schaftung Vor und Fruhgeschichte Die Keule durfte zu den altesten Waffen des Menschen gehoren siehe Gerollkeule und bestand ursprunglich wahrscheinlich aus einem naturlich verdickten Ast oder Wurzelholz auch tierische Oberschenkelknochen kommen in Frage Alle Typen verstarkten die Schlagkraft des Armes und sorgten fur eine gewisse Distanz zum Gegner Spater wurden Steine mit Pflanzenfasern an Stocken befestigt noch spater wurden in die Steine Locher gebohrt durch welche ein polierter Ast gesteckt wurde Im Sinne des Stocks der zum Schlagen dient lasst sich die Verwendung von Keulen auch bei Schimpansen nachweisen Siehe auch Nusseknacken mit Hammer und Amboss Das Gerat mit Griff und Verdickungen ist optimal zum Schwingen sowohl zum Schlagen wie auch zum Werfen geeignet und realisiert ein Prinzip das bei auf der Keule aufbauenden Werkzeugen wie dem Hammer und dem Beil ebenso umgesetzt ist wie bei allen fur das Schwenken optimierten Werkzeugen mit Stiel und Kopf Technisch gesehen ist die Keule eine einfache Maschine nbsp Durchbohrter Keulenkopf 3 Jt v Chr Erste gesicherte Keulen stammen aus der Mittelsteinzeit Es handelt sich um durchbohrte rundliche kugelige scheibenformige oder flache rechteckige geschaftete Steinkopfe Runde Keulenkopfe aus Stein sind die Nachfolger der Keulen aus Holz und erscheinen als Gerollkeulen Die Durchlochung erfolgte durch trichterformiges Picken oder als Vollbohrung seit dem Neolithikum auch als Hohlbohrung In der Maglemosekultur gab es einen Typ der sich vermutlich aus dem Walzenbeil entwickelte Diese Keulen haben einen flachen Zapfen oft mit einem Loch oder einer Einkerbung zum Festbinden Das stumpfe Nackenende des Walzenbeiles verdickt hervorgehoben bildet die Schlagflache In Frankreich wurde ein Keulenkopf aus Feuerstein aus dem Campignien gefunden der offenbar die Imitation eines Felssteingerates ist Ein Merkmal ist dass viele aus optisch auffalligen Gesteinsarten hergestellt wurden in der Regel glaziale Erratien Es wurden mehrere Typen definiert hauptsachlich von Fiona Roe die 1979 eine britische Typologie vorschlug die inzwischen verworfen wurde Seltener sind Geweihkeulen bei denen alle Stangen entfernt sind In Kalambofalls Sambia wurde eine holzerne Keule gefunden deren Alter etwa 200 000 Jahre betragt Vermutlich diente die Keule dem Toten von Tieren 1 Auch der agyptische Konig Narmer der Vereiniger von Ober und Unteragypten liess sich um 3000 v Chr auf der beruhmten Steinpalette mit einer Keule darstellen Ebenso gehort sie zu den Attributen des Hindu Gottes Vishnu Wortherkunft Bearbeiten nbsp Antonio Pollaiuolo Herakles und die Hydra 3 Drittel 15 Jh Das Wort Keule mittelhochdeutsch kiule althochdeutsch nicht nachgewiesen steht in sprachlicher Nahe zu Kolben und vielleicht auch ursprunglich zu Kugel und Keil Altertumlich wird noch Kaule geschrieben vgl Kaulquappe 2 Knuppel steht zu Knupfel Klopfel in der Bedeutung von Hammer aber auch in Nahe zu Knoten Knorren Knubbel in der Bedeutung von Beule am Holz und Kloppeln 3 Knuttel ist das ursprunglichere althochdeutsche Wort chnutil chnuttil kinuttil und heisst Rundholz im Mittelalter ist es eine ritterliche Waffe kolbe spater auf Knotenstock reduziert vergl Knittelvers 4 Prugel erst ab dem 16 Jahrhundert oberdeutsch Brugel heisst ebenfalls ursprunglich Rundholzstuck dann allgemein im selben Kontext als Schlag oder Wurfholz vergl Prugelstrafe osterr jemandem Brugel zwischen die Beine werfen jemandem Steine in den Weg legen 5 6 Auch Flegel steht in etwa denselben Bedeutungen wie diese drei Worte 7 und Schlagel Schlegel ist dem Wort Keule bedeutungsmassig eng verwandt Alle diese Worte stehen auch durchwegs als Schimpfwort fur kleine dickliche Statur oder ubertragen fur Derb und Grobheit Im Berliner Dialekt steht Keule fur den jungeren Bruder Die Assoziation von Keule und Schlagen ist so eng dass das Wort keulen ursprunglich mit der Keule niederschlagen