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Talas ist eine mittelgrosse Stadt mit etwa 34 500 Einwohnern im Nordwesten Kirgisistans in landschaftlich schoner Lage in dem ca 60 km langen Talas Tal zwischen imposanten Bergketten Die Stadt ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Gebiets Talas TalasTalasTalas Kirgisistan TalasBasisdatenStaat Kirgisistan KirgisistanGebiet TalasRajon Koordinaten 42 31 N 72 15 O 42 522222222222 72 241944444444 1249 Koordinaten 42 31 20 N 72 14 31 OHohe 1249 mEinwohner 34 437 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wirtschaft und Verkehrsanbindung 3 Bevolkerung 4 Tschingis Aitmatow 5 Manas 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenObwohl das Tal schon seit mindestens 1000 Jahren dunn besiedelt war hatte es vorwiegend als Weideflache wirtschaftliche Bedeutung und nur im Winter lebten die Hirten im Tal Nach der geschichtlich bedeutenden Schlacht am Talas im Jahre 751 zwischen Arabern und Chinesen blieb das Tal mehrere Jahrhunderte unbesiedelt obwohl einige archaologische Nachgrabungen in den 1970er und 1980er Jahren beweisen dass hier einst Leben und Handel bluhten Im Burgerkrieg nach dem Ende der Einheit des Mongolischen Reiches gelang es Qaidu einem Enkel Ogedeis 1269 einen eigenen mongolischen Staat mit dem Mittelpunkt in Talas zu errichten Er war in Konflikte mit regionalen Machthabern vom Tschagatei Flugel der Mongolen und mit Kublai Khan verwickelt Nach seinem Tod 1301 fiel das Gebiet an das Tschagatai Khanat 1 Mit der russischen Eroberung 1864 kamen die ersten Europaer in das Tal Militars aus Taschkent bauten an der Stelle der heutigen Stadt Talas 1877 einen Stutzpunkt Daneben entwickelte sich eine kleine Siedlung Dimitrowka genannt deren Einwohner mit angebautem Gemuse und Viehhaltung das zaristische Militar versorgten Im April 1882 kamen Mennoniten mit einer Ansiedlungsgenehmigung aus St Petersburg und der Gouverneur Turkestans in Taschkent wies ihnen Land im Talas Tal zwischen den Flussen Urmaral und Kumuschtak zu Zu diesem Zeitpunkt befanden sich in Dimitrowka 16 kleine Hauser russischer und ukrainischer Familien erbaut nach der ukrainischen Art wie sie in den Dorfern Sudrusslands bekannt waren Das erste steinerne Gebaude in der Siedlung war eine in den 1920er Jahren erbaute Backsteinkirche Die Bevolkerung der Ansiedlung war immer gemischt und ist auch heute vielsprachig Slawen Kirgisen Usbeken Kasachen Uiguren Dunganen Deutsche Griechen Chinesen Tadschiken und andere Nationalitaten leben hier friedlich zusammen In den 1940er Jahren lebten hier auch Karatschaier und Tschetschenen die aus dem Kaukasus deportiert worden waren Nach 1956 sind diese Kaukasier wieder in ihre Heimat zuruckgekehrt Den Status als Stadt und ihren heutigen Namen Talas erhielt die Siedlung 1931 Seit dieser Zeit ist sie auch administratives Verwaltungszentrum des Talas Bezirks mit allen dazugehorenden Einrichtungen Die in den benachbarten Gebirgsketten und im Talas Tal mit ihren Viehherden nomadisierenden Kirgisen wurden zu dieser Zeit im Zuge der Zwangskollektivierung in der Sowjetunion in Kolchosen und Sowchosen zusammengefasst und in neuen Siedlungen sesshaft gemacht Damit begann auch der Zuzug ethnischer Kirgisen in die Stadt Talas Abgesehen von der eindrucksvollen Berglandschaft zu beiden Seiten des Tales und fast 300 Tagen klarem Sonnenschein hat der Ort auch heute nur wenig zu bieten Wirtschaft und Verkehrsanbindung BearbeitenDas Talas Tal ist bei ausreichender Bewasserung fruchtbar und bringt bei richtiger Bearbeitung gute Ernte Die Stadt lebt daher vor allem von der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse Bei der Teilung Turkestans 