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Drangiana altpersisch Zranka Wasserland war eine der oberen Satrapien des Seleukidenreichs und gehort heute zu den Landern Afghanistan Pakistan und Iran Kerngebiet waren der Hamun See und der Helmandfluss Somit entspricht die geografische Lage von Drangiana ungefahr der Region Sistan im islamischen Mittelalter und dem Norden der heutigen iranischen Provinz Sistan und Belutschistan sowie dem westlich angrenzenden Pakistan und dem sudwestlichen Afghanistan Die fruheste Erwahnung Drangianas findet sich in der Behistun Inschrift aus dem 5 6 Jahrhundert v Chr Die Bedeutung des Wortes ist jedoch nicht sicher Viele Wissenschaftler ubersetzen es mit Wasserland Georg Morgenstierne hingegen bevorzugt Berggipfel und bezieht sich damit auf den Berg Kuh e Khwaja der das Gebiet dominiert Drangiana als persische Satrapie im Osten des Reiches Das Gebiet wurde von einem iranischen Stamm bewohnt der von den Griechen als Sarangianer oder Drangianer bezeichnet wurde und dem Land seinen altpersischen Namen Zaranka gab Es unterstand dem legendaren Konigreich von Ninos 1 Zunachst unterwarfen es die Meder danach Kyros II 550 v Chr Herodot berichtet Kyros der Konig von Anschan formte eine neue Koalition aus seinem eigenen persischem Stamm den Pasargadae den persischen Stammen der Maraphii und Maspii den machtigen Stammen unbekannter Herkunft der Panthialaei Derusiaei und Germanii sowie den Nomadenstammen der Dahae auch Dai genannt Mardi Meder Dropici and Sagarti Asagarti 2 Vermutlich handelt es sich dabei um Stamme aus Drangiana Spater teilte Dareios I das zuvor eher locker organisierte Reich in mehrere Steuerdistrikte Herodot zufolge wurden die Drangianer wahrend der Regierungszeit Dareios I im selben Distrikt angesiedelt wie die Utianen Thamanaeaner Myci und Sagarti ausserdem an den Persischen Golf verschleppt Bis auf die Thamaneaens und die Mycis findet man diese Stamme auch in Zentralasien Die persische Hauptstadt der Drangianer hiess Phrada und mag mit dem heutigen Farah oder auch mit dem achamenidischen Schloss in Dahan e ye Gholman beim heutigen Zabol identisch sein 330 v Chr wurde die Region durch Alexander den Grossen erobert 3 Ab der zweiten Halfte des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts kam die Bezeichnung Drangiana ausser Gebrauch und wurde durch die Bezeichnung Sakastan ersetzt das in der modernen Form Sistan noch heute die Bezeichnung des Gebiets ist Die Namensanderung wird als Folge eines Einbruchs nomadischer Volker aus Zentralasien nach Parthien und Baktrien in diesem Zeitraum gesehen den die antiken Schriftsteller Strabon und Pompeius Trogus erwahnen und an dem die Saken beteiligt waren 4 Siehe auch BearbeitenArachosien benachbarte persische Region Zabulistan benachbarte vor und fruhislamische RegionLiteratur BearbeitenRudiger Schmitt Drangiana In The Circle of Ancient Iranian Studies CIAS Rudiger Schmitt Drangiana In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica 15 Dezember 1995 englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Drangiana Livius orgEinzelnachweise Bearbeiten Rudiger Schmitt Drangiana In The Circle of Ancient Iranian Studies Herodot Historien 1 101 amp 125 Drangiana Livius org David Bivar Die Nomadenreiche und die Ausbreitung des Buddhismus in Gavin Hambly Hrsg Fischer Weltgeschichte Band 16 Zentralasien Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1966 S 46 ff 51 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drangiana amp oldid 237639975