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Mahakali pyakhan Newari aus Mahakali eine der Inkarnationen Durgas und pyakhan Tanz ist ein traditioneller Tanztheaterstil mit maskierten Tanzern den Newar wahrend des einwochigen Indra Jatra Indra Prozession Fest jedes Jahr am Ende der Regenzeit im September in Kathmandu im Nepal auffuhren Der Name steht zugleich fur das einzige zu diesem Stil gehorende Drama dessen Ursprung auf das Ende des 14 oder den Anfang des 15 Jahrhunderts gelegt wird Die mythologische Erzahlung stammt aus dem dritten Gesang des Devi Mahatmya einer Episode des Markandeya Purana aus dem 4 oder 5 Jahrhundert Die grosse Gottin Durga tritt in drei unterschiedlichen Gestalten auf deren Aufgabe es ist die Unordnung der Welt hervorgerufen durch die Angriffe boser Asuras auf den Gotterhimmel abzuwehren und diese Damonen in zahen Kampfen zu vernichten Die Tanztruppen des Mahakali pyakhan bestehend aus mindestens 15 Mitgliedern sind in Bhaktapur stationiert Zur instrumentalen Musikbegleitung der Auffuhrung gehoren die Doppelkonustrommel pashchima und das Doppelrohrblattinstrument mwali eine Form der shehnai bei Schlachtenszenen verstarkt durch die gerade Naturtrompete kahan Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Inhalt 3 Auffuhrungspraxis 3 1 Vorbereitung und Ablauf der Veranstaltung 3 2 Choreografie 3 3 Masken und Kostume 3 4 Musik 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMahakali die grosse Kali ist die hinduistische Gottin der Zeit und des Todes Sie ist eine furchteinflossende schreckliche Form der Durga und stellt den negativen Aspekt dieser in Indien und Nepal hoch verehrten weiblichen Gottheit dar die auf den Kult einer altindischen Muttergottin zuruckgeht In ihrer beschutzenden Funktion halt Durga unter dem Namen Taleju ihre Hand uber die Konigsdynastie und inkarniert sich regelmassig in Menschengestalt in dem Madchen Kumari Nach der Tradition eroberte 1324 Konig Harisinha Deva aus Nordindien das Kathmandutal und fuhrte die Verehrung von Taleju als Schutzgottin ein In weiteren Aspekten ist Durga unter anderem gutig Ambika kampferisch Mahishamardini oder grauenvoll Chamunda Mahakali wird mit schwarzer oder dunkelblauer Korperfarbe Schadelgirlande teilweise mehreren Kopfen mit heraushangenden Zungen zehn Armen und Beinen Flammenhaar und Attributen Shivas wie Dreizack trishula Totenkopfstab khatvanga oder Schwert dargestellt 1 Die Dynastie der Mallas begrundete und sicherte die Herrschaft der Newar im Kathmandutal von 1200 bis 1769 Dieser Zeitraum wird in eine fruhe Periode bis 1382 mit unklaren Herrschaftsverhaltnissen und wechselnden Regierungssitzen und in eine spatere stabile Phase eingeteilt Die Malla Konige waren Hindus forderten aber dennoch buddhistische Kulte Die Menschheitsgeschichte beginnt nach den Mythen beider Religionen in einer von Gottern Halbgottern und Asketen bevolkerten himmlischen Welt in der die einen noch lebende Buddhas ansiedeln und die anderen Pashupati als Herrn des vergangenen goldenen Zeitalters verehren 2 Der Tanz fur die Gottin Mahakali wurde ab der Herrschaft von Konig Ari Malla Deva um 1200 1216 in der Abgeschlossenheit buddhistischer Tempel aufgefuhrt bis Konig Ananta Malla reg 1274 1310 die Veranstaltung auch fur die Dorfbevolkerung zuganglich machte Einer seiner Nachfolger Jayasthiti Malla reg 1382 1395 errang die Herrschaft uber das gesamte Kathmantutal er fuhrte umfangreiche soziale und kulturelle Reformen durch und reorganisierte das Kastensystem Der orthodoxe Hindu liess Tempel bauen sowie Kunst und Literatur fordern Es heisst der Konig habe selbst ein Tanzdrama namens Kulayana und