auch niederkeulen 8 Analoge Bildungen Dolch erdolchen Spiess aufspiessen nur mehr in der Veterinarmedizin bzw landwirtschaftlichen Tierhaltung in der Bedeutung toten eines Tieres steht und zwar unabhangig von der Methode Heute steht es sogar in ausdrucklicher Unterscheidung zu schlachten explizit im Kontext des Seuchenschutzes fur das Toten ohne der Nahrungskette zuzufuhren 9 Andere Verwendung des Wortes Bearbeiten nbsp Teppich von Bayeux Odo von Bayeux bewaffnet mit einer einfachen Keule in der Schlacht bei Hastings 1066 Eine Keule ist im Vergleich mit anderen eine eher grobe Waffe Analog dazu kann in gesprochenen Auseinandersetzungen Wortgefechten zur verbalen Keule gegriffen werden beispielsweise in Form von Totschlagargumenten Die Verwendung von Chemikalien zur Schadlingsbekampfung wird haufig als Einsatz der chemischen Keule bezeichnet Zudem war Chemical Mace chemische Keule von Smith amp Wesson das erste Reizstoffspruhgerat Abgeleitete Gerate BearbeitenWerkzeuge Bearbeiten Aufgrund ihres Prinzips kann die Keule als die Stammform des Hammers gesehen werden So leiten sich aus ihr zahlreiche Werkzeuge ab Ausserdem entstehen aus der Kombination mit dem Keil der sich als trennendes Werkzeug eignet insbesondere alle Varianten der Axt des Beils und der Dexel nbsp Ursprung der Kombination des Keulenprinzips mit dem des Keils hier Faustkeil am Hebelarm nbsp Skizzen dreier Tomahawks rechts ein als Keule gefasstes Steinbeil steinzeitlicher Bauart nach links Entwicklung zum modernen HandbeilWaffen Bearbeiten Die Keule dient auch als eine primitive Schlagwaffe bestehend aus einem Griff und einem schweren massiven Ende Typische Varianten sind Schlagstock Gummiknuppel Polizeiknuppel Streitkolben und Kriegshammer Weiterentwicklungen sind der Morgenstern Besatz mit Spiessen oder der Flegel Auflosung mit Kette nbsp Narmer Palette Agypten um 3000 v Chr nbsp Munze mit Streitkolben etruskisch um 220 v Chr nbsp Keule Vishnus um 1200 n Chr nbsp Zwei Maori Krieger mit Taiaha Neuseeland 19 Jh Sportgerate Bearbeiten Auch als Sportgerat hat die Keule zu vielfaltigem spielerischen Umgang mit einfacher Mechanik gefuhrt Keule als ein Objekt zum Jonglieren Neben Ball Seil Reifen und Stab eines der Handgerate in der Rhythmischen Sportgymnastik auch Hockey und Baseballschlager und Schlager zahlreicher anderer SportartenSiehe auch BearbeitenListe der Keulen Gada Streitkolben GerollkeuleWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Club weapon Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Keule Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Emil Hoffmann Lexikon der Steinzeit Beck sche Reihe Band 1325 Beck Verlag Munchen 1999 ISBN 3 406 42125 3 S 203 KEULE f clava fustis femur In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Deutsches Worterbuch Hirzel Leipzig 1854 1961 woerterbuchnetz de Universitat Trier KNUPPEL m wie knupfel s d und gleich diesem schwankend zwischen zwei ursprungen In Grimm Deutsches Worterbuch Hirzel Leipzig 1854 1961 woerterbuchnetz de Universitat Trier KNUTTEL m clava nodosa fustis nodulus In Grimm Deutsches Worterbuch Hirzel Leipzig 1854 1961 woerterbuchnetz de Universitat Trier BRUGEL m fustis heute geschrieben Prugel In Grimm Deutsches Worterbuch Hirzel Leipzig 1854 1961 woerterbuchnetz de Universitat Trier PRUGEL m In Grimm Deutsches Worterbuch Hirzel Leipzig 1854 1961 woerterbuchnetz de Universitat Trier Horst Naumann Hrsg Familiennamenbuch Bibliographisches Institut Leipzig 1989 S 261 f KEULEN mit der keule schlagen In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Deutsches Worterbuch Hirzel Leipzig 1854 1961 woerterbuchnetz de Universitat Trier Gesellschaft fur deutsche Sprache Hrsg Sprachdienst Nr 1 2001 S 22 49 Oder Fragen und Antworten Herkunft von keulen Gesellschaft fur deutsche Sprache abgerufen am 7 Juli 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Keule amp oldid 234373710