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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Ashoka Begriffsklarung aufgefuhrt Asoka oder im englischen Sprachraum Ashoka Sanskrit अश क Asoka eigentlich Asokavardhana Sanskrit अश कवर धन asokavardhanaḥ 1 auch Asoka Adiraja Erster Konig Asoka 304 v Chr in Nord Indien 232 v Chr war ein Herrscher der indischen Dynastie der Maurya Er regierte von 268 bis 232 v Chr und war ein Enkel des Dynastiegrunders Chandragupta Maurya der im nordostindischen Reich Magadha Gebiet des heutigen Bihar und Kernland des fruhen Buddhismus die Grundlagen fur das grosste Reich der indischen Antike gelegt hatte Saule des Ashoka in Vaishali BiharReichsgrenzen und EdikteBilinguale Inschrift in Griechisch und Aramaisch von Konig Ashoka Kandahar Shar i kuna Kabul Museum Mahabodhi Tempel erbaut von Ashoka etwa 250 v Chr Buddhistische Gesandtschaften zur Zeit des Ashoka Buddhismus im Westen Graeco Buddhismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Missionen in den westlichen Kulturraum 3 Film 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChandragupta herrschte von ca 317 bis ca 297 v Chr Sein Nachfolger war sein Sohn Bindusara Ihm folgte wiederum nach heutigem Forschungsstand im Jahr 268 v Chr 2 dessen Sohn Ashoka als dritter Herrscher der Maurya Dynastie Bevor Ashoka die Herrschaft antrat war er Statthalter seines Vaters in der Stadt Taxila im Nordwesten des Reiches Zunachst war Ashoka damit befasst das wachsende Grossreich durch neue Eroberungen zu erweitern wobei er teilweise mit ausserster Harte vorging Die letzte Etappe auf diesem Weg bildete die Einnahme von Kalinga mit der Hauptstadt Toshali im Osten Indiens Gebiet des heutigen Orissa 261 v Chr Nach der blutigen und verlustreichen Unterwerfung Kalingas wurde Ashoka angesichts des Leids und Elends die seine Eroberungszuge mit sich brachten von einer psychischen Krise erfasst Quelle dafur ist ein Selbstzeugnis eine Felsinschrift die vier Jahre spater angefertigt wurde demnach sei ein militarischer Sieg sinnlos bedeutend sei nur der Sieg des Dharma Ashoka scheint kurz darauf auf dem Hohepunkt seiner Macht um 258 v Chr zum Buddhismus konvertiert zu sein und beschloss auf weitere Eroberungen zu verzichten und das Reich zu konsolidieren Moglicherweise sah er dass die Eroberung der grossen weissen Flachen Zentral und Sudindiens die Ressourcen des Reichs uberstrapazieren und es in weitere Kriege wie den um Kalinga sturzen wurde 3 Fortan widmete sich Kaiser Ashoka als buddhistischer Laienanhanger gezielt der Friedensforderung und der sozialen Wohlfahrt Er verbot die Kriegsfuhrung und ermahnte seine Untertanen auf Gewaltanwendung zu verzichten unter anderem durch Verbot der blutigen Tieropfer und Propagierung des Vegetariertums Jede Aggression ablehnend strebte er fortan nach freundschaftlichen Beziehungen mit seinen Nachbarn wie den Seleukiden und den Griechen in Baktrien Allerdings scheint Ashoka keine grundlegende Reform der indischen Gesellschaft verbunden mit einer klaren Zielvorstellung betrieben zu haben vielmehr ging es wohl um die Festlegung eines Standards von sozialem Verhalten In seinem Reich unterstellte er die Verwaltung der staatlichen Kontrolle beendete die steuerliche Willkur forderte die gerechte Verteilung von Landbesitz errichtete Schulen und Krankenhauser auch Tierhospitaler und liess die Prinzipien seiner auf den Lehren des Buddhismus moglicherweise auch auf alteren jainistischen Einflussen beruhenden Politik im ganzen Land verbreiten durch die so genannten Saulen Edikte des Ashoka Seine Massnahmen schienen aber von Anfang an auch auf Widerstand zu stossen Ein Felsedikt beginnt mit den Worten Tugendreiche Taten sind schwer durchzufuhren Um die Verbreitung des dhamma buddhistische Lehre zu kontrollieren und den Widerstand zu brechen setzte er hohe Beamte als Dhamma Mahamatras Grossinspektoren der buddhistischen Lehre ein Sie sollten die Verkundigung und Einhaltung der Lehre uberwachen Trotz seines religiosen Anliegens erwies sich Ashoka als Realpolitiker Darin spiegelt sein Handeln die zeitgenossische Trennung zwischen dem Rad des Dharma Moral und dem Rad des Staates Wahrend er im ganzen Reich seine Reue uber die Graueltaten bei der Eroberung Kalingas kundtat dachte er doch nie daran Kalinga die Selbstandigkeit wiederzugeben oder die von dort Verschleppten zuruckkehren zu lassen Widerstand bedrohte er sogar mit dem Tode In den Felsedikten in Kalinga ist hingegen nichts von Reue zu lesen hier verkundete er seine guten Absichten und seine Friedfertigkeit indem er einmeisseln liess Alle Menschen sind fur mich wie meine Kinder Sie sollen keine Angst vor mir haben und sollen mir vertrauen 4 Moglicherweise sind die Ashoka vor seiner Bekehrung zugeschriebenen Verbrechen sie gehen bis zum Vorwurf des Brudermordes jedoch auch ein Argument buddhistischer Propaganda die sie stark ubertreibt um die anschliessende Bekehrung umso wunderbarer erscheinen zu lassen Das Reich war unter Ashoka in funf Bereiche eingeteilt Im Zentrum lag Magadha mit der Reichshauptstadt Pataliputra Er zentralisierte die Verwaltung des grossen Reiches das einen grossen Teil des indischen Subkontinents mit Ausnahme Sudindiens umfasste Man muss hierbei jedoch berucksichtigen dass es sehr grosse Bereiche gab die von der staatlichen Zentralgewalt nicht erfasst wurden wie beispielsweise der grosse zentralindische Raum Eine straffe staatliche Kontrolle ist vor allem fur das Yamuna Gebiet belegt Uber die spate Zeit des Maurya Reiches ist nur wenig aus Texten bekannt Konigliche Inschriften liessen Ashokas Nachfolger nicht verfassen Buddhistische Quellen besagen dass sich die Zerfallserscheinungen schon in den letzten Jahren unter Ashoka bemerkbar machten Der letzte Angehorige der Maurya Dynastie Brihadratha wurde 185 v Chr von seinem General Pushyamitra Shunga ermordet der spater das von Ashoka verbotene Pferdeopfer wieder einfuhrte Die Herrschaft des Ashoka war auch und vor allem fur den Buddhismus den er unter gleichzeitiger Respektierung auch anderer Lehren unermudlich forderte von grosser Bedeutung Unter seiner Herrschaft fasste die Lehre auch in Sri Lanka Fuss Uberdies entsandte er erste religiose Gesandtschaften nach Kleinasien ins Seleukiden Ptolemaer und Antigonidenreich die die Kunde von der friedfertigen buddhistischen Botschaft verbreiten sollten Es ist jedoch ungewiss ob Ashokas Gesandte jemals in Agypten oder Makedonien angekommen sind Unter seiner Patronage fand im Jahre 253 v Chr oder 250 v Chr ein buddhistisches Konzil statt das nach Pataliputra heute Patna der Hauptstadt des Maurya Reiches einberufen wurde Historisch gilt Ashoka als einer der grossten Herrscher der indischen Antike und als erster indischer Herrscher der unbestritten ethische Anliegen in die Politik einbrachte In Indien wird er bis heute als herausragender Vertreter einer gerechten und friedfertigen Politik verehrt Missionen in den westlichen Kulturraum BearbeitenIm 13 Felsenedikt wurden die Konige und damit Gebiete benannt zu denen Ashoka seine Missionare entsandte Amtiyoka das war Antiochos II Theos 261 246 v Chr Konig von Syrien Turamaya das war Ptolemaios II Philadelphos 285 247 v Chr von Agypten Amtekina auch Amtekini das war Antigonos II Gonatas 276 239 v Chr von Mazedonien Maga das war Magas von Kyrene um 300 250 v Chr Alikasumdara das waren entweder Alexander II von Epirus 272 255 v Chr oder Alexander von Korinth 252 244 v Chr Im 2 Felsenedikt wurde nur Antiochos II erwahnt und die anderen Regenten als seine Samantas Nachbarkonige bezeichnet 5 Ashoka entsandte buddhistische Monche an die Regierungssitze hellenistischer Herrscher 6 nbsp Im Vergleich Geopolitische Krafte und Herrschaftszentren um 200 v Chr Diadochenreiche Ptolemaer Seleukiden Pergamon Makedonier Griechisch Baktrisches Konigreich ferner Kusch Parther und Maurya Reich Film BearbeitenDer Bollywoodfilm Asoka Der Weg des Kriegers von 2001 nimmt Anleihen beim Leben des altindischen Herrschers Die ZDF Dokumentation der Reihe Terra X Ashoka Der indische Krieger Buddhas stellt die Lebensgeschichte Ashokas nach Literatur BearbeitenLudwig Alsdorf Asokas Separatedikte von Dhauli und Jaugaḍa Abhandlungen der geistes und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Jahrgang 1962 Nr 1 Devadatta R Bhandarkar Asoka The Carmichael lectures 1923 4 Auflage