weitere Dramen aus dem Stoff des Markandeya Purana einem der 18 grossen Puranas verfasst und offentlich auffuhren lassen Die Stucke sollten dazu dienen seine propagierten religiosen Vorstellungen moralischen Werte und sozialen Normen zu verbreiten Sie werden bis heute im Nepal aufgefuhrt Das Tanzdrama Mahakali pyakhan basiert auf dem mit Devi Mahatmya Die Herrlichkeit der Gottin oder Durga Saptashati uberschriebenen 67 Kapitel desselben Puranas Nach dem Namen saptashati besteht das Werk aus siebenhundert Versen die in 13 Kapitel aufgeteilt sind Das Gesamtwerk wird dem angeblich im 5 Jahrhundert lebenden Weisen Rishi Markandeya zugeschrieben Auf dieser Grundlage soll das Tanzdrama Ende 14 oder Anfang 15 Jahrhundert in seine heutige Form gebracht worden sein Inhalt Bearbeiten nbsp Vishnu bekampft die Damonen Madhu und Kaitabha Miniatur aus Sirohi in Rajasthan Ende 17 Jahrhundert Im Mahakali pyakhan geht es um die kosmogonische Geschichte von Vishnu als Narayana der zu einer Zeit als die Welt noch nicht erschaffen war auf der Weltenschlange Shesha ausgestreckt auf dem Urwasser ruhte Aus seinem Bauchnabel wuchs eine Lotosblute auf welcher der kleine kunftige Schopfergott Brahma sass Durch das Summen eines Insekts das Vishnu zu horen bekam wurden aus einem seiner Ohren die beiden Asuras Damonen Madhu und Kaitabha geboren Als die beiden Asuras zu machtig geworden waren und selbst Brahma zu bedrohen begannen rief dieser die Gottin Mahamaya um Hilfe Sie begann nun einen funftausendjahrigen Kampf bis es ihr gelang Vishnu aufzuwecken Wahrend dieser Zeit wurden zwei weitere Asuras Sumbha und Nisumbha geboren Die beiden waren besonders gefahrliche Damonen weil sie von Shiva das Versprechen erhalten hatten unsterblich zu sein und in dieser Selbstgewissheit sogar wagten sich gegen die Gotter zu erheben Im Drama kampfen die Gotter Mahakali Kumari und Mahalakshmi alle drei Aspekte Durgas gegen die bosen Damonen Madhu Kaithaba Sumbha und Nisumbha um die Vorherrschaft Erganzend zur hinduistischen Mythologie treten weitere aus dem lokalen Volksglauben stammende Geister und sonstige Nebenfiguren auf 3 In einem vergleichbaren Kali Mythos haben es die Gotter in Sudindien mit der ubelwollenden Kreatur Darika zu tun die von Brahma die Unsterblichkeit versprochen bekam in der Folge dabei war die Welt zu erobern und kurz davorstand Indra zu besiegen Hier trat die Gottin Bhadrakali aus Shivas drittem Auge hervor und besiegte den Damon und seinen Begleiter Danavendra In den Tempeln Keralas werden zum entsprechenden Ritual Hymnen kalam pattu gesungen 4 Die Legende um die letztlich siegreichen guten Gotter erfuhr im Nepal eine besondere Wendung mit der erklart wird weshalb Anfang des 13 Jahrhunderts Konig Ari Malla ein Tanzdrama einfuhrte Demnach erschien in fruherer Zeit auf Bitten von Vishnu Brahma und Maheshwar die Gottin Mahakali in Gestalt der Buffeltoterin Mahisasuramardini um nach der bekannten Geschichte mit Hilfe eines personifizierten Schneckenhorns shankha den Buffeldamon Mahishasur zu toten Lange danach griffen Shumbha Nishumbha und andere Asuras oder genauer Daityas Gotter und Glaubige an Die grosse Gottin wurde noch einmal um Beistand gebeten und besiegte nach erbitterten Kampfen alle Damonen Als danach weitere boswillige Gestalten auftauchten und den Glaubigen nachstellten zeigte sich Mahakali im Traum Konig Ari Malla beschrieb ihm den Kampf zwischen ihr und den Damonen und forderte ihn auf diesen Kampf als Drama zu gestalten und seinem Volk vorzufuhren Nachdem dieses Drama aufgefuhrt worden war ging der Einfluss der Damonen spurbar zuruck und friedliche Zeiten brachen an 5 Auffuhrungspraxis