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Das Strategikon des Maurikios ist ein spatantikes Militarhandbuch in griechischer Sprache das gemeinhin dem ostromischen Kaiser Maurikios zugeschrieben wird Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung und Datierung 2 Inhalt 3 Rezeption 4 Literatur 4 1 Ausgaben 4 2 Sekundarliteratur 5 WeblinksUrsprung und Datierung BearbeitenDie exakte Zeit und der Hintergrund der Entstehung des Traktats sind in der Forschung umstritten Im Allgemeinen wird davon ausgegangen dass es vor dem Jahr 630 da die Sassaniden noch als wichtige Feinde Ostroms geschildert werden und nach 570 da die Turken erwahnt werden geschrieben wurde Wenngleich das Werk auf Griechisch verfasst ist geht es noch davon aus dass die Kommandosprache der kaiserlichen Armee Latein sei wie es bis Herakleios ublich war Debattiert wird in der Forschung auch die Identitat des Autors den einige Historiker Pseudo Maurikios nennen Moglicherweise hat Maurikios das Werk nur angeregt wahrend sein Bruder Petros oder sein Schwager Philippikos der Verfasser war Unklar ist ob das Strategikon auf den ab 592 wahrend der Balkanfeldzuge des Maurikios gesammelten Erfahrungen basiert oder ob es von den verantwortlichen ostromischen Feldherren zu diesem Zeitpunkt bereits umgesetzt wurde Inhalt BearbeitenWahrend die meisten spatromischen Militartraktate literarisch uberformt waren und sich oft in Abschweifungen verloren stellt das Strategikon tatsachlich eine praktische Anleitung dar recht bescheiden und einfach wie es dem Sinne nach in der Einleitung heisst fur diejenigen die sich den Aufgaben des Generals Strategos widmen Ziel des Strategikon war vielleicht die Kodifizierung der von Maurikios geplanten Militarreformen Diese teils von Maurikios Nach Nachfolger Herakleios oder erst spater umgesetzten Reformen hatten bis weit in das 11 Jahrhundert hinein Bestand Der Text besteht aus 12 Kapiteln bzw Buchern Bis auf das 11 Buch befassen sich alle mit Organisation Ausbildung sowie Zusammenwirken von Fusstruppen und berittenen Truppen bis hin zu einzelnen Flaggensignalen und Trompetensignalen Des Weiteren umfasst das Strategikon Anregungen und Plane zur Aufstellung von Einheiten aus Wehrpflichtigen die die Soldnerheere ersetzen sollen Bemerkenswert ist das 11 Buch mit seinen Beschreibungen der typischen Kampfweise der Feinde des ostromischen Reiches um 600 Perser Franken Langobarden Awaren Turken und Slawen Diese Ausfuhrungen sind auch unter ethnologischen und ethnografischen Gesichtspunkten interessant Zudem ist das Strategikon einer der fruhesten abendlandische Texte wenn nicht uberhaupt der erste in denen Steigbugel erwahnt werden Buch 1 Das Strategikon stellt in weiten Teilen auch die Quellen des spatantik fruhbyzantinischen Wehrdisziplinarrechtes dar da es eine Liste militarischer Dienstvergehen und die hierzu angemessenen Disziplinarmassnahmen aufzahlt Rezeption BearbeitenDas Strategikon des Maurikios gilt unter Militarhistorikern als die erste und bis zum Zweiten Weltkrieg einzige ausgeklugelte Theorie des Gefechtes der verbundenen Waffen jedoch nicht auf Brigadeebene sondern Bataillonsebene griechisch Tagma Es zeugt daneben auch vom grossen Einfluss des Lateinischen auf die ostromisch byzantinische Terminologie des Kriegswesens und belegt nebenbei dass um 600 Latein noch immer die Kommandosprache der kaiserlichen Armee war dies anderte sich erst unter Herakleios Literatur BearbeitenAusgaben Bearbeiten Maurice s Strategikon Handbook of Byzantine Military Strategy Ubersetzt von George T Dennis University of Pennsylvania Press Philadelphia PA 1984 ISBN 0 8122 7899 2 Nachdruck ebenda 2001 ISBN 0 8122 1772 1 Das Strategikon des Maurikios Mauricii Strategicon Corpus Fontium Historiae Byzantinae Series Vindobonensis 17 Einfuhrung Edition und Indices von George T Dennis Ubersetzt von Ernst Gamillscheg Verlag der Akademie der Wissenschaften Wien 1981 ISBN 3 7001 0403 0 Sekundarliteratur Bearbeiten Eric McGeer Strategikon of Maurice In The Oxford Dictionary of Byzantium Oxford University Press New York NY u a 1991 ISBN 0 19 504652 8 Johannes Preiser Kapeller Das Strategikon des Maurikios Ein byzantinisches Militarhandbuch des 6 Jahrhunderts In Karfunkel Combat 5 2009 S 36 39 ISSN 0944 2677 knappe Uberblicksdarstellung mit ausfuhrlichen weiteren Literaturangaben Philip Rance The Fulcum the Late Roman and Byzantine Testudo the Germanization of Roman Infantry Tactics In Greek Roman and Byzantine Studies 44 Nr 3 2004 ISSN 0884 7304 S 265 326 online PDF 214 kB Philip R Rance The Roman Art of War in Late Antiquity The Strategikon of the Emperor Maurice Birmingham Byzantine and Ottoman Studies A Translation with Introduction and Commentary Ashgate Variorum Farnham 2011 ISBN 978 0 7546 0810 3 grundlegende Arbeit mit englischer Ubersetzung der Quelle Weblinks BearbeitenArtikel zum Thema ursprunglich erschienen in Military Review Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strategikon des Maurikios amp oldid 233851137