1925 in mehrere Sowjetrepubliken kam das Talas Tal zu Kirgisistan Die Wirtschaft des Tals blieb jedoch wie schon seit Jahrzehnten auf die benachbarte Stadt Dschambul seit 1992 Taras am Talausgang in Kasachstan und auf deren Eisenbahnanbindung ausgerichtet Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatte diese Grenzziehung erhebliche negative Konsequenzen da man nunmehr die andere Gebiete Kirgisistans von Talas aus nur nach doppelter Grenzuberquerung und kontrolle Kasachstans erreichen konnte einmal bei der Einfahrt aus Talas nach Kasachstan als Durchgangsland und dann ein zweites Mal bei der Ausfahrt aus Kasachstan nach Kirgisistan Die Wirtschaft des Tals hatte dabei sehr zu leiden Die kirgisische Regierung war in den 1990er Jahren gezwungen die Verkehrsverbindung des Talas Tals zum Tschui Tal und an die Strasse Bischkek Osch uber den ca 3600 m hohen Too Pass und den 3300 Meter hohen Otmock Pass nach Susamyr wiederherzustellen Der 3 km lange Tunnel in den hohen Bergen auf dieser Strecke der die Hauptstadt Bischkek mit dem Talas Tal verbindet wurde noch in den 1940er und 1950er Jahren von Zwangsarbeitern ausgebaut und hat erst seit den 1990er Jahren nach einer Renovierung seinen wirklichen Wert bewiesen Bevolkerung BearbeitenJahr Einwohnerzahl1970 20 0991979 22 4151989 30 5201999 32 6382009 32 8862021 40 308Quellen 2 3 Tschingis Aitmatow BearbeitenDer bekannteste kirgisische Schriftsteller der Moderne Tschingis Aitmatow wurde im Dorf Scheker im Talas Tal geboren ganz in der Nahe der kasachischen Grenze Viele Themen seiner schriftstellerischen Tatigkeit griff er bei seinen Landsleuten im Talas Tal auf Manas Bearbeiten nbsp Mausoleum bei TalasDer mythische kirgisische Nationalheld Manas soll in den Ala Too Bergen im Bezirk Talas geboren sein Einige Kilometer ostlich von Talas entfernt steht ein Mausoleum das als das des Manas ausgegeben wird und ein beliebter Ausflugsort ist Allerdings heisst es in einer Fassadenbeschriftung dass das Mausoleum der ruhmreichsten der Frauen Kenizek Khatun der Tochter des Emirs Abuka gewidmet sei Der Legende zufolge soll Kanikey die Witwe des Manas diese Inschrift angeordnet haben um die Feinde ihres Mannes irre zu fuhren und eine Grabschandung zu verhindern Das Gebaude bekannt als Manastin Khumbuzu oder Ghumbez des Manas wurde vermutlich 1334 errichtet In der Nahe steht ein Museum Manas und seiner im Manas Epos festgehaltenen Legende gewidmet Auf dem umliegenden Festgelande finden seit 1995 im Sommer eindrucksvolle traditionelle kirgisische Reiterspiele statt Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenEdnan Karabajew 1953 Politiker Omurbek Suwanalijew 1960 Politiker Almas Bakatajew 1971 kirgisischer Politiker Kanatbek Begalijew 1984 Ringer Dschanarbek Kendschejew 1985 Ringer 4 Siehe auch BearbeitenListe der Stadte in KirgisistanLiteratur BearbeitenRobert Friesen Auf den Spuren der Ahnen Minden 2000 ISBN 3 9805205 5 2Weblinks BearbeitenTourismus Information in englischer Sprache Detaillierte Web Site uber Manas mit englischen Ubersetzungen von Teilen des Epos Das Mausoleum des Manas englisch Talasmost kg Die neue Webseite fur ehemalige Einwohner von Talas mit Informationen aus der alten Heimat russisch Die Webseite des Burgerradios Radiomost in Talas russisch Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen Paul Zentralasien Frankfurt am Main 2012 Neue Fischer Weltgeschichte Band 10 S 231 Zensusdaten 1970 2009 Bevolkerungseinschatzung der Nationalen Statistikbehorde Kirgisistans fur 2021 archiviert vom Original Zhanarbek Kenzheyev in der Datenbank von Sports Reference englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Talas Kirgisistan amp oldid 236740478