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Wikingerschiff ist die Bezeichnung fur die Schiffstypen die hauptsachlich wahrend der Wikingerzeit 800 1100 in Nordeuropa benutzt aber auch noch nach der Wikingerzeit weiter gebaut und verwendet wurden Die Schiffe werden nach ihrer Grosse und Funktion in Langschiff Knorr und kleinere Schiffe unterschieden Rekonstruiertes WikingerschiffDie ersten archaologischen Wikingerschifffunde waren Schiffsgraber mit Grabbeigaben fur hochstehende Personen Die Beigaben sollten dem Verstorbenen bei der Reise ins Jenseits helfen Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff 1 1 Schiffstypen und Merkmale 1 1 1 Boote 1 1 2 Kleine Schiffe 1 1 3 Langschiff 1 1 4 Handelsschiffe 1 2 Schiffsnamen 2 Die Mannschaft 3 Die Ausrustung 3 1 Schiffsausrustung 3 2 Der Mast 3 3 Segel 3 3 1 Material 3 3 2 Konstruktion 3 4 Der Anker 3 5 Riemen 3 6 Verpflegung 3 7 Ubernachtung 4 Schiffsschaden 5 Die Nautik 5 1 Kustenschifffahrt 5 1 1 Seemarken 5 1 2 Segelanweisungen 5 1 3 Lotsenwesen 5 1 4 Tiefenmessung 5 1 5 Anlandung 5 2 Hochseeschifffahrt 5 2 1 Schifffahrtswege uber die Nordsee 5 2 2 Himmelsrichtungen 5 2 3 Zugeschriebene Navigationshilfen 5 2 4 Gesicherte Navigationshilfen 5 2 5 Andere Faktoren 6 Rekonstruktion auf Gotland 7 Wammensteven 8 Funde von Wikingerschiffen 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseDas Schiff Bearbeiten nbsp Modell einer Knorr im Museum von HaithabuDer Schiffbau machte bereits vor der Wikingerzeit eine grosse Entwicklung durch Als Haupttypen lassen sich unterscheiden Das Langschiff und das Lastschiff Knorr genannt Langschiff und Knorr waren mit Segeln ausgestattet und hatten ein Deck Der Platz zwischen den Spanten hiess rum und war der Aufenthaltsort der Mannschaft Auf Deck zum Rudern unter Deck als Stauraum und Schlafstatte Manche Schiffe hatten auch Kajuten 1 Frauen hielten sich bei Gefahr und Regen im Allgemeinen unter Deck auf Eine Toilette gab es nicht man setzte sich auf die Reling Der Klogang auf dem Schiff hiess ganga til bords Die Schiffe waren unterschiedlich wenn auch ihre Grosse bestimmten Regeln folgte Daher konnten sie von weitem identifiziert werden In der Egils saga heisst es Kveldulf und sein Sohn Skallagrim spahten im Sommer immer gut aus auf ihrer Fahrt an der Kuste Kein Mann sah so scharf wie Skallagrim Er erblickte Hallvard und Sigtrygg auf ihrer Segelfahrt und erkannte ihr Schiff wieder da er es fruher als THorgils darauf fuhr gesehen hatte 2 Die Schiffe des Konigs waren besonders eindrucksvoll Sie dienten der Reprasentation und wurden im Kampf eingesetzt Beruhmt ist die Szene vor der Schlacht bei Svolder Da gingen nun die Herrscher alle auf den Holm mit grossem Gefolge und sie sahen wie eine Menge Schiffe zusammen auf die See hinaussegelten Und jetzt entdeckten sie darunter ein besonders grosses und glanzendes Schiff Da sagten beide Konige Dort druben ist ein besonders glanzendes Schiff Das mag der Ormurin langi sein Darauf erwiderte Jarl Erich und sprach Nein das ist der Ormurin langi nicht Und es war wie er sagte denn es war das Schiff Eindridis von Gjemse Kurz darauf sahen sie ein Schiff heransegeln das war noch viel grosser als das erste Da sagte Konig Svend Jetzt angstigt sich Olav Tryggvason Er wagt nicht mit dem Drachenhaupte auf seinem Schiff zu segeln Da versetzte Jarl Erich Das ist auch nicht das Konigsschiff Ich kenne dieses Schiff und das Segel Denn das Segel ist bunt gestreift Das gehort Erling Skjalgsson Lasst es nur segeln Denn besser ist fur uns eine Lucke und ein Loch in Konig Olavs Flotte als dieses wohlausgerustete Schiff da ist Eine Weile darauf sahen sie und erkannten die Schiffe Jarl Sigvaldis die auf sie zu nach dem Holm steuerten Weiter sahen sie drei Schiffe heransegeln und eins war besonders gross Da rief Konig Svend seine Mannen sollten auf die Schiffe gehen denn dort meinte er kommt der Ormurin langi gefahren Da sagte Jarl Erich Sie haben viele andere grosse und prachtige Schiffe ausser dem Ormurin langi Gedulden wir uns noch Nun sprachen gar manche Manner Jarl Erich will sich nicht schlagen und seinen Vater nicht rachen Es wird eine grosse Schande fur uns werden und man wird es in allen Landern erzahlen wenn wir hier mit einer solchen Kriegsmacht liegen wahrend Konig Olav hier vor unser aller Augen auf das hohe Meer fahrt Als sie so eine Weile untereinander geredet hatten da sahen sie wie vier Schiffe heransegelten Eines von ihnen aber war ein gewaltiges Drachenschiff und ganz vergoldet Heimskringla olafs saga Tryggvasonar Kap 101 Ubs von Felix Niedner Ormurin langi war das grosste Schiff das bis dahin in Norwegen gebaut worden war aber nicht das grosste Drachenschiff schlechthin Ob das Schiff tatsachlich ganz vergoldet war darf bezweifelt werden Die Schilderung durfte der Spannungssteigerung in der Erzahlung geschuldet sein aber Vergoldungen sind bezeugt Der Dichter THorbjorn Hornklofi sagt in seinem Gedicht uber die Schlacht am Hafrsfjord Von Ost kamen Kiele Kampflustern mit gahnenden Hauptern und goldenem Bildwerk 3 und der Dichter Guthorm Sindri nennt sie in einem Gedicht Goldschmuck Gaule und nennt die Schiffe der danischen Gegner Drachen 4 Aber man konnte sie offenbar gut unterscheiden Jedenfalls waren sie zum Teil bemalt 5 Der Skalde Sigvat ein Augenzeuge der Schlacht bei Nesjar sagt in einem Gedicht dass Jarl Sveinn die Kopfe am schwarzen Steven habe abhauen lassen um sich von den Enterhaken des Konigsschiffes zu befreien 6 Auch die Schiffe Knuts des Grossen auf denen die Flottenfuhrer fuhren waren uber der Wasserlinie bemalt sein eigenes Schiff hatte dazu noch einen vergoldeten Drachenkopf 7 desgleichen war der Drachenkopf auf dem Schiff seines Mitstreiters Hakon Jarl vergoldet Nach allen Quellentypen den literarischen den archaologischen und dem Bildmaterial zu urteilen waren die Drachenkopfe auf den Schiffen relativ selten Nach der Landnamabok war es verboten mit dem Drachenkopf am Steven den Heimathafen anzusegeln Die Schutzgeister des Landes konnten aufgebracht oder vertrieben werden Der Drachenkopf hatte also einen aggressiven Gehalt Auf Feindfahrt sollte er die Schutzgeister des Feindes vertreiben Wer die Schutzgeister des angegriffenen Landes vertrieb und das Land unterwarf war der neue ortliche Herrscher Deshalb werden in den Quellen die Schiffe mit Drachenkopfen regelmassig den Fuhrungspersonlichkeiten der Unternehmungen zugeschrieben 8 Der Mast war ein besonderer Ort Dort teilte der Schiffsfuhrer der Mannschaft seine Beschlusse mit 9 Da die Segel aus gewebten Bahnen zusammengenaht waren konnte man sie mit verschiedenen Farben ausstatten was offenbar auch ein Unterscheidungsmerkmal war Das spricht gegen die Vorstellung alle Segel seien rot weiss gestreift gewesen Das Drachenschiff Hakon Jarls hatte ein blau rot und grun gestreiftes Segel 7 Das Segel von Hareks Schiff war weiss wie frisch gefallener Schnee und rot und blau gestreift 10 Schiffstypen und Merkmale Bearbeiten Alle Schiffstypen der Skandinavier hatten gemeinsam dass sie nie ausschliesslich fur das Segeln konzipiert waren Das bedeutete dass die fur den Lastentransport konzipierten Schiffe im Verhaltnis zu der Fracht eine grosse Mannschaft an Bord hatte 11 Die Benennung der Boote nach der Zahl der Ruderer hat ihren Ursprung in der Zeit als die Schiffe ausschliesslich gerudert wurden Die fruhesten Nachweise fur nordeuropaische Segelschiffe sind Abbildungen auf gotlandischen Bildsteinen aus dem 7 Jahrhundert 12 13 Die Klassifizierung bildete sich um das Jahr 1000 aus 14 Im 13 Jahrhundert entstand die Klassifizierung in skipslaest also nach der Tragfahigkeit 15 Boote Bearbeiten nbsp Uberreste eines Kriegsschiffs aus dem Schiffsfriedhof von Skuldelev bei Roskilde Danemark nbsp Modell eines Flussboots im Museet Ribes Vikinger DanemarkDie Boote wurden nach der Anzahl der Riemen benannt Die Riemenpaare wurden von je einem Mann gerudert Boote die von einem einzelnen Mann gerudert wurden hatten keine eigene Bezeichnung Sie hiessen einheitlich batr Allerdings kommt in altschwedischen Gesetzen die Bezeichnung thvaearather bater fur Zweiruderer vor An zwei Stellen wird ein zum Seehundfang verwendetes Boot mit zwei Riemenpaaren Feraerdr batr genannt 16 Als sexaeringr 17 wurde ein Boot mit drei Riemenpaaren bezeichnet Dieses Boot wurde zwar meistens gerudert konnte aber offenbar auch Segel benutzen wie aus einer Quelle hervorgeht 18 Wenn man das sexaert in der Inventarliste von Skard aus dem Jahre 1259 19 mit dem selabatur in der Inventarliste von 1327 20 gleichsetzt wurde auch ein solches Boot zum Seehundfang benutzt Ein Boot mit vier Riemenpaaren hiess attaeringr oder skip attaert Ein Boot mit funf Riemenpaaren hiess teinsaeringr oder skip teinaert Es wurden aber nicht immer alle funf benutzt Aber oft war auch die Bemannung grosser In der Grettis saga Kap 9 werden sechs Mann auf einem teinsaeringr erwahnt Der sechste Mann durfte das Steuer gefuhrt haben An anderer Stelle der Saga werden gar 12 Mann erwahnt In anderen Sagas werden 15 und 20 Mann in der Laxdœla saga Kap 68 sogar 25 Mann auf einem solchen Boot berichtet In der Sturlungenzeit wurden diese Boote auf Island auch bei Seekampfen eingesetzt 21 In einigen Sagas wird auch ein tolfaeringr mit 6 Riemenpaaren erwahnt Nach der nicht historischen Kroka Refs saga sollen auf einem solchen Boot 60 Mann von Danemark nach Norwegen gefahren seien 22 Jedes grossere Schiff fuhrte mindestens ein meist aber zwei Boote mit Eines wurde im Schlepp gezogen eines lag hinter dem Mast quer auf dem Deck oder uber der Ladung Wie das Schiff aus dem Wasser auf Deck gebracht oder herabgelassen wurde ist nicht bekannt Die zum Rudern weniger geeigneten Handelsschiffe wurden auch mittels eines Ruderbootes eine gewisse Strecke geschleppt Daneben gab es auch kleine Fahren zum Ubersetzen an Flussen und Meerengen Die kleinsten hiessen eikjur was flachbodiges Boot bedeutet Nach dem Landslov VII 45 sollten uber kleine Flusse uber die eine Landstrasse fuhrte ein Tau gespannt sein an dem ein Floss oder eine eikja befestigt war Hier war kein Fahrmann erforderlich Aber es gab auch Fahren farskip mit einem Fahrmann insbesondere bei Meerengen und grosseren Flussen auf denen Menschen Vieh und Fracht gegen Entgelt transportiert wurden In Island hiess das Fahrzeug ferja 23 Diese ferjur waren grosser als die eikjur 24 Kleine Schiffe Bearbeiten Schiffe die grosser als die tolfaeringr aber kleiner als die Langschiffe waren wurden nicht nach der Anzahl der Riemen oder der Ruderbanke sondern nach der Anzahl der Ruderer auf einer Schiffsseite bezeichnet Im Ubrigen waren die Bezeichnungen nicht immer eindeutig Das ist wohl darauf zuruckzufuhren dass die Riemenpaare nicht von einem Mann gehandhabt wurden und es auch keine besonderen Rudersitze gab sondern die Ruderer auf den Decksbalken sassen indem fur jeden Ruderer eine Decksdiele weggenommen wurde Im Ubrigen gab es zwei Grundtypen Der Schiffstyp karfi uberschneidet sich in den Quellen hin und wieder sowohl mit den grossten Booten als auch mit den kleinsten Langschiffen mit 13 Ruderern auf jeder Seite Einmal wird ein tolfaeringr karfi genannt ein anders Mal auch ein Funfzehnruderer Diese Schiffe fuhrten meist auch Segel Sie waren wohl leichter und von geringerer Tragfahigkeit als die Langschiffe gleicher Grosse Daneben gab es noch die skuta Das Wort entspricht dem Wort Schute Auch sie uberschneidet sich mit den Booten und den Langschiffen Mal wird ein Achtruderer attaeringr mal auch ein Funfzehnruderer fimtansessa als skuta bezeichnet 25 In der Regel werden aber skutur und langskip unterschieden 26 Die skutur werden nach den Rudersitzen einer Seite benannt Sie fuhrten meist Segel Gesegelt wurden auch die lettiskutur und die hleypiskutur die als Paketboote oder Spaherschiffe njosnarskutur eingesetzt wurden oder als Botenschiffe Sie waren leicht und schnell Sie waren deshalb haufig Begleitschiffe von Flotten In der Seeschlacht von Svold legte Jarl Eirik seine smaskutur im Halbkreis um die Flotte von Konig Olav Tryggvason um das Entkommen der Feinde durch Schwimmen zu verhindern 27 Sie dienten auch als Transportschiffe fur die Flotte Wie die karfar wurden sie auch uber Land gezogen Privatschiffe waren meist skutur mit 30 Mann Besatzung In der Regel waren sie nur fur den praktischen Gebrauch ausgestattet und schmucklos Diese kleinen Schiffe hatten den grossen Vorteil dass sie uber Land transportiert werden konnten Sie spielten daher im Burgerkrieg eine grosse Rolle wo einige Kampfe auf den norwegischen Binnengewassern ausgetragen wurden 28 Langschiff Bearbeiten Siehe auch Langschiff der WikingerLangschiffe langskip waren Kriegsschiffe herskip Sie wurden nach der Zahl der Rudersitze sessa oder der Raume rum einer Seite bezeichnet 29 Der kleinste Typ war der Dreizehnsitzer Der Zwanzigsitzer war anfangs das haufigste Leidangsschiff und damit am weitesten verbreitet 30 Das Schiff wurde auch Skeide genannt Ein Schiff mit 30 Rudersitzen auf einer Seite war ein thritugsessa eines mit 25 Sitzen halfthritugt skip ein wegen seiner Manovrierfahigkeit sehr beliebtes Schiff eins von 35 Sitzen halffertugt skip Dass der Dreissigsitzer 60 der Funfunddreissigsitzer 70 Riemen hatte ergibt sich aus den Angaben uber Ormurin skammi Dreissigsitzer und das grosse Drachenschiff des Konigs Harald Hardrade Funfunddreissigsitzer 31 Grossere Schiffe waren selten Hakon Jarl wird ein Vierzigsitzer dem anglo skandinavischen Konig Knut den Grossen ein Sechzigsitzer zugeschrieben was aber fur eine Legende gehalten wird 32 Herzog Skuli 1239 hatte einen Sechsunddreissigsitzer und Bischof Hakon Erlingsson einen Funfundvierzigsitzer Dagegen hatte der beruhmte Ormurin langi nur 34 Sitze Die Zahl der Sitze gibt aber keinen sicheren Hinweis auf die Grosse des Schiffes Die Mariussud des Konigs Sverre hatte 32 Sitze und war doch das grosste Schiff im Lande 33 Im Jahre 1206 sollen drei Langschiffe mit zwei Riemenreihen gebaut worden sein 34 Das Gokstad Schiff hatte 16 Oseberg Schiff und Ladby Schiff hatten 15 Ruderbanke Das Wrack 1 von Haithabu hatte 24 26 Ruderbanke Diese grossen Schiffe die Schlachtschiffe der damaligen Zeit hatten eine hohere Bordwand und ein hoheres Kastell so dass die gegnerischen Schiffe von oben bekampft werden konnten aber von diesen nicht leicht zu entern waren Dies hatte aber einen Nachteil Sie wurden schwerer lagen tiefer im Wasser und waren damit schwerfalliger im Manover In der Schlacht bei Fimreite gelang es der Mariusud nicht rechtzeitig ihren Bug vom Lande wo sie noch befestigt gewesen war weg gegen den Feind zu richten Die Kristsud war ein reines Kampfschiff das grosste und auch das letzte das in dieser Grossenordnung von 30 Sitzen und mehr gebaut wurde Es hat sich wohl gezeigt dass bei der Vergrosserung der Nachteil der zunehmenden Schwerfalligkeit den Nutzen eines Grosskampfschiffes bei dieser Grosse offenbar bereits uberschritten hatte 35 Im Vergleich von Kvitsoy 1209 zwischen dem Burgerkriegsparteien Bagler und Birkebeiner einigte man sich darauf dass bei einer Seeschlacht keine grosseren Schiffe eingesetzt werden durften als Funfzehnsitzer Skuli umging diese Regel indem er Schiffe mit 15 Rudersitzen baute die ebenso gross waren wie Zwanzigsitzer 36 Die Begriffe Dreki und Snekka auch als Snekkja oder Snekke bezeichnet unterscheiden die Langschiffe nach der Art ihres Stevenschmucks Dreki hatte einen Drachenkopf Snekka eine schneckenformige Spirale Bardi hiess moglicherweise ein Schiff mit verlangertem und verstarktem Steven Die Langschiffe waren in ihrer Seetuchtigkeit beschrankt Es handelte sich uberspitzt formuliert um Schonwetterschiffe 37 Durch zahlreiche Repliken wurde aber die Hochseetauglichkeit der Wikingerschiffe bewiesen so beispielsweise 1893 als man ein Rennen zwischen einem Nachbau des Gokstad Schiffes der Viking und einem Nachbau der Santa Maria mit der Columbus Amerika entdeckte zur Weltausstellung in Chicago quer uber den Atlantik veranstaltete Es wurde geschildert dass die Viking leicht wie eine Mowe uber die Wellenkamme glitt und mit einem Durchschnitt von 9 3 kn deutlich schneller war als das Columbus Schiff mit 6 3 kn Die Klinkerbauweise des Rumpfes begunstigte die Bildung von Luftblasen wahrend der Fahrt auf denen das Schiff wie auf einem Luftkissen dann schneller durch das Wasser gleiten konnte 38 Im Fjord von Roskilde hatten Wikinger selbst ein Langschiff von 30 Meter Lange und 3 80 Meter Breite mit Platz fur 70 Krieger versenkt damit feindliche Boote bei der Einfahrt in den Fjord im seichten Wasser daran hangen blieben Im Jahre 1962 etwa 900 Jahre nach der Versenkung machten sich Archaologen daran es wieder auszugraben und neu aufzubauen Bei starkem Wind und geblahtem Segel und einer Segelgrosse von 120 Quadratmeter konnte es bis zu 20 Knoten schnell werden 39 Handelsschiffe Bearbeiten Handelsschiffe kaupskip hatten eine etwas andere Bauweise da sie nicht auf Schnelligkeit sondern auf Tragfahigkeit hin ausgelegt waren Sie wurden allerdings nicht nur fur Handelsfahrten eingesetzt sondern auch im Kriege Sie waren breiter hochbordiger und wurden nicht nach Ruderern sondern nach der Tragfahigkeit eingeteilt Diese wurde in Laest ausgedruckt wobei ein laest etwa 2 Tonnen entsprach Sie waren weniger auf das Rudern hin ausgerichtet sondern eher auf das Segeln So hatten sie nur vorn und achtern Riemenlocher nicht aber mittschiffs Dort war freier Raum fur die Fracht Bei den meisten stand der Mast fest und war nicht umlegbar 40 Wie bei den Kriegsschiffen gab es auch hier verschiedene Typen und Grossenklassen Kleinere Schiffe waren karven und skuten Karven waren selten grosser als 13 15 rum nutzbare Spantenzwischenraume und wurden sowohl fur den Handel als auch im Krieg eingesetzt Die Halogalander erhielten 1315 die Erlaubnis ihre Leidangspflicht mit diesem Schiffstyp zu erfullen Die grosseren Typen waren Knorr Busse und Byrding 40 Die grosste bisher gefundene bereits vermessene aber noch nicht geborgene Knorr Haithabu 3 hatte eine Tragfahigkeit von etwa 30 und eine Wasserverdrangung von etwa 40 Tonnen bei einer Lange von 22 m 41 Die Busse Buza war ursprunglich ein Kriegsschiff Aber in der Nachwikingerzeit im 13 und 14 Jahrhundert bezeichnete dieser Begriff ausschliesslich Handelsschiffe Das ergibt sich aus den englischen Zolllisten fur norwegische Handelsschiffe ab 1300 42 Diese Schiffsbezeichnung breitete sich bald uber die ganze Nordsee aus Busse und Knorr hatten etwa gleiche Grosse mussen aber trotzdem unterschiedliche Typen gewesen sein denn die Worter werden nie synonym fur das gleiche Fahrzeug gebraucht Der Unterschied wird in einer anderen Bugform vermutet Am Ende des 13 Jahrhunderts hatte die Busse die Knorr als Uberseeschiff praktisch verdrangt 42 Die Byrding war ursprunglich eine fur die Kustenfahrt konzipierte Handelsschute Sie wurde auch als Proviantschiff fur die Flotte eingesetzt aber sie kommt auch auf den Routen nach England den Faroern und nach Island vor Das einzige was von diesem Typ bekannt ist ist dass er kurz breit und kleiner als Knorr und Busse war Die Besatzung betrug 12 20 Mann Berichte dass Byrdinge durch Verlangerung des Kiels und Umbau zu Langschiffen wurden legen nahe dass gleichwohl keine grossen Unterschiede zwischen diesen beiden Typen bestanden haben konnen 11 Im Gegensatz zu diesen Schiffen die immer sowohl mit Segeln als auch mit Riemen angetrieben wurden wurden die nachwikingerzeitliche Koggen Kuggi die ab dem 12 Jahrhundert Norwegen anliefen wie die friesischen Schiffe ausschliesslich gesegelt Um 1300 war die Kogge der in ganz Skandinavien vorherrschende Schiffstyp Schiffsnamen Bearbeiten Besonders reprasentative Schiffe erhielten auch einen Namen So hiess das erste grosse Kriegsschiff Olav Tryggvasons Kranich 43 Dann brachte er noch ein Schiff aus Helgeland mit das Wurm hiess Dann liess er ein noch grosseres Schiff bauen mit 34 Rudersitzen auf jeder Seite Das war der Lange Wurm Das Vorgangerschiff hiess seitdem Der kurze Wurm Das Schiff Olavs des Heiligen hiess Karlhofdi Mannshaupt weil es statt des Drachenkopfes einen geschnitzten Konigskopf trug Er hatte auch ein Schiff namens Visundur Wisent weil es am Steven ein Wisenthaupt trug Auch dieses soll vergoldet gewesen sein 44 Ein anderes Schiff ist unter dem Namen Tranann Kranich uberliefert Konig Hakon Hakonsson nannte sein Schiff Krosssudina Man nannte auch Schiffe nach dem der es geschenkt hatte So hiess die von Konig Sveinn geschenkte Knorr Sveinsnautr Oder es hiess nach dem dem man es geraubt hatte wie das Schiff Halfdanarnautr 45 Spater wurden Schiffsnamen vom gegenwartigen Besitzer abgeleitet Reimarssud 1370 und Alfsbuza 1392 In der christlichen Zeit kamen auch oft christliche Namen in Gebrauch Postolasud Krosssud olafssud Katrinarsud Sunnifasud usw Erst im 15 Jahrhundert enthalten die Schiffe Heiligennamen ohne Zusatz z B Petr sanctus Bekannte Langschiffe mit mindestens 30 SitzenName Zeit des Baus Bauherr Zahl der SitzeTranann Nidaros 995 Olav Tryggvason 30Ormurin skamma Salten vor 999 Grossbauer Raud 30Ormurin langi Nidaros 999 1000 Olav Tryggvason 34 Rogaland vor 1020 Erling Skjalgsson 30Visundur Nidaros 1026 Olav Haraldsson 30 Buzu skip Nidaros 1061 1062 Harald Hardrade 35Mariusud I Nidaros 1082 1083 Konig Sverre 32ognabrandur Nidaros 1199 Konig Sverre 30 Nidaros 1206 1207 Konig Inge 36 Nidaros 1206 1207 Hakon Jarl 32 Nidaros 1206 1207 Peter Stoyper 32olavssud unbekannt Birkebeiner 31Langfredag Nidaros 1232 1233 Skuli Jarl 36Kross sud Orust 1252 1253 Hakon Hakonsson 35 Mariusud II Bergen 1256 1257 Hakon Hakonsson 30Kristsud Bergen 1262 1263 Hakon Hakonsson 37Die Mannschaft Bearbeiten nbsp Fahrender Wikinger in der Hand halt er einen Sonnenkompass Briefmarke der Faroer Die Besatzung wurde in norron skipssogn 46 skipshofn 47 sveit 48 skipverjar 49 oder skiparar genannt Das lasst darauf schliessen dass es keinen Berufsstand eines seefahrenden Volks gab der einen terminus technicus hatte ausbilden konnen Uber die Besatzung gibt das Gulathingslov in 299 ff Auskunft Danach gab es einen Schiffsfuhrer styrimadur skipstjornamadr skipdrottinn skipherra beim Kriegsschiff nach Moglichkeit unverheiratet und ohne eigenen Hausstand Er wurde auf Kriegsschiffen in der Regel vom Konig ernannt und hatte unbeschrankte Befehlsgewalt 50 Ausserdem gab es einen Schiffskoch matsveinn matgerdarmadr und die vom Schiffsfuhrer ausgesuchte Rudermannschaft hasetar auf Kriegsschiffen auch homlumenn 51 Da es an Bord keine Feuerstatte gab trat der Schiffskoch nur beim Landgang in Funktion Nach dem bylov des Magnus Hakonsson sollte er taglich dreimal an Land gebracht werden Einmal um Wasser zu holen die beiden anderen Male um zu kochen 52 Die hasetar hatten abwechselnd die Segel und das Steuerruder zu bedienen das Schiff zu lenzen und Wache zu halten Fur den Ausguck fur das Fahrwasser sorgten die stafnbuar fur den Feind sjonarvordr Es gab auch weitere spezielle Wachaufgaben Fur die Scharen den bergvordr und den ravordr fur das Segel An Land gab es den bryggjuspord fur die Landungsbrucke und den strengvordr fur das Ankertau Uber die Nachtwache entschied das Los Es sind auch Falle uberliefert wo in gefahrlicher Lage die Mannschaft am Mast zusammengerufen wurde um uber das weitere Vorgehen abzustimmen 51 Bei Handelsschiffen war die Befehlsgewalt des Schiffsfuhrers nicht unbeschrankt Das hangt damit zusammen