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Das Lapuri Wrack finnisch Lapurin hylky ist das bisher einzige Wikingerschiff das in Sudfinnland gefunden wurde Es verweist auf einen fruhen Seeweg entlang der Nordkuste des Finnischen Meerbusens 1997 wurde nicht weit entfernt in der Dalnaja Bucht nahe Wyborg in Russland ein weiterer wikingerzeitlicher 800 1050 n Chr Wrackfund gemacht Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Ausgrabung 3 Datierung 4 Stromung Sedimentation Erosion 5 Die Steine 6 Literatur 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Lapuri Wrack wurde 1976 in sechs Metern Tiefe zwischen der Insel Lapuri und der Halbinsel Siikasaari von einem Taucher entdeckt Der Fundplatz war im Mittelalter gemass der Datierung von Keramikfunden ein Naturhafen Die gewonnenen Erfahrungen bei der Ausgrabung des Schiffsfriedhofs von Skuldelev helfen bei der Bestimmung und Datierung des in traditioneller skandinavischer Klinkerbauweise errichteten Schiffs Die Uberreste sind etwa 9 8 m lang und 3 3 m breit Vermutlich mass die ursprungliche Hohe des Rumpfes mindestens 80 cm und die Hohe vom Kiel bis zum oberen Rand durfte 2 3 m betragen haben Uber ein Dutzend Bootsgraber von denen die Halfte in die Wikingerzeit datiert wird wurden auf dem finnischen Festland gemacht Das Hauptproblem in diesem Zusammenhang ist die Anzahl der erhaltenen Nieten Das ist nicht unerheblich da bei Lapuri die Befestigung der Planken mit eisernen und holzernen Nageln erfolgte von denen die letzteren an Land keine Spuren hinterlassen Ein etwa 12 0 m langer Nachbau des Schiffes erfolgte 2008 2009 Ein wahrscheinlich skandinavisches Schiff ist auch das mittelalterliche Schiff aus dem 13 Jahrhundert das auf der Burg von Turku Abo gefunden wurde Die meisten finnischen Funde gehoren zu Schiffstraditionen des nordlichen und zentralen Finnlands Ein kleines Wikingerboot aus dem 10 Jahrhundert das Laivajarvi Boot aus der Nahe von Tornio Tornea wurde im hohen Norden gefunden Seine Planken waren zusammengenaht Ausgrabung BearbeitenDer Boden besteht aus dunnem Schlamm von leicht beweglichen auf der Oberseite tonigen Sandschichten Zwei breite Planken waren teilweise sichtbar und im Abstand von drei Metern lag ein Steinhaufen Alle anderen Uberreste wurden von Sediment bedeckt Im Jahr 1977 wurde das Wrack wahrend einer viertagigen Kampagne teilweise etwa 25 ausgegraben Eine Probe des Steinhaufens wurde fur geologische Analysen gehoben Im Jahr 1985 wurde die Ausgrabungsstelle von einem Amateurtaucher der illegal einen Teil des Steinhaufens entfernte beschadigt Zwei weitere Ausgrabungen durchgefuhrt von Maria Holtta erfolgten 1992 und 1993 Der Steinhaufen und die Sedimentschichten wurden entfernt Sichtbare Teile wurden fotografiert und gefilmt Am Ende der Ausgrabungen wurde das Wrack 1993 mit einem dunnen Tuch und einer etwa 30 cm dicken Sandschicht abgedeckt Datierung BearbeitenAbdichtungen aus Tierhaaren wurden als die zuverlassigste Probe fur die Datierung angesehen Eine 14C Datierung von 1977 ergab 980 90 Jahre Eine weitere Probe wurde im Jahr 1993 aus einem Stuck Tuch genommen Das Ergebnis Hel 3379 war 570 v Chr 110 Jahre Es gibt derzeit keine eindeutige Erklarung fur diese grosse Diskrepanz in den Datierungen Stromung Sedimentation Erosion BearbeitenIn der Lapuri Meerenge herrschen unregelmassige sich haufig andernde Stromungen Das Wrack wurde seit 1977 teilweise durch Sedimente bedeckt Um den Prozess der Sedimentation zu ermitteln wurden einige Proben im und ausserhalb des Wracks genommen Wahrend der Feldforschung wurde beobachtet dass von der Stromung aufgesaugter und transportierter Sand eine Schicht von bis zu funf Zentimetern am Tag erzeugte Die Steine BearbeitenDas Wrack wurde auf dem Meeresboden durch das Gewicht der Steine flachgedruckt Die Backbordseite hatte mehr Schaden als die Steuerbordseite da der Rumpf zu dieser gekippt war Die Steine waren offenbar auch uber die Steuerbordseite geglitten Die meisten der Spanten waren unter ihrem Gewicht zerbrochen aber es war moglich ihre ursprungliche Form zu rekonstruieren Die Neigung kann durch die Steinladung verursacht worden sein Im Inneren des Rumpfes wurden 268 Steine verschiedener Grosse mit einem Gesamtgewicht von 1400 bis 2000 kg gefunden Uber 70 konzentrierte sich auf der Steuerbordseite Der Mineralgehalt der Steine wurde analysiert Sie scheinen Granit lokalen Ursprungs zu sein Die Schlussfolgerung ist dass die Steine nicht als Ballast sondern als Last benutzt wurden um das Schiff auf dem Meeresboden zu halten Literatur BearbeitenHarry Alopaeus Der Schiffsfund von Lapuri In Deutsches Schiffahrtsarchiv 11 1988 S 21 34 Weblinks BearbeitenThe Lapuri Find engl Beschreibung und Skizzen 1 von Harry Alopaeus Dalnaja Bay Ship engl 60 4715 27 587 Koordinaten 60 28 17 4 N 27 35 13 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lapuri Wrack amp oldid 233234927