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Nala und Damayanti Sanskrit Titel नल प ख य न Nalopakhyana d h Episode von Nala ist eine Episode aus dem indischen Epos Mahabharata Sie handelt von Konig Nala नल Nala und seiner Frau Damayanti दमयन त Damayanti Nala verliert im Wurfelspiel sein Konigreich und muss mit seiner treuen Gattin in die Verbannung in den Wald ziehen wo Damayanti von Nala verlassen wird Voneinander getrennt erleiden die beiden mannigfache Abenteuer ehe sie schliesslich glucklich vereint werden und Nala sein Konigreich wiedererlangt Pahari Malerei zum Nala und Damayanti Motiv 18 Jhd Nala und Damayanti gehort zu den bekanntesten und beliebtesten Episoden des Mahabharata Es ist in Indien vielfach rezipiert worden und wird auch im Westen als eines der wertvollsten Werke der indischen Literatur angesehen Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Inhaltsangabe 2 Literaturgeschichtliche Einordnung 2 1 Analyse und Deutung 2 2 Herkunft und Alter 3 Rezeption 3 1 Weitere Verwendung des Stoffes 3 2 Rezeption im Westen 3 3 Stochastische Elemente 4 Einzelnachweise 5 Ausgaben Auswahl 6 Literatur 7 WeblinksInhalt BearbeitenDas Mahabharata ein gewaltiges Werk von uber 100 000 Doppelversen enthalt neben der Haupthandlung die vom mythischen Kampf der Pandavas und Kauravas zweier verwandter Furstenfamilien berichtet zahlreiche teils ineinander verschachtelte Nebenepisoden Neben dem religios philosophischen Lehrgedicht Bhagavadgita und der Savitri Legende gehort Nala und Damayanti zu den bekanntesten dieser Episoden Sie kommt im Aranyakaparvan dem dritten von 18 Buchern des Epos vor 1 und umfasst rund 1100 Doppelverse Shlokas in 26 Kapiteln Auf der Erzahlebene der Haupthandlung hat Yudhishthira der alteste der funf Pandava Bruder soeben sein Konigreich im Wurfelspiel an die Kauravas verloren und musste mit seinen Brudern fur zwolf Jahre in die Verbannung ziehen Dort begegnet Yudhishtira dem Seher Brihadashva und fragt diesen ob es je einen unglucklicheren Mann als ihn selbst gegeben habe woraufhin Brihadashva ihm die Geschichte von Nala erzahlt der ebenfalls sein Reich im Wurfelspiel verlor es schlussendlich aber zuruckerlangte Inhaltsangabe Bearbeiten Nala der heldenhafte Sohn des Virasena ist Konig von Nishadha Zugleich lebt in Vidarbha die schone Damayanti am Hofe ihres Vaters des Konigs Bhima Nala und Damayanti horen voneinander und verlieben sich ohne einander gesehen zu haben Eine Wildgans ubermittelt Damayanti eine Liebesbotschaft von Nala woraufhin diese krank vor Sehnsucht wird Konig Bhima erkennt dass fur seine Tochter die Zeit gekommen ist zu heiraten Alle Konige werden zur Svayamvara Zeremonie zusammengerufen bei der Damayanti ihren Gatten selbst erwahlen soll Selbst die Gotter Indra Agni Varuna und Yama machen sich auf nach Vidarbha Unterwegs treffen sie Nala und tragen ihm auf ihnen als Bote zu dienen Unwillig muss der Konig von Nishadha bei der von ihm begehrten Damayanti fur die Gotter werben doch diese gesteht Nala ihre Liebe und gelobt ihn als Gatten zu wahlen Bei der Selbstwahlzeremonie versuchen Indra Agni Varuna und Yama die Tochter Bhimas zu uberlisten indem sie Nalas Gestalt annehmen sie aber beschwort so instandig ihre Liebe fur den Nishadha Konig dass die Gotter ein Einsehen haben und sich zu erkennen geben Damayanti erwahlt Nala woraufhin ihre Hochzeit gefeiert wird Die beiden ziehen in Vidarbha ein wo Nala als gerechter Konig herrscht und Damayanti ihm zwei Kinder gebiert Die Gotter kehren in den Himmel zuruck und treffen unterwegs auf Dvapara und Kali zwei Damonen des Wurfelspiels die auch unterwegs zur Selbstwahl Damayantis sind Als Kali erfahrt dass er zu spat kommt und Damayanti bereits Nala gewahlt hat schwort er zornentbrannt Rache Zwolf Jahre wartet er auf seine Gelegenheit ehe es ihm gelingt