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Der Teppich von Bayeux baˈjo gelegentlich auch Wandteppich von Bayeux oder Bildteppich der Konigin Mathilda genannt ist eine in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts entstandene Stickarbeit auf einem rund 52 Zentimeter hohen Tuchstreifen Die in Bild und Text auf 68 Metern in 58 Einzelszenen dargestellte Eroberung Englands durch den Normannenherzog Wilhelm den Eroberer beginnt mit einem Zusammentreffen von Harald Godwinson Earl of Wessex mit dem englischen Konig Edward und endet mit der Schlacht von Hastings am 14 Oktober 1066 Es fehlen die Schlussszenen so dass die ursprungliche Lange des Tuchstreifens unbekannt ist Teppich von Bayeux Ausschnittum 1070Textilkunst Stickerei auf Leinen48 bis 53 6838 cmCentre Guillaume le Conquerant BayeuxWegen seiner Fulle an detaillierten Einzeldarstellungen der durchdachten Ikonographie und der handwerklichen Qualitat gilt der Teppich von Bayeux als eines der bemerkenswertesten Bilddenkmaler des Hochmittelalters Die Details geben Aufschluss uber viele Aspekte mittelalterlichen Lebens So finden sich Einzelheiten zu Schiffen Schiffbau und Seewesen Tracht und Schmuck Kampfweise und Ausrustung normannischer und angelsachsischer Krieger der koniglichen Jagd Reliquienwesen Herrschaft und Reprasentation sowie Munz und Geldwesen 1 Er zeigt auch die erste bekannte bildliche Darstellung des Kometen Halley der um die Zeit der dargestellten Ereignisse den sonnennachsten Punkt erreichte Das Bildwerk gehort in die romanische Stilphase Es weist deutliche angelsachsische und skandinavische Zuge auf und steht am Beginn der sogenannten anglo normannischen Periode 2 Der Teppich von Bayeux wird seit 1982 im eigens dafur errichteten Centre Guillaume le Conquerant in Bayeux in der Normandie Frankreich ausgestellt Eine weitgehend originalgetreu gearbeitete Kopie aus der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts findet sich im Stadtmuseum von Reading Seit 2007 gehort der Teppich zum UNESCO Programm Memory of the World Weltdokumentenerbe 3 Inhaltsverzeichnis 1 Ausfuhrung 1 1 Stickgrund 1 2 Garne und Stickerei 1 3 Entwurf und Umsetzung 2 Entstehungsort 3 Stil 4 Geschichtlicher Hintergrund der dargestellten Ereignisse 4 1 Die Anwarter auf den englischen Thron 4 2 Die Schlacht von Hastings 5 Darstellung der historischen Ereignisse auf dem Teppich von Bayeux 5 1 Der Teppich von Bayeux als Rechtfertigung des normannischen Feldzuges 5 2 Die angelsachsische Leseweise des Teppichs 6 Die Einzelszenen des Hauptfrieses 6 1 Szenenfolge 7 Die Randborten 8 Merkmale der Darstellung 8 1 Korpersprache und Gestik 8 2 Frisuren und Tracht 8 3 Waffen Sattel und Werkzeug 8 4 Schiffe 9 Mogliche Auftraggeber des Teppichs 9 1 Odo von Bayeux 9 2 Eustace von Boulogne 9 3 Edith von Wessex 10 Aufbewahrungs und Rezeptionsgeschichte 10 1 Mittelalter bis Franzosische Revolution 10 2 19 Jahrhundert 10 3 20 Jahrhundert 10 4 21 Jahrhundert 11 Der vollstandige Teppich 12 Literatur 13 Video 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseAusfuhrung Bearbeiten Kettenstich einer der auf dem Teppich von Bayeux verwendeten Stichtypen Szenische Darstellungen mit erlauterndem Text Details der Stickerei Detail der StickereiDer Teppich von Bayeux ist auf seiner Lange von 68 38 Metern zwischen 48 und 53 Zentimetern breit Wahrend die Anfangsszenen intakt sind ist das Ende abgerissen Ursprunglich mass der sogenannte Teppich wohl uber 70 Meter und zeigte in der Schlussszene die Kronung Wilhelms Mit Wolle und Leinen sind fur diese Arbeit der Textilkunst alltagliche Materialien verwendet worden Dies ist vermutlich ursachlich dafur dass der Teppich von Bayeux die letzten neun Jahrhunderte uberdauerte Ein mit Goldfaden Goldplattchen und Edelsteinen verziertes Werk ware vermutlich von Plunderern im Verlauf der Zeit zerschnitten worden 4 Der Erhaltungszustand des Teppichs gilt als insgesamt gut auch wenn er Wachsflecken Risse und ahnliche Schaden aufweist 5 Zudem sind Spuren von Reparaturen und Rekonstruktionen an zahlreichen Stellen deutlich zu erkennen 6 Auf den erhaltenen Szenen sind im Hauptfries und den Randborten insgesamt 623 Menschen 202 Pferde 55 Hunde 505 andere Tiere 27 Gebaude 41 Schiffe und Boote sowie 49 Baume abgebildet 7 Der Hauptfries wird von einem beschreibenden lateinischen Text begleitet der funfzehn einzelne Personen und acht Orte durch namentliche Nennung hervorhebt oder die Handlung erlautert 8 So lautet der Text der Szenen 27 und 28 beispielsweise HIC EADWARDUS REX IN LECTO ALLOQVIT FIDELES Hier spricht der im Bett liegende Konig Edward mit den Seinen und ET HIC DEFUNCTUS EST Und hier ist er gestorben Der Text steht gelegentlich in unzureichend grossen Zwischenraumen und Worter sind mitunter geteilt oder abgekurzt Daher ging man davon aus dass der Text erst in den Entwurf eingefugt wurde nachdem die Figuren die Details des Hintergrunds und die Randborten bereits entworfen waren 9 Auf Grund der Fuhrung der Faden weiss man jedoch nun dass die Stickereien von Hauptfries Randborte und Text zeitgleich ausgefuhrt wurden 10 Stickgrund Bearbeiten Bei der Arbeit handelt es sich nicht im eigentlichen Sinne um einen Teppich da mit diesem Begriff eine Knupf oder Wirkarbeit assoziiert wird Es ist vielmehr eine auf neun 11 miteinander verbundenen Leinenbahnen ausgefuhrte Stickarbeit Die einzelnen Leinenbahnen sind sehr sorgfaltig miteinander vernaht so dass die Nahtstellen kaum auffallen Erst im 19 Jahrhundert erkannte man dass der Teppich aus mehreren aneinandergefugten Bahnen besteht und bis 1983 ging man von acht Bahnen aus Erst bei der Untersuchung und Reinigung im Winter 1982 83 entdeckte man eine weitere Nahtstelle 12 Die zwei langsten Bahnen messen fast vierzehn Meter eine ungewohnliche Lange fur Webstoffe dieser Zeit 13 Die ubrigen Bahnen sind zwischen sechs und acht Meter die zwei letzten Bahnen sogar nur etwa drei Meter lang Das Gewebe weist 18 oder 19 Kett und Schussfaden pro Zentimeter auf und ist damit relativ fein 14 Die ursprungliche Webbreite betrug etwa einen Meter und wurde vor dem Besticken langs in Streifen von rund 50 Zentimeter geteilt Dies entspricht etwa der Breite auf der ein Sticker noch gut arbeiten kann 13 An der Nahtstelle zwischen der ersten und der zweiten Leinenbahn ist der bestickte obere Rand um wenige Millimeter verschoben Zumindest an dieser Stelle wurden die Leinenbahnen also erst zusammengefugt nachdem die Stickerei vollendet war 12 Garne und Stickerei Bearbeiten Fur die Stickerei wurden mindestens 45 Kilogramm Wolle verarbeitet 15 Seit einer genaueren Untersuchung und Reinigung im Winter 1982 83 weiss man dass die Arbeit mit zweifadigem Wollgarn in ursprunglich zehn verschiedenen Farben ausgefuhrt wurde und nicht wie bis dahin unterstellt in acht Als Hauptfarben dominieren Terrakotta Rot Blaugrun Hellgrun Gelbbraun und Graublau 16 Bei spateren Reparaturen und Rekonstruktionen sind auch andere Farben verwendet worden darunter ein helleres Gelb und mehrere Gruntone 17 Zwischen den Farben der Teppichvorderseite und ruckseite besteht nur ein geringer Unterschied Dass die Vorderseite nur geringfugig ausgeblichen ist spricht fur eine sorgfaltige Farbung der Garne Die synthetisch gefarbten Garne die in der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts zur Reparatur verwendet wurden sind heute teilweise starker ausgeblichen als die ursprunglichen Garne 15 Die Garne waren vor dem Verspinnen der Fasern in der Wolle gefarbt worden Verwendet wurden lediglich drei unterschiedliche pflanzliche Farbstoffe Mit Farberresede erzielten die Farber die gelben und beigen Tone Die grunen Tone erhielt man aus einer Mischung von Farberresede und Farberwaid Reines Farberwaid ergab die blauen Farben und mit Farberkrapp wurde die Wolle rot gefarbt 18 Die Verwendung der Farben wirkt mitunter zufallig So sind Pferde auch in Rot oder Blau gestickt Eine plastische Wirkung der ansonsten unperspektivischen Szenen wurde erzielt indem verschiedene Farben fur die aussere und die innere Seite von Beinpaaren verwendet wurden 19 Auf die Darstellung von Fleischtonen wurde verzichtet Gesichter Hande oder nackte Korper sind nur durch Umrisslinien wiedergegeben Verwendet wurden ursprunglich drei verschiedene Stichtypen Flachen sind uberwiegend im sogenannten Bayeux Stich ausgefuhrt fur die Konturen und die Inschriften wurde der Stielstich verwendet An einigen Stellen findet man ausserdem Spaltstiche 20 Kettenstiche sind nur an den Stellen des Teppichs zu sehen die im Laufe der Jahre repariert wurden 19 Entwurf und Umsetzung Bearbeiten Es gibt keine zeitgenossischen Quellen die beschreiben wie der Teppich von Bayeux entstand Hinweise geben jedoch die Art der Ausfuhrung und Quellen die die Herstellung vergleichbarer Arbeiten beschreiben 21 Vermutet wird dass der Entwurf des Hauptfrieses von einem Kunstler stammt der von der Schlacht direkte Kenntnisse hatte 5 Dafur sprechen die Einheitlichkeit der Darstellung die detaillierte Wiedergabe von militarischen Waffen und die realistischen Schlachtszenen Am Entwurf des Begleittextes waren vermutlich mehrere Personen beteiligt Darauf weist die unterschiedliche Schreibweise von Namen hin So werden fur den Namen Wilhelm beispielsweise die Schreibweisen Willem Willelm oder Wilgelm verwendet 9 Entworfen wurde der Teppich wahrscheinlich zunachst in kleinerem Massstab Der Entwurf wurde dann dem Auftraggeber vorgelegt und nach seiner Zustimmung in dem Massstab gezeichnet der der Stickarbeit entsprach Um Materialkosten zu sparen war es ublich die zu verwendenden Farben den Stickern nur durch Kurzel vorzugeben 22 Spuren einer Vorzeichnung oder Hilfslinien finden sich auf den Leinenbahnen nicht 14 Solche Vorzeichnungen bei denen Holzkohle und Tinte verwendet wurde waren jedoch ublich 22 Zum Besticken wurden die Leinenbahnen auf Holzrahmen festgezurrt die wiederum auf Bocken auflagen Die Sticker arbeiteten in der Regel so dass sich eine Hand oberhalb und die andere unterhalb der Leinenbahn befand 23 Kronungsmantel konigliche Hofwerkstatt Palermo 1133 34 in arabisch normannischen Stil ausgefuhrte Gold und SeidenstickereiWerkstatten die mit solchen Stickarbeiten beauftragt wurden fertigten normalerweise Liturgische Gewander oder prunkvolle Altardecken die von ihren Auftraggebern Kirchen oder Klostern gestiftet wurden Zu den typischen Arbeiten zahlten ausserdem reprasentative Gewander wie der zu den Reichskleinodien zahlende Kronungsmantel der wenige Jahrzehnte nach dem Teppich von Bayeux entstand Die Werkstatten beschaftigten haufig eine sehr grosse Anzahl an Personen An der Ausfuhrung von drei Prunkdecken die fur den ersten offiziellen Auftritt der englischen Konigin Philippa nach der Geburt des Thronerbens im Jahre 1330 in Auftrag gegeben wurden arbeiteten 70 Sticker und 42 Stickerinnen Der Auftraggeber stellte die Materialien und zahlte die Ausfuhrenden nach Tagessatzen Die altesten bekannten Zunftvorschriften die die Arbeit in solchen Werkstatten regelt sind die fur die Pariser Stickergilde aus dem Jahre 1303 Die Vorschriften legten unter anderem fest dass die Sticker nur bei Tageslicht arbeiteten 24 Individuelle Unterschiede in der Stickweise wurden vor allem deutlich als man 1983 die Ruckseite des Teppichs genauer untersuchen konnte Einige der Sticker fuhrten ihre Stiche so aus dass wenig Fadenlange auf der Ruckseite verbraucht wurde Sie arbeiteten zuvor wahrscheinlich an Auftragen bei denen wertvolle Goldfaden verwendet wurden Bei anderen Stickern ist die Stickweise deutlich weniger okonomisch 25 Ein Arbeitsfehler an der Nahtstelle zwischen Szene 13 und Szene 14 ist weiterer Beleg dafur dass der Teppich von Bayeux von mehreren Personen ausgefuhrt wurde An dieser Stelle passen nicht nur die Breiten der oberen Randborte nicht zueinander Auf der linken Seite sind die einzelnen Tierdarstellungen der Randborte jeweils durch schrag laufende Balken voneinander getrennt Rechts davon sind zwischen den Balken jeweils Tierpaare dargestellt Noch auffalliger ist dass an dieser Ubergangsstelle einer dieser Schragbalken fehlt und sich plotzlich drei Tierdarstellungen zwischen zwei Schragbalken finden Der Fehler wiederholt sich an den anderen Nahtstellen nicht 26 Deutliche Unterschiede finden sich auch in der Ausfuhrung der stilisierten Zweige die die Schragbalken begleiten Die Kunsthistorikerin Carola Hicks unterstellt dass der Entwurf diese nicht vorgab sondern es den einzelnen Stickern uberlassen war wie sie diese ausfuhren wollten 27 Entstehungsort BearbeitenNach Ansicht vieler Wissenschaftler durfte der Bildteppich vor 1082 in Sudengland angefertigt worden sein 28 Dafur gibt es mehrere Hinweise Die kombinierte Darstellung von Bildern mit Text ist im ausgehenden 11 Jahrhundert im angelsachsischen flandrischen und nordfranzosischen Raum haufig belegt aus normannischer Herkunft vor 1066 aber nicht bekannt Eine Reihe von Details einzelner Szenen sind von angelsachsischen Handschriften aus dem 10 und 11 Jahrhundert inspiriert 29 Beispielsweise gibt es bildliche Parallelen in den Darstellungen des Abendmahls auf dem Teppich zu der Darstellung des Abendmahls im Gospel Book of St Augustine das sich zur Herstellungszeit in der Abtei St Augustinus in Canterbury befand Der Entwerfer des Teppichs nutzt ausserdem Stilmittel wie zeigende Finger gebeugte Schultern gestikulierende Figuren die an die Darstellungen des Utrechter Psalters angelehnt sind und in Sudengland insbesondere in Canterbury im 11 Jahrhundert prominent waren In Canterbury der Hauptstadt von Kent gab es ausserdem eine angesehene Schule fur dekorative Stickerei In den lateinischen Inschriften die die Szenen begleiten finden sich ausserdem orthographische Formen von Eigennamen die entweder nicht der franzosischen Schreibweise oder direkt der englischen entsprechen 30 Kunsthistoriker die von dieser Konsensmeinung abweichen vermuten einen franzosischen Entstehungsort Auf Grund von Ahnlichkeiten zwischen franzosischen Kunstwerken aus dieser Zeit und dem Teppich von Bayeux halt der Kunsthistoriker Wolfgang Grape es fur moglich dass dieses Werk der Textilkunst in der Umgebung von Bayeux entstand Der Kunsthistoriker George Beech vermutet die Abtei Saint Forent in der Nahe der franzosischen Stadt Saumur als Entstehungsort 31 Stil BearbeitenDer Teppich von Bayeux zeigt unter anderem wikingerzeitliche ornamentale Kunststile Charakteristika dieser Stile sind zum Beispiel am Blattwerk des ersten gestickten Baumes Szene 3 den Drachenkopfen auf den Steven der Langschiffe Szene 5 und Szene 38 sowie dem Portikus der Szene 15 zu finden Diese werden drei wikingerzeitlichen Stilrichtungen zugeordnet namlich dem Mammen Ringerike und Urnes Stil die sich ab dem Ende des 10 Jahrhunderts aus alteren wikingerzeitlichen Tierstilen unter kontinental ottonischem und spatangelsachsischem Einfluss entwickelten 32 Die symmetrischen Tierdarstellungen in den Randborten sind durch angelsachsische Manuskripte sowie importierte Seidenstoffe aus Byzanz und Persien beeinflusst 33 Der Einfluss der Darstellungen auf diesen Seiden ist vermutlich eher indirekt da sie bereits in ottonischen Skriptorien kopiert wurden Die Bandbreite an dargestellten Tieren und ihre Darstellungsweise folgt jedoch sehr weitgehend dieser kunstlerischen Tradition und hebt sich damit deutlich von der Erzahlung im Hauptfries ab 33 Geschichtlicher Hintergrund der dargestellten Ereignisse BearbeitenDie Anwarter auf den englischen Thron Bearbeiten Wilhelm der Eroberer auf dem Teppich von Bayeux links und rechts seine Halbbruder Odo von Bayeux und RobertDer Teppich von Bayeux thematisiert im Hauptfries einen Teil des Machtkampfs um den englischen Thron in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts Der von den Normannen erhobene Anspruch auf diesen Thron leitet sich ab aus der 991 geschlossenen Ehe zwischen dem angelsachsischen Konig AEthelred II mit Emma von der Normandie einer Tochter des normannischen Herzogs Richards I Nach AEthelreds Tod heiratete Emma Knut den Grossen der seit der Schlacht von Assandun uber ein Nordseereich aus Danemark England und Norwegen herrschte Von 1016 bis 1042 wurden England und Danemark von Angehorigen des danischen Konigshauses in Personalunion regiert Nachdem Konig Hardiknut ein Sohn von Emma und Knut dem Grossen 1042 kinderlos gestorben war wurde sein alterer Halbbruder Eduard der Bekenner ein Sohn Emmas aus der Ehe mit AEthelred zum englischen Konig proklamiert Damit herrschte erstmals seit 1016 wieder ein Nachkomme des angelsachsischen Konigshauses uber England Eduard heiratete Edith von Wessex eine Tochter von Jarl Godwins und Angehorige einer der einflussreichsten angelsachsischen Familien Englands Die Ehe blieb kinderlos so dass kein direkter Thronerbe vorhanden war als Eduard am 5 Januar 1066 starb In diesem Machtvakuum traten vier Bewerber um den englischen Thron auf Die ersten zwei waren Harald III von Norwegen der seine Anspruche als Nachfolger Knuts des Grossen erhob sowie der Normannenherzog Wilhelm II dessen Erbanspruche uber seine Grosstante Emma von der Normandie liefen 34 Der dritte Anwarter war der minderjahrige Stiefneffe Eduards Edgar AEtheling Der 1051 geborene Edgar AEtheling war nach heutiger Auffassung der legitimste Anwarter auf den englischen Thron 35 Allerdings war im 11 Jahrhundert die Primogenitur nicht zwingend der normale Weg der Nachfolge Ein Mann koniglicher Abkunft konnte vom regierenden Konig zum Nachfolger bestimmt oder vom Witan auf den Thron gewahlt werden wenn der eigentlich Erbberechtigte zu jung oder zu schwach war 36 Der vierte Anwarter der angelsachsische Earl und Schwager des verstorbenen Konigs Harald Godwinson der bereits zu Lebzeiten Eduards dem Konig an Macht und Reichtum gleichgestellt war wurde auf diese Weise nach Eduards Tod zum englischen Konig gewahlt Die Schlacht von Hastings Bearbeiten Konig Harald III von Norwegen fiel im September 1066 in Nordengland ein um seinen Anspruch auf den englischen Thron durchzusetzen Er wurde am 25 September in der Schlacht von Stamford Bridge von