BearbeitenIndra Jatra Nepali auf Newari Yenya ist eines der drei grossen Jahresfeste in Kathmandu Es wird fur den Regengott Indra eine Woche lang im September am Ende der Regenzeit und kurz vor der Ernte veranstaltet Eine Gemeinsamkeit bei vielen Festen mit kultischem Hintergrund etwa beim Chaitra Parva Fest in Ostindien bei dem das chhau Tanzdrama aufgefuhrt wird ist die Aufstellung eines Zeremonialpfostens zu Beginn der Veranstaltung Der yasin genannte heilige Holzpfosten auf dem Platz vor dem Hanuman Dhoka Konigspalast tragt eine Flagge an seiner Spitze Indra soll ihn einst von Vishnu erhalten haben was seine Schutzfunktion erklart Hohepunkt des Festes ist die Prozession der leibhaftigen jungfraulichen Gottin Kumari Dieses Madchen verlasst nur einmal im Jahr zu diesem Anlass ihren Palastbezirk Vorbereitung und Ablauf der Veranstaltung Bearbeiten nbsp Statue von Konig Bhupatindramalla reg 1696 1722 mit Ehrenschirm chhatra auf dem Platz vor dem Konigspalast Sundhoka Er gilt als bedeutendster Verfasser von Dramen Zentrum der Mahakali pyakhan Tanzer ist die 15 Kilometer ostlich von Kathmandu gelegene Stadt Bhaktapur in der zahlreiche religiose Jahresfeste stattfinden und weitere Musik und Tanzgruppen beheimatet sind Dort waren um 1980 sieben Gruppen mit ublicherweise 15 mannlichen Mitgliedern aktiv Die Tanzer gehoren zu den Kasten Gubhayu Familienpriester Syesya Handler und Chhipa Farber tatsachlich arbeiten sie neben dem Handel uberwiegend in der Landwirtschaft oder im Metall verarbeitenden Gewerbe Ebenso eindeutig ist die Kastenzugehorigkeit der Musiker geregelt sie sind meist Saymi Olpresser oder Jogi hauptberufliche Musiker und Schneider Der Leiter der Truppe sorgt fur die Kostume und bewahrt die Musikinstrumente in einem Raum seines Hauses auf Er nimmt vom Konig der Stadtverwaltung das Geld fur die Auffuhrungen entgegen bestreitet davon die Ausgaben und entlohnt die Mitglieder der Truppe Neben ihm gibt es einen Vortanzer der die ubrigen Tanzer leitet und samtliche Charaktere darstellen kann Wahrend des Indra Jatra finden in Kathmandu ausser Mahakali pyakhan weitere Tanztheaterauffuhrungen und Prozessionen statt So lauft die populare Gestalt Lakhe durch die Strassen Der von einem Maskentrager aus der Farberkaste verkorperte Lakhe war nach der ortlichen Newari Legende ein Damon der jeden Tag Kinder verschleppte Mehrere Arten von lakhe pyakhan Lakhe Tanzen finden in Kathmandu statt Ein weiterer Tanzstil aus Bhaktapur ist der nava durga neun Durgas Bei dieser Art von Gotterverehrung muss ein Priester des Taleju Tempels den zu verwendenden Masken Leben einatmen und danach wieder entnehmen Der nava durga Tanz steht in enger Verbindung mit der Stadt Bhaktapur wo die Masken nicht beim Leiter der Truppe sondern im Nava Durga Tempel aufbewahrt und von den Besuchern dort verehrt werden Ein neues Mitglied der Tanztruppen kann aus den Familien der Darsteller oder gleichermassen von ausserhalb kommen Der Neuling sollte von der Gruppe akzeptiert werden was der Fall ist wenn die Weissagung eines Astrologen joshi eine gunstige Prognose ergeben hat Der Unterricht beginnt dann an einem Donnerstag oder Sonntag den religios bedeutsamen Tagen Bevor der Schuler am ersten Tag seines Unterrichts das Haus verlasst richtet er ein Gebet an die Gottin Kumari auf dem Weg zu seinem Lehrer macht er kurz Halt an den Tempelschreinen am Strassenrand von Nasa Deo Ganesha und Bhairava In zwei Stufen erfolgt die Anerkennung als vollwertiger Tanzer Nach den ersten Fortschritten erhalt er in einem Ritual ghangla Fusskettchen der Tanzer mit Glockchen in Nordindien ghunghur In einem weiteren Ritual nach