von Nala Besitz zu ergreifen Vom Damon besessen lasst sich der Konig auf ein Wurfelspiel mit seinem Bruder Pushkara ein Durch niemandes Warnungen lasst sich Nala abbringen und verspielt im Wurfelrausch sein Konigreich und seinen gesamten ubrigen Besitz an seinen Bruder Als Pushkara schliesslich Damayanti als Einsatz fordert gibt Nala auf und zieht mittellos in den Wald Seine treue Gattin folgt ihm Der Fluch der Wurfel verfolgt den Konig weiter in Form von zwei Vogeln die sein Gewand stehlen Vom Damonen Kali verleitet der immer noch in ihm lebt verlasst Nala seine Gattin schweren Herzens heimlich des Nachts Von ihrem Mann im Stich gelassen irrt Damayanti auf der Suche nach Nala allein durch den schrecklichen Wald Vor einer Schlange die ihr Leben bedroht rettet sie ein Jager der ihr aber seinerseits nachstellt Nachdem sie vielerlei Gefahren uberstanden und wehklagend den Wald durchwandert hat schliesst Damayanti sich einer Karawane an und erreicht nach weiteren Abenteuern das Land Chedi wo sie unerkannt von der Koniginmutter am Hofe aufgenommen wird Unterdessen hat Nala im Wald den Naga Konig Karkotaka vor einem Waldbrand gerettet Als Dank verleiht dieser Nala eine neue Gestalt und rat ihm zum Konig Rituparna nach Ayodhya zu gehen Nala gibt sich als Wagenlenker Vahuka aus und tritt in den Dienst Rituparnas Er unterweist den Konig in der Kunst des Pferdelenkens und erfahrt von diesem im Gegenzug das Geheimnis der Wurfel so dass der Fluch des Damons Kali von Nala weicht Damayantis Vater Bhima sendet Brahmanen aus um nach Nala und seiner Tochter zu suchen Nachdem der Brahmane Sudeva Damayanti in Chedi entdeckt hat kehrt diese nach Vidarbha ins Vaterhaus zuruck Nach drei Jahren der Trennung erfahrt Damayanti durch einen Boten der in Ayodhya nach Nala forschte von Vahuka und schopft den Verdacht es konnte sich bei ihm um ihren Gatten handeln Damayanti ersinnt eine List und lasst Rituparna ausrichten sie wurde eine neue Selbstwahl veranstalten So macht sich der Konig auf nach Vidarbha und mit ihm Nala als sein Wagenlenker Weil Nala glaubt Damayanti habe ihn verstossen und wolle einen neuen Mann heiraten gibt er sich nicht zu erkennen Damayanti ist verwirrt von der fremden Gestalt des Vahuka die Nala angenommen hat und lasst den Wagenlenker ausforschen Nachdem sie sich davon vergewissert hat dass es sich um Nala handelt ruft sie ihn zu sich und uberzeugt ihn von ihren hehren Motiven Nala nimmt wieder seine wahre Gestalt an und ist nun wieder mit Damayanti vereint Nach einem Monat zieht Nala nach Nishadha wo er erneut im Wurfelspiel gegen Pushkara antritt und sein Konigreich wiedergewinnt Grossmutig verzeiht Nala seinem Bruder Er holt Damayanti heim und lebt glucklich mit ihr zusammen als Herrscher von Nishadha Literaturgeschichtliche Einordnung BearbeitenAnalyse und Deutung Bearbeiten Nala und Damayanti umfasst 26 Kapitel die eine kunstlerische und absichtsvolle Komposition aufweisen Uber die Einleitung Kapitel 1 5 die von Nalas und Damayantis Liebe und Heirat berichtet steigert sich die Handlung zu den drei Hauptteilen Der Verlust des Konigreichs im Wurfelspiel und Nalas Verbannung Kapitel 6 10 Damayantis Abenteuer im Wald Kapitel 11 13 und die Ereignisse bis zur Wiedervereinigung der Gatten Kapitel 14 21 In der glucklichen Vereinigung Nalas und Damayantis kulminiert die Geschichte um in den Schlusskapiteln Kapitel 22 26 auszuklingen 2 Ein Wendepunkt der Erzahlung ist an der Stelle erreicht an der Nala die schlafende Damayanti heimlich verlasst Indem er seine Gattin die einen Anspruch auf Fursorge und Schutz hat im Stich lasst verstosst der Konig gegen das Gebot von Recht und Sitte Dharma ein Konzept das im indischen Denken eine zentrale Rolle spielt So beklagt Damayanti zu Recht Weisst du etwa nicht was Recht und Sitte gebieten Wie konntest