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Als Ashoka Edikte oder Asoka Edikte sprich Aschoka Edikte werden 33 Texte 1 bezeichnet die im 3 Jahrhundert v Chr unter der Regentschaft des indischen Konigs Ashoka ca 304 v Chr gest 232 v Chr reg ca 272 232 v Chr als Inschriften an frei stehenden Saulen an Felsen und Hohlenwanden angebracht in seinem ganzen Reich verbreitet wurden So kennzeichnen sie gleichzeitig die Ausdehnung des Reiches Ashoka aus der Maurya Dynastie der das alteste indische Grossreich begrundet hatte und zum Buddhismus konvertiert war liess darin die Grundzuge seiner rechtlichen Vorstellungen festhalten die sich an den Lehren des Buddha dem Dharma orientierten Es handelt sich nicht um einen der typischen Tatberichte sondern um Normen In Konfliktfallen konnte jeder sich auch gegenuber ortlichen Machthabern auf das Gesetz des Kaisers berufen Deshalb wurden sie ahnlich wie die sehr viel alteren Gesetze des Hammurapi in Stein gemeisselt In seinen Edikten spricht Ashoka von sich als Priyasdarshin oder Piyadasi derjenige der mit Liebe auf alles blickt Verbreitung der Ashoka EdikteAshoka Saule mit Lowenkapitell in Lauriya Nandangarh BiharSchrifttypen der Edikte Brahmi o l Kharoshthi o r Griechisch u l und Aramaisch u r Kleines Pfeileredikt von SanchiDie Lowen ein Symbol der Herrschaft und zu jener Zeit auch Symbol des als Prinz geborenen Siddhartha Gautama welche die etwa 250 v Chr errichtete Ashoka Saule in Sarnath kronen sind heute das Wappen des Staates Indien Neben Lowen trugen eine Reihe von Ashoka Saulen auch das Rad der Lehre dharmachakra an der Spitze auch ein Bulle kommt vor siehe Rampurva Inhaltsverzeichnis 1 Konig Ashokas Ubertritt zum Buddhismus 2 Entdeckungsgeschichte 3 Formen der Edikte 4 Sprachen und Schriften 5 Ubersicht der Inhalte 6 Verbreitung der Lehren des Buddha 6 1 Verbreitung ausserhalb Ashokas Reich 6 2 Verbreitung in Ashokas Reich 6 3 Verbreitung der moralischen und ethischen Grundsatze 6 4 Rechtes Handeln 6 5 Wohltatigkeit 6 6 Gute fur Gefangene 6 7 Respekt fur alle Lebewesen 7 Religiose Inhalte 7 1 Kreislauf der Wiedergeburten 7 2 Religiose Toleranz 8 Soziale Massnahmen 8 1 Gesundheitswesen 8 2 Strassennetz 8 3 Gesandte des Dharma 9 Rechtliche Massnahmen 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseKonig Ashokas Ubertritt zum Buddhismus BearbeitenAshoka konnte nach dem Tod seines Vaters Bindusara Amitraghata 272 v Chr seine alteren Bruder verdrangen und mit Unterstutzung des Ministers Radhagupta zur Macht gelangen Vier Jahre spater wurde er gekront 268 v Chr Danach begann er eine intensive Kriegfuhrung gegen umliegende Herrscher Er war zu Beginn seiner Regentschaft ein erfolgreicher Feldherr der sein Reich fast zehn Jahre lang durch Kriegszuge erweiterte seine Herrschaft festigte und das erste indische Grossreich begrundete Nach einer besonders blutigen und verlustreichen Schlacht in der er vor allem mit seinen Kampfelefanten 261 v Chr das Heer von Kalinga im heutigen Bundesstaat Orissa besiegte beendete er im Alter von 43 Jahren schliesslich seine Kriegszuge und wandte sich dem Buddhismus zu In einem Felsen Edikt werden diese Geschehnisse uberliefert Konig Piyadasi bezwang die Kalingas acht Jahre nach seiner Kronung Einhundertfunfzigtausend wurden vertrieben Einhunderttausend getotet und viele mehr starben aus anderen Grunden Nachdem die Kalingas erobert waren empfand Piyadasi eine starke Hinwendung zum Dharma eine Liebe zum Dharma und zur Unterweisung im Dharma Nun empfindet Piyadasi grosse Reue die Kalingas besiegt zu haben Nachdem er zu einem Anhanger der Lehren des Buddha geworden war reiste Ashoka durch das Land und besuchte mehrere fur den Buddhismus bedeutsame Orte wie Lumbini den Geburtsort Siddhartha Gautamas Bodhgaya den Ort an dem er Bodhi Erleuchtung Erwachen erlangt hatte und zum Buddha wurde oder Isipatana nahe dem heutigen Sarnath wo die erste Lehrrede des Erwachten stattgefunden hatte An all diesen Orten liess er Steinsaulen errichten die als Inschriften Edikte trugen In einem Edikt an der Ashoka Saule in Sarnath ist zu lesen Zwanzig Jahre nach seiner Kronung besuchte Konig Piyadasi diesen Ort und zeigte seine Verehrung weil hier der Buddha der Shakymuni der Weise aus dem Geschlecht von Shakya geboren worden war Er liess eine Steinfigur und eine Saule errichten und befreite weil der Buddha hier geboren wurde den Ort Lumbini von der Steuer und verlangte die Zahlung von nur einem Achtel der Ertrage Die Wendung zum Buddhismus bedeutete gleichzeitig einen Angriff gegen die traditionsreichen alten indischen Religionen wie sie sich in den Veden und der Herrschaft der Brahmanen niederschlagen Entdeckungsgeschichte BearbeitenDie erste freistehende Saule wurde 1801 von dem englischen Captain Hoare in Delhi entdeckt wohin sie von ihrem ursprunglichen Standort Mirat gebracht worden war Die Schrift konnte erst 1838 von James Prinsep anhand zweisprachiger Munzinschriften entschlusselt werden 1837 wurde die erste Felseninschrift entdeckt Der Name Ashoka taucht in ihnen nicht auf er wird in den Inschriften als Piyadasi bezeichnet Die Zuordnung der Texte zu Konig Ashoka gelang erst als in einer ceylonesischen Chronik aus dem vierten Jahrhundert n Chr Dipavamsa Inselchronik weitere Texte entdeckt wurden in denen sein Name mit Piyadasi gleichgesetzt wird 2 Die Edikte sind innerhalb der 30 Jahre der friedlichen Regentschaft Ashokas zwischen 261 v Chr und 232 v Chr entstanden Nach seinem Tod machten seine Nachfolger die Hinwendung zum Buddhismus im grossen Teilen wieder ruckgangig und die Saulen und Inschriften wurden ihrem Schicksal uberlassen Formen der Edikte BearbeitenDie erhaltenen Edikte der jeweiligen Gruppe gleichen oder ahneln sich sie werden in der Regel wie folgt unterteilt wobei die kleineren Fels und Pfeileredikte einige Jahre oder Jahrzehnte alter datiert werden als die jeweils grosseren 14 grossere Felsedikte bezeichnet als 1 bis 14 Edikt 17 kleinere Felsedikte 7 grossere Pfeileredikte 5 kleinere Pfeileredikte 2 Separatedikte in Odisha gefunden in Prakrit und griechisch 2 Schenkungsedikte in HohlenSprachen und Schriften BearbeitenDie Edikte wurden in den verschiedenen Sprachen und Schriften der Volker des Reiches verfasst und sollten die Herrschaft des Dharma in seinem gesamten Herrschaftsgebiet verkunden welches den gesamten nordlichen Teil des indischen Subkontinents inklusive grosse Teile des heutigen Afghanistan und Pakistan umfasste Im Osten und der zentralen Region Nordindiens wurden die Edikte in der Sprache Magadhi verfasst und in Brahmi Schrift geschrieben Weiter nordwestlich siehe auch Gandhara wurden auch Edikte in Kharoshthi Schrift auf Griechisch und Aramaisch gefunden Die Saken schrieben 400 Jahre spater eine Sanskritinschrift auf eines der Edikte was auch das erste schriftliche Zeugnis von Sanskrit darstellt Die Unebenheiten in Stil und Ausdruck gehoren zum Charakter der Edikte