einigen Monaten werden die Gotter angerufen und der Lehrer uberreicht seinem Schuler ein Kostum oder eine Maske die er selbst bislang getragen hat Der Schuler bedankt sich mit einer Tanzauffuhrung bei seinem Lehrer und weiteren Tanzen im Nasa Deo Tempel Mit der Vorbereitung auf Indra Jatra beginnen die Darsteller im Juli oder August kurz nachdem der Reis ausgepflanzt ist Zuvor findet an einem Tag das gatha muga Ritual statt auch gathemangal bei dem die bosen Geister aus dem stadtischen Bereich verbannt werden Nachfolgend treffen sich die Gruppenmitglieder jeden Abend im Haus ihres Leiters wo sie bis in die Nacht uben Jedes Mal beginnen sie mit einer Anrufung nasa ge an Nasa Deo eine Erscheinungsform von Shiva und der Schutzheilige der Tanzer und Musiker Dabei opfern sie am ersten Tag ein Huhn oder eine Ziege und an den Folgetagen jeweils einige Eier Jede der an Indra Jatra mitwirkenden Mahakali pyakhan Gruppen registriert sich am Nachmittag des ersten Tages im Hanuman Dhoka Palast dort verabreden sie untereinander die einzelnen Orte fur die abendlichen und nachtlichen Auffuhrungen Dies sind mehrere offentliche Platze Freiflachen oder nach individuellen Wunschen ausgewahlte Innenhofe Die Auffuhrungen dauern wahrend der gesamten Festwoche vom Abend bis zur Morgendammerung Das Fest endet wenn am letzten Tag der Zeremonialpfosten abgebaut wird danach begeben sich die Darsteller nach Bhaktapur zuruck Choreografie Bearbeiten Auf Seiten der Gotter steht fur den Kampf um den gerechten Sieg an erster Stelle die Gottin Mahakali die meisten Damonen werden jedoch von der jungfraulichen Kumari und von Mahalakshmi der Gemahlin Vishnus getotet Diese drei Gottinnen gehoren zu den in Bhaktapur verehrten Nava Durgas Jede hat im Tanzdrama mehrere unliebsame Begleiter darunter die Vetala auch Beta Geistwesen die in einem Leichnam hausen und ihn nach Belieben verlassen konnen Kankals auch Kawan sind tanzende Skelette die um Mitternacht in dunklen Gassen auftauchen In ganz Sudasien sind Bhutas im Volksglauben prasent Diese Geister sind im Nepal unsichtbare gierige Fresser die alles Essbare verschlingen was in ihrer Reichweite liegt Es gibt verschiedene Arten von Bhutas die Menschen toten oder krankmachen konnen Es heisst dass Menschen sterben wenn sie auf die kindliche Stimme der Bhutas antworten Im Mahakali pyakhan ernahren sich die Bhutas von Blut und Menschenfleisch Uberwiegend gutartig sind die Khyak kleine untersetzte und behaarte Kobolde mit weit heraushangenden Zungen die in den Wohnungen leben und der Familie Gluck bringen Man stellt sie sich mit Taschen voller Geld in den Handen im Umfeld der Glucksgottin Lakshmi vor Nur gelegentlich bewegt ein dunkler Charakterzug die Khyak dazu nachts Menschen zu wurgen jedoch ohne sie umzubringen Im Drama kugeln sie auf der Buhne herum machen Beischlaf artige Verrenkungen und bringen das Publikum zum Lachen Die Randfiguren sind fur die Zuschauer vertraute Erscheinungen des alltaglichen Volksglaubens verweltlichen das religios rituelle Kernthema des grossen Gotterkampfes und machen es zu einem vergnuglichen Unterhaltungsprogramm 6 Zehn Szenen bringen die Handlung voran Jati nritya Jati Tanz Die drei Gottinnen treffen sich mit ihrem Begleiterschwarm um uber Massnahmen im Kampf gegen die Damonen zu diskutieren Daitya nritya Damonen Tanz Die Damonen frohlocken nach ihrem vermeintlichen Sieg uber Indra dem obersten Himmelsgott Mahakali daitya nritya Mahakali kampft erbittert gegen die Damonen die Mahakali zur Aufgabe auffordern Die Damonen behalten die Oberhand Beta nritya Die Beta Totengeister treten auf erkundigen sich nach dem Gang der Ereignisse und treffen auf Mengen von Blut und toten Korpern auf dem Schlachtfeld In der anschliessenden Pause spielt die Doppelkonustrommel pashchima Kumari Nishumbha nritya Der Asura Nishumbha bittet Kumari von ihrer Schonheit angezogen ihn zu heiraten Die Gottin lehnt ab und geht siegreich aus dem anschliessenden Kampf hervor Kawan nritya Die Skelette als Begleitvolk der Kumari bejubeln ihren Sieg uber den Damon und seine Mitstreiter Vor Begeisterung fressen die Skelette die toten Damonen und trinken ihr Blut Mahalakshmi Shumbha nritya Der erzurnte Asura Shumbha schwort nach dem Tod seines Bruders Rache an den Gottern Er sturzt sich in einen todesmutigen Kampf gegen Mahalakshmi den er letztlich verliert Bhuta nritya Die hilfreichen Geister der Gottinnen freuen sich uber den Sieg fressen das Fleisch und trinken das Blut der gefallenen Damonen In der folgenden Pause spielt die Kegeloboe mwali Khyak nritya Nachdem die Welt sich wieder im Gleichgewicht befindet gehort die Buhne den Kobolden Khyak die sich zur Freude des Publikums austoben durfen Samuha nritya Im Finale treten die Charaktere zusammen mit einem Lowen auf und kunden von Frieden und Wohlstand fur das neue Zeitalter 7 Fur einzelne Charaktere sind bestimmte Bewegungsmuster typisch Die Gottinnen fuchteln mit ihren Schwertern wenn sie ihr Schwert auf die Brust eines Damons drucken ist klar dass sie ihn getotet haben Ansonsten wirbeln die Gottinnen im Kreis und machen kleine Sprunge Das Skelett Kankal kratzt sich im Schritt und der Beta Totengeist wackelt mit seinem rechten Knie wirft sich auf den Boden und will das Blut vom Schlachtfeld aufschlecken Masken und Kostume Bearbeiten nbsp Geschmuckter Bhairava Neben Indra werden beim Indra Jatra besonders Kumari und Bhairava verehrt Die Masken bestehen aus Papier und Stoffauflagen als Grundgerust das mit Lehm uberstrichen und nach mehrtagigem Trocknen farbig bemalt wird Ihre Herstellung liegt in den Handen von Chitrakar Kastenangehorigen in Bhaktapur die auch jedes Jahr vor dem Fest die Farben der Masken auffrischen Das Gesichtsfeld ist von metallenen Kronen umgeben die mit gold und silberfarbenem Blattwerk Stoffapplikationen und Federn bestuckt sind Die Kronen werden durch Bambusstreifen oder Eisenstabe stabilisiert Die Masken sind recht schwer diejenige Mahakalis wiegt etwa zehn Kilogramm sodass nur ein kraftiger Mann diese Rolle ubernehmen kann Dazu kommt bei ihr eine lange schwarze Perucke Farbe und Gestaltung lassen die Masken eindeutig den entsprechenden Charakteren zuordnen So ist die Mahakali Maske rot mit weit hervorstehenden Stosszahnen und einem hohen Haaraufbau Die Maske der Kumari ist ebenfalls rot die Mahalakshmi Maske gelb Die Nebenfiguren lassen sich in gleicher Weise an ihren Masken erkennen Die Bhutas tragen braune und schwarze Masken bei den Betas hangt eine rote Stoffzunge aus dem gelben Gesicht und das Skelett Kankal ist an seinem weissen Gesicht mit roten skelettartigen Streifen zu identifizieren Die Mahne des einhornigen Lowen ist funffarbig schwarz weiss rot grun und gelb Die Bosewichter haben blaue Gesichtsmasken Die Farben entsprechen denen des nava durga Tanzes und besitzen dieselbe Bedeutung Blauschwarz symbolisiert Macht und Energie Weiss ist die Farbe der Reinheit und des Todes Rot steht fur alle Arten von Blut und Zorn wahrend Gelb die am wenigsten machtvolle Farbe den sanftmutigeren Gottheiten zukommt Auf dem Schirm chhatra auch Ehrenschirm als Bekronung eines Stupa uber den Masken der Gottinnen sind Lotos entspricht dem Kosmos und Mond Gott dargestellt Die Darsteller von Kumari und Mahalakshmi tragen an ihrem Hinterkopf eine kleine Mahalakshmi Figur