du mich im Schlaf verlassen und weggehen nachdem du mir feierlich versprochen hast du wurdest mich nicht verlassen 3 Nalas Verstoss gegen den Dharma gibt dem Dichter aber erst die Moglichkeit Damayanti als Verkorperung der untadeligen Ehefrau darzustellen die auch dann dem Gatten treu bleibt wenn er sie ungerecht behandelt 4 Eine sehr ahnliche Konstellation findet sich im zweiten grossen indischen Epos dem Ramayana Hier ist Sita die Gattin des Helden Rama der Inbegriff der treuen Ehefrau Das Motiv der Liebe der Trennung ist in der indischen Dichtung sehr beliebt Neben Nala und Damayanti und dem Ramayana ist es etwa auch Gegenstand des bekanntesten indischen Dramas Kalidasas Shakuntala Auch das zweite Hauptmotiv der Verlust von Hab und Gut im Wurfelspiel begegnet mehrfach in der indischen Literatur Ausser in der Geschichte von Nala kommt es auch in der Haupthandlung des Mahabharata vor mit der die Nala Episode in Analogie gesetzt wird und begegnet auch schon im Wurfellied 5 des Rigveda des altesten Werkes der indischen Literatur Herkunft und Alter Bearbeiten Das Mahabharata vereint zahlreiche verschiedene Elemente unterschiedlichen Ursprungs und Alters in sich Die Nala Episode erweist sich durch die Art der Einbettung die Geschichte von Nala wird einem Protagonisten der Haupthandlung erzahlt deutlich als bewusste Interpolation Die Einheitlichkeit von Inhalt und Aufbau weisen Nala und Damayanti als ursprunglich eigenstandige Heldendichtung und Uberrest einer alten Bardentradition dar Einzig der Monolog des Brahmanen Sudeva im 16 Kapitel ist eine spatere Einfugung und stammt aus dem Ramayana 6 Die Frage nach dem Alter der Nala und Damayanti Episode lasst sich ebenso wenig mit Sicherheit beantworten wie die nach dem Alter des Mahabharata Das Epos wurde im Zeitraum zwischen 400 v Chr und 400 n Chr zusammengestellt die verarbeiteten Stoffe konnen aber weitaus alter sein und schildern teils Verhaltnisse der vedischen Zeit ca 1400 600 v Chr Die Nala Episode durfte innerhalb des Mahabharata zu den alteren wenn auch nicht zu den altesten Bestandteilen gehoren 7 So kommen in der Erzahlung nur Gotter des vedischen Pantheons wie Indra Agni Varuna und Yama vor nicht aber jungere Gotter wie Vishnu und Shiva Der Nala Stoff tritt in dieser Episode des Mahabharata erstmals in der indischen Literatur auf Ein Konig Nada aus Nishidha Naḍa Naiṣidha der gewiss mit Nala aus Nishadha identisch ist kommt aber bereits im Shatapatha Brahmana vor 8 Von Nada wird berichtet er trage Tag fur Tag den Todesgott Yama nach Suden Demnach konnte er ein Konig gewesen sein der zu jener Zeit lebte und Kriegszuge nach dem Suden unternahm was wiederum auf ein hohes Alter der Nala Legende hinweist 9 Rezeption BearbeitenWeitere Verwendung des Stoffes Bearbeiten In Indien ist Nala und Damayanti vielfach rezipiert worden Die indische Kavya Kunstdichtung die ihre Blutezeit im 1 Jahrtausend n Chr erlebte griff auf bekannte mythologische Stoffe zuruck um sie kunstvoll auszuschmucken Auch die Episode von Nala und Damayanti erfreute sich hierbei einiger Beliebtheit Die wichtigsten Bearbeitungen des Stoffes in chronologischer Folge sind 10 Das Sammelwerk Kathakosha Schatzkammer der Erzahlungen ein Werk der Jaina Literatur mit unbekanntem Autor enthalt neben zahlreichen weiteren Marchen und Legenden auch eine jainistische Bearbeitung des Nala und Damayanti Stoffes Das Kunstepos Nalodaya Erfolg Nalas hat ebenfalls die Nala Episode zum Inhalt Es ist in vier Gesangen uberliefert und wurde in der ersten Halfte des 9 Jahrhunderts verfasst Autor ist wahrscheinlich Ravideva moglicherweise Vasudeva Fruher wurde es falschlicherweise dem beruhmten Dichter Kalidasa zugeschrieben Dem Champu Genre einer Mischung aus kunstvoller Prosa und metrischer Dichtung gehort das Nalachampu Champu von Nala an Das