dass Handelsschiffe oft mehreren Personen als Teileigentumern gehorten Hinzu kamen die Eigentumer der Ladung und Passagiere So konnten die ubrigen Beteiligten Einspruch gegen das Auslaufen erheben wenn sie das Schiff fur nicht seetuchtig oder uberladen hielten Auch konnte der Kurs des Schiffes diskutiert werden 53 Nur fur die Islandfahrt waren mehrere Steuerleute an Bord erlaubt Die Mannschaftsstarke lag hier bei 12 bis 20 Mann 54 nbsp Osebergschiff im Vikingskipshuset Wikingerschiffmuseum in Oslo Das Lenzen wurde als Schwerarbeit gleichmassig uber die Mannschaft verteilt Wenn auf einem Zwanzigruderer mit 40 Ruderbanken funf Platze oder mehr unbesetzt waren konnte nicht ausgelaufen werden Die Untergrenze eines Kriegsschiffes war ein Schiff mit 13 Ruderbanken Die Langschiffe hatten vorne ein Schanzdeck auf dem die besten Kampfer standen Denn man kampfte zu Wasser Steven gegen Steven Wie viele Manner auf einem Schiff zu sein hatten wird nicht gesagt Fur ein leidangrskip das von der Bevolkerung im Zuge der allgemeinen Wehrpflicht zu stellen war war vorgeschrieben dass jede Ruderbank mit zwei Mann zu besetzen war 55 Das ergibt sich auch aus der Anordnung im Gulathingslov dass auf einem Schiff Nahrungsmittelknappheit festzustellen ist wenn nicht mehr Proviant als fur einen Monat von Mehl und Butter fur zwei Abteilungen tvennom sveitum vorhanden ist Der Bauer Harek erhielt von Konig Olav Tryggvason ein Boot auf dem 10 oder 12 Manner rudern konnten Der Konig gab Harek auch 30 Manner mit tuchtige und wohlbewaffnete Burschen 56 Auf einem Boot mit sechs Ruderbanken konnten also neben Harek 30 Manner mit Ausrustung transportiert werden Uber den Langen Wurm wird berichtet dass am Steven der konigliche Bannertrager und bei ihm zwei Mann auf dem vordersten Deck etwas mehr als zwolf Manner im Vorraum vor dem Hauptdeck 30 Manner gestanden hatten Hinzu kommt noch die Rudermannschaft Das waren 68 Mann fur eine Schicht Bei Ablosung ist mit 136 Mann zu rechnen Jarl Erling hatte ein Schiff mit 32 Ruderbanken und dementsprechenden Schiffsraum Auf diesem fuhr er auf Viking oder wenn er den Heerbann aufbot An Bord waren dann 240 Mann oder mehr 57 Normalerweise ruderte ein Mann einen Riemen Aber in besonderen Fallen konnten auch mehr Manner Pro Riemen eingesetzt werden In der Schlacht Konig Sverres gegen die Bagler 1199 bei Strindsjoen heisst es dass der Konig vier Mann an jedem Riemen einsetzen liess als er Bagler verfolgte 58 Die Manner schliefen im rum zwischen den Spanten unter Deck Durchschnittlich kann mit einer Besetzung von drei bis vier Mann in einem rum gerechnet werden 59 Vereinzelte Angaben uber acht Mann fur Ormurin langi werden bezweifelt 60 Das war sicher nur auf kurzen Expeditionen bei gutem Wetter moglich 59 Auf einem Schiff gab es auch ein Schiffsgericht mot das von den reidumenn auf See am Mast an Land an der Landungsbrucke zusammengerufen wurde 51 Die Ausrustung BearbeitenSchiffsausrustung BearbeitenDas Frostathingslov prazisiert die Taue Taue zum Hissen und Streichen der Ra zwei Brassen zwei Stutztaue Haupttaue zwei Schottaue Hebetaue und uber sechs Reffbander Besonderer Wert wird auf das Segel gelegt Es wurde aus mehreren Webebahnen zusammengenaht Zum Mast gehorte auch ein as 61 Die Taue wurden aus Seehundshaut gefertigt Ausserdem waren Schopfgefasse bei niedrigen Schiffen eine Schopfkelle austr bei hochbordigen ein Kubel austrbytta beizubringen Dazu gehorte auch eine Rinne daelea quer uber das Schiff in die das Lenzwasser gekippt wurde und durch die es dann aussenbords lief 62 Kleine Boote hatten ein kleines Loch im Rumpf mit einem Zapfen farnagli aus dem man das Wasser ablaufen lassen konnte wenn das Boot am Ufer hochgezogen war Der Konigsspiegel aus dem 13 Jahrhundert durfte ebenfalls die seit langem uberkommenen Regeln ordnungsgemasser Schiffsausrustung wiedergeben wenn er mahnt Nimm zwei bis dreihundert Ellen Vadmel Stoff mit dir an Bord die zur Ausbesserung des Segels dienen mogen wenn es notwendig wird viele Nadeln und genugend Faden oder Segelbander wenn es auch nebensachlich erscheint so etwas zu erwahnen so tritt doch oft der Bedarf dafur ein Viele Nagel musst du auch immer mit dir an Bord haben und zwar so grosse wie fur das Schiff passend sind das du gerade hast sowohl Spieker als auch Nietnagel Gute Lotleinen 63 Zimmermannsbeile Hohlmeissel und Bohrer und alle anderen Werkzeuge die zur Schiffsarbeit notig sind Konigsspiegel Kap 4 Ausgabe von Meissner 1944 S 39 Die Liste ist offensichtlich unvollstandig da zum Beispiel der Hammer nicht genannt wird Dazu gehorte offenbar auch ein Amboss Denn den warf in der Schlacht Jarl Hakons mit den Jomswikingern auf einem Schiff ein Mann gegen seinen Gegner Vorher hatte ein Kampfer auf ihm die Parierstange seines Schwertes repariert 64 Auf Kriegsschiffen wurden auch mehrere Enterhaken mitgefuhrt Deren Einsatz wird in der Seeschlacht bei Svolder erwahnt Der Mast Bearbeiten nbsp Takelage eines Langschiffs nbsp Bei kleineren Schiffen steckte der Mast im Kiel Foto Bickel Das Wikingerschiff besass einen Mast der aus einem Tannen oder Fohrenstamm bestand der geteert war wie sich aus dem poetischen Ausdruck kolsvartir vidir kohlschwarzer Mast ablesen lasst Bei einem bei Seegang in sich elastisch sich verwindenden Schiffskorper war die Befestigung des Mastes eine besondere Herausforderung Die Entwicklungsstufen zur ausgereiften Technik sind nicht uberliefert sondern nur die fertige Losung bei den Wikingerschiffen Aus verschiedenen Angaben wird entnommen dass der Mast eines 20 Ruderers 60 und der eines 30 Ruderers 80 Fuss hoch war 65 In der Regel stand er mittschiffs oder kurz vor der Mitte Er stand senkrecht oder etwas schrag nach hinten geneigt Letzteres gab ihm beim Wind von achtern hohere Stabilitat Bei manchen Schiffen fehlte daher der Backstag Der Mast ging bei kleineren Schiffen durch ein Loch in einem Querband und stand in einer Vertiefung des Kiels Bei grossen Schiffen stand der Fuss in einem dem Kiel aufgesetzten massiven Balken dem Kielschwein kerling beim Gogstad Schiff 40 cm dick und 60 cm breit und uber 4 Spanten greifend Bei ihnen war das Querband durch den der Mast hindurchging durch einen Balken verstarkt denn bei der Hohe des Mastes und der kurzen Strecke zwischen Kiel und Deck war die Belastung durch die Hebelwirkung gross Der Balken ist das schwerste Einzelstuck des gesamten Rumpfes 5 m lang 1 m breit und in der Mitte 42 cm dick aber nach den Enden abgeschragt aus bester Eiche Der Mast wurde dann mit einem massiven Holzkeil fixiert Der Mast liess sich herausnehmen Dazu hatte das Loch im Kielschwein nach vorn eine abgerundete Spur die ein Umlegen des Mastes ohne Anheben bis auf das erste Auflager ermoglichte Daher konnte der Mast sehr haufig und sehr schnell umgelegt werden Im Kampf wurde der Mast nicht umgelegt Oben auf dem Mast befand sich oft ein Mastkorb Auf dem Topp wehte eine Fahne In aufgerichteter Stellung wurde er durch Wanten und Stage aus Hanf oder Seehundsleder gehalten Es bestand aus dem Bugstag und den Haupttauen je eines oder mehrere auf der Back und Steuerbordseite Hinzu kamen beim Am Winde Segeln noch ein oder zwei Hilfstaue auf der Luvseite stodingar Die Masttaue bestanden meist aus Walrosshaut einer begehrten Importware aus Gronland Ottar gibt auch die Lange an die beim Tribut der Finnen festgesetzt war 60 elna ca 36 m Segel Bearbeiten nbsp Die Segel waren haufig mehrfarbig Das Segel war ein sogenanntes Rahsegel und hatte die Form eines Rechtecks Es gab unterschiedliche Fertigungen Material Bearbeiten Wichtigste Fasermaterialien zum Weben von Besegelungen der Wikingerzeit stellten Wolle Flachs und Hanf dar 66 Zu Caesars Zeiten hatten die Veneter nach seinen Angaben Segel aus Leder 67 Die Nestorchronik erwahnt im Zusammenhang mit einem Feldzug Olegs nach Konstantinopel im Jahre 907 und spateren Vertragen dass als wertvollstes Segeltuch pavoloken eingesetzt wurde Man weiss allerdings nicht worum es sich dabei handelte und vermutet feines Leinen 68 Olegs Schiff werden auch seidene Segel zugeschrieben Diese konnten aus Leinen bestanden haben auf die Seide aufgenaht war Seide war den Wikingern seit dem 10 Jahrhundert bekannt 69 Rein seidene Segel sind aber weltweit nur aus Romanen bekannt geworden z B in Gene Del Vecchio The Blockbuster Toy How to Invent the Next Big Thing Pelican Publishing 2003 Sie waren fur nordlichere Gegenden wohl auch nicht stabil genug gewesen Es handelte sich um prestigetrachtige Prunksegel Von den Segeln des Konigs Sigurdur jorsalafari heisst es dass sie aus pell gewesen seien was oft mit Samt ubersetzt wird Der Samt hat seinen Ursprung in Persien und wurde in Europa erst im 13 Jahrhundert verwendet Pell bedeutet also vermutlich verzierte feine Stoffe Sie waren auf stabile Tragerstoffe aufgenaht Im Skuldelev bestand das Segel aus Wolle einer besonders langhaarigen Schafsrasse die stark wasserabweisend und zu einem Walkstoff verarbeitet war der vadmal genannt wurde und Zahlungsmittel und Wertmassstab war Fur die Ausstattung der Flotte der Wikinger waren etwa 1 Million Quadratmeter Segelflache erforderlich Die Besegelung eines Handelsschiffes der Knorr Klasse aus Wolle wog etwa 200 kg und fur das Weben wurden etwa 10 Arbeitsjahre benotigt Die Besegelung eines Kriegsschiffes mit 65 bis 70 Mann Besatzung mussten uber 1 5 Tonnen Wolle eingesetzt werden das Weben erforderte die Leistung von 60 bis 70 Arbeitsjahren 66 nbsp Segelschiffe auf dem Teppich von Bayeux Konstruktion Bearbeiten Nach den bildlichen Darstellungen auf alten Siegeln bestanden die Segel oft aus zusammengenahten Stoffbahnen Die damaligen Webstuhle liessen die Fertigung langer Stoffbahnen aus Wolle zu Aber es werden auch aus kleineren Stoffstucken zusammengesetzte Segel gezeigt Auf der Leeseite abgebildete Netzstrukturen durften Seile gewesen sein die den Winddruck auf das Segel auffangen und so die Reissfestigkeit erhohen sollten Auf der Luvseite abgebildete Netzstrukturen werden als aufgenahte Verstarkungen durch weitere Stoff oder Lederstreifen interpretiert 70 Konigsschiffe hatten Leinensegel Auch die auf den Munzen von Haithabu abgebildeten Schiffe sollen im Wesentlichen Leinensegel gehabt haben 71 In den Saum des Segels wurde zur Verstarkung ein Tau genaht 72 Die Darstellung der Segel auf dem Teppich von Bayeux wird unterschiedlich gedeutet Einige meinen sie seien an der Unterseite zur Verringerung der Segelflache zu einer Spitze zusammengebunden worden Andere meinen die Dreiecksform sei einer etwas unbeholfenen perspektivischen Darstellung geschuldet 73 Auf den fruhen Abbildungen auf Munzen Siegeln Stickereien und Malereien werden Segel mit unterschiedlichen Strukturen dargestellt Neben senkrechten Streifen kommen auch Quadrate vor Aber es lasst sich daraus nicht entnehmen ob sie aus quadratischen Stoffstucken zusammengenaht sind oder ob es sich um aufgenahte Verstarkungsbander handelt Es gab auch sich kreuzende Diagonalstreifen med vendi wie sie auf gotlandischen Bildsteinen und alten Munzen zu sehen sind Es sieht so aus als ob es auch Segel gegeben habe bei denen die Stoffbahnen diagonal geflochten waren 74 Aber dadurch kamen zwei Lagen Stoff ubereinander zu liegen was wegen des hohen Materialverbrauchs eher unwahrscheinlich ist zumindest sehr selten angewendet wurde 75 Spater wurde in der Mitte des Segels senkrecht eine Leine Gording hinabgezogen Verschiedene Schiffstypen hatten auch unterschiedliche Segeltypen wie sich aus den unterschiedlichen Bezeichnungen entnehmen lasst Die Segel wurden oft mit einer Mischung aus Ocker Fett und Teer nachbehandelt was eine effektive Impragnierung darstellt Das Segel wurde vom Mast und der Rah gehalten und mit einem ass gespreizt vor allem wenn man am Winde segelte Von einem solchen ass wird uberliefert dass es so weit uber die Bordwand hinausragte dass es einen Mann auf einem vorbeisegelnden Schiff von Bord schlagen konnte Das bedeutet dass die Segel unten sehr breit waren Rah und wohl auch das ass lag wenn keine Segel gesetzt waren mittschiffs auf Standern Die Rah bestand aus einem runden Stuck Tannenholz das in der Mitte am dicksten war Das Fall mit dem die Rah gehisst wurde ging durch den Mastkorb hindurch Nach dem Hissen wurde das andere Ende dann oft als Backstag hinten beim Ruder befestigt Mit den Tauen an den unteren Ecken des Segels konnte das Segel verstellt werden Eine Stelle der Sigurdar saga jorsalafara belegt dass die Norweger es verstanden so hart am Winde zu segeln dass die Rah dem Kiel fast parallel war Die Segel waren oft farbig aber nicht nur rot weiss wie auf den Darstellungen der Neuzeit Aus der vorwikingischen Zeit schildert Flavius Vegetius Renatus im Vierten Buch Kap 37 seiner Epitoma rei militaris dass die Segel der Aufklarungsboote zur Tarnung blau gefarbt worden seien Als Knut der Grosse von England aufbrach um Olav den Heiligen aus Danemark zu vertreiben wird seine Flotte geschildert Knutur hinn riki hafdi buid her sinn ur landi Hafdi hann of lids og skip furdulega stor Hann sjalfur hafdi dreka thann er svo var mikill ad sextugur var ad rumatali Voru thar a hofud gullbuin Hakon jarl hafdi annan dreka Var sa fertugur ad rumatali Voru thar og gyllt hofud a en seglin baedi voru stofud oll med bla og raudu og graenu Oll voru skipin steind fyrir ofan sae Allur bunadur skipanna var hinn glaesilegsti Morg onnur skip hofdu their stor og buin vel Knut der Machtige hatte ein Heer zusammen um das Land verlassen zu konnen Er hatte eine ausserordentlich grosse Streitmacht und wunderbar grosse Schiffe Er selbst hatte ein Drachenschiff Das war so gross dass es 60 Ruderbanke zahlte und darauf waren vergoldete Drachenkopfe Jarl Hakon hatte auch ein Drachenschiff Dieses zahlte 40 Ruderbanke Auch dieses trug vergoldete Drachenkopfe Aber die Segel waren blau rot und grun gestreift Diese Schiffe waren uberall uber der Wasserlinie bemalt und ihre ganze Ausrustung war die prachtigste Noch manch andere Schiffe hatten sie gross und herrlich ausgerustet Heimskringla olafs saga helga Kap 147 Ubs von Felix Niedner Moglicherweise gab es auch einfarbige Segel denn der Skalde Sigvat der die Flotte gesehen hat schreibt in seinem Preisgedicht Og baru i byr bla segl vid ra Blausegel die blahen Brisen man hisste 76 Es werden sogar Purpursegel erwahnt und Drachenschiffe trugen manchmal auch gestickte Segel Wenn der im Osebergschiff gefundene Stoffrest Teil eines Segels ist dann war dessen Segel rot Nach Sturla wurde fur die Stickerei sogar Golddraht verwendet 72 Dabei durfte es sich aber nur um die Segel der Anfuhrer gehandelt haben die aus Leinen gewesen sind Denn die Wollsegel waren pigmenthaltig und daher grau bis braun Pigmentlose Wolle war selten und hochwertig aber Voraussetzung fur das Einfarben Fur die Veranderung der Segelflache gab es verschiedene Methoden Man konnte das Segel verkleinern indem man es mit Bandern zusammenband Diese Reffbander sind haufig auf Abbildungen zu erkennen Es gab auch die Methode zur Vergrosserung unten querliegende Stoffstreifen sogenannte Bonnets anzuknupfen Zum Hissen der Segel wurden Winden verwendet Es kamen sowohl Bratspill als auch Gangspill zum Einsatz Spater wurde offenbar ein Vorsegel an einem Bugspriet angebracht Jedenfalls wird ein solcher Bugspriet in einer Urkunde von 1308 erwahnt Der Anker Bearbeiten nbsp Anker eines Wikingerschiffes Ursprunglich diente bei Booten ein schwerer Stein mit einem Loch zum Durchziehen des Ankertaus als Anker Sehr fruh aber ubernahmen die Skandinavier den eisernen Anker der Romer wie an der Ubernahme des lateinischen Fremdwortes ancora in die Sprache zu erkennen ist altnordisch akkeri 77 irisch accaire altschwedisch akkaeri ankare angelsachsisch bereits bei Beowulf ancor Dieser Anker bestand aus einem Schaft mit zwei Ankerklauen und einem rechtwinklig zu diesen eingefugten holzernen Ankerstock Dieser war beim Gokstad Schiff aus Eiche und 2 75 m lang Das obere Ende des Ankers hatte ein Ohr das einen Ring hielt durch den das Ankertau oder eine Kette gezogen wurde Am unteren Ende befand sich ein festes Auge an dem ein Tau mit einer Boje festgemacht wurde der die Lage des Ankers an der Wasseroberflache markierte Dieses Tau diente auch dazu im Falle des Reissens des Ankertaus den Anker zu bergen Auch wurde damit der Anker vom Grunde gelost wenn man das Schiff nicht am Ankertau uber die Position des Ankers ziehen konnte Der Anker lag im Bug des Schiffes In spaterer Zeit diente auch ein Ankerspill zum Hochziehen des Ankers 78 Oft mussten mehrere Anker eingesetzt werden weil die Anker nicht besonders schwer waren 79 Wenn kein Platz zum Schwojen war wurde ein zweiter Anker in die entgegengesetzte Richtung ausgebracht Riemen Bearbeiten nbsp So sassen die Ruderer im Schiff Zeichnung BickelZum Rudern wurden die Schiffe mit Riemen ausgestattet Diese waren in der Regel gehobelt und geteert 80 Beim Gokstad Schiff wurden Riemen aus Kiefernholz gefunden die 5 30 bis 5 85 m lang waren in der Mitte des Schiffes kurzer an den Enden langer Wahrend des Ruderns lag der Riemen bei kleineren Booten an Keipen die an einer Verstarkung am obersten Gang dem Dollbord eingefugt waren oder an echten vertikalen Dollen mit Ruderschlaufe als Widerlager Die Ruderschlaufe die am Dollen befestigt war und durch die der Riemen gesteckt wurde bestand aus Walrosshaut oder Weidengerten Bei grosseren Schiffen wurden die Riemen durch Ruderlocher in einer der obersten Plankenreihen die besonders verstarkt war gesteckt Die Riemenlocher hatten einen Durchmesser von ungefahr 12 cm und einen Schlitz damit das breitere Ruderblatt hindurchgesteckt werden konnte Beim Rudern war ein Drittel des Riemens innenbords Beim Gokstadschiff waren die Ruderlocher mittschiffs 48 cm uber der Wasserlinie 81 Innerbords befanden sich Riemenklappen mit denen die Riemenlocher verschlossen werden konnten 82 Wo nicht die Decksbalken als Rudersitze verwendet wurden war fur jedes Ruderpaar eine Ruderbank vorhanden Auf den Langschiffen hatte jeder Ruderer wahrscheinlich eine eigene Ruderbank so dass in der Mitte ein Gang freiblieb Einen archaologischen Beleg gibt es dafur nicht 83 Normalerweise fuhrte ein Mann einen Riemen Da aber die Ruderbanke mehrfach besetzt waren konnten bei starkem Rudern auch zwei selten sogar 3 Mann einen Riemen fuhren Im Altnorwegischen wurden die Schiffe nach den Ruderbanken einer Seite benannt im Altschwedischen nach allen Sitzen so dass ein altnorwegischer 20 Ruderer im Altschwedischen ein 40 Ruderer war 84 Die Frachtschiffe der Sagazeit hatten nur vorn und achtern Ruderbanke Verpflegung Bearbeiten Nach 300 des Gulathingslov bestand die Ausrustung des Ruderers aus Mehl und Butter fur zwei Monate fur jede Riemenschlinge und einem Zelt und einem Riemen Dabei wird allerdings erwahnt dass diese die Bonden zu stellen hatten Aber wenn die Nahrungsmittel auf der Heimfahrt knapp wurden dann durfte man an Land gehen und gegen Entgelt zwei Rinder eines Bauern schlachten Daraus kann man schliessen dass auch Fleisch zum Vorrat gehorte Ausserdem gehorten getrocknete Heilbuttstreifen riklingr 85 und Stockfisch skreid sowie wohl auch Brot dazu Es gab Vorratsgemeinschaften die motunautar 86 Fur die Islandfahrt waren fur zwei Mann 3 Bierfasser mit Wasser vorgeschrieben Aber man nahm auch drykkr mit was ohne nahere Bezeichnung Bier zu sein pflegte moglicherweise aber war es Molke 87 Ausserdem waren Kochkessel budarketill an Bord Ubernachtung Bearbeiten Auf der Kustenfahrt wurde nachts nicht gesegelt sondern man suchte einen Liegeplatz an Land auf Nachts wurde wenn man vor Anker lag der Mast umgelegt und das Schiffsdeck uberzeltet 88 Archaologisch sind diese Zelte nicht nachgewiesen Die Zelte standen offenbar quer zum Schiffsdeck denn die Zeltoffnung war der Schiffswand zugekehrt 89 Es handelte sich dabei um zwei Zelte eines auf dem Vorder stafntjald und eines auf dem Hinterdeck lyptingartjald das auf dem Konigsschiff dem Konig zugewiesen war Die Zelte bestanden aus mehreren Einzelstucken die beim Zelten zusammengeknupft wurden Dabei uberlappten sie sich wie die Schiffsplanken An den Enden der Zelte standen zwei Giebelbretter die unten innerhalb der Reling aufstanden oben sich kreuzten und durch die eine lange horizontale Stange hindurchgesteckt wurde uber die die Zeltdecke geworfen wurde Diese Firststange ruhte auf Zeltstutzen Im Zelt konnte auch Licht angezundet werden Man hatte sogar Tische Es gab auch Zelte fur das Land Solche Landzelte wurden sowohl beim Gokstad Schiff als auch beim Oseberg Schiff gefunden 90 Sie hatten eine Grundflache von 5 30 4 15 m Die Innenhohe betrug 3 50 m und beim anderen 2 70 m 90 An den Zeltenden waren jeweils zwei kostbar geschnitzte Windbretter die sich oben kreuzten angebracht Die Schnitzereien mit ihren Drachenmotiven deuten auf magischen Abwehrzauber gegen Geister hin die nachts das Zelt heimsuchen konnten Das lasst jedenfalls die Ahnlichkeit mit den Drachenkopfen an den Schiffsenden vermuten deren magische Bedeutung uberliefert ist Denn man musste diese gemass der Landnama abnehmen wenn man zum Land fuhr um die Geister des Landes nicht gegen sich aufzubringen Man schlief in Doppelschlafsacken hudfat Die beiden die darin schliefen waren Schlafgenossen hudfatfelagar eine besonders enge Beziehung In den Schiffen von Gokstad und Oseberg sind zwar Betten gefunden worden sie durften aber nicht zur normalen Ausrustung gehort haben 91 Ein Bett war ein Prachtstuck an Schnitzkunst an den Bettpfosten Unter Deck war auf jeder Seite zwischen einem Spant auch eine Kiste die zwei Mannern zur Aufbewahrung ihrer Ausrustung diente Die Kleidung auf See bestand in der Regel aus zusammengenahten Hauten skinnklaedi die aber beim Rudern ausgezogen wurde 91 Die Schiffe hatten auch Beiboote ein kleines das hinter dem Mast verstaut war und ein grosseres in Schlepptau Unter dem kleineren konnte man auch schlafen Die Kampfausrustung bestand neben dem Schwert und dem Schild aus dem Bogen mit mindestens zwei Dutzend Pfeilen und einem Speer Es wurden aber in Wirklichkeit viel mehr mit gefuhrt Denn in den Schlachtschilderungen werden sehr lange Zeit Speere geworfen und von Konig Olav Tryggvason heisst es in der Seeschlacht von Svolder er habe wahrend des Kampfes immer mit beiden Handen Speere geworfen Dem zeitgenossischen Leser muss es als einleuchtend erschienen sein dass genugend Speere auf einem Schiff vorratig waren um einen langeren Kampf zu bestreiten 92 Schiffsschaden BearbeitenUber die Qualitat des Rumpfes sagt das Gulathingslov Nun sendet der Konig seine Leute in das Fylke das Schiffszeug und die Manner zu prufen und diese oder der Schiffsfuhrer bezeichnen das Schiff als nicht seeklar Aber die jeweils andere Seite bezeichnet es als seeklar Da soll man Manner aus einer anderen Schiffsgestellung berufen die sollen beschworen ob das Schiff seeklar ist oder nicht Aber wenn sie nicht schworen wollen da sollen jene ihr Schiff zu Wasser bringen und ihr Fahrzeug prufen Sie sollen es funf Nachte zur Dichtung liegen lassen und dann ausschopfen Wenn nun ein Mann das Schiff durch Schopfen trocken halten kann hinaus auf die Kustenfahrstrasse da ist das Schiff seeklar Das Rechtsbuch des Gulathings 310 Der Mast die Ra h die Riemen das Steuerruder die Taue und die Segel waren auf See besonders gefahrdet und wurden oft beschadigt und mussten unterwegs repariert werden Dazu hatte man die oben genannte Ausrustung an Bord Aber auch beim Einlaufen in den Hafen oder in engen Gewassern konnte es zu Zusammenstossen kommen Fur das Ansegeln gibt das Bylov bestimmte Schadenstarife 93 Wenn Sturm drohte wurden auf den niedrigeren Handelsschiffen Seitenspanten vigi aufgesetzt Sie waren lose aufgesetzt und den auf Kriegsschiffen als Brustwehr dienenden Borderhohungen viggyr dill ahnlich Durch heftiges Schlingern konnten sich die Planken lockern Dagegen wurde unter dem Kiel ein Tau als Quergurt thergyrdingar durchgezogen und auf Deck mit Staben festgeschnurt 94 Ausserdem wurden schadhafte Taue durch neue ersetzt Die Nautik BearbeitenKustenschifffahrt Bearbeiten Die Schifffahrt zur Wikingerzeit war im Wesentlichen Kustenschifffahrt auch im Fernverkehr Bei der Reise an der norwegischen Kuste wurde zwischen dem ausserhalb der Scharen befindlichen thjodleid hit ytra utleid oder hafleid und dem innerhalb der Scharen befindlichen Fahrwasser thjodleid hit innra oder innleid unterschieden Auf entfernteren Meeren Friesland Mittelmeer ubernahm man die einheimischen Kustenschifffahrtsrouten Man segelte in der Regel tagsuber und suchte gegen Abend eine geschutzte Bucht auf Seemarken Bearbeiten Schon immer waren fur die Kustenschifffahrt Landmarken und Seezeichen von Bedeutung Es handelte sich um charakteristische Landschaftsformationen Inseln Berge und Gewassermundungen Auch bronzezeitliche Grabhugel dienten als Landmarken 95 Ausserdem wurden viele Seezeichen kunstlich errichtet Warten Kreuze Turme besondere Baume 96 1432 reiste der venezianische Kaufmann Pietro Querini von den Lofoten nach Suden und berichtete daruber dass dabei die ganze Zeit nach Warten gesteuert worden sei 97 Segelanweisungen Bearbeiten Segelanweisungen spielten bei der Kustenschifffahrt eine relativ kleine Rolle Eine fruhe Kustenbeschreibung findet sich bei Ottar und Wulfstan in seinem Bericht an Konig Alfred den Grossen uber die Fahrt ins Weisse Meer Der Bericht ist allerdings sehr ungenau sowohl fur die Entfernungen die als Segeldauer angegeben werden ohne die Geschwindigkeit des Schiffes anzugeben als auch die Richtungen die nur sehr grob als Haupthimmelsrichtungen beschrieben werden Lotsenwesen Bearbeiten Da niemand den gesamten Fahrtbereich kennen konnte wurden bei Fahrten ausserhalb des naheren Heimatbereichs Lotsen norron leidsogumadr altschwedisch ledhsagari angeheuert die die Lage der tuckischen Felsen unter Wasser kannten Der Steuermann war fur die Bestellung des Lotsen verantwortlich 98 In Bergen gab es so viele Lotsen dass sie eine Innung bildeten Tiefenmessung Bearbeiten Merkwurdigerweise wird nirgends das Lot zur Messung der Wassertiefe erwahnt 99 Es gibt auch kein altnordisches Wort dafur Dies ist umso auffallender als die Angelsachsen das Lot und den Peilstock kannten und archaologische Funde dessen Existenz auch fur den skandinavischen Raum belegen 100 Erst Olaus Magnus 16 Jh setzt den Gebrauch des Lots in seiner Schrift Historia de gentibus septentrionalibus als selbstverstandlich voraus 101 Als Peilstock durfte der forkr gedient haben eine Stange zum Abstossen des Schiffes vom Lande oder von anderen Schiffen Anlandung Bearbeiten Das Naust auch Nausttuft ist ein charakteristischer Gebaudetyp Norwegens Im Naust wurden die Schiffe der Eisenzeit und der Wikingerzeit vor allem im Winter gelagert und gewartet Spuren dieser Bootshauser findet man zahlreich an den Kusten wo die Ufer flach genug sind um die verhaltnismassig leichten Schiffe an Land zu ziehen In jenen Zeiten war dies die ubliche Form der Anlandung In Norddeutschland entstehen bereits in der Vorwikingerzeit die ersten Hude Orte 102 Hochseeschifffahrt Bearbeiten Schifffahrtswege uber die Nordsee Bearbeiten Zum besseren Verstandnis der uberlieferten Segelanweisungen siehe auch Geodatische Sichtweite nbsp Orange Kurzeste Strecke von Norwegen zum Hafen Hornafjordur Island Rot Uberlieferte Segelanweisung von Hernar nach IslandGrun An Island vorbei nach GronlandBlass blau TreibeiszoneAuf den Nordseefahrten wurden verschiedene Routen benutzt Dies galt insbesondere fur die Fahrten nach Island und Gronland Die Segelanweisung der Landnamabok gibt an dass ein von Norwegen kommendes Schiff auf dem Wege nach Gronland 100 bis 120 km sudlich von Island bleiben solle In dieser Entfernung konnte der 2119 m hohe Orafajokul am kustennahen Sudrand des Vatnajokull noch gesehen werden In der Fassung der Hauksbok wird die Fahrt nach Gronland wie folgt beschrieben Af Hernum af Noregi skal sigla jafnan i vestr til Hvarfs a Graenlandi ok er tha siglt fyrir nordan Hjaltland sva at thvi at eins se that at allgod sesjovar syn en fyrir sunnan Fareyar sva at sjor er i midjum hlidum en sva fyrir sunnan Island at their hafa af fugl og hval Von Hernar von Norwegen soll man rechtwest nach Hvarf auf Gronland segeln und dabei wird so weit nordlich der Shetlands gesegelt dass diese nur dann gerade noch zu sehen sind wenn die Sicht sehr gut ist und so weit sudlich der Faroer dass die See bis zur Mitte der Berge reicht und so weit sudlich von Island dass man von dort Vogel und Wale bemerkt Islenzk fornrit I 1 S 33 Hernar wird mit der 170 km nordlich von Bergen in einem Seitenarm des Nordfjords gelegenen Insel Hennoy heute zur Gemeinde Bremanger identifiziert 103 Hvarf ist die Sudspitze Gronlands Kap Farvel Wenn man so weit nordlich der Shetlands bleiben wollte wie in der Segelanweisung angegeben musste man aber einen Kurs WSW einhalten Der Kurs verlief bei einer anzunehmenden Augenhohe des Steuermanns von vier Metern uber dem Meeresspiegel etwa 70 km nordlich der Shetlands und 70 km sudlich der Faroer an diesen vorbei Die Angaben uber Island lassen eine Entfernung von ungefahr 100 km vermuten 104 Merkwurdigerweise verschweigt die Hauksbok dass in dieser Entfernung Island in Sicht ist In Hohe der Faroer musste der Kurs nun nach NW hin geandert werden Die Insel Route nach Island ging ebenfalls uber die Shetlands und die Faroer Sie war zwar wesentlich langer als die direkte Route von Stad in Norwegen nach Hornafjordur in Sudisland aber auf dieser Route musste man 700 km ununterbrochen ohne Landsicht fahren Die Insel Route begann meist bei dem erwahnten Hernar Ostlich von Hernar liegen 800 m hohe Berge Das bedeutet dass auf der Strecke von Hernar nach Unst auf den Shetlands 80 km lang die heimatlichen Berge zu sehen waren Aus 70 km Entfernung kann Unst gesehen werden Die Halfte der Strecke also etwa 15 Stunden musste ohne Landsicht gesegelt werden Von Unst nach Suduroy auf den Faroern waren es 300 km von denen bei guter Sicht 140 km ohne Landsicht zu segeln waren und zwischen den Faroern und Island weniger als die Halfte der Strecke Dies gilt aber nur fur extrem gute Sichtverhaltnisse die nicht als Regel vorausgesetzt werden konnen Ausserdem besagte die Segelanweisung dass man die Inseln nicht ansteuerte sondern in grossem Abstand umfuhr nbsp Rot Startorte im Landnamabok und andere Hafenplatze des 8 bis 10 JahrhundertsDiese Route wird in Quellen selten erwahnt und ist auch nicht immer die gleiche Nach der Landnama fuhr Floki Vilgerdarson von Flokavardi bei Ryvarden wo Hordaland und Rogaland aneinandergrenzen auf seiner Fahrt nach Island zunachst nach den Shetlands Audr en djupaudga die Gescheite fuhr zunachst nach den Hebriden von da nach Caithness dann weiter nach den Orkneys und schliesslich uber die Faroer nach Island Aber das war keine durchgangige Islandfahrt Vielmehr war die Route verschiedenen Besuchen und Aufenthalten unterwegs geschuldet Uberhaupt sind die Islandfahrten in der Landnamabok uber die Inseln nie auf navigatorische Grunde zuruckzufuhren sondern entweder Besuchen dort oder die Personen entschliessen sich erst auf den Inseln nach Island zu fahren 105 Bei den 300 bis 400 Landnehmern der Landnamabok kann man von 250 Fahrten mit einiger Sicherheit sagen dass sie von Norwegen ausgingen Von 70 Fahrten werden Abfahrtsorte genannt Sie erstrecken sich von Vik Oslofjord im Suden bis zu den Lofoten im Norden 106 Dabei sind die Abfahrtsorte in Sogn Hordaland und Agder die haufigsten Eindeutig bestimmen lassen sich Flokavardi Dalsfjordr ein Fjord in Sunnfjord in Vestland fylke Mostr Mosteroy Strind Strinda ein Ortsteil von Trondheim Veradalr und Viggja in der Kommune Skaun Hernar wird noch nicht erwahnt Auch Yrjar heute Orland ein wichtiger Abfahrtshafen der Sagazeit wird in der Landnama nicht eindeutig als Ausgangsort einer Islandfahrt erwahnt Trotz der Fulle der in der Landnamabok geschilderten Islandfahrten lasst sich aus ihr die Frage nach der bevorzugten Islandroute nicht beantworten Auch aus den Sagas lasst sich nichts entnehmen Denn sie schildern Zwischenpunkte der Reise nur wenn sie eine Funktion im geschilderten Geschehen haben Sonst wird die Reise mit der Wendung von ihrer Fahrt ist nun nichts weiter zu erzahlen bevor sie nach XY kamen ubergangen Bei der umgekehrten Fahrt von Island nach Norwegen hatte es der Steuermann leichter Denn er brauchte Norwegen nicht zu suchen Das Risiko an der langgestreckten Kuste im Norden oder Suden vorbei zu segeln war gering Gleichwohl sind auch hier die Probleme beachtlich Die Namen der Zielhafen sind nicht immer zu identifizieren was auch auf die Uberlieferung zuruckzufuhren ist Selbst so ein bekannter Ort wie die Lofoten wird mal Lofot mal Lafun mal Ofoten mit Randkorrektur auf Lofoten genannt 107 Die Fahrtziele der Islander waren zum grossen Teil durch die jeweiligen Handelsaussichten bestimmt So schreibt Snorri THat var a einu sumri at hafskip kom af Islandi er attu islenzkir menn that var hladit af vararfeldum ok heldu their skipinu til Hardangrs thvi at their spurdu at thar var fjolmenni mest fyrir Eines Sommers geschah es dass ein seegangiges Schiff von Island kam das Islandern gehorte Das Schiff war beladen mit Manteln die verkauft werden sollten und die Islander steuerten ihr Schiff nach Hardanger weil sie erfahren hatten dass dort die meisten Leute anzutreffen seien Saga von Konig Harald Graumantel Kap 7 Zu einem weiteren Teil waren politische Grunde ausschlaggebend Man wollte den Konig aufsuchen und in die Hofgesellschaft eintreten Der konigliche Hof residierte meist in Trondheim Oder man wollte in Konfliktfallen den koniglichen Hof meiden und steuerte sudliche Ziele an Ein drittes Kriterium waren verwandtschaftliche Beziehungen Islander suchten haufig zunachst ihren in Norwegen verbliebenen Clan auf Die meisten Fahrten endeten aber bei Trondheim und nordlich davon 108 Den Seefahrern in der Wikingerzeit werden gerne besondere Fahigkeiten in der Navigation zugeschrieben Dies stimmt mit den Quellen nicht uberein Es sind sehr haufig Irrfahrten uberliefert die zeigen dass man sich glucklich schatzte wenn man tatsachlich am beabsichtigten Ziel angelangt war Dass dies trotzdem relativ haufig geschah hat weniger etwas mit der Navigationskunst zu tun als vielmehr damit dass man uber die Nordsee nur fuhr wenn anhaltend gutes Wetter zu erwarten war so dass man die Richtung halten konnte Im Nebel waren sie absolut hilflos Hinterher war eine Positionsbestimmung nicht moglich Als Konig Hakon Hakonsson 1263 mit einer grossen Flotte nach Schottland fuhr verloren sich die Schiffe unterwegs aus den Augen Einige Schiffe kamen nach den Shetlands andere zu den Orkneys Himmelsrichtungen Bearbeiten Die vier Ecken des Himmels waren Nordri Sudri Austri Vestri Der Gesichtskreis war durch die vier Hauptachsen hofudaett geteilt Dazwischen werden weitere vier Achsen gelegt so dass acht aettir entstehen Bei deren Benennung ging man von der Nord Sud Achse aus und benannte die Richtungen nach ihrem Verhaltnis zum Festland Nordosten war also landnordr Sudosten landsudr Nordwesten utnordr und Sudwesten utsudr Diese Bezeichnung wurde uberall auch in Island beibehalten Auch die Winde wurden danach benannt landnyrdingr landnordingr utsynningr und urnordingr Zugeschriebene Navigationshilfen Bearbeiten Es gab noch keinen Magnetkompass 109 und so musste man Standort und Richtung nach dem Stand von Sonne Mond und Sternen bestimmen astronomische Navigation Der Kompass wurde zwar bereits im 12 Jahrhundert von Alexander Neckam beschrieben 110 und war wohl auf dem Festland bekannt aber das Wort leidarstein wird erst Anfang des 14 Jahrhunderts Landnamabok in der Fassung der Hauksbok um 1307 geschrieben verwendet Dort wird zwar der Kompass in der Geschichte von Floki erwahnt aber gleichzeitig gesagt dass er zur Landnahmezeit nicht vorhanden war Ab wann er eingesetzt wurde lasst sich daraus nicht ermitteln Das Wort ist in Anlehnung an das Wort leidarstjarn Wegstern gebildet Auch der Ausdruck leidarstjarn fur den Polarstern tritt erst relativ spat auf Da der leidarstein zur Landnahmezeit um 870 sicher noch nicht vorhanden war kurz nach 1300 als bekannt vorausgesetzt wird muss er irgendwann dazwischen eingefuhrt worden sein Eine genauere Aussage lassen die schriftlichen Quellen nicht zu Die aussernordischen Berichte uber den Kompass ab 1187 lassen aber den Zeitpunkt in der Nahe von 1300 als wahrscheinlich erscheinen 111 Im Jahre 1948 wurde in Gronland eine halbkreisformige Holzscheibe Bruchstuck aus der Zeit um 1200 mit einem Durchmesser von sieben Zentimetern gefunden die an ihrem Aussenrand Kerben und in der Mitte den Teil eines Loches aufweist C V Solver hat dieses Holzfragment als Peilscheibe Sonnenkompass gedeutet 112 und eine Reihe von Publikationen sind ihm darin gefolgt In der Mitte habe sich ein Schattenstift befunden und aus dem Azimut der Sonne und dem Schatten des Stiftes habe man die Nordrichtung bestimmen konnen Dem wird entgegengehalten dass die Kerben am Rand unregelmassig geschnitzt sind obwohl man prazises Schnitzen langst beherrscht habe also der eine Quadrant acht der andere neun Kerben aufweist so dass auf dem Vollkreis mehr als die vorausgesetzten 32 Kerben zu finden gewesen waren Ausserdem sei die Scheibe fur diesen Zweck viel zu klein Daruber hinaus hatte man zusatzlich Amplitudentabellen und Kalender benotigt Man konne diesem Brettchen keine Funktion zuordnen und so seien der Phantasie keine Grenzen gesetzt 113 Die Argumente gegen die Deutung als Peilscheibe durften uberwiegen Des Weiteren wird hin und wieder von einem Sonnenschattenbrett solskuggafjol geschrieben ein Brett mit einer Nadel Die Lange des Schattens der Nadel habe einen Ruckschluss auf den Breitenkreis zugelassen Diese Information stammt aus Niels Christopher Winthers Buch Faeroernes Oldtidshistorie Faroische Alte Geschichte Winther gibt zwar keine Quelle an hat diese Information aber offenbar aus den handschriftlichen Aufzeichnungen des faroischen Pastors Johan Henrik Schroter 1771 1851 Dieser wiederum hat altere Manuskripte ausgewertet die aber nicht uberliefert sind Seine historische Zuverlassigkeit wird in Fachkreisen bezweifelt 114 1267 wird eine durchaus ungewohnliche Beschreibung daruber geliefert wie die nordliche Breite abgeschatzt wurde dann fuhren sie am Tage der Jakobsmesse eine grosse Tages Ruderstrecke nach Suden auf Kroksfjardarheidi zu dort fror es zu der Zeit nachts Die Sonne schien jedoch Tag und Nacht und sie war nicht hoher wenn sie im Suden stand als dass sie einem Manne der sich in einem Sechsruderer von der Bordwand an quer legte den Schatten von der Bordwand die der Sonne zugewandt war ins Gesicht warf Zitiert nach Schnall S 90 Daraus ergibt sich dass dieses Schiff keine bessere Moglichkeit an Bord hatte den Sonnenstand zu bestimmen Ein anderes Hilfsmittel den Sonnenstand bei trubem Wetter zu ermitteln soll der legendare solarsteinn Sonnenstein gewesen sein Von ihm ist in verschiedenen Quellen die Rede Am bekanntesten ist die dass Konig Olav der Heilige bei leichtem Schneetreiben und bedecktem Himmel die Sonnenstandsbestimmung seines Gastgebers Sigurdr mit Hilfe eines solchen solarsteinns uberpruft habe Es gibt viele Versuche dieser Geschichte ein reales Mineral zuzuordnen Aber selbst Cordierit den Thorkild Ramskou als solsteinn identifiziert haben will hat die in den Quellen beschriebenen Eigenschaften nicht Vielmehr bedarf es wie beim Twilight Compass eines klaren Zenits wahrend die tief stehende Sonne bedeckt sein kann Es gibt auch keine einzige Quelle die belegt dass ein solcher solsteinn an Bord mitgefuhrt worden sei In der Graenlendinga saga wird dagegen von Bjarni berichtet Aber sie steuerten nun doch aufs Meer hinaus als sie segelfertig waren und segelten drei Tage bis dass das Land unter der Kimm war Aber da legte sich der Fahrtwind und es kamen Nordwinde und Nebel auf Und sie wussten nicht wohin sie fuhren und das dauerte viele Halbtage Danach sahen sie die Sonne und konnten die Himmelsrichtungen feststellen Graenlendinga saga Kap 2 ubersetzt von Felix Niedner Bjarni stammte aus den reichsten Familien des Landes und hatte sicher einen solsteinn mitgefuhrt wenn es eine solche Navigationshilfe gegeben hatte Der solarsteinn taucht auch in einigen Inventarlisten von Klostern auf ohne dass es moglich ware irgendetwas uber dessen Beschaffenheit oder Funktion herauszubekommen Nun verzeichnen die Inventare den solsteinn nur ein knappes Jahrhundert und es ist nicht sicher dass sie den gleichen Stein meinen der in der Olavs saga erwahnt ist Schnall bietet eine steinmagische Deutung an insbesondere da die Saga uber Olav den Heiligen stark von heilsgeschichtlichen Anliegen gepragt ist 115 Er meint es habe sich moglicherweise um einen Rubin gehandelt und halt die Saga Stelle fur eine gelehrte allegorische Darstellung des Verfassers nbsp Schiffsfahne von Soderala aus der WikingerzeitGesicherte Navigationshilfen Bearbeiten Zahlreiche archaologische Funde zeigen eine in den Quellen vedrviti genannte Schiffs oder Wetterfahne Sie wird in den Quellen mehrfach erwahnt Die altesten Exemplare sind trapezformig mit zwei rechten Winkeln Die lange Seite war oben die kurze unten Spater etwa ab 1000 wurde die Aussenseite rund gestaltet Es sind einige Exemplare in Bronze grosstenteils prachtig verziert und vergoldet erhalten Uber die Funktion sind die Auffassungen geteilt Einige deuten sie als Schiffswimpel andere als Stander 116 Dass sie am Mast befestigt wurden ergibt sich aus einigen Schriftquellen In der Saga Olavs des Heiligen heisst es Er liess Segel und Mast niederholen den vedrviti abnehmen und das ganze Schiff oberhalb der Wasserlinie mit grauem Stoff verkleiden 117 Da diese Stelle beschreibt wie Harek sein Kriegsschiff als Kauffahrteischiff tarnt lasst dies den Schluss zu dass solche vedrviti dort nicht ublich waren Aber aus den verschiedenen Belegstellen lasst sich auch entnehmen dass die Vedrviti nicht auf allen Schiffen an der gleichen Stelle angebracht wurden Die einen hatten sie wohl oben auf dem Mast die anderen am Steven 118 Im Sommer konnte man nur die Sonne beobachten da die Nachte jedenfalls im hoheren Norden zu hell waren Bedeckte sich der Himmel konnte man uber einige Zeit den Winkel zum Seegang als Richtschnur verwenden Blieb der Himmel bedeckt so musste man aufs Geratewohl segeln 119 Diese Situation nicht zu wissen wo man auf See war hiess havilla richtungsloses Umhertreiben auf See Man segelte so lange als moglich in Sichtweite vom Land Sichtnavigation und terrestrische Navigation Die Entfernungen wurden sehr allgemein angegeben z B dass die Berge bis zur Mitte unter dem Horizont lagen Das Entfernungsmass war sonst vika sjafar Seemeile 120 Rimbegla eine gelehrte altislandische komputistische Abhandlung aus dem 12 Jahrhundert sagt dass die tylft 12 vikur sjavar einen Breitengrad ausmache Eine vikur sjavar ist eine Seemeile von acht bis zehn Kilometern so dass eine tylft etwa 100 bis 120 km entspricht In anderen Quellen wird die Umsegelung Islands mit 12 tyftir angegeben was 210 geographische Meilen entspricht und der Wirklichkeit sehr nahekommt Die Zeiteinheit auf See war das daegr das dann auch als Segelentfernung verwendet wurde Was ein daegr ist ist umstritten Mehrheitlich wird aber eine Zeitspanne von 12 Stunden angenommen 121 Die Rimbegla lehrt dass zwei Breitengrade ein daegr sigling ausmachen Hieraus ergibt sich eine dort zugrunde gelegte Durchschnittsgeschwindigkeit von zweieinhalb geographischen Meilen pro Stunde was etwa 10 kn entsprache Dabei ist allerdings zu berucksichtigen dass auf diesen Strecken keine Langschiffe sondern Frachtschiffe eingesetzt wurden die nicht auf hohe Geschwindigkeit gebaut waren Da in den Quellen fur grossere Entfernungen uber See die Strecken haufig in daegr angegeben werden lasst sich daraus die Durchschnittsgeschwindigkeit der damaligen Frachtschiffe berechnen Die Berechnungen bestatigen diese Geschwindigkeit bei optimalen Verhaltnissen in etwa Die Berechnung der Entfernung war auf hoher See eine reine Schatzung Vor der Erfindung des Logs konnte die gefahrene Strecke nur ungefahr bestimmt werden Mit der Zeit war es nicht besser bestellt Der Tag wurde in eyktir eingeteilt was dem vierten Teil des Tages entsprach angesichts der stark variierenden Tageslangen ein sehr variables Mass Aus Kurs und Distanz musste der Steuermann nun seinen Ort auf See abschatzen Man versuchte auch die Hohe der Sonne zu bestimmen Eine Nachricht uber eine 1267 durchgefuhrte Reise in die Baffinbucht enthalt folgende Hohenbestimmung fur die Sonne Die Sonne war wenn sie im Suden stand nicht hoher als dass der Schatten des der Sonne zugewandten Schiffsbords einen querschiffs auf dem Deck liegenden Mann ins Gesicht traf 122 Diese Art der Hohenbestimmung der Sonne scheint ublich gewesen zu sein da die oberste Planke des Schiffes solbord Sonnenbord genannt wurde Eine wichtige Hilfe waren die Segelanweisungen Die Segelbeschreibungen bei Adam von Bremen in seinen Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum IV 1 mussen ausser Betracht bleiben da es sich um nachwikingerzeitliche Zusatze handelt 123 Dagegen ist seine grobe Reisebeschreibung uber die Fahrt von Friesen an den Orkneys vorbei nach Island in IV 40 seines Werkes bis dorthin durchaus glaubwurdig zeitgenossisch Die damaligen Segelanweisungen waren nur in geringem Mass auf eine astronomische Navigation bezogen namlich in den Angaben der Himmelsrichtung Vielmehr sind terrestrische Anknupfungspunkte vorherrschend Inselsilhouetten Orte auf dem Meer mit bestimmten Tiervorkommen Vogel die vom Lande kommen usw Es werden keine Langenmasse angegeben sondern Zeitmasse da die zuruckgelegten Strecken nicht gemessen werden konnten 124 Eine der interessantesten Segelanweisungen sind in der Landnamabok enthalten und soll hier als Beispiel wiedergegeben werden Svo segja vitrir menn ad ur Noregi fra Stadi se sjo daegra sigling i vestur til Horns a Islandi austanverdu en fra Snaefellsnesi thar er skemmst er er fjogurra daegra haf i vestur til Graenlands En svo er sagt ef siglt er ur Bjorgyn rett i vestur til Hvarfsins a Graenlandi ad tha mun siglt vera tylft fyrir sunnan Island Fra Reykjanesi a sunnanverdu Islandi er fimm daegra haf til Jolduhlaups a Irlandi i sudur en fra Langanesi a nordanverdu Islandi er fjogurra daegra haf nordur til Svalbarda i hafsbotn So sagen kluge Manner dass es von Kap Stad in Norwegen nach Kap Horn in Ostisland sieben daegr sigling westwarts sei und von Snaefellsnes nach Gronland dort wo die Entfernung am kurzesten ist vier daegr Hochsee nach Westen Und so wird berichtet dass man will man von Bergen recht west nach Hvarf auf Gronland segeln eine tylft sudlich an Island vorbei segeln muss Von Reykjanes in Sudisland nach Jolduhlaup in Irland ist es funf daegr Hochsee nach Suden aber von Langanes in Nordisland nach Svalbard in der grossen Meeresbucht ist es vier daegr Hochsee nach Norden Landnamabok Sturlubok Die Lage von Jolduhlaup ist nicht identifiziert aber mit Svalbard ist Spitzbergen gemeint Die grosse Meeresbucht konnte die Bucht an der Westkuste der Insel Spitzbergen sein Die Segelanweisungen gehen von optimalen Sicht und Windverhaltnissen aus Andere Faktoren Bearbeiten Die Schifffahrt war in hohem Grade abhangig von der Windrichtung Als gunstiger Fahrtwind konnte nur der von hinten einfallende Wind betrachtet werden der byrr genannt wurde Am Winde zu kreuzen war nicht moglich da der dazu erforderliche Kiel fehlte Es gab nicht einmal ein Wort dafur Bei ungunstiger Windrichtung musste man halsen wodurch das Schiff einen Kreis nach ruckwarts fahrt und an Weg verliert Am Winde zu segeln nannte man beita das von bita beissen abgeleitet ist Die Norweger verstanden schon recht fruh am Winde zu segeln wahrend Ottar nur vor dem Winde segeln konnte und bei Kursanderung auf die Anderung der Windrichtung warten musste Nachbauten von Skuldelev3 haben allerdings Segeleigenschaften die ein Segeln bis zu 60 am Wind ermoglichen Nicht alle Schiffe konnten also am Winde segeln Die Alten warteten lieber tage ja wochenlang auf gunstigen Wind und klaren Himmel als dass sie ins Ungewisse hinaussegelten Im Konigsspiegel wird daher geraten nicht nach dem Anfang Oktober 125 und nicht vor April 126 auf grosse Seefahrten zu gehen Fur Island galt das Verbot fur Handelsschiffe nach dem 8 September Jonsmessa abzusegeln 127 Manchmal musste das Segel vollstandig geborgen und der Mast umgelegt werden Das wurde auch bei Windstille praktiziert wo das Schiff dem Steuer nicht gehorcht oder bei Gegenwind Man liess dann das Schiff treiben leggja i rett Dabei entstand die Gefahr dass das Schiff den Wellen die Breitseite zuwandte Dem musste entweder durch Rudern oder durch erneutes Setzen des Segels begegnet werden damit man dem Wind dann wenigstens das Heck zuwendete Treibanker oder gleichwertige Vorrichtungen ein Schiff rechtwinklig zu den Wellen zu halten gab es nicht Auch die Stromung spielte eine nicht unbedeutende Rolle Sie versetzte das Schiff abhangig von der Geschwindigkeit in Stromungsrichtung Meeresstromungen werden mehrfach in den Quellen erwahnt So heisst es in der Saga von Olav dem Heiligen Zwei Sommer spater fuhr Eyvindr urarhorn von Westen von Irland los und wollte nach Norwegen Aber weil der Wind zu sturmisch war und die Stromung unbefahrbar wandte sich Eyvindr nach Osmondwall Insel Hoy und lag dort einige Zeit des Wetters wegen fest Und in der Saga von Olav Tryggvason heisst es Darauf segelte olafr von Westen zu den Inseln und legte sich in einen Hafen weil der Pentlandsfirth nicht besegelbar war Dass Land hinterm Horizont in der Nahe war erkannte man an den Vogeln So gab es eine Segelanweisung fur die Fahrt von Norwegen nach Gronland dass man so weit sudlich von Island segeln solle dass man Vogel vom Land sehe hafa fugl of landi 128 Auch hatte man zu diesem Zwecke selbst Vogel an Bord Floki liess auf der Fahrt von den Shetlands nach Island Raben aufsteigen um festzustellen in welcher Richtung das Land liege 129 Diese Methode ist sehr alt und wird schon von Plinius dem Alteren erwahnt 130 Es gab auch an Land naturliche Kennzeichen aber auch kunstliche Wahrzeichen viti Auf den Orkneys wurden bei Annaherung eines Schiffes Feuer entzundet sla eldi i vita Aber auch Baken und Baume die auf Untiefen gestellt wurden waren in Gebrauch Auch diese Methode war schon fruh in Gebrauch Im Eddalied Helgakvida Hjorvardssonar heisst es Dagr er nu Hrimgerdr en thik dvalda hefr Atli til aldrlaga hafnarmark thykkir hlœgligt vera thars thu i steins liki stendr 131 Der Tag scheint Hrimgerd dich saumte hier Atli zum Untergange Ein lacherlich Wahrzeichen wirst du dem Hafen Wie du da stehst ein Steinbild Wichtig war auch die Kenntnis der Meeresstromungen und gezeiten flodar da man nicht gegen die Stromung segelte All die beschriebenen Hilfsmittel und Beobachtungen genugten zu einer sicheren Navigation naturlich nicht En er their skildust olafur konungur og THorarinn tha maelti THorarinn Nu ber svo til konungur sem eigi er orvaent og oft kann verda ad ver komum eigi fram Graenlandsferdinni ber oss ad Islandi eda odrum londum hvernug skal eg skiljast vid konung thenna thess ad ydur megi lika Aber als sie sich verabschiedeten Konig olav und THorarinn da fragte THorarinn Nun kommt es so Herr Konig wie es nicht unwahrscheinlich ist und oft geschehen kann dass wir die Gronlandfahrt nicht ausfuhren konnen dass es uns nach Island oder anderen Landern verschlagt auf welche Weise soll ich dann mit diesem Konig verfahren dass es euch gut dunkt olavs saga helga Kap 85 An anderer Stelle wird die Zielsicherheit eines Schiffsfuhrers besonders hervorgehoben Von THorarinn rammi heisst es Hann hafdi lengi verid i forum og svo farsaell ad hann kaus ser jafnan hofn thar er hann vildi Er war lange zur See gefahren und er war so fahrtglucklich dass er immer den Hafen traf den er wollte Kormaks saga Kap 15 Daraus lasst sich allerdings nicht der Schluss ziehen jede Fahrt zwischen Island und Norwegen ware ein unkalkulierbares Risiko gewesen Die mit Abstand meisten Fahrten verliefen ohne nennenswerte Zwischenfalle Auf Sturm reagierte man zunachst mir Verkleinern des Segels Dies geschah durch Heben des unteren Teils des Segels mit Tauen vom Schiffsdeck aus Dazu waren im Segel an den verstarkten Randern Locher angebracht durch die ein Tau aufwarts abwechselnd von vorn nach hinten und von hinten nach vorn durchgezogen und dann zum Deck hin umgelenkt wurde Wenn man am Tau zog wurde das Segel von unten hinauf in Falten gelegt Wenn der Wind aber dafur zu stark war indem der Druck des Windes auf das Masttop zu stark wurde wurde stattdessen die Rahe abgesenkt und das Segel unten gerefft Durch Verknupfung der Reffbander von denen ein Leidangsschiff mindestens sechs haben sollte 132 konnte das Segel auf ein Minimum von einem Reff reduziert werden Wenn man auch mit einem einzigen Reff nicht mehr segeln konnte wurde das Segel geborgen Da ein schwankender Mast den Mastschuh stark belastet und den Kiel beschadigen kann wurde der Mast umgelegt 133 Wenn man das nicht mehr konnte dann kappte man ihn Man verringerte den Tiefgang indem man Ladung uber Bord warf 134 Rekonstruktion auf Gotland BearbeitenDie Segelschiffe der Bildsteine waren trotz ihres bedeutenden Aussehens nicht gross Dargestellte Besatzung und Lange des Bootes standen im Zusammenhang Der Vergleich mit den Kirchbooten Dalarnas zeigt dass die Zahl der Besatzungsmitglieder die Lange des Schiffs in Metern zwischen den Steven ergibt Dies bedeutet die abgebildeten Schiffe hatten Langen zwischen sieben und 12 m Der Bedarf an Grossschiffen war auf der Ostsee kleiner als auf der Nordsee Die Schiffe von Oseberg und Gokstad gingen auf Atlantikfahrt und besassen eine dafur angemessene Grosse Dies gilt auch fur einige der danischen Schiffe aus Skuldelev Auf der Ostsee gab es andere Anforderungen und die Boote wurden entsprechend gebaut Die Reisen fuhrten uber Flusse Seen und enge Gewasser wo auch das Verbringen der Boote uber Land dazu gehorte Hierfur kamen relativ kleine Schiffe in Frage die gerade gross genug sein mussten um die Ostsee uberqueren zu konnen Um dem Handel der Gotlander zu dienen sollten sie folgende Eigenschaften besitzen Leicht zu schleppen bzw zu ziehen schnell zu segeln und zu rudern sowie ausreichend belastbar und gross genug fur eine Mannschaft zum Schutz der geladenen Ware Segel und Rigg der Bildsteine sowie die Reste eines vermutlich ins 11 Jahrhundert zu datierenden Bootes das im Bulverket von Tingstade gefunden wurde waren Ausgangspunkt fur die Rekonstruktion eines gotlandischen Handelsschiffes Das Boot von Tingstade hat Ahnlichkeit mit Bootsfunden aus Danzig Ohra in Polen und Ralswiek auf Rugen Sekundar verwendete Planken eines ahnlichen Schiffes sind in der alteren Kulturschicht von Lund aufgefunden worden Die Rekonstruktion wurde 1979 in Visby gebaut Sie tragt den gutnischen Namen Krampmacken ist in Klinkerbauweise gebaut ist acht Meter lang besitzt neun Spanten und hat Platz fur zehn Ruderer Die Mehrzahl der Segelbilder weist konstante Proportionen zwischen Hohe und Breite der Segel auf Die Hohe entspricht der Halfte der Breite zugleich der Lange der Rah Mast und Rah besitzen das Mass der Schiffslange innerhalb der Steven Nach dreijahriger Erprobung mit Krampmacken kannte man die Hintergrunde dieser Masse Zum effektiven Rudern muss der Mast umgelegt und samt Rah und Segel innerhalb der Reling verstaut werden Da die den Steven nachstgelegenen Sitzbanke hoher sind als die ubrigen muss der Mast unterhalb dieser liegen konnen was den auf den Steinen gezeigten Proportionen entspricht Als erste Segel auf den um 600 n Chr geschlagenen Steinen auftauchen zeigen sie zwei Versionen Die eine ist horizontal schachbrettgemustert Dieser Segeltyp war aber offenbar nicht der allgemein oder langer ubliche Das Bild eines Segels auf dem wahrscheinlich aus dem 7 Jahrhundert stammenden Stein von Tollby in Fole wurde wegen der Detailscharfe auch bei der Darstellung des Schotennetzes und des Liek zum Ansatzpunkt fur die Rekonstruktion des Segels Der Stein von Tollby weist ein diagonal kariertes Geflecht auf das vermutlich nicht Farben darstellt sondern die Haltbarkeit fordernde aufgenahte Lederstreifen Im Norden sind bislang noch keine vorgeschichtlichen Segel aufgefunden worden Als Material des Segels kamen Wolle Hanf und Leinen in Betracht Das Material konnten in anderem Zusammenhang bestatigt werden Wolle insbesondere die Wolle einiger primitiver Schafarten ist wasserabweisend dass ein Wollgewebe sogar im nassen Zustand verhaltnismassig leicht bleibt Auf Gotland gibt es Reste eines alten Schafstammes der genau diese Eigenschaften erhalten hat Wammensteven Bearbeiten nbsp Zwergstein in der MitteDie eleganten Boote mit den hoch aufgebogenen aber fragilen Steven konnen nicht besonders seetuchtig gewesen sein Man verbesserte dies bei nicht so reprasentativen Schiffen indem man unter die Steven dreieckige Bretter die so genannten Wammen anbrachte Dies geschah zu jener Zeit als bei den Gotlandischen Bildsteinen die Zwergsteine aufkamen die durchweg Wammenschiffe zeigen Der Wammensteven hatte den Vorteil dass Schiffe dieser Bauart sehr kursstabil waren und man bei nur geringer Abdrift hoch am Wind zu segeln konnte So wurden nicht nur Kauffahrer sondern auch Kriegsschiffe mit derartigen Steven ausgerustet wie sie der aus dem 8 oder 9 Jahrhundert stammende Bildstein Broa II auf Gotland oder die Steine von Hunnige und Tullatorp zeigen Funde von Wikingerschiffen BearbeitenDanemark Ladbyschiff Beigabe um 925 in Schiffsgrab Schiffsfriedhof von Skuldelev 11 Jahrhundert Roskilde 6 nach 1025 Deutschland Haithabu 1 um 985 erbaut Haithabu 3 vermessen aber noch nicht geborgen ein um 1030 erbautes 22 m langes und 5 5 m breites Frachtschiff das noch grosser war als die Knorr Skuldelev 1 Bei Haithabu 2 und 4 135 handelt es sich um Prahme also Frachtkahne kontinentaleuropaischen Typs In einem Kammergrab bei Haithabu wurden ausserdem Reste eines Schiffes aus der Zeit um 900 gefunden das dem Fund Skuldelev 5 ahnlich ist 136 Estland Wikingerschiffsgrab von Salme Finnland Lapuri Wrack Norwegen Kvalsund Boot aus dem 7 Jahrhundert Gokstad Schiff 9 Jahrhundert Oseberg Schiff ca 820 erbaut Myklebust Schiff 9 Jahrhundert Tune Schiff um 890 erbaut Frachtschiff von Klastadt bei Larvik um 990 gesunken Reste im Schifffahrtsmuseum Tonsberg Gjellestad Schiff Russland 1997 wurde in der Dalnaja Bucht nahe Wyborg ein Wrackfund gemacht Schweden Wikingerschiff von AskekarrSiehe auch BearbeitenWikingerschiffbau Wikingerlangschiff Geschichte des Wikingerschiffbaus Drachenboot FarobootLiteratur BearbeitenA W Brogger Haakon Shetelig Vikingeskipene Deres forgjengere og etterfolgere Wikingerschiffe Deren Vorlaufer und Nachfolger Oslo 1950 Ole Crumlin Pedersen Viking age ships and shipbuilding in Hedeby Haithabu and Schleswig Ships and boats of the north 2 Roskilde Schleswig 1997 ISBN 87 85180 30 0 Hjalmar Falk Altnordisches Seewesen Sonderdruck aus Worter und Sachen Bd 4 Heidelberg 1912 Konig Sverre Sigurdssohn Ubs und gekurzt von Felix Niedner In Norwegische Konigsgeschichten Dusseldorf Koln 1965 Bd 2 Susanne Moller Wiering Segeltuch und Emballage Textilien im mittelalterlichen Warentransport auf Nord und Ostsee Internationale Archaologie 70 Rahden Westf 2002 Olaf Olsen Ole Crumlin Pedersen Five Viking ships from Roskilde Fjord Copenhagen 1985 ISBN 87 480 0181 3 Uwe Schnall Navigation der Wikinger Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 6 Hamburg 1975 Thorleif Sjovold Der Osebergfund und die anderen Wikingerschiffsfunde Oslo 1974 The Skuldelev ships 1 Ships and boats of the north 4 1 Roskilde 2002 ISBN 87 85180 46 7 Anne C Sorensen Ladby a Danish ship grave from the Viking Age Roskilde 2001 ISBN 87 85180 44 0 Rudolf Simek Die Schiffe der Wikinger Reclam Stuttgart 2014 ISBN 978 3 15 010999 1 Matthias Toplak Jorn Staeker Die Wikinger Entdecker und Eroberer Propylaen Verlag 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wikingerschiffe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Wikingerschiff Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Vita Anskarii Kap 7 Egils saga Kap 27 THorbjorn Hornklofi in Heimskringla Haralds saga harfagra Kap 18 Heimskringla Magnuss saga goda Kap 7 Heimskringla olafs saga helga Kap 123 Da kam ein Lastschiff gerade auf sie zugefahren Und leicht war das Schiff kenntlich Am Vorderteil war es auf beiden Seiten bemalt und mit weisser und roter Farbe bestrichen ausserdem trug es ein gestreiftes Segel Heimskringla olafs saga helga Kap 50 a b Heimskringla olafs saga helga Kap 147 Else Mundal Midgardsormen og andre heidne vesen i kristen kontext In Nordica Bergensia 14 1997 S 20 38 31 Landnamabok Kap 164 Heimskringla olafs saga helga Kap 158 a b Brogger S 287 Ole Crumlin Pedersen Morgen Schou Jorgensen Torsten Edgren Schiffe und Verkehr in Wikinger Warager Normannen Die Skandinavier und Europa 800 1200 Ausstellungskatalog 1992 ISBN 87 7303 559 9 Bjorn Landstrom Da skibene forte sejl Sesam Kopenhagen 1978 ISBN 87 7324 428 7 Brogger S 207 Brogger S 208 Falk S 90 Auch sexaerr batr skip sexaert Altdanisch siaexaering norwegisch seksaering oder seksring Falk S 90 Heute bezeichnet das Wort sexaeringr auf den Faroern ein von 12 Mann gerudertes Fahrzeug also mit 6 Riemen auf jeder Seite Falk S 90 Fn 1 Diplomatarium Islandicum Bd I S 597 Diplomatarium Islandicum Bd II S 635 Falk S 91 Falk S 91 Johan Fritzner Ordbog over Det gamle norske Sprog Oslo 1954 III S 711 Jonsbok landsleigubalkr 45 Zum vorigen Falk S 92 Falk S 95 Falk S 95 zitiert med margar skutur og eitt langskip Mit vielen skutur und einem Langschiff und weitere Beispiele Falk S 95 mit Fundstellen Brogger S 210 In Schweden scheint die Gesamtzahl der Rudersitze massgeblich gewesen zu sein Die altschwedische fiaethaertiugh saessa Vierzigsitzer entsprach der altnordischen tuttusessa Zwanzigsitzer Falk S 97 Brogger S 208 Falk S 97 mit Zitaten aus den Quellen Brogger S 213 Falk S 97 mit weiteren Beispielen Falk S 97 f Brogger S 273 Brogger S 209 Falk S 12 Rudolf Portner Die Wikinger Saga Dusseldorf Wien 1971 Toplak Staeker 2019 http www geo de GEOlino kreativ wiedergeburt eines wikingerschiffs 3003 html eid 78706 Wiedergeburt eines Wikingerschiffs GEOlino de a b Brogger S 285 Simek 2014 S 42 a b Brogger S 286 Heimskringla olafs saga Tryggvasonar Kap 72 Heimskringla olafs saga helga Kap 144 Falk S 32 en ad lyktum toku menn Magnuss konungs hann med skipsogn sina Magnuss saga berfaetts Die Geschichte von Magnus Barfuss Kap 9 var Eindridi drepinn og oll hans skipshofn wurde Eindridi getotet und seine ganze Schiffsmannschaft Flateyarbok I 448 THa gekk sjalfur Magnus konungur med sina sveit upp a skipid Magnuss saga goda Die Geschichte von Magnus dem Guten Kap 30 Voru tha skipverjar engir sjalfbjarga nema Skald Helgi Da war von der Mannschaft keiner der sich hatte retten konnen ausser Skald Helgi Skald Helga saga Kap 7 Gulathingslov 299 Frostathingslov VII 7 a b c Falk S 5 bylov IX 16 Schnall S 10 Schnall S 11 Frostathingslov VII 13 Landslov III 10 Bylov III 11 Heimskringla olafs saga Tryggvasonar Kap 75 Heimskringla olafs saga helga Kap 22 Konig Sverre Sigurdsson Kap 54 a b Brogger S 274 Falk S 97 f Frostathingslov VII 5 Ein sonst nicht bekanntes Wort das Meissner mit Stenge zum Ausbreiten des Segels ubersetzt Falk S 6 Wohl falsche Ubersetzung sokn sind Suchhaken um Gegenstande aus dem Wasser an Bord zu holen Heimskringla olafs saga Tryggvasonar Kap 41 Dies und die folgenden Ausfuhrungen sind Falk S 55 ff entnommen a b Lise Bender Jorgensen The introduction of sails to Scandinavia Raw materials labour and land In Ragnhild Berge Marek E Jasinski Kalle Sognnes Hrsg N TAG TEN Proceedings of the 10th Nordic TAG conference at Siklestad Norway 2009 Archaeopress Oxford 2012 S 173 181 De bello gallico III 13 6 Moller Wiering S 64 f Frances Pritchard Silk braids and textiles of the Viking Age from Dublin In Archaeological Textiles report from the 2nd NESAT symposium 1 4 V 1984 Kobenhavns Universitet Arkaologisk Institut 1988 Moller Wiering S 42 45 Moller Wiering S 109 a b Falk S 61 ff Moller Wiering S 47 Moller Wiering S 33 Moller Wiering S 101 Heimskringla olafs saga helga Kap 147 Ubs von Felix Niedner zuerst beim Skalden Hallfrodr im Jahre 1000 nachweisbar Falk S 80 Der Anker des Osebergschiffes wiegt nur 9 8 kg Der abgebildete Anker des Ladby Schiffes Danemark wiegt ca 20 kilo Auf der Kristudin einem Schiff des Konigs Hakon Hakonsson befanden sich acht Anker Falk S 70 Shetelig S 158 f Beim Oseberg Schiff das als Lustyacht angesehen wird fehlen diese Klappen Falk S 71 Shetelig S 160 Falk S 72 Frostathingslov II 37 Davon leitet sich der Matrose ab Falk S 8 Falk S 8 Egils saga Kap 27 Hallvard und Sigtrygg hatten ihr Schiff uberzeltet und sich zum Schlaf niedergelegt Nur so bekommt der Text THa hljop konungr or lyptingunni ok vard hann sva reidr at hann hljop ut um skarirnar Da lief der Konig aus seinem Zelt und er war so wutend dass er durch die Zelttur aussenbords lief einen Sinn spretta skorum die Bander mit denen das Zelt verschlossen ist losen Falk S 12 a b Shetelig S 163 a b Falk S 9 Heimskringla olafs saga Tryggvasonar Kap 109 Bylov des Konigs Magnus IX S 18 Orvar Odds saga Kap 9 Dass die Saga selbst unhistorisch ist ist fur die Glaubwurdigkeit dieses Details bedeutungslos Beowulf S 3156 3158 Es errichteten dann die Leute der Wettern einen Hugel auf dem Kap Der war hoch und breit den Wogenfahrenden weithin sichtbar Schnall S 58 Schnall S 59 Querini schreibt So segelten wir von da 15 Tage beinahe standig mit gutem Wind und immer steuerten wir nach Warten ganz oben auf den Inseln die das beste und tiefste Fahrwasser anzeigten Falk S 21 Einige Ubersetzer haben gemeint es dennoch gefunden zu haben Falk ubersetzt das Wort pendulas in der Historia Norwegiae mit Lot Aber zum einen heisst Lot pendulum und ein feminines Substantiv ist nicht nachweisbar zum anderen handelt es sich an der Stelle um ein Geschehen auf hoher See wo ein Lot nicht zum Einsatz kommt Schnall S 52 halt es fur ein Adjektiv das an dieser Stelle zu undas gehort und mit ungewissen Wogen des Meeres zu ubersetzen ist Rudolf Messner meint in dem Wort sokn im Konigsspiegel das Senkblei erwahnt zu finden Aber alle Belegstellen fur sokn bezeichnen damit einen Suchhaken mit dem Gegenstande aus dem Wasser an Bord geholt werden konnen Das Lexicon Poeticum von Finnur Jonsson meint das Wort blyvarda im Gedicht Lilja von Eysteinn Asgrimsson 14 Jh bedeute Bleilot Aber dieses Wort kommt sonst nirgends vor Hapax legomenon steht in einem Binnenreim und durfte eine Neubildung aus Grunden der Formgesetze sein und das Hauptgewicht an dieser Stelle die den blitzartigen Sturz der aufsassigen Engel wie Blei in die Tiefe schildert liegt auf dem Bleigewicht und nicht auf Tiefenmessung Schnall S 49 Liber II cap 12 und Liber XII cap 19 D Ellmers Die Hude Orte In Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Das Elbe Weser Dreieck II Forschungsprobleme Exkursionen Stade Bremervorde Zeven Buxtehude S 143 f Schnall S 135 Eva G R Taylor The Haven Finding Art S 77 f Schnall S 148 Schnall S 145 Schnall S 156 Schnall S 160 wo die Fahrtziele in den Sagas statistisch ausgewertet werden In der Landnamabok wird von Floki Vilgerdarson gesagt er habe Raben mitgenommen thvi at tha hodu hafsiglingearmenn engir leidarstein i dann tima i Nordrlondum weil zu jener Zeit die Seefahrer in den Nordlandern keinen leidarstein Wegstein besassen Landnamabok Kap 2 Erstmals in der Schrift De utensilibus von 1187 allerdings ist die Stelle nur korrupt uberliefert dann aber auch in seiner Schrift De naturis rerum Buch 2 Kap 98 Es gibt noch weitere Erwahnungen aus spaterer Zeit darunter die Beschreibung des Franzosen Guiot de Provins um 1206 wonach eine Eisennadel mit Hilfe eines Magnetsteins magnetisiert und der Lange nach durch einen Halm gesteckt wurde der dann auf dem Wasser schwamm In allen Quellen wird aber betont dass er nur dann verwendet wurde wenn auf Grund des Wetters die astronomische Navigation unmoglich war Das hangt wahrscheinlich damit zusammen dass der Kompass um das Jahr 1000 eine schwere Missweisung aufwies Der magnetische Nordpol lag zu der Zeit etwa bei Sewernaja Semlja so dass die Nadel z B in Trondheim nach N O zeigte Schnall S 82 Schnall S 83 Carl V Solver The Discovery of an Early Bearing Dial In Journal of the Institute of Navigation 6 1953 294 296 Im Einzelnen zu dem Fur und Wider siehe Schnall S 87 f Schnall S 91 In Dansk Biografisk Leksikon von 1941 wurde ihm sogar Verfalschung der faroischen Tradition bescheinigt Schnall S 105 111 Die verschiedenen Auffassungen werden bei Schnall S 171 und 173 genauer beschrieben Olavs saga helga Kap 158 Schnall S 173 en tha tok af byrina ok lagdi a norraenur ok thokur ok vissu their eigi hvert at their foru ok skipti that morgum daegrum Da liess der Fahrtwind nach und sie gerieten in Nordwind und Nebel Sie wussten nicht wo sie sich befanden und das wahrte mehrere Tage Graenlendinga saga Kap 2 Vika bedeutet eigentlich regelmassiger Wechsel spater die Woche Es handelt sich um die regelmassige Ablosung beim Rudern und in diesem Zusammenhang die Strecke nach der die Ruderer abgelost werden Alexander Johannesson Islandisches etymologisches Lexikon S 115 Die Strecke wird heute auf vier bis funf nautische Seemeilen angesetzt Schnall S 130 ff Gronlands historiske Mindesmaerker III S 238 ff Quellen des 9 und 11 Jahrhunderts zur Geschichte der Hamburgischen Kirche und der Reiches Darmstadt 1978 S 155 437 Schnall S 129 Kap 22 Kap 23 Jonsbok 4 Landnamabok Kap 2 Landnamabok Kap 5 Naturalis historia 6 24 Vers 30 Frostathingslov VII 4 Falk S 14 mit weiteren Nachweisen Das Bylov trifft dazu in Kap IX 9 nahere Bestimmungen Claus v Carnap Bornheim Sonke Hartz Hans Joachim Kuhn amp Oliver Nakoinz Wrack 4 von Haithabu In Nachrichtenblatt Arbeitskreis Unterwasserarchaologie 9 2002 S 95 98 Rudolf Simek Die Schiffe der Wikinger Stuttgart 2014 S 38 Normdaten Sachbegriff GND 4281180 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wikingerschiff amp oldid 237279599