Die Kostume der drei Gottinnen passen sich farblich den Masken an der Saum wird durch funf verschiedenfarbige Linien hervorgehoben Sie tragen zusatzlich schwarze mit silbernen Stickereien verzierte Tucher um die Huften und auf der Brust An Fuss und Armgelenken sowie um die Huften haben sie Glockchenketten ghangla gebunden Die Damonen und Geister tragen ahnliche Kleider sind jedoch weniger reich ausgestattet Kankal und Beta treten mit blossen Oberkorpern auf Die schwarzen Kleider der Kobolde Khyak bestehen aus Jute ebenso die Kostume von Mahalakshmis Reittier dem Lowenhund Sinha und Mahakalis Reittier dem Tiger Dhun Musik Bearbeiten Die Begleitmusik ist rein instrumental Als Takt gebendes Instrument dient wahrend der gesamten Musizierdauer die Handzimbel chusya jhali die aus zwei leicht gebuckelten Bronzetellern mit knapp 20 Zentimetern Aussendurchmesser besteht Der Spieler schiebt vier Finger ohne Daumen durch den in der Mitte befestigten Riemen und reibt die beiden Teller an den Randern gegeneinander Chusya werden nicht wie anderswo bei Paarbecken in Militarorchestern ublich flachig zusammengeschlagen Langsame Taktvorgaben heissen dhila schnelle chalaka Dazu spielt die mit den Handen geschlagene Doppelkonustrommel pashchima ein komplexes rhythmisches Muster Haufig beginnt die pashchima mit einem Vorspiel in schneller Geschwindigkeit bevor das einzige Melodieinstrument die mwali einsetzt Mwali ist die Newari Bezeichnung fur eine Kegeloboe die auf Nepali shanahi oder shahane genannt wird Das Instrument besitzt sieben Fingerlocher und ist mit etwa 50 Zentimetern so lang wie eine durchschnittliche in Nordindien weit verbreitete shehnai Nur bei Schlachtenszenen kommt zusatzlich die gerade Naturtrompete kahan zum Einsatz Die kahan mit ihrer schlanken Kupferrohre ist etwa einen Meter lang Sie wird mit der rechten Hand nahe am oberen Ende gehalten und beim Blasen zusatzlich mit der linken Hand mit einem ebenso langen Bambusstock geschlagen Durch eine spezielle Blastechnik entsteht ein vibrierender Ton Die kahan produziert nur einen nicht melodischen Ton und zahlt wie die anderweitig bei besonderen Anlassen im Kathmandutal gespielte halbkreisformige narsimga daher nicht zu den Melodieinstrumenten 8 Einen weiteren perkussiven Effekt ergeben die Glockchenketten ghangla der Tanzer Ahnliche melodische und rhythmische Strukturen konnen auch bei anderen Tanzen oder Volksmusikstucken gefunden werden 9 Literatur BearbeitenKeiko Okuyama Aspects of Mahakali Pyakhan In Richard Emmert u a Hrsg Dance and Music in South Asian Drama Chhau Mahakali pyakhan and Yakshagana Report of Asian Traditional Performing Arts 1981 Academia Music Ltd Tokyo 1983 S 167 174Einzelnachweise Bearbeiten Anneliese und Peter Keilhauer Die Bildsprache des Hinduismus Die indische Gotterwelt und ihre Symbolik Dumont Koln 1983 S 207 209 Peter Lowdin Food ritual and society among the Newars A Study of Social Structure and Food Symbolism among the Newars Uppsala University 1985 Kapitel 2 The Newars Memento vom 17 April 2015 im Internet Archive Kumar Prasad Darshan Session V Mahakali Pyakhan In Richard Emmert 1983 S 47 Manohar Laxman Varadpande History of Indian Theatre Loka Ranga Panorama of Indian Folk Theatre Abhinav Publications Neu Delhi 1992 S 35 Keiko Okuyama 1983 S 168f Keiko Okuyama 1983 S 169f Members and Items Performed In Richard Emmert 1983 S 11f Felix Hoerburger Studien zur Musik in Nepal Regensburger Beitrage zur musikalischen Volks und Volkerkunde Band 2 Gustav Bosse Regensburg 1975 S 66 Keiko Okuyama 1983 S 170 172 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mahakali pyakhan amp oldid 237245488