legen sie doch Zeugnis davon ab dass die Edikte unmittelbarer Ausdruck der Gedanken des Konigs und nicht wohlabgewogene Produkte seiner Kanzlei sind 3 Ubersicht der Inhalte Bearbeiten nbsp Saulenfragment aus Meerut mit den Edikten geschrieben in Brahmi Schrift um 238 v Chr Die Inschriften bekundeten den Willen des Konigs die buddhistische Lehre als Grundlage seiner Herrschaft im ganzen Reich bekannt zu machen Der Buddha und der Dharma fanden so wiederholt Erwahnung in den Edikten jedoch konzentrieren sie sich meist mehr auf moralische und ethische Aussagen als auf die religiose Praxis Die philosophischen Dimensionen des Buddhismus namentlich die Vier Edlen Wahrheiten und der Achtfache Pfad sind in den Texten nicht zu finden Ob dies geschah weil er die Texte fur die breite Masse der Bevolkerung allgemein verstandlich halten wollte oder weil diese Inhalte erst spater formalisiert wurden oder beides ist noch nicht endgultig geklart Die Inhalte der Edikte wiederholen immer wieder einige zentrale Themen die Konversion des Konigs zum Buddhismus Beschreibungen seiner Bemuhungen den Dharma zu verbreiten des Konigs auf den Dharma grundenden moralischen und religiosen Uberzeugungen seine Bestrebungen diese Uberzeugungen in Form einer sozialen und friedlichen Politik umzusetzen Verbreitung der Lehren des Buddha BearbeitenUm den Buddhismus zu verbreiten schickte Ashoka seine Gesandten nach ganz Indien und auch bis in die hellenistischen Reiche am Mittelmeer Graeco Buddhismus Er nahm fur sich in Anspruch sie alle zum Buddhismus gefuhrt zu haben Verbreitung ausserhalb Ashokas Reich Bearbeiten Namentlich werden in Edikten eine Reihe von Konigen erwahnt die infolge der Kriegszuge Alexanders des Grossen hellenistische Reiche wie Baktrien im Nordwesten Indiens in Griechenland und Agypten regierten Dabei zeugen die entsprechenden Texte von einem sehr klaren Verstandnis der Machtverhaltnisse dieser Regionen zu jener Zeit Nun ist es die Eroberung durch den Dharma die der Piyadasi als beste Eroberung ansieht Und diese wurde hier erreicht an den Grenzen sogar sechshundert Yojanas entfernt wo der griechische Konig Antiochos regiert jenseits davon wo die vier Konige mit Namen Ptolemaios Antigonos Magas und Alexander regieren ebenso im Suden unter den Cholas den Pandyas und so weit entfernt wie Tamraparni Die Entfernung von 600 Yojanas 1 Yojana ca 11 km entspricht in etwa der Entfernung von Indien nach Griechenland Antiochos bezieht sich auf Antiochos II 261 246 v Chr Herrscher des Reiches der Seleukiden vom heutigen Syrien bis Baktrien und damit ein direkter Nachbar des Indien der Maurya Dynastie Ptolemaios ist Ptolemaios II von Agypten 285 247 v Chr ein Erbe der von Ptolemaios I einem General Alexanders des Grossen begrundeten Herrscherdynastie der Ptolemaer Antigonos ist Antigonos II Gonatas von Makedonien 278 239 v Chr Magas ist Magas von Kyrene 300 258 v Chr Alexander ist Alexander II von Epirus 272 258 v Chr Die Cholas und Pandyas waren Herrscherhauser im Suden des indischen Subkontinents ausserhalb von Ashokas Reich Tamraparni war ein fruherer Name der Insel Sri Lanka nbsp Inschrift Ashokas zweisprachig auf griechisch und aramaisch bei Kandahar Shar i kuna 3 Jh v Chr Ob die Gesandten Ashokas tatsachlich von den Konigen der hellenistischen Reiche empfangen und angehort wurden oder einen nachweisbaren Einfluss auf diese Kulturen hatten konnte noch nicht sicher festgestellt werden In einzelnen Fallen lassen sich aber Belege finden so berichtet beispielsweise der griechische Theologe Clemens von Alexandria ca 150 215 von einer buddhistischen Gemeinschaft in Alexandria Sanskrit आळसड aḷasaḍa A lasada 4 Ebenfalls in Alexandria wurden buddhistische Grabsteine aus der Zeit der Ptolemaer gefunden die mit Darstellungen des Rades des Dharma Dharmachakra dekoriert waren Verbreitung in Ashokas Reich Bearbeiten Das Reich Konig Ashokas erstreckte sich uber die Gebiete einer Vielzahl verschiedener Volker Deutlich wird das beispielsweise in folgendem Edikt Hier im Reich des Konigs unter den Griechen den Kamboja den Nabhaka den Nabhapamkit den Bhoja den Pitinika den Andhra und den Palida uberall folgen die Menschen den Unterweisungen des Piyadasi im Dharma Griechen lebten im Nordwesten des Reiches der Maurya insbesondere im Land Gandhara heute ostl Afghanistan und westl Pakistan Ihre Vorfahren waren mit den Heeren Alexanders des Grossen in die Region gekommen der im Jahr 326 v Chr die Hauptstadt Taxila eingenommen hatte Uber die Griechen heisst es in einem Edikt Es ist kein Land ausser bei den Griechen wo diese beiden Gruppen die Brahmanas und die Asketen nicht bekannt sind Und es ist kein Land wo die Menschen nicht der einen oder anderen Religion angehoren Kamboja bezeichnet ein Volk zentralasiatischen Ursprungs das sich zuerst in Arachosien und Drangiana heute sudl Afghanistan niedergelassen hatte und auch im Nordwesten des indischen Subkontinents in Sindhu Gujarat und Sauvira lebten Die Kamboja besiedelten spater auch Gebiete in Sudostasien und es besteht die Moglichkeit dass sie identisch mit den Mon also einem der fruhesten im spateren Thailand und Myanmar siedelnden Volker sind Nabhaka Nabhapamkit Bhoja Pitinika Andhra und Palida waren weitere Volker im Reich Konig Ashokas Verbreitung der moralischen und ethischen Grundsatze Bearbeiten Der Dharma wurde in den Edikten Ashokas vor allem in Form von moralischen Vorgaben verbreitet die sich meist auf verdienstvolles Handeln Respekt fur alle Lebewesen Menschen und Tiere Grosszugigkeit und Reinheit bezogen Mir kam folgender Gedanke Ich werde Aufrufe zur moralischen Lebensfuhrung erlassen und ich werde Belehrungen uber das moralische Gesetz veranlassen Wenn die Menschen dies horen werden sie freudig gehorchen werden sich aufraffen und werden durch Vervollkommnung ihres sittlichen Lebenswandels grosse Fortschritte machen Aus diesem Grunde habe ich Aufrufe zur moralischen Lebensfuhrung erlassen und habe mannigfache Belehrungen uber das moralische Gesetz angeordnet damit auch meine Beamten denen die Sorge fur so viele Menschen anvertraut ist diesen Menschen Belehrung zuteil werden lassen und ihnen im einzelnen Aufklarung geben Auch die Justizbeamten denen die Sorge fur so viele Hunderttausende von Lebewesen obliegt haben von mir Anweisung erhalten So und so sollt ihr mein gutwilliges Volk belehren 7 Pfeilerdedikt Rechtes Handeln Bearbeiten Dharma ist gut aber aus was besteht Dharma Es beinhaltet wenig Boses viel Gutes Gute Grosszugigkeit Ehrlichkeit und Reinheit Und vornehme Taten und die Praxis des Dharma bestehen aus Gute Grosszugigkeit Ehrlichkeit Reinheit Milde und der Forderung des Guten unter den Menschen Wohltatigkeit Bearbeiten Zum rechten Handeln im Sinne des Dharma wie Ashoka es in den Edikten verbreiten liess gehort auch der Respekt fur andere Menschen und das Leben Daruber hinaus fordert Ashoka auch Toleranz gegenuber den Anhangern anderer