Calcutta University Press Calcutta 1969 Harry Falk Asokan Sites and Artefacts A Source book with Bibliography Monographien zur indischen Archaologie Kunst und Philologie 18 Philipp von Zabern Mainz 2006 ISBN 3 8053 3712 4 Hermann Kulke Dietmar Rothermund Geschichte Indiens Von der Induskultur bis heute Sonderausgabe C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 54997 7 James M MacPhail Asoka The Associative Press u a Calcutta u a 1918 Digitalisat John S Strong The Legend of King Asoka A Study and Translation of the Asokavadana Princeton University Press Princeton NJ u a 1983 ISBN 0 691 06575 6 Radhakumud Mookerji Asoka Macmillan and Co London 1928 Digitalisat Anuradha Seneviratna Hrsg King Asoka and Buddhism Historical and Literary Studies Buddhist Publication Society Kandy Sri Lanka 1994 ISBN 955 24 0065 1 Digitalisat Memento vom 23 September 2012 im Internet Archive Romila Thapar The Penguin history of early India From the origins to AD 1300 Penguin Books London u a 2003 ISBN 0 14 028826 0 Romila Thapar Asoka and the decline of the Mauryas With new afterword bibliography and index 2 Auflage Oxford University Press Delhi u a 1997 ISBN 0 19 564445 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ashoka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wilfried Stevens Konig Ashoka Forderer des Buddhismus Memento vom 9 August 2016 im Internet Archive In onlinezeitung24 de 1 Oktober 2015 Video Terra X Ashoka Der indische Krieger Buddhas Dokumentation des ZDF in der ZDFmediathek 15 Oktober 2016 Video nicht mehr abrufbar Literatur von und uber Ashoka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek The edicts of king Ashoka Die Fels und Saulenedikte Ashokas englisch Ralf Berhorst Buddhas Mann in Indien In Spiegel 27 Mai 2007 Sylvia Schopf Ashoka Erster buddhistischer Herrscher in Indien Bayern 2 Radiowissen Ausstrahlung am 31 Mai 2021 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Elmar R Gruber Holger Kersten Der Ur Jesus die buddhistischen Quellen des Christentums Ullstein Frankfurt am Main 1996 S 92 f Zur Datierung von Ashokas Herrschaftsantritt siehe Nakamura Hajime A Glimpse into the Problem of the Date of the Buddha In Heinz Bechert Hrsg The Dating of the Historical Buddha Symposien zur Buddhismusforschung 4 1 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 189 Band 1 Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1991 ISBN 3 525 82476 9 S 296 299 Kenneth R Norman Observations on the Dates of the Jina and the Buddha In Heinz Bechert Hrsg The Dating of the Historical Buddha Symposien zur Buddhismusforschung 4 1 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 189 Band 1 Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1991 ISBN 3 525 82476 9 S 300 312 hier S 300 Pierre H L Eggermont The Year of Buddha s Mahaparinirvana In Heinz Bechert Hrsg The Dating of the Historical Buddha Symposien zur Buddhismusforschung 4 1 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 189 Band 1 Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1991 ISBN 3 525 82476 9 S 237 251 hier S 242 f Hermann Kulke Dietmar Rothermund Geschichte Indiens Von der Induskultur bis heute Sonderausgabe 2006 S 90 Hermann Kulke Dietmar Rothermund Geschichte Indiens Von der Induskultur bis heute Sonderausgabe 2006 S 86 f Elmar R Gruber Holger Kersten Der Ur Jesus Die buddhistischen Quellen des Christentums Sachbuch 35590 Ullstein Frankfurt am Main Berlin ISBN 3 548 35590 0 S 97 David E Aune Oral Tradition and the Aphorisms of Jesus In Henry Wansbrough Hrsg Jesus and the Oral Gospel Tradition Academic Press Sheffield 1991 ISBN 978 1 8507 5329 2 S 211 265 VorgangerAmtNachfolgerBindusaraKonig von Magadha 3 Jahrh v Chr Chronologie DasarathaNormdaten Person GND 118504703 lobid OGND AKS LCCN n50002053 VIAF 88883776 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME AshokaALTERNATIVNAMEN Asoka अश क Sanskrit Asokavardhana wirklicher Name अश कवर धन wirklicher Name Sanskrit asokavardhanaḥKURZBESCHREIBUNG 3 Konig der Maurya Dynastie KaiserGEBURTSDATUM 304 v Chr GEBURTSORT Nord IndienSTERBEDATUM 232 v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ashoka amp oldid 237876381