Werk ist auch unter dem Titel Damayantikatha Geschichte von Damayanti bekannt und stammt von Trivikramabhatta um 900 Das Raghavanaishadhiya Geschichte von dem Nachfahren des Raghu und dem Konig von Nishadha des Haradatta Suri vertritt das Genre der sogenannten krummen Rede vakrokti Unter Nutzung der im Sanskrit vorhandenen Moglichkeiten zur Doppelsinnigkeit erzahlt das Werk in geradezu sprachakrobatischer Weise gleichzeitig die Geschichte von Rama und von Nala Auch die Marchensammlung Kathasaritsagara Meer der Erzahlungsstrome die zwischen 1063 und 1081 von Somadeva verfasst wurde erzahlt eine Version der Nala Geschichte Die bekannteste Bearbeitung ist das Naishadhacharita Taten des Nishadha Konigs Das Kunstepos schildert in 22 Gesangen in einem ausserst gekunstelten Stil die Ereignisse bis zur Selbstwahl Damayantis Es wurde in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts von Shriharsha in Kannauj verfasst Das 15 Gesange umfassende Kunstepos Sahridayananda behandelt ebenfalls den Nala und Damayanti Stoff Es wurde wahrscheinlich im 13 Jahrhundert von Krishnananda verfasst von dem auch ein Kommentar zum Naishadhacharita stammt Eine weitere Bearbeitung des Stoffes ist das Nalabhyudaya das Vamanabhattabana im 15 Jahrhundert verfasste Die tamilische Literatur kennt zwei Bearbeitungen der Nala Geschichte das Nalavenba des Autors Pugalendi aus dem 13 14 Jahrhundert sowie das Naidadam des Adivirarama Pandiyan aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts 11 Eine persische Bearbeitung des Nala Stoffes unternahm der Dichter Faizi 1547 1595 auf Veranlassung von Kaiser Akbar I 12 Die Geschichte erlebte unter dem Titel Nala Damayanti zahlreiche Verfilmungen in allen grossen indischen Sprachen zuerst 1920 mit einem Stummfilm der Filmgesellschaft Madan Theatres unter der Regie des Italieners Eugenio de Liguoro mit Patience Cooper als Damayanti Nal i Damajanti op 47 Oper in drei Akten von Anton Arenski Libretto von Modest Tschaikowski dem Bruder von Pjotr Iljitsch Tschaikowski dem Mahabharata in Wassili Schukowskis Ubersetzung ins Russische Urauffuhrung 9 Januarjul 22 Januar 1904greg in Moskau Rezeption im Westen Bearbeiten Im Westen wird Nala und Damayanti als eine der reizendsten Schopfungen indischer Dichtkunst 13 hoch geachtet So ausserte sich der deutsche Schriftsteller und Indologe August Wilhelm Schlegel folgendermassen uber das Werk Hier will ich nur so viel sagen dass nach meinem Gefuhl dieses Gedicht an Pathos und Ethos an hinreissender Gewalt und Zartheit der Gesinnungen schwerlich ubertroffen werden kann Es ist ganz dazu gemacht alt und jung anzusprechen vornehm und gering die Kenner der Kunst und die welche sich bloss ihrem naturlichen Sinne uberlassen Auch ist das Marchen in Indien unendlich volksmassig dort ist die heldenmutige Treue und Ergebenheit der Damayanti ebenso beruhmt als die der Penelope unter uns und in Europa dem Sammelplatze der Erzeugnisse aller Weltteile und Zeitalter verdient sie es ebenfalls zu werden 14 Auch Johann Wolfgang von Goethe der grosses Interesse an der indischen Literatur zeigte beschaftigte sich mit Nala und Damayanti und ausserte 1821 in den Tages und Jahresheften Auch Nala studierte ich mit Bewunderung und bedauerte nur dass bei uns Empfindungen Sitten und Denkweise so verschieden von jener ostlichen Nation sich ausgebildet haben dass ein so bedeutendes Werk unter uns nur wenige vielleicht nur Leser vom Fache sich gewinnen mochte 15 Nala und Damayanti gehorte zu den ersten Werken die im fruhen 19 Jahrhundert von der aufkommenden Indologie entdeckt wurden 1819 veroffentlichte Franz Bopp in London die Erstausgabe samt lateinischer Ubersetzung unter dem Titel Nalus carmen sanscritum e Mahabharato edidit latine vertit et adnotationibus illustravit Franciscus Bopp Seitdem ist es mehrfach