Religionen wie beispielsweise den hinduistischen Brahmanas und Asketen Respekt fur Mutter und Vater sind gut Grosszugigkeit gegenuber Freunden Verbundeten Verwandten Brahmanas und Asketen ist gut keine Lebewesen zu toten ist gut Massigung bei Ausgaben und Massigung beim Behalten sind gut In einem Felsen Edikt heisst es Dies beinhaltet angemessenes Verhalten gegenuber Dienern und Bediensteten Respekt fur Lehrer Zuruckhaltung gegenuber Lebewesen und Grosszugigkeit gegenuber Asketen und Brahmanas Diese und andere Dinge bilden die Praxis des Dharma Gute fur Gefangene BearbeitenAshoka legte Wert auf eine gerechte Rechtsprechung auf Vorsicht und Toleranz bei der Urteilsfindung und Wahl der Strafe Er sprach auch wiederholt Begnadigungen aus Es ist mein Bestreben dass Gesetze und Bestrafungen einheitlich sein sollen Ich gehe auch so weit jenen die zum Tode verurteilt wurden einen dreitagigen Aufenthalt im Gefangnis zu erlauben Wahrend dieser Zeit konnen ihre Verwandten um eine Begnadigung ansuchen Wenn niemand da ist um das Leben des Gefangenen zu bitten darf der Gefangene Schenkungen tatigen um gute Verdienste fur die nachste Welt zu sammeln oder fasten Wahrend der sechsundzwanzig Jahre seit meiner Kronung haben Gefangene zu funfundzwanzig Gelegenheiten Amnestien erhalten Respekt fur alle Lebewesen Bearbeiten Zwar verurteilte Ashoka das Toten von Tieren nicht grundsatzlich aber er verbot Tieropfer zu religiosen Zwecken forderte die Menschen zur Massigung auf um weniger Tiere zum Verzehr toten zu mussen stellte manche unter seinen besonderen Schutz und verurteilte Gewalt gegen Tiere wie beispielsweise die Kastration Aus moderner Sicht finden wir hier die ersten Ansatze eines Umweltschutzrechts 5 Hier in meinem Reich durfen keine Lebewesen getotet oder als Opfer dargebracht werden Sechsundzwanzig Jahre nach meiner Kronung werden einige Tiere unter Schutz gestellt Papageien wilde Ganse und Enten Fledermause Ameisenkoniginnen Schildkroten Fische Stachelschweine Eichhornchen Rehe Rinder wilde und Haus Tauben alle vierfussigen Tiere die weder nutzlich noch essbar sind Die Ziegen Schafe und Saue die Junge haben oder Jungen Milch geben sind geschutzt wie auch die Jungen wenn sie junger als sechs Monate sind Hahne durfen nicht kastriert werden Unterholz in dem Tiere sich verbergen darf nicht verbrannt werden und Walder durfen weder ohne Grund noch um Lebewesen zu toten abgebrannt werden Ein Tier darf nicht an ein anderes verfuttert werden Religiose Inhalte BearbeitenNeben der Verbreitung moralischer Edikte die auf der buddhistischen Lehre beruhten legte Ashoka auch Wert darauf dass die Lehre des Buddha gelesen und befolgt wird insbesondere innerhalb der Monchs und Nonnengemeinschaften siehe auch Sangha Piyadasi Konig von Magadha grusst die Sangha und wunscht ihnen Gesundheit und Gluck und spricht Ihr wisst Verehrte wie gross mein Glauben in den Buddha den Dharma und den Sangha ist Was immer Verehrte der Buddha gesprochen hat ist alles recht gesprochen Diese Texte des Dharma Auszuge aus den Regeln der Disziplin uber den rechten Weg des Lebens und die Furcht des Kommenden das Gedicht uber den schweigenden Weisen der Diskurs uber das Reine Leben die Fragen des Upatisa und die Unterweisung des Buddha an seinen Sohn Rahula uber die falsche Rede diese Dharma Texte Verehrte wunsche ich von allen Monchen und Nonnen gelesen und erinnert zu werden Ebenso von den Laien Kreislauf der Wiedergeburten Bearbeiten Man gewinnt in dieser Welt und erlangt grosse Verdienste fur die nachste durch das Weitergeben des Geschenks des Dharma Gluck in dieser Welt und der nachsten ist schwer zu erlangen ohne die Hingabe an den Dharma viel Selbstbetrachtung viel Respekt viel Furcht vor dem Bosen und grossem Enthusiasmus Religiose Toleranz Bearbeiten Ashoka sah den Dharma nicht als einzige heilsbringende Lehre an Er forderte vielmehr den Austausch zwischen den Religionen da er daran glaubte dass sie im Grunde auf dieselbe gemeinsame Essenz zuruckzufuhren waren Alle Religionen sollten uberall verbreitet sein denn sie alle streben nach Selbstkontrolle und der Reinheit des Herzens Kontakte zwischen den Religionen sind gut Man sollte den Grundsatzen anderer zuhoren und sie respektieren Konig Piyadasi wunscht dass jeder gut in den Grundsatzen anderer Religionen geschult sein soll Soziale Massnahmen BearbeitenKonig Ashoka forderte Massnahmen die das Leben der Menschen und Tiere in seinem Reich und auch ausserhalb dessen Grenzen besser machen sollten Dazu gehorten vor allem die Errichtung von Krankenhausern die auch Tiere aufnehmen sollten das Anlegen und Verbessern von Strassen und das Aussenden von Gesandten des Dharma in seinem gesamten Reich die diese Massnahmen leiten und uberwachen und den Dharma bekannt machen sollten Gesundheitswesen Bearbeiten Uberall im Reich des Konigs Piyadasi und bei den Volkern jenseits der Grenzen den Chola den Pandya den Satiyaputra den Keralaputra bis nach Tamraparni und wo der griechische Konig Antiochos herrscht und unter den Konigen die Nachbarn des Antiochos sind uberall hat Piyadasi Vorkehrungen fur zwei Arten der medizinischen Behandlung getroffen medizinische Versorgung von Menschen und medizinische Versorgung von Tieren Wo medizinische Krauter zur Behandlung von Menschen oder Tieren nicht vorhanden waren habe ich sie eingefuhrt und pflanzen lassen Strassennetz Bearbeiten Entlang der Strassen habe ich Banyan Baume pflanzen lassen damit sie den Menschen und Tieren Schatten spenden und ich habe Mango Haine pflanzen lassen Im Abstand von acht Kroṣa liess ich Brunnen graben und Rasthauser bauen und an verschiedenen Orten habe ich Wasserstellen fur Menschen und Tiere einrichten lassen Aber das sind nur kleine Errungenschaften Solche Dinge wurden bereits fruher von Konigen getan um Menschen glucklich zu machen Ich habe sie zu dem Zweck getan damit die Menschen den Dharma praktizieren Gesandte des Dharma Bearbeiten nbsp Kapitell einer Saule des Ashoka In der Vergangenheit gab es keine Dharma Mahamatras aber solche Gesandte wurden von mir dreizehn Jahre nach meiner Kronung benannt Nun arbeiten sie unter allen Religionen um den Dharma bekannt zu machen und fur das Wohlergehen und das Gluck all jener die Zuflucht zum Dharma nehmen Sie arbeiten unter den Griechen den Kamboja den Gandhaern den Rastrika den Pitinika und anderen Volkern an den westlichen Grenzen Sie arbeiten unter Soldaten Fursten Brahmanas den Besitzenden den Armen den Alten und jenen die den Dharma praktizieren zu deren Wohlergehen und Gluck damit sie frei seien von Leid Rechtliche Massnahmen Bearbeiten Meine Gesandten werden auch einige von den Justizbeamten ermahnen auf dass sie mein Vertrauen gewinnen konnen Denn wie man ruhig ist wenn man sein Kind einer geschickten Amme ubergeben hat und sich sagen kann Die geschickte Amme wird sich bemuhen mein Kind gut zu versorgen ebenso sind die Justizbeamten von mir eingesetzt