einem angelsachsischen Heer unter Fuhrung von Harald Godwinson vernichtend geschlagen Der normannische Herzog Wilhelm hatte mit Segen von Papst Alexander II 37 zeitgleich ebenfalls eine Invasionsflotte zur Durchsetzung seiner Anspruche rekrutiert Ungunstige Wetterverhaltnisse verhinderten jedoch fur mehrere Wochen ein Ubersetzen uber den Kanal so dass Herzog Wilhelm mit seinen Truppen erst am 28 September 1066 die englischen Sudkuste bei Pevensey in Sussex erreichte Die Entscheidungsschlacht zwischen dem normannischen und dem angelsachsischen Heer die sogenannte Schlacht bei Hastings fand am 14 Oktober statt Die Kampfe blieben lange unentschieden bis Harald Godwinson am Abend einem normannischen Reiterangriff zum Opfer fiel Die angelsachsischen Truppen flohen daraufhin vom Schlachtfeld Der Normannenherzog Wilhelm wurde an Weihnachten 1066 zum englischen Konig gekront Darstellung der historischen Ereignisse auf dem Teppich von Bayeux Bearbeiten Szene 23 Harald Godwinson schwort auf zwei ReliquienschreineDie englischen Hauptpersonen auf dem Teppich von Bayeux sind der alternde Konig Edward und sein Schwager Harald Godwinson der Jarl von Wessex Jarl ist eine altgermanische Rangbezeichnung im Englischen wird sie mit Earl dt Graf gleichgesetzt Auf dem Teppich wird fur Harald Godwinson allerdings der Titel dux Herzog verwendet Die Hauptpersonen auf der normannischen Seite sind Wilhelm der Herzog der Normandie und spatere englische Konig sowie sein Halbbruder Odo von Bayeux Der Teppich von Bayeux beschrankt sich nur auf die Darstellung des Machtkampfes zwischen Harald Godwinson und Wilhelm schildert in diesem Zusammenhang allerdings auch einige Begebenheiten die heute entweder unverstandlich sind oder im Vergleich zu den Hauptereignissen unwesentlich erscheinen 38 Traditionell wird der Teppich von Bayeux als ein Werk verstanden das die Eroberung Englands durch die Normannen rechtfertigt Bereits im 19 Jahrhundert wiesen jedoch Personen die sich intensiv mit dem Teppich von Bayeux auseinandersetzten auf die auffallend neutrale Darstellung der Ereignisse auf diesem Bildwerk hin Diese neutrale Darstellung erlaubt eine Interpretation der Darstellung aus normannischer und angelsachsischer Sicht Der Teppich von Bayeux als Rechtfertigung des normannischen Feldzuges Bearbeiten Linker Teil der Meineidszene 23 Wilhelm weist auf den schworenden Harald GodwinsonAus normannischer Sicht ist wesentlich dass Harald Godwinson zu Unrecht den englischen Thron bestieg Die Eingangsszene wird deshalb traditionell so interpretiert dass Konig Edward seinen Schwager Harald Godwinson beauftragt Wilhelm daruber zu unterrichten dass er der englische Thronfolger ist Diese Sichtweise wird durch die Gesta Guillelmi Ducis gestutzt die zwischen 1071 und 1077 von dem normannischen Hofkaplan Wilhelm von Poitiers verfasst wurde Sie ist bis heute eine der wesentlichen Quellen uber das Leben Wilhelm des Eroberers kann aber nicht als objektive Geschichtsschreibung betrachtet werden 39 Auf der Reise in die Normandie verschlagt es Harald Godwinson an die Kuste der franzosischen Grafschaft Ponthieu wo ihn Guido von Ponthieu gefangen nimmt 40 Wilhelm kauft ihn frei und nach dem gemeinsamen Feldzug in die Normandie macht er Harald Godwinson durch das Uberreichen von Waffen zu seinem Vasallen Ein fur die normannische Sichtweise wesentliches Element ist Harald Godwinsons Meineid 41 Mit dem Schwur erkannte Harald seine Vasallentreue gegenuber Wilhelm an Der Schwur folgte einer festgelegten Zeremonie bei der der Vasall eine Formel sprach in der er den Lehnsgeber als seinen Herrn anerkannte Stehend schwor er dann entweder auf die Heilige Schrift oder auf Reliquien seine Treue Der Teppich von Bayeux zeigt in Szene 23 nur den wichtigsten Teil der Zeremonie Die Szene zeigt links den thronenden Wilhelm der auf den schworenden Harald weist Harald steht zwischen zwei Reliquienschreinen und hat zur Eidablegung die Hande auf beide Schreine gelegt Haralds rechte Hand die fur Wilhelm sichtbar ist zeigt den sogenannten horizontalen benedicto gestus die bei Eidablegung erforderliche Handhaltung Bei diesem Segensgestus sind Daumen Zeige und Mittelfinger ausgestreckt die beiden anderen Finger sind zuruckgebogen Haralds linke von Wilhelm abgewandte Hand liegt dagegen formlos auf dem Reliquienschrein auf Harald begeht damit Meineid 42 Als Harald 1066 den englischen Thron besteigt bricht er damit anscheinend seinen Vasalleneid Mehrere weitere Details des Teppichs scheinen Haralds unrechtmassige Thronbesteigung zu unterstreichen In Szene 31 steht neben dem gekronten Harald Erzbischof Stigand womit angedeutet wird Stigand hatte Harald gekront Stigand hatte in England grossen Einfluss und hatte 1052 einen Frieden zwischen Konig Edward und Godwin von Wessex vermittelt Im gleichen Jahr wurde der Erzbischof von Canterbury Robert von Jumieges geachtet und Stigand sein Nachfolger Papst Leo IX und seine beiden Nachfolger sahen allerdings in Robert den rechtmassigen Erzbischof und verweigerten Stigand die Anerkennung Erst 1058 erhielt er von Gegenpapst Benedikt X das Pallium jedoch wurde dieser im Jahr darauf selbst abgesetzt und exkommuniziert Eine Kronung durch Stigand von der mehrere normannische Geschichtsschreiber berichten ware damit eine unrechtmassige Kronung gewesen 43 Auch die Darstellung von Haralds Tod wird in jungeren Interpretationen so gedeutet dass sie die normannische Leseweise stutzt Symbolisiert durch den Pfeil der ihn im Auge trifft bestraft Gott Harald fur seinen Meineid und Thronraub Dann wird er von einem normannischen Reiter erschlagen und erleidet den Tod 44 Die angelsachsische Leseweise des Teppichs Bearbeiten Der gekronte HaraldDie Eingangsszene in der nach traditioneller Lesart Konig Edward seinen Schwager damit beauftragt Wilhelm die Thronnachfolge zu bestatigen lasst sich aus angelsachsischer Sichtweise auch anders interpretieren Es ist zwar wahrscheinlich dass Edward 1051 Wilhelm die Thronnachfolge in Aussicht stellte das geschah jedoch in dem kurzen Zeitraum in dem es Edward gelungen war die Godwin Familie zu entmachten und noch nicht klar war dass es mit Eduard AEtheling einen Thronanwarter aus der angelsachsischen Konigsfamilie gab 45 In den fruhen 1060er Jahren stellte sich die Situation jedoch ganzlich anders dar Edgar AEtheling der Sohn von Eduard AEtheling lebte am englischen Hof auf und die Godwin Familie hatte ihren alten Einfluss wiedergewonnen Sofern Harald Godwinsons Ambitionen nicht direkt auf den englischen Thron abzielten so war es doch wahrscheinlich dass er fur den minderjahrigen Edgar AEtheling die Regentschaft ausuben wurde 46 Aus dieser Sicht ist es nicht plausibel dass Konig Edward seinen Schwager Harald damit beauftragte Wilhelm von der Thronnachfolge zu unterrichten Ziel der Uberfahrt uber den Kanal ist nach dieser Lesart der Versuch Haralds seinen Bruder Wulfnoth und seinen Neffen Hakon aus normannischer Geiselhaft zu befreien Diese waren vermutlich 1052 als Konig Edward Wilhelm die Krone Englands versprach als Geiseln an den Herzog ubergeben worden 47 Der englische Chronist Wilhelm von Malmesbury der zu Beginn des 12 Jahrhunderts schrieb behaupte sogar dass es Harald wahrend eines Angelausflugs an die franzosische Kuste verschlagen hatte 48 Die Eidszene nach dem bretonischen Feldzug deutet auch an dass Harald Godwinson den Eid unter Zwang ablegt 49 Wenn Herzog Wilhelm der von Konig Edward gewunschte Thronfolger war dann besteht fur die reuige Haltung von Harald Godwinson in der zweiten Begegnung mit Konig Edward wenig Anlass Sie ist erklarlicher wenn Harald einen Vasalleneid gegenuber Wilhelm leistete obwohl er wusste dass Konig Edward ihn als Nachfolger wunschte Dass Harald der gewahlte Nachfolger war deutet auch die Sterbeszene Konig Edwards und die nachfolgende Szene an in der Harald die Krone angetragen wird Die Sterbeszene ist mit den Worten Hier spricht Konig Edward mit seinen Getreuen uberschrieben und die Dargestellten konnen so interpretiert werden dass sich auch Harald unter ihnen befand Dass er nicht machthungrig nach der Krone greift zeigt die nachste Geste Der Mann der sie ihm anbietet zeigt mit einer Hand auf den sterbenden Edward 50 Harald dagegen ist so dargestellt als zogere er die Krone anzunehmen 51 Auffallig ist die positive Darstellung von Harald Godwinson an mehreren weiteren Stellen des Teppichs Der Titel Dux Anglorum Herzog der Englander der ihm in den ersten Szenen des Bildteppichs beigegeben ist unterstreicht seine hohe Stellung in England In Szene 17 rettet er mutig zwei Normannen die vor Mont Saint Michel in Treibsand geraten waren Spater wird Harald Godwinson an den passenden Stellen als Rex Konig bezeichnet und er stirbt schliesslich einen heldenhaften Tod 52 Die Einzelszenen des Hauptfrieses Bearbeiten Szene 38 Wilhelms Flotte uberquert den KanalDie Handlung wird in einem etwa 32 Zentimeter hohen Hauptfries erzahlt Die Leserichtung dieses Frieses ist grundsatzlich in der ublichen Leserichtung von links nach rechts Bei