ins Deutsche ubersetzt und umgedichtet worden Die erste metrische Ubersetzung ins Deutsche durch Johann Gottfried Ludwig Kosegarten erschien bereits 1820 Weitere deutsche Ubersetzungen stammen von Friedrich Ruckert 1828 Ernst Heinrich Meier 1847 Hermann Camillo Kellner 1886 und anderen Nala und Damayanti ist in mindestens zehn europaische Sprachen Deutsch Englisch Franzosisch Italienisch Schwedisch Tschechisch Polnisch Russisch Neugriechisch und Ungarisch ubersetzt worden 16 Der italienische Dichter und Orientalist Angelo De Gubernatis schuf eine Buhnenadaption des Stoffes Il re Nala 1869 Bis heute ist Nala und Damayanti wegen seiner Schonheit und der Einfachheit der Sprache an westlichen Universitaten traditionell die bevorzugte Anfangslekture fur Studierende des Sanskrit Stochastische Elemente Bearbeiten In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts begannen Mathematikhistoriker sich mit Hinweisen auf stochastische Ideen im alten Indien vor allem dem Wurfelspiel das in vielen Geschichten vorkommt zu beschaftigen Die Geschichte von Nala und Damayanti ist etwas Besonderes denn in ihr werden neben Wurfelspielen zwei weitere stochastische Themen erwahnt Zum einen die Kunst des raschen Zahlens eine Art Schluss von einer Stichprobe auf die Gesamtheit 17 sowie ein uns heute unbekannter Zusammenhang zwischen Wurfelspielen und dieser Schlussweise 18 Es wird von zwei Wurfelspielen berichtet die Nala gegen seinen Bruder Pushkara durchfuhrt Im ersten verliert er sein Konigreich und muss fliehen im zweiten gewinnt er es zuruck Nala wird im ersten Wurfelspiel als ein von Spielsucht Besessener dargestellt Nach der Erzahlung liegt der Ruckgewinn seines verlorenen Konigreiches beim zweiten Wurfelspiel darin begrundet dass er das von Konig Rituparna erlernte Wissen erfolgreich anwenden konnte Einzelnachweise Bearbeiten Mahabharata III 52 79 Albrecht Wezler Nala und Damayanti Eine Episode aus dem Mahabharata Stuttgart Reclam 1965 S 84 Kapitel 11 Mahabharata III 60 4 Ubersetzung nach Albrecht Wezler Wezler 1965 S 85 Rigveda 10 34 desa V S Sukthankar The Nala Episode and the Ramayaṇa in V S Sukthankar Memorial Edition I Critical Studies in the Mahabharata Bombay 1944 S 406 415 Moriz Winternitz Geschichte der indischen Litteratur Bd 1 Leipzig Amelang 1908 S 327 Shatapatha Brahmana II 3 2 1 f Winternitz 1908 S 326 f siehe hierzu Franz F Schwarz Die Nala Legende I und II Wien Gerold amp Co 1966 S XVI f Kamil V Zvelebil Lexicon of Tamil Literature Leiden New York Koln E J Brill 1995 S 460 und 464 465 Alam Muzaffar Faizi s Nal Daman and Its Long Afterlife in Alam Muzaffar und Subrahmanyam Sanjay Writing the Mughal World New York Columbia University Press 2012 Winternitz 1908 S 16 A W v Schlegel Indische Bibliothek I S 98 f zitiert nach Winternitz 1908 S 325 Zitiert nach Wezler 1965 S 87 Winternitz 1908 S 327 R Haller Zur Geschichte der Stochastik In Didaktik der Mathematik 16 S 262 277 I Hacking The emergence of probability London Cambridge Press 1975 S 7 ISBN 0 521 31803 3R Ineichen Wurfel und Wahrscheinlichkeit Berlin Spektrum Verlag 1996 S 19 ISBN 3 8274 0071 6Ausgaben Auswahl Bearbeitendeutsche UbersetzungenNala Eine Indische Dichtung von Wjasa Aus dem Sanskrit im Versmaasse der Urschrift ubersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Joh Gottfr Ludw Kosegarten Frommann Jena 1820 Digitalisat im Internet Archive Nal und Damajanti Eine indische Geschichte bearbeitet von Friedrich Ruckert Sauerlander Frankfurt am Main 1838 Digitalisat der 2 verbesserten Auflage bei Google Books Nal und Damajanti Eine indische Dichtung Aus dem Sanskrit ubersetzt und erlautert von Ernst Meier Metzler Stuttgart 1847 Digitalisat im Internet Archive Die Sage von Nala und Damayanti nach der Bearbeitung des Somadeva herausgegeben von Hermann Brockhaus Hirzel Leