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Joseph de Guignes 19 Oktober 1721 in Pontoise 19 Marz 1800 in Paris war ein franzosischer Orientalist und Sinologe Leben und Werk BearbeitenJoseph de Guignes studierte seit 1736 in Paris unter Etienne Fourmont orientalische Sprachen Nach dem Tod seines Lehrers wurde er an dessen Stelle 1745 bei der koniglichen Bibliothek als orientalischer Dolmetscher angestellt 1752 wurde er Mitglied der Royal Society in London 1754 Mitglied der Akademie der Inschriften und schonen Wissenschaften in Paris und 1757 als Nachfolger von Augustin Francois Jault Professor der syrischen Sprache am College royal Daraufhin erhielt er den Posten eines koniglichen Zensors und wurde 1769 Aufseher der Antiquitatensammlung im Louvre sowie spater noch Mitglied der Kommission der Notices et extraits des manuscrits und der des Journal des savants Durch die Revolution verlor er seine Anstellung und fast sein gesamtes Vermogen Er starb am 19 Marz 1800 im Alter von 78 Jahren in Paris in grosser Durftigkeit Armut Mit besonderem Eifer betrieb Guignes das Studium der chinesischen Sprache Indem er die chinesischen Schriftzeichen mit den Schriftzugen antiken Volker des Abendlandes verglich kam er auf die unhaltbare Hypothese die jedoch gleich bei ihrem Erscheinen von Seiten eines seiner Mitschuler Fourmonts Michel Ange Andre Le Roux Deshauterayes Widerspruch fand dass namlich die chinesischen Zeichen nur eine Art Monogramm seien gebildet aus den agyptischen Buchstaben und dass einst China durch eine agyptische Kolonie besiedelt worden sei Zu vergleichen sind hierbei sein Memoire dans lequel on prouve que les Chinois sont une colonie egyptienne Paris 1759 und die Gegenschrift Deshauterayes Doutes sur la dissertation de M de Guignes qui a pour titre Memoire Paris 1759 Guignes Hauptwerk ist die Histoire generale des Huns des Turcs des Mogols et des autres Tartares occidentaux avant et depuis Jesus Christ et jusqu a present 4 Teile in 5 Banden Paris 1756 1758 In diesem Werk trug er mit grossem Fleiss aber wenig Kritik reiche Materialien aus wichtigen damals meist noch unbekannten morgenlandischen Quellen zusammen Die zahllosen Recherchen und nachtlichen Studien zur Abfassung des enormen Werks fuhrten zur Erschopfung von Guignes Kraften In dieser gesundheitlichen Krise pflegte ihn seine Gattin eine geborene Hochereau de Gassonville wie auch bei anderen Gelegenheiten aufopfernd Seine Arbeit wurde bald ein bedeutendes Nachschlagewerk fur Historiker die sich fur die Geschichte Zentralasiens und die Beziehungen zwischen abend und morgenlandischer Geschichte in antiker und neuerer Zeit interessierten Edward Gibbon machte etwa davon fur seine History of the Decline and Fall of the Roman Empire 1776 89 ausgiebig Gebrauch Eine Art Vorlaufer von Guignes Hauptwerk bildet seine Memoire historique sur l origine des Huns et des Turcs Paris 1748 Eine Erganzung zu ersterem Werk gab Joseph Senkovski heraus unter dem Titel Supplement a l histoire generale des Huns des Turcs et des Mogols Sankt Petersburg 1824 Weitere Werke Guignes sind Abrege de la vie d Etienne Fourmont avec la notice de ses ouvrages Paris 1747 Principes de composition typographique Eine Anweisung fur den Satz orientalischer Schriften Paris 1790 sowie die Ausgaben mehrerer Ubersetzungen franzosischer Missionare so u a L Eloge de la ville Moukden des Pater Amyot Paris 1770 und Shujing des Pater Gaubil Paris 1771 Ausserdem hinterliess er zahlreiche ungedruckte Manuskripte uber die sein Sohn Chretien Louis Joseph de Guignes in der Voyage a Peking ein detailliertes Verzeichnis gegeben hat sowie viele Abhandlungen und Notizen in dem Journal des savants den Memoires de l academie des inscriptions et belles lettres den Notices et extraits des manuscrits de la bibliotheque royale und anderen Zeitschriften Ubersetzungen ins Deutsche BearbeitenAllgemeine Geschichte der Hunnen und Turken der Mogols und anderer occidentalischen Tartarn vor und nach Christi Geburt bis auf jetzige Zeiten Aus den Chinesischen Buchern und Orientalischen Handschriften der Konigl Bibliothek in Paris verfasset Aus dem Franzosischen ubersetzt von Johann Carl Dahnert Konigl Prof und Bibliothekar in Greifswald Rose 4 Bande 1769 1771 Histoire generale des Huns des Turcs des Mogols et des autres Tartares occidentaux amp c avant et depuis Jesus Christ jusqu a present precedee d une introduction contenant des tables chronol amp historiques des princes qui ont regne dans l Asie ouvrage tire des livres chinois amp des manuscrits orientaux de la Bibliotheque du Roi Historischer Versuch uber den Ursprung orientalischer Schriften die sich in der koniglichen Bibliothek zu Paris befinden Ueber die Bucher welche in arabischer syrischer armenischer Sprache zu Paris gedruckt worden sind Und uber die griechischen Schriften Konigs Franz I Hildburghausen 1790 Digitalisat Literatur BearbeitenGuignes Joseph de in Louis Gabriel Michaud Hrsg Biographie universelle ancienne et moderne 2 Auflage Band 18 1857 S 126 129 Guignes Joseph de in Nouvelle biographie generale Bd 22 1858 Sp 567 ff Guignes Joseph de in Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Hrsg Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 1 Sektion 96 Teil 1877 S 307 Normdaten Person GND 124343481 lobid OGND AKS LCCN nr90009603 VIAF 103209764 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guignes Joseph deALTERNATIVNAMEN Deguignes JosephKURZBESCHREIBUNG franzosischer OrientalistGEBURTSDATUM 19 Oktober 1721GEBURTSORT PontoiseSTERBEDATUM 19 Marz 1800STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph de Guignes amp oldid 239454423