zwei Ereignissen ist die Leserichtung jedoch bewusst umgekehrt Die Auslieferung Harald Godwinson an Wilhelm durch Graf Wido wird in der Szenenreihenfolge 12 11 10 und 13 erzahlt Der Tod von Konig Edward und seine Beerdigung werden in den Szenen 27 28 und 26 berichtet 53 Szenenwechsel sind durch die Darstellung von Baumen Turmen oder den Wechsel zwischen Land und Wasser markiert 53 Die Szenen sind inhaltlich unterschiedlich dicht gepackt Die in Szene 38 dargestellte Uberquerung des Kanals nimmt verglichen zu anderen Szenen deutlich breiteren Raum ein Begleitet wird der Hauptfries von einem beschreibenden lateinischen Text der die Handlung erlautert Der Handlungsstrang ist gut nachvollziehbar Mysterios bleibt allerdings Szene 15 in der eine mit AElfgyva bezeichnete und vornehm gekleidete Frau von einem Priester beruhrt wird Es ist nicht klar ob er sie zartlich streichelt oder ihr ins Gesicht schlagt In der zur Szene gehorenden Inschrift fehlt das Verb Ubersetzt bedeutet sie etwa Wo ein Priester und AElfgyva Dass mit dieser zuruckhaltenden Darstellung ein damals weithin bekannter Skandal angedeutet wird scheint ziemlich sicher Auf einen sexuellen Charakter des Skandals weist der nackte Mann in der unteren Randborte hin der in obszoner Haltung dargestellt ist und mit der Bewegung seines linken Armes die Bewegung des Priesters nachzuahmen und gleichzeitig AElfgyva unter das Kleid zu greifen scheint 54 Eine der wenigen Szenen des Bildteppichs die nach heutigem Wissensstand den Tatsachen nicht entsprechen ist Szene 18 Graf Conan von der Bretagne lag 1064 im Streit mit einigen bretonischen Rebellen Einer von ihnen Riwallon von Dol bat Herzog Wilhelm um Hilfe Aus diesem Grund griff Herzog Wilhelm auf seinem bretonischen Feldzug die Stadt Dol an In Szene 18 wird gezeigt wie Graf Conan mit Hilfe eines Seils aus der Festung flieht Diese Darstellung ist jedoch nicht zutreffend da Conan die Burg Dol noch nicht eingenommen hatte Conan wurde durch Wilhelms Heer zur Aufgabe der Belagerung gezwungen ruckte dabei aber lediglich ab 55 Szenenfolge Bearbeiten Szene 10 Gesandte Herzog Wilhelms suchen Graf Wido auf die Randborte zeigt Bauern bei der Fruhjahrsbestellung der Felder Szene 14 die falkentragende Person ist Wilhelm Szene 26 Westminster Abbey wo Konig Edward beerdigt wird Szene 32 mit dem Kometen Halley Englisches Schiff Szene 58 Ausschnitt Die fliehenden EnglanderSzene 1 Zusammentreffen zwischen Eduard dem Bekenner und Jarl Harald Godwinson Szene 2 Harald fuhrt auf seiner Reise zur Kuste unter anderem einen Jagdfalken und eine Meute Jagdhunde mit Szene 3 Harald betet in der Kirche von Bosham um Gottes Hilfe fur die Reise Die Reisenden nehmen ihre letzte Mahlzeit an Land ein Szene 4 und Szene 5 Uberfahrt nach Frankreich ungunstige Winde zwingen Harald zur Notlandung an der Kuste die zum Land des Grafen Guido von Ponthieu gehort Im Hauptfries wird der Graf als Wido bezeichnet Szene 6 Die Englander gehen an Land Szene 7 Guido von Ponthieu befiehlt seinen Leuten Harald gefangen zu nehmen Szene 8 Guido von Ponthieu geleitet die Gefangenen zu seinem Schloss Szene 9 Guido von Ponthieu und Harald Godwinson im Gesprach Szene 10 Boten Wilhelms suchen Guido von Ponthieu auf Szene 11 Bewaffnete Reiter galoppieren nach Beaurain Szene 12 Boten informieren Wilhelm uber Haralds Lage Szene 13 Guido von Ponthieu liefert Harald an Wilhelm aus Szene 14 Wilhelm begibt sich in Begleitung Harald Godwinsons auf sein Schloss Szene 15 Gezeigt werden eine Frau und ein Priester Es ist nicht bekannt auf welches Ereignis die Szene anspielt Szene 16 Harald Godwinson zieht mit Wilhelm in einen Krieg gegen den Grafen der Bretagne Szene 17 Bei einer Flussuberquerung geraten Manner und Pferde in Treibsand Harald rettet einige der Manner Szene 18 Das normannische Heer ruckt nach Dol vor Graf Conan von der Bretagne flieht Szene 19 Angriff auf Dinan Szene 20 Die Stadt Conan ergibt sich Szene 21 Wilhelm macht Harald Godwinson zu seinem Vasallen Szene 22 Wilhelm und Harald Godwinson kommen in Bayeux an Szene 23 Harald Godwinson schwort den Vasalleneid gegenuber Wilhelm Szene 24 Harald Godwinson segelt zuruck nach England wo man seine Ruckkehr bereits erwartet Szene 25 Harald Godwinson trifft erneut mit Konig Edward zusammen Szene 26 Edward wird einen Tag nach seinem Tod in der Kirche St Peter Apostel Westminster Abbey bestattet Ein Mann der dabei ist einen Wetterhahn anzubringen und die segnende Hand Gottes uber der Kirche deuten an dass die Beerdigung kurz nach der Einweihung der Kirche am 28 Dezember 1065 stattfand Szene 27 Konig Edward auf dem Sterbebett Szene 28 Konig Edward wird fur seine Beerdigung vorbereitet Szene 29 Harald Godwinson nimmt die Konigskrone an Szene 30 und Szene 31 Harald Godwinson sitzt auf dem englischen Konigsthron zu seiner linken Seite steht der Erzbischof Stigant Szene 32 und Szene 33 Einige Manner zeigen auf einen Kometen der heute als der Halleysche Komet identifiziert ist Szene 34 Ein Schiff landet an der franzosischen Kuste um Wilhelm uber den Tod Konig Edwards zu informieren Szene 35 Wilhelm befiehlt den Bau von Schiffen Szene 36 Schiffe werden zu Wasser gelassen Szene 37 Kettenhemden Waffen und Wein werden zu den Schiffen gebracht Szene 38 Wilhelms Flotte ist unterwegs Szene 39 Pferde werden von Mannern an Land gefuhrt Szene 40 Soldaten reiten nach Hastings um Verpflegung zu beschaffen Szene 41 Einer der Gefolgsleute Wilhelms uberwacht die Beschaffung von Proviant Szene 42 und Szene 43 Fleisch wird zubereitet Szene 44 Bischof Odo segnet Essen und Getranke Szene 45 In Hastings wird eine Befestigung gebaut Szene 46 und Szene 47 Die Ereignisse vor der Schlacht Wilhelm wird von einem Spaher unterrichtet ein Haus wird in Brand gesteckt eine Frau flieht mit einem Jungen Szene 48 Die Normannen rucken in Schlachtordnung vor Szene 49 Wilhelm wird von Spahern unterrichtet dass das englische Heer nahe ist Szene 50 Harald Godwinson wird von Spahern vor dem normannischen Heer gewarnt Szene 51 Wilhelm fordert seine Manner auf tapfer zu kampfen Szene 52 Zwei von Harald Godwinsons Brudern fallen in der Schlacht Szene 53 Die Schlacht wird durch sturzende Pferde angezeigt Szene 54 Bischof Odo von Bayeux ermutigt das normannische Heer Szene 55 Auf das Gerucht hin er sei in der Schlacht gefallen schiebt Wilhelm seinen Helm in den Nacken Szene 56 Harald Godwinsons Heer wird zerschlagen Szene 57 Harald fallt in der Schlacht Szene 58 Die Englander fliehen Die Randborten BearbeitenUber den grossten Teil der Stoffbahn ist der Hauptfries von zwei Randborten eingefasst die jeweils etwa neun Zentimeter hoch sind Auch die Eingangsszene ist links von einer Randborte umgeben Dargestellt sind in den Randborten unter anderem Tiere Pflanzen Menschen Fabelszenen und Fabeltiere die vielfaltige Beziehungen zum Geschehen auf dem Hauptfries haben Sie sind durch schrag laufende Balken und gelegentlich auch durch stilisierte Zweige voneinander getrennt so dass die Randborten einen ornamentalen Charakter haben 33 Einzelne Fabelszenen lassen sich eindeutig Aesopschen Fabeln zuordnen so etwa die Fabel vom Fuchs und dem Raben deren Handlung insgesamt dreimal aufgegriffen wird Bei anderen ist die Zuordnung umstritten 56 Es besteht kein Konsens inwieweit die Fabeln einen Kommentar zur Handlung darstellen Unter den Schiffen die Haralds Uberfahrt an die franzosische Kuste zeigen befindet sich beispielsweise eine Illustration von Aesops Fabel vom Affen der im Namen der Tiere den Lowen bittet ihr Konig zu werden 57 Ein Bezug zur Handlung scheint hier naheliegend 430 Tiere sind als symmetrische Paare dargestellt die sich entweder anblicken oder sich die Ruckseite zuwenden 33 Am haufigsten sind Vogel dargestellt Eindeutig zu identifizieren ist ein Hahnenpaar sowie zwei Paare von Pfauen Die ubrigen Vogel sind nicht eindeutig einer bestimmten Art zuzuordnen erinnern aber an Ganse Tauben oder Kraniche 58 Alle haben ubertrieben grosse Fusse und haufig ist ein oder sogar zwei der Flugel gestreckt Lowen finden sich ebenfalls haufig in der Randborte dargestellt 58 Viele haben eine Mahne bei den mahnenlosen handelt es sich mit Sicherheit um Lowinnen da sie in ahnlicher Weise gestickt sind Vergleichbare Lowendarstellungen finden sich in zahlreichen angelsachsischen Handschriften und zahlen auch nach der normannischen Eroberung Englands zu den popularsten Motiven der Canterbury Schule 59 In den Randborten finden sich auch zwei Kameldarstellungen die moglicherweise von importierten Seidenstoffen ubernommen wurden 59 Diese konnten auch die Greifdarstellungen des Teppichs von Bayeux inspiriert haben die sich so nicht in angelsachsischen Handschriften finden 59 Einige der Darstellungen in den Randborten deuten die Jahreszeit an die Lange einer Periode oder kommentieren die Handlungen des Hauptfrieses So zeigt Szene 10 in der unteren Randborte pflugende und saende Bauern was darauf schliessen lasst dass Graf Guido von Ponthieu im Fruhjahr mit den Boten Wilhelms zusammentraf Die majestatische Erscheinung des auf einem mit Lowenkopfen verzierten Stuhl sitzenden englischen Konigs Edward in Szene 1 wird uberhoht durch ein von Lowen flankiertes florales Motiv in der oberen Randborte In der unteren Borte sitzen zwei ebenfalls von einem Lowenpaar flankierte Vogel die sich ihr Federkleid putzen In einigen Fallen ragt der Hauptfries in die Randborte hinein Das ist beispielsweise bei Szene 38 der Fall in der die Segel der normannischen Schiffe bis an den Stoffrand reichen Auf den letzten Szenen des Bildteppichs in denen die Schlacht von Hastings geschildert wird dient die untere Randborte auch dazu Bogenschutzen Tote und Verwundete sowie die Plunderung von Gefallenen wiederzugeben 60 Merkmale der Darstellung Bearbeiten Szene 3 Ausschnitt Die letzte Mahlzeit Haralds bevor er mit seinen Begleitern den Kanal uberquert Mehrere Personen weisen auf die nachste Szene am auffalligsten bei der rechts vom Baldachin stehenden Person Szene 1 Konig Edward erteilt Harald den Auftrag in die Normandie zu reisen Harold mit einem von einer Fibel zusammengehaltenen MantelKorpersprache und Gestik Bearbeiten Einzelne Szenen sind in der Bedeutungsperspektive dargestellt das heisst Grosse und Ausrichtung der im Bild dargestellten Personen richtet sich nach deren Bedeutung Wichtige Protagonisten erscheinen gross weniger wichtige werden kleiner dargestellt auch wenn diese sich raumlich vor der anderen Person befinden Auffallig ist dies in Szene 1 wo der links neben dem en face dargestellten Konig Edward stehende Harald Godwinson bewusst sehr viel kleiner abgebildet wird Die Figuren wirken dunn und schmal die Beine sind proportional zum Korper lang und die Kopfe klein Auffallend ist bei vielen Szenen die pragnante Korpersprache der Figuren die sich deutlich von der ruhigen Ausstrahlung sakraler Bilder dieser Zeit unterscheidet 61 Ahnlich wie bei sakralen Bildern ist die gewahlte Korperhaltung jedoch nicht zufallig Details der Korperhaltung geben Aufschluss daruber wie der Entwerfer des Teppichs die Ereignisse deutete und verstand 62 Sehr gut ist dies in Szene 25 zu beobachten der Szene in der der aus der Normandie heimkehrende Harald von Konig Edward empfangen wird Im Vergleich zu Szene 1 ist Edwards Gesicht alter in seiner linken Hand halt er einen Gehstock Harald nahert sich ihm mit eingeknickten Knien und gekrummten Schultern einer Korperhaltung die Schuldgefuhl signalisiert Ein hinter ihm stehender Mann dessen Mundwinkel herabgezogen sind weist mit ausgestreckten Zeigefinger auf den so demutig vor Edward stehenden Harald 63 Zeigende Finger Blickrichtung der Gesichter und die Drehung der Korper treibt haufig die Handlung voran und Zeigegesten unterstreichen haufig die besondere Bedeutung einzelner Szenen So weisen beispielsweise mehrere Personen auf den schworenden Harald Die Gestik der Hande ist ausserdem haufig wesentlich fur ein Verstandnis der Szenen Dass Konig Edward seinem Schwager Harald in Szene 1 einen Auftrag gibt ist erkenntlich durch den leicht gebeugten Zeigefinger seiner rechten Hand die auf der Haralds ruht Harald nimmt den Auftrag an Dies wird deutlich durch den Akklamationsgestus seiner linken Hand bei der dem Betrachter die offene Hand mit gestreckten Zeigefinger zugewendet ist 64 In Szene 3 nimmt Harald seine letzte Mahlzeit vor der Uberquerung des Kanals ein und ist dabei in ein Gesprach mit einem unbekannten Mann vertieft Dass es sich um keine ubliche Tischkonversation handelt wird durch die Handgestik angedeutet Harald spricht ernsthaft auf sein Gegenuber ein und unterstreicht die Bedeutung seiner Worte durch den zeigenden Finger seiner Hand Besondere Bedeutung weisen einige Wissenschaftler dem unauffalligen runden Gegenstand bei der sich zwischen den zwei Personen befindet Ein Kreis ist haufig als ein heiliges Zeichen zu deuten 65 Der Kreis wird in der Randborte unterhalb der Szene aufgegriffen Dort ist eine Szene aus der asopschen Fabel vom Fuchs und Raben dargestellt Der Gegenstand der dem Raben aus dem Schnabel fallt gleicht dem Gegenstand der in der Szene vor Harald liegt Das wird mitunter als Hinweis darauf interpretiert dass es sich in der Unterhaltung um die Erbfolge dreht 65 In Szene 27 der Szene die den sterbenden Edward zeigt bilden die Hande der vier handelnden Personen ein Oval Anwesend ist unter anderem Harald sowie ein Geistlicher der anhand der Tonsur identifizierbar ist Die am Fussende sitzende Konigin Edith weist mit ihrer rechten Hand auf dieses Oval hin Uber dem Oval ist der Vorhang aufgezogen und die um die Saulen gewundenen Vorhangenden laufen in einem Akanthusblatt aus Beides ist Hinweis dass hier eine sakrale Handlung stattfindet Frisuren und Tracht Bearbeiten Angelsachsen und Normannen sind in vielen Szenen an ihren unterschiedlichen Frisuren zu unterscheiden Kennzeichnend fur die Angelsachsen ist ein dunner Oberlippenbart und eine Frisur bei der die Haare bis unter die Ohren reichen Die Normannen sind bartlos und der Nacken ist hochrasiert 66 In Szene 24 dagegen in der Harald Godwinsons Ruckkehr nach England gezeigt wird tragen auch die Angelsachsen keine Schnurrbarte mehr Es lasst sich heute nicht mehr klaren ob hier der Einfluss franzosischer Mode gezeigt werden soll oder ob es sich um ein Versaumnis des Entwerfers handelt In spateren Szenen werden Angelsachsen anscheinend willkurlich mit und ohne Schnurrbart dargestellt 67 Der Unterschied in der Kleidung zwischen Normannen und Angelsachsen ist bei genauer Betrachtung auffallig Gewohnlich schliesst bei Angelsachsen der unten weit geschnittene Wams oberhalb der Knie ab Das Ubergewand der Normannen endet unterhalb der Knie schliesst am unteren Ende mit einer breiten Borte oder mit Fransen und folgt vom Schnitt her starker den Beinkonturen Einige der Normannen haben auf den Darstellungen quer uber die Beine verlaufende Bander Besonders auffallig sind die Strumpfbander bei der ersten Darstellung von Wilhelm dem Eroberer auf dem Bildteppich Szene 12 Hier weisen die Strumpfbander breite Quasten auf 68 69 Auf dem gesamten Teppich finden sich nur drei Frauendarstellungen so dass sich zu den Frauentrachten sehr viel weniger sagen lasst AElfgyva in Szene 15 und die Frau die in Szene 47 aus dem brennenden Haus lauft tragen Mantel oder Kittel mit langem Armel Ob Konigin Edith in Szene 27 ein ahnliches Gewand tragt lasst sich nicht erkennen da sie zusammengekauert dargestellt ist Alle drei Frauen haben jedoch ihr Haupt bedeckt was darauf hinweist dass sie verheiratet sind 70 Edward Wilhelm und Harald tragen in einigen Szenen knochellange faltenreiche Gewander Harald ist darin gekleidet wenn er die englische Konigskrone tragt Szene 30 und 33 Wilhelms herrschaftliche Rolle wird in der Szene in der er Harald den Vasalleneid abnimmt Szene 23 gleichfalls durch ein solches Gewand unterstrichen Mantel scheinen in ahnlicher Form Macht und Einfluss zu symbolisieren allerdings ist die Zahl der Manteltrager grosser Beispielsweise tragt in Szene 2 wenn Harald zu seiner Reise aufbricht das gesamte berittene Gefolge Mantel Bei den meisten Darstellungen werden die Mantel durch eine Fibel auf der rechten Schulter zusammengehalten Wilhelms Mantel ist in Szene 13 in der Harald zu ihm gefuhrt wird besonders prachtig das leuchtend rote Gewand weist unten und an den Vorderseiten Zierborten auf Auffallig sind zwei Bander mit verzierten Enden die vom Halskragen aus nach hinten flattern Es gibt eine rund funfzig Jahre altere Darstellung von Knut dem Grossen 71 die ahnliche Bander aufweist Auch dies wird so gedeutet dass Wilhelm schon sehr fruhzeitig als der rechtmassige Nachfolger auf dem englischen Thron dargestellt wird 72 Waffen Sattel und Werkzeug Bearbeiten Szene 19 Ausschnitt Die Belagerung von DinanDer Teppich von Bayeux gibt Einblick darin welche Waffen und wie sie verwendet wurden Schwerter werden ausschliesslich von Angehorigen der Oberschicht getragen Das Schwert wurde als Hiebwaffe verwendet was besonders deutlich in Szene 57 ersichtlich ist in der Harald Godwinson von einem normannischen Reiter erschlagen wird Das Schwert ist zugleich Machtsymbol Darauf weisen die Szenen hin in denen der auf dem Herzogsthron sitzende Harald sein Schwert zeptergleich mit nach oben gerichteter Spitze halt beispielsweise Szene 12 Auch der Graf von Ponthieu empfangt in der Szene 9 den gefangenen Harald in dieser Haltung Harald muss dort sein Schwert abgeben deutliches Zeichen fur den Verlust seiner Macht 73 Die Szenen geben auch Aufschluss wie Schwerter getragen wurden Nach den Darstellungen in Szene 9 wurden Schwerter unter anderem mit zwei Gurtelspangen oder mit einer Gurtschlaufe und einer Spange am Gurtel befestigt 74 Axte werden als Nahkampfwaffe verwendet und die langschaftige Streitaxt ist ein Symbol der Wurde Sie ist in weit hoherem Masse fur Angelsachsen charakteristisch als fur ihre normannischen Zeitgenossen 75 Verschiedene Typen von Axten sind ausserdem in der Szene 35 wiedergegeben Diese Szene ist von grosser Wichtigkeit fur das Verstandnis des Einsatzes von Werkzeugen in mittelalterlicher Zeit 76 Langschaftige Axte werden zum Fallen der Baume verwendet wobei den Baumen die Aste vor dem Fallen gekappt werden Die einzelnen Planken werden mit T formigen Axten geglattet und eine Darstellung zeigt wie ein rohes Brett in einem gespaltenen Baumstamm eingeklemmt wird um es leichter bearbeiten zu konnen Alle auf dem Bildteppich dargestellten Sattel weisen einen hohen Bug und Zwiesel auf In Szene 10 halt ein mit dem Namen Thurold gekennzeichneter kleinwuchsiger Mann zwei gesattelte reiterlose Pferde bei denen deutlich zu erkennen ist dass der Sattelgurt an der Seite zugeschnallt und unter dem Sattel mit Nieten befestigt ist 74 Die Steigbugelriemen sind adjustierbar die Reiter werden gewohnlich nur mit leicht angezogenen Beinen dargestellt Die Zugel bestehen aus zwei Riemen Bei einem der Pferde in Szene 10 sind diese unterhalb der Kinnlade des Pferdes und zur Hand des Reiters hin mit Knopfen oder Stangen zusammengehalten 77 Die Reiter tragen an den Fussen Sporen mit Zacken Radsporen wurden erst spater im Mittelalter bekannt 78 Schiffe Bearbeiten Es haben sich keinerlei Uberreste erhalten die auf den Schiffsverkehr zwischen England und der Normandie hinweisen So erweist sich der Teppich als ausserst hilfreiche Quelle wenn ein Versuch die nordeuropaische Schifffahrt nachzuvollziehen angestrebt werden soll So sind Schiffszenen die dominierenden auf dem Teppich Sogar der Schiffbau der normannischen Flotte ist veranschaulicht in den Szenen 35 und 36 sieht man wie die Baume mithilfe von Axten gefallt werden Im nachsten Schritt werden die Stamme mit einer Bartaxt zu Planken geschlagen In Szene 36 ist die Endphase des Schiffbaus zu sehen dabei werden Locher vorgebohrt Nieten zur Verbindung der Planken eingeschlagen und die uberstehenden Teile der Nieten abgekappt Die unterschiedlich farbigen Planken konnten ein Hinweis auf die geklinkerte Bauweise sein Die Flotte Konig Wilhelms bestand wohl aus Kriegs und Transportschiffen Daruber hinaus sind kleine begleitende Boote zu sehen die sich im Schlepptau der Flotte befanden Auch gibt es solche ohne Ruderlocher was auf eine Funktion als Lastschiff hindeutet Die Grundzuge von Boot und Schiff sind allerdings durchgehend identisch Es befinden sich drachenahnliche oder figurliche Aufsatze auf den Steven welche typisch fur den wikingischen Schiffbau sind Hier ist zu beobachten dass sie an den angelsachsischen Schiffen nach aussen gerichtet sind Szenen 4 und 5 im Gegensatz zu den normannischen was die Unterschiede zwischen den beiden Reichen und ihren Bauweisen unterstreichen soll Am Dollbord der Schiffe sind aneinandergereihte Schilde angebracht Szene 24 38 sodass sie sich uberlappen Im Unklaren bleiben allerdings die Anbringungsweise und mogliche Funktion der Zur Schau Stellung Anhand fruherer Beispiele dem Skuldelev Schiff fruhes 11 Jhd und dem Gokstad Schiff 9 Jhd ist nachzuweisen dass die Schilde tatsachlich an der Aussenseite der Bordwand befestigt waren was nicht bedeutet dass es hier genauso war Zudem gibt es vereinzelt grosse Schilde an den Stevenenden die moglicherweise zur Identifizierung der Flotte und ihrer Besatzung dienten da sie mit Mustern versehen sind Die Segel der Schiffe sind in Dreiecksform dargestellt was im Gegensatz zur eigentlich viereckigen Segelform steht Vermutlich hatte der Kunstler nicht die Mittel um eine optische Verkurzung abzubilden Bereits im 10 Jhd haben die Skandinavier moglicherweise gemusterte Segel angefertigt Aber das genaue Aussehen der Segel kann nur schwer rekonstruiert werden da sich die Segel nur selten erhalten haben Auch in diesem Zusammenhang wird der Teppich gern als Vergleich herangezogen Mogliche Auftraggeber des Teppichs BearbeitenDer Auftraggeber des Teppichs von Bayeux und seine Intention bei der Auftragsvergabe sind unbekannt Die lokale Tradition schrieb den Teppich Wilhelms Ehefrau Mathilde von Flandern zu die ihn gemeinsam mit ihren Hofdamen gestickt haben sollte um den Sieg ihres Mannes festzuhalten Dies wurde schon im fruhen 19 Jahrhundert angezweifelt 79 Anspruchsvolle Textilarbeiten wurden durchaus im Haushalt einer Konigin ausgefuhrt Auf Grund der Dimension der Arbeit und der Erzahlweise wird Mathilde als Urheberin des Werkes in der heutigen Literatur jedoch verworfen Es besteht breiter Konsens dass es sich um eine Auftragsarbeit handelt die in einer professionellen Werkstatt ausgefuhrt wurde Der Kunsthistoriker George Beech ist einer der wenigen die Konigin Mathilde als Auftraggeberin des Teppichs in Erwagung ziehen 80 Als wahrscheinlichster Auftraggeber gilt allerdings Wilhelms Halbbruder Odo von Bayeux 81 Daneben werden der franzosische Adelige Eustace II von Boulogne sowie Edith von Wessex Witwe von Konig Eduard und Schwester von Harald Godwinson als mogliche Auftraggeber diskutiert Odo von Bayeux Bearbeiten Odo von BayeuxHerzog Wilhelm entstammte einer ausserehelichen Beziehung des normannischen Herzogs Robert I mit der Lohgerbertochter Herleva Kurz nach der Geburt des zweiten Kindes aus dieser Beziehung wurde Herleva mit Herluin von Conteville einem Lehensmann von Herzog Robert verheiratet Aus dieser Ehe stammt Odo von Bayeux der seinem Halbbruder Wilhelm unter anderem den Bischofsstuhl von Bayeux verdankte 29 Nach der Eroberung Englands erhielt der schon von zeitgenossischen Quellen als ehrgeizig und eitel beschriebene Bischof die Grafschaft Kent und wurde zum machtigsten und reichsten adligen Grundbesitzer Englands Damit gehorte zu seinem unmittelbaren Einflussbereich auch Canterbury das nach Ansicht vieler Kunsthistoriker der Entstehungsort des Teppichs ist 82 Odo von Bayeux gilt als einer der moglichen Auftraggeber des Teppichs da er in der Darstellung eine grossere Rolle in der Schlacht spielte als ihm zeitgenossische Quellen beimessen 83 Er taucht in vier entscheidenden Szenen der Darstellung auf und wird in drei Szenen namentlich genannt Wahrend der Beratung vor der Invasion Englands berat er Herzog Wilhelm beim Mahl nach der Landung in Pevensey spricht er den Segen er dominiert den Kriegsrat vor der Schlacht von Hastings und in den entscheidenden Szenen der Schlacht ist er derjenige der das normannische Heer zum Angriff ermutigt 84 Verbindungen lassen sich auch zu mindestens zwei weiteren eher obskuren Personen herstellen die auf dem Teppich namentlich genannt werden Das Domesday Book belegt dass zwei Manner mit Namen Wadard beziehungsweise Vital Lehensmanner des Bischofs waren die nach der Eroberung Englands in Kent Landbesitz erhielten 84 Die Auftraggeberschaft des Bischofs Odo liefert eine plausible Erklarung wie der Teppich in den Besitz der Kathedrale von Bayeux gelangte Wegen der sakularen Handlung des Teppichs ist es allerdings unwahrscheinlich dass der Teppich ursprunglich als Schmuck fur die 1077 eingeweihte Kathedrale bestimmt war Auf Grund der neutralen Darstellung der Ereignisse wird vermutet dass der Entwerfer der angelsachsischen Seite nahestand und aus diesem Grund der Teppich diese Doppeldeutigkeit aufweist 85 Eustace von Boulogne Bearbeiten Darstellung Eustachs von Boulogne auf dem Teppich von BayeuxDer Teppich von Bayeux hebt in seinen Schlachtszenen neben Herzog Wilhelm und Bischof Odo ausdrucklich Eustace von Boulogne durch namentliche Nennung hervor Graf Eustace war kein Normanne sondern Franzose und befehligte in der Schlacht von Hastings den rechten Flugel der aus franzosischen und flamischen Kampfern bestand Sowohl von vaterlicher und mutterlicher Seite stammte er von Karl dem Grossen ab allerdings nicht in direkter mannlicher Linie 86 Seine karolingische Abstammung und Zugehorigkeit zum franzosischen Hochadel wird auch von den zeitgenossischen Chroniken betont 87 In erster Ehe war er mit Godgifu verheiratet einer Schwester des englischen Konigs Eduard Die Ehe blieb allerdings ohne Nachkommen und Godgifu starb schon vor 1049 88 Warum Graf Eustace sich entschied Herzog Wilhelm bei seinem Eroberungsfeldzug zu unterstutzen ist heute nicht mehr nachvollziehbar Eine Rolle konnten dabei seit Jahrzehnten bestehende Zwistigkeiten zwischen dem Grafen und der Godwin Familie gespielt haben die mit Harald Godwinson nun den englischen Konig stellte Herzog Wilhelm scheint jedoch Zweifel an der Zuverlassigkeit seines Allianzpartners gehegt zu haben Als Pfand fur sein Wohlverhalten wahrend des normannischen Feldzuges musste Graf Eustace seinen Sohn als Geisel in Bayeux zurucklassen 89 Die zeitgenossische Quellen messen Graf Eustace ein unterschiedliches Gewicht in der Schlacht von Hastings bei Wilhelm von Poitiers behauptet Graf Eustace habe Herzog Wilhelm wahrend der Schlacht zum Ruckzug gedrangt und ware bei seiner Flucht vom Schlachtfeld in den Rucken verwundet worden 90 Das kurz nach der Schlacht entstandene Carmen de Hastingae Proelio berichtet von Graf Eustace als einem der Helden der Schlacht der Wilhelm im Schlachtgetummel das Leben rettete und ihm sein Pferd zur Verfugung stellte nachdem Wilhelms getotet wurde 90 Sofern Graf Eustace der Auftraggeber des Teppichs war war dieser wahrscheinlich