zum Heil und Gluck der Bevolkerung des Landes Dieses Edikt soll jeweils zur Tishya Konstellation allen Beamten zu Gehor gebracht werden Und von Zeit zu Zeit soll es der einzelne auch zwischen den Tishya Zeiten lesen Wenn ihr aber so handelt dann werdet ihr imstande sein eure Pflicht zu erfullen Dieses Edikt wurde hier zu dem Zwecke eingemeisselt damit die Justizbeamten der Stadt allezeit bemuht seien die Bevolkerung vor ungerechter Freiheitsbeschrankung oder harter Behandlung zu bewahren Deshalb werde ich auch alle funf Jahre einen hohen Beamten von sanfter umganglicher Gemutsart und freundlichem Auftreten entsenden um festzustellen ob man dies alles beachtet und so verfahrt wie ich es angeordnet habe aus dem 1 Separatedikt Tishya Sternenkonstellation Siehe auch BearbeitenDhauli AshokaLiteratur BearbeitenAshoka Die Edikte des Kaisers Asoka Hrsg Wolfgang Greger Weller Konstanz 1948 palikanon de abgerufen am 12 November 2023 Edmund Hardy Konig Asoka Indiens Kultur in der Blutezeit des Buddhismus Weltgeschichte in Karakterbildern hrsg von Franz Kampers Abt 1 Kirchheim Mainz 1902 Ludwig Alsdorf Asokas Separatedikte von Dhauli und Jaugaḍa Abhandlungen der geistes und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Jahrgang 1962 Nr 1 Jules Bloch Les inscriptions d Asoka Collection Emile Senart 8 ISSN 0184 718X Les Belles Lettres Paris 1950 Giovanni Pugliese Carratelli Giorgio Levi della Vida Hrsg Un editto bilingue greco aramaico di Asoka La prima iscrizione greca scoperta in Afghanistan Serie orientale Roma Bd 21 ZDB ID 357188 9 Con prefazione di Giuseppe Tucci e introduzione di Umberto Scerrato Istituto italiano per l Africa e l Oriente Rom 1958 Radhakumud Mookerji Asoka 3 erweiterte Auflage Motilal Banarsidass Delhi Varanasi Patna 1962 englisch archive org abgerufen am 12 November 2023 Shravasti Dhammika The Edicts of King Asoka An English Rendering The Wheel Publication No 386 387 Buddhist Publication Society Kandy 1993 ISBN 955 24 0104 6 Eugen Hultzsch Hrsg Inscriptions of Asoka Corpus Inscriptionum Indicarum 1 New edition Clarendon Press Oxford 1925 Digitalisat Ulrich Schneider Die grossen Felsen Edikte Asokas Freiburger Beitrage zur Indologie 11 Kritische Ausgabe Ubersetzung und Analyse der Texte Harrassowitz Wiesbaden 1978 ISBN 3 447 01953 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Edicts of Ashoka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ashoka Die Edikte des Kaisers Asoka deutsche Ubersetzung 1948 abgerufen am 12 November 2023 ubersetzt von Wolfgang Schumacher The Edicts of King Ashoka englische UbersetzungEinzelnachweise Bearbeiten Die Edikte des Kaisers Asoka Vom Wachstum der inneren Werte Aus dem Prakrit ubersetzt und eingeleitet von Wolfgang Schumacher 26 Bodhi Blatter Eine Schriftenreihe aus dem Haus der Besinnung CH 9115 Dicken 1991 online Wolfgang Schumacher Einfuhrung zu den Edikten des Kaisers Asoka Hrsg Wolfgang Greger Weller Konstanz 1948 palikanon de abgerufen am 12 November 2023 Wolfgang Schumacher Einfuhrung zu den Edikten des Kaisers Asoka Hrsg Wolfgang Greger Weller Konstanz 1948 palikanon de abgerufen am 12 November 2023 Gauranga Nath Banerjee Hellenism in Ancient India 1 Auflage 1919 Mittal Publications Reprint New Delhi 1995 S 12 1 auf books google de Benno Heussen Ethik als Basis staatlichen Handelns opinioiuris 13 Juni 2023 abgerufen am 12 November 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ashoka Edikte amp oldid 239246775