ein Versohnungsgeschenk an Odo von Bayeux Der Graf beging im Jahre 1067 den Fehler das zum Herrschaftsgebiet von Bischof Odo gehorende Dover anzugreifen Der Angriff blieb erfolglos Graf Eustace floh in die Boulogne und wurde von Konig Wilhelm seiner englischen Besitztumer enthoben Erst in den 1070er Jahren kam es wieder zu einer Versohnung zwischen Graf Eustace Konig Wilhelm und Bischof Odo Dieses Szenario liefert eine plausible Erklarung warum Bischof Odo auf dem Teppich so hervorgehoben wird und erklart auch die Nennung von Graf Eustace 90 Als Erklarung fur die neutrale Darstellung der Ereignisse muss ahnlich wie bei Odo von Bayeux darauf zuruckgegriffen werden dass ein der angelsachsischen Seite nahestehender Entwerfer des Teppichs ihm seine Neutralitat verlieh Edith von Wessex Bearbeiten Herzog Wilhelm wurde zwar am Weihnachtstag 1066 zum englischen Konig gekront er hatte zu dem Zeitpunkt jedoch nur Teile Englands erobert und musste in den Jahren 1067 bis 1072 seinen Anspruch auf den englischen Thron nicht nur gegen weitere skandinavische Angriffe sondern auch gegen englische Rebellen durchsetzen Sein Verhalten in diesen Jahren war von einem starken Misstrauen gegenuber dem eingesessenen angelsachsischen Adel gepragt Der englische Chronist Wilhelm von Malmesbury schrieb uber diese Zeit dass er die einflussreichsten Englander erst ihrer Einnahmen dann ihres Landes und einige von ihnen auch ihres Lebens beraubte Das Domesday Book belegt dass die angelsachsische Konigswitwe Edith von Wessex als eine der wenigen Ausnahmen von dieser normannischen Landnahme weitgehend verschont blieb 91 Sie behielt ihre Landereien in Wessex in Buckinghamshire East Anglia und den Midlands Angesichts der Tatsache dass sich Konig Eduard nach seiner Thronbesteigung nicht scheute die Landereien seiner Mutter der Konigswitwe Emma von der Normandie zu beschlagnahmen ist die Grosszugigkeit Wilhelms gegenuber der Witwe seines Vorgangers und Schwester seines Gegners Harald Godwinson bemerkenswert Edith von Wessex war daruber hinaus das einflussreichste Mitglied der Godwin Familie nachdem vier ihrer Bruder in den Schlachten des Jahres 1066 gefallen waren und sich ihr einziger uberlebender Bruder Wulfnoth in normannischer Geiselhaft befand 91 Zeitgenossische Chroniken beschreiben Edith von Wessex als ungewohnlich gebildete Frau die in den letzten Jahren der Regentschaft ihres Mannes grossen Einfluss ausubte 92 Kurz nach Wilhelms Kronung handelte sie fur die Stadt Winchester eine friedliche Einigung mit dem neuen englischen Konig aus und trug ihren Teil zur Tributzahlung an Wilhelm bei Als unmittelbaren Lohn fur ihre Unterstutzung erhielt sie von Wilhelm das Recht ihren Witwensitz in Winchester beizubehalten Auch der Chronist Wilhelm von Poitiers hebt ihre Unterstutzung Wilhelms nach seiner Kronung ausdrucklich hervor 93 Edith von Wessex lasst sich ebenso wenig wie Bischof Odo oder Graf Eustace als Auftraggeber des Teppichs von Bayeux sicher belegen Sie kommt als solche jedoch in Frage da dies die neutrale Darstellung der normannischen Eroberung auf dem Teppich von Bayeux schlussig erklaren wurde Sie selbst ist am Sterbebett Eduards abgebildet und der Teppich von Bayeux halt nicht nur den Tod ihres Bruders Harald sondern auch den ihrer Bruder Gyrth und Leofwine Godwinson fest Moglich ist auch dass es sich bei dem bartigen Mann der in Szene 14 gemeinsam mit Harald Godwinson und Wilhelm dargestellt wird um ihren Bruder Wulfnoth handelt Da Edith von Wessex 1075 starb hatte sie den Teppich in einem Zeitraum in Auftrag gegeben in dem Odo von Bayeux in England eine Macht ausubte die dem eines Vizekonigs gleichkam Dies wurde erklaren warum Odo von Bayeux auf dem Teppich so prominent herausgestellt ist Graf Eustace war ihr Schwager so dass sich uber diese familiare Verbindung auch dessen namentliche Nennung erklaren wurde Als Konigin hatte sie die konigliche Kleiderkammer verwaltet und verfugte daher uber Verbindungen zu zahlreichen Klostern die solche Textilarbeiten ausfuhrten Sie ist ausserdem nachweislich die Auftraggeberin der Vita AEdwardi Regis der Lebensgeschichte ihres Mannes in der auch die Leistungen ihres Vaters Godwin von Wessex breiten Raum einnehmen Auffallig ist hier vor allem die Ahnlichkeit zwischen der Darstellung der Todesszene auf dem Teppich von Bayeux und der Schilderung der letzten Stunden in der Vita AEdwardi Regis 94 Vor diesem Hintergrund scheint es moglich dass Edith von Wessex auch den Teppich von Bayeux in Auftrag gab 95 Aufbewahrungs und Rezeptionsgeschichte BearbeitenMittelalter bis Franzosische Revolution Bearbeiten Ostansicht der Kathedrale von Bayeux Das Kirchenschiff der Kathedrale von BayeuxDas alteste Zeugnis das als Hinweis auf den Teppich von Bayeux gedeutet werden kann ist ein zwischen 1099 und 1102 verfasstes Gedicht des Abtes Balderich von Bourgueil das Adela von Blois der Tochter von Wilhelm gewidmet war Ein Teil des Gedichtes beschreibt detailliert einen Wandbehang in der Kammer der Konigstochter und die beschriebene Szenenfolge dieses Wandbehangs findet sich so auch auf dem Teppich von Bayeux wieder Das beschriebene Bildwerk ist jedoch mit Sicherheit nicht mit dem Teppich von Bayeux identisch da der Abt von einem in Gold Silber und Seide gearbeiteten Wandbehang spricht und der Teppich von Bayeux zu gross fur eine Kammer gewesen ware 96 Es ist moglich dass Wilhelms Tochter tatsachlich eine in edleren Materialien gearbeitete kleine Kopie des Teppichs von Bayeux besass Es kann sich bei dieser Beschreibung aber auch um einen literarischen Kunstgriff des Abtes gehandelt haben der dann den Teppich von Bayeux jedoch genau kannte 97 Die altesten eindeutigen Hinweise auf den Teppich von Bayeux finden sich in einem Verzeichnis der Kathedrale Notre Dame de Bayeux aus dem Jahre 1476 98 Hier findet sich auch die erste Erwahnung dass der Teppich jahrlich im Kirchenschiff aufgehangt worden sei 99 Fur die nachsten fast 250 Jahre nach 1476 sind keine schriftlichen Erwahnungen bekannt erst zu Beginn des 18 Jahrhunderts wurde man auf den Teppich wieder aufmerksam Im Nachlass von Nicolas Joseph Foucault einem ehemaligen Intendanten der Normandie der seine Papiere der Bibliotheque du Roi vermachte befand sich eine stilisierte Zeichnung der ersten Teppichszenen 1724 machte ein Wissenschaftler mit dem Namen Antoine Lancelot die Academie Royale des Inscriptions et Belles Lettres auf diese Zeichnung aufmerksam und veroffentlichte wenig spater im Journal der Akademie einen Artikel mit einer Reproduktion der Zeichnung Dem Benediktinermonch und Wissenschaftler Bernard de Montfaucon gelang es schliesslich das Vorbild fur die Zeichnung ausfindig zu machen Montfaucon veranlasste auch dass ein Zeichner die weiteren Szenen abzeichnete und veroffentlichte 1729 im ersten Band von Les Monuments de la Monarchie francaise zunachst die Anfangsszenen und im zweiten 1732 erschienenen Band die ubrigen Szenen Montfaucon berichtete auch dass nach lokaler Uberlieferung der Teppich von Wilhelms Ehefrau Mathilde gestickt worden sei 100 Wahrend der Franzosischen Revolution ging der Teppich fast verloren 1792 verhinderte das Eingreifen des Bayeuxer Stadtrats Lambert Leonard Leforestier dass der Teppich als Plane fur einen Wagen verwendet wurde der Waren zu einem Militarlager transportieren sollte 98 Zwei Jahre spater bewahrte eine in Bayeux kurz zuvor gegrundete Kunstkommission den Teppich davor in Stucke zerschnitten und als Dekoration fur einen Festtag benutzt zu werden 101 19 Jahrhundert Bearbeiten 1803 veranlasste Napoleon Bonaparte der zu dem Zeitpunkt noch Plane fur eine Invasion Grossbritanniens hegte den Teppich im Louvre auszustellen 102 1804 kehrte der Teppich von Paris nach Bayeux zuruck und wurde dort an unterschiedlichen Orten aufbewahrt jedoch nicht mehr in der Kathedrale ausgestellt 103 Zu grosseren Beschadigungen des Teppich kam es als man ihn einige Zeit auf zwei Zylinder aufrollte um ahnlich wie bei einem chinesischen Rollbild durch Auf und Abrollen der Zylinder jeweils einzelne Ausschnitte zu zeigen 101 104 Zwischen 1818 und 1820 fertigte der englische Zeichner Charles Alfred Stothard im Auftrag der antiquarischen Gesellschaft von London eine farbige Kopie des Teppichs 105 und schuf durch seine sorgfaltige Untersuchung des Teppichs auch die Basis fur die Restaurierung der beschadigten Stellen 106 1842 wurde die Ruckseite des Bildteppichs neu gefuttert und der Teppich in einem gesonderten Raum der offentlichen Bibliothek von Bayeux hinter Glas gezeigt Das fur die Futterung verwendete Leinen ist vermutlich das das noch heute vorhanden ist 104 Mitte der 1880er Jahre stellte eine Gruppe englischer Frauen unter Leitung der Textilkunstlerin Elizabeth Wardle eine Kopie des Teppichs her die seit 1895 in Reading ausgestellt ist Die Kopie an deren Fertigstellung die etwa vierzig Frauen rund zwei Jahre arbeiteten ist weitgehend originalgetreu Entsprechend dem moralischen Kodex des Viktorianischen Zeitalters zensierten die Englanderinnen allerdings die explizite Darstellung mannlicher Genitalien die sich an einigen Stellen in der Randborte des Originals befinden 107 Die Reaktionen des Publikums auf den Teppich waren immer sehr geteilt Der englische Kunsthistoriker und Maler John Ruskin bezeichnete ihn als faszinierend Charles Dickens dagegen empfand ihn als eine Arbeit nur sehr begrenzt fahiger Amateure 108 20 Jahrhundert Bearbeiten Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 wurde der Teppich zunachst in einem Bunker unter dem Bischofspalais in Bayeux aufbewahrt Nachdem 1940 deutsche Truppen weite Teile Frankreichs besetzt hatten begann sich vor allem die Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e V eine ideologisierte Forschungseinrichtung der Nationalsozialisten fur den Teppich zu interessieren der aus ihrer Sicht primar die Kampfkraft nordischer Volker zelebrierte und damit geeignet schien fur die behauptete Uberlegenheit der arischen Rasse einen Beleg zu erbringen 109 Die Forschungsgruppe unter Leitung von Herbert Jankuhn liess den Teppich zunachst in die Abtei von Juyae Mondaye bringen um ihn besser untersuchen und fotografieren zu konnen 1941 wurde der Teppich dann in ein Kunstdepot nahe Le Mans verlegt 110 111 Dort blieb der Teppich bis 1944 dann wurde er vermutlich auf Befehl von Heinrich Himmler nach Paris gebracht und in einem Keller des Louvre deponiert um ihn vor Kriegsschaden zu bewahren 112 Am 21 August 1944 versuchten SS Offiziere ebenfalls auf Befehls Himmlers den Teppich noch aus dem Louvre zu holen und nach Berlin zu verbringen Die Strassen rund um den Louvre waren jedoch zu dem Zeitpunkt schon in der Hand franzosischer Widerstandskampfer so dass der Teppich dort verblieb 113 Nach der Befreiung von Paris wurde er gegen Ende des Jahres 1944 einen Monat lang im Salle des Primitifs des Louvres offentlich ausgestellt Nach Bayeux kam der Teppich erst wieder 1945 Am 6 Juni 1948 dem 4 Jahrestag der Landung der Alliierten wurde der damalige Ausstellungsraum im alten Bischofshof feierlich eingeweiht 114 21 Jahrhundert Bearbeiten Die Aufnahme des Teppichs von Bayeux in das Weltdokumentenerbe im Jahre 2007 unterstreicht die Bedeutung die heute diesem Werk der Textilkunst beigemessen wird Zur Bedeutung des Teppichs tragt bei dass nur sehr wenig vergleichbare Werke der Textilkunst aus dem fruhen Mittelalter erhalten sind Auf Grund dieses Mangels lasst sich nicht klaren ob der Teppich von Bayeux von zeitgenossischen Betrachtern als ein herausragendes Werk oder als eine eher alltagliche Arbeit eingeordnet wurde 115 Nach einer Entscheidung des franzosischen Staatsprasidenten Emmanuel Macron soll der Teppich nach noch geplanten umfangreichen Restaurierungsarbeiten fur eine Ausstellung nach England ausgeliehen werden Diese politische Geste des guten Willens gegenuber Grossbritannien hat allerdings unter den Experten Unbehagen ausgelost da bisher niemand sagen kann ob solch ein fragiles Kunstwerk unbeschadet transportiert werden kann 116 Nach einer grundlichen Untersuchung wurden nach Medienberichten aus dem Jahr 2021 als Schaden 24 204 Flecken 16 445 Falten 30 Risse und 9646 Lucken entdeckt so dass der Chefkurator des Museumsverbundes von Bayeux Antoine Verney einen Transport nicht fur moglich halt 117 Der vollstandige Teppich Bearbeiten vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen Der vollstandige Teppich von BayeuxLiteratur BearbeitenAndrew Bridgeford 1066 The Hidden History of the Bayeux Tapestry London 2004 ISBN 1 84115 040 1 Meredith Clermont Ferrand Anglo Saxon Propaganda in the Bayeux Tapestry Edwin Mellen Press Queenston Ontario 2004 ISBN 0 7734 6385 2 John Michael Crafton The Political Artistry of the Bayeux Tapestry Edwin Mellen Press Queenston Ontario 2007 ISBN 978 0 7734 5318 0 Martin K Foys The Bayeux Tapestry on CD ROM Scholarly Digital Editions Boydell amp Brewer Woodbridge 2002 ISBN 0 9539610 4 4 Carola Hicks The Bayeux Tapestry The Life Story of a Masterpiece Vintage Books London 2007 ISBN 978 0 09 945019 1 Ulrich Kuder Der Teppich von Bayeux oder Wer hatte die Faden in der Hand Frankfurt Main 1994 Ulrich Kuder Der Teppich von Bayeux Bildgeschichte und Geschichtsbild in Geschichtsbilder Konstruktion Reflexion Transformation Europaische Geschichtsdarstellungen Band 7 hg v Christina Jostkleigrewe u a Koln Weimar Wien 2005 S 3 29 Mogens Rud Der Teppich von Bayeux und die Schlacht bei Hastings 1 Ausgabe 1 Auflage Christjan Eljers Kopenhagen 1992 ISBN 87 7241 697 1 Egon Wamers Hrsg Die letzten Wikinger Der Teppich von Bayeux und die Archaologie Archaologisches Museum Frankfurt am Main Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 88270 506 5 David M Wilson Der Teppich von Bayeux Parkland Koln 2003 ISBN 3 89340 040 0 Reprint Sonderausgabe der OA aus dem Ullstein Propylaen Verlag von 1985 Video BearbeitenNachfolgendes Video liefert eine Gesamtansicht des Teppichs von Bayeux source source source source source source source source Weblinks Bearbeiten Commons Teppich von Bayeux Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Teppich von Bayeux in voller Lange Bibliotheca Augustana 8 MB Video The Bayeux Tapestry all of it from start to finish Erklarung des Bildprogramms von Youtuber Lindybeige englisch Historic Tale Construction Kit webbasiertes Programm zur Erstellung eigener Bildfolgen aus den Motiven des Teppichs Barbara Denscher Der Teppich von Bayeux Made in Denmark In Flaneurin Kompletter Wandteppich in hoher Auflosung auf der Homepage des MuseumsEinzelnachweise Bearbeiten Wamers u a S 6 Wamers u a S 18 Bayeux Tapestry In Memory of the World Register UNESCO 2007 abgerufen am 5 Juli 2013 englisch Hicks S 40 a b Wamers u a S 16 Wilson S 9 Rud S 13 Crafton S 13 a b Hicks S 19 Hicks S 51 Wamers S 16 a b Hicks S 48 a b Hicks S 41 a b Wilson S 10 a b Hicks S 42 Rud S 11 und S 12 Wilson S 9 bis S 13 Hicks S 43 und S 44 a b Rud S 12 Rud S 11 Hicks S 44 a b S Hicks 45 und S 46 Hicks S 47 Hicks S 52 und S 53 Hicks S 49 und 50 Hicks S 49 Hicks S 50 Wilson S 12 a b Rud S 10 Rud S 10 und S 11 Crafton S 16 Wamers u a S 34 a b c d Carola Hicks Animals in Early Medieval Art Edinburgh University Press Edinburgh 1993 ISBN 0 7486 0428 6 S 252 Wamers u a S 44 Bridgeford S 54 bis S 56 Wilson S 14 und S 15 Clermont Ferrand S 3 Rud S 9 Bridgeford S 21 und S 22 Bridgeford S 62 Wilson S 180 Wamers u a S 24 Bridgeford S 107 und S 108 Wamers u a S 26 Bridgeford S 53 und S 54 Bridgeford S 56 Rud S 25 Rud S 38 und S 39 Hicks S 10 Hicks S 10 und S 11 Rud S 58 Wilson S 16 a b Wamers u a S 20 Wilson S 17 und S 18 Rud S 50 Wilson S 175 und S 179 Rud S 40 a b Carola Hicks Animals in Early Medieval Art Edinburgh University Press Edinburgh 1993 ISBN 0 7486 0428 6 S 253 a b c Carola Hicks Animals in Early Medieval Art Edinburgh University Press Edinburgh 1993 ISBN 0 7486 0428 6 S 254 Wilson S 11 Wamers u a S 48 Wamers u a S 56 Wamers u a S 53 Wamers u a S 22 a b Wamers u a S 50 Wamers u a S 58 Rud S 55 Rud S 47 Wamers u a S 60 Wamers u a S 64 Titelbild des Liber Vitae des New Minster in Winchester Wamers u a S 62 Wamers u a S 72 a b Wilson S 176 Rud S 44 Wilson S 184 Wilson S 177 Rud S 42 Bridgeford S 162 Crafton S 10 und S 11 Clermont Ferrand S 4 Hicks S 23 Hicks S 22 a b Bridgeford S 163 siehe beispielsweise Bridgeford 1066 The Hidden History of the Bayeux Tapestry oder Clermont Ferrand S 6 Bridgeford S 181 Bridgeford S 182 Bridgeford S 186 Bridgeford S 189 und S 190 a b c Hicks S 27 a b Hicks S 31 Hicks S 30 Hicks S 32 Crafton S 17 Hicks S 39 Bridgeford S 26 Bridgeford S 27 a b Rud S 14 Crafton S 9 Bridgeford S 29 und S 30 a b Rud S 15 Bridgeford S 33 Bridgeford S 35 a b Wilson S 13 Charles Alfred Stothard The tapestry of Bayeux London Society of Antiquaries Vestusta Monumenta Band 6 mit 17 facsimile engravings Rud S 15 und S 16 Bridgeford S 37 und S 38 Crafton S 11 Bridgeford S 39 Bridgeford S 40 Nach den Angaben von David Wilson wurde die Forschungsgruppe von einem nicht naher bezeichneten Grafen Metternich geleitet Siehe Wilson S 13 Bridgeford S 43 Bridgeford S 46 Rud S 16 Crafton S 12 Bericht aus der Zeitung Sueddeutsche vom 25 Januar 2018 Ein Teppich um Frankreich und Grossbritannien zu versohnen Abruf 25 Januar 2018 Tilman Spreckelsen Propaganda war nie so schon wie im Mittelalter in Frankfurter Allgemeine Zeitung online 16 April 2021 abgerufen am 2 Februar 2022 Druckfassung unter einem anderen Titel Weltdokumentenerbe in Frankreich Erklarung der Menschen und Burgerrechte 2003 Appell vom 18 Juni 2005 Bibliotheca Corviniana 2005 Einfuhrung des metrischen Dezimalsystems 2005 Filme der Bruder Lumiere 2005 Teppich von Bayeux 2007 Bibliothek der Zisterzienserabtei Clairvaux zur Zeit von Pierre de Virey 2009 Bannregister von Chatelet 2011 Bibliothek des Beatus Rhenanus 2011 Lichtspiele von Emile Reynaud 2015 Louis Pasteur Archiv 2015 Mappa mundi d Albi 2015 Archive von Pere Castor 2017 Normdaten Werk GND 4127642 5 lobid OGND AKS LCCN n2004022224 VIAF 212081209 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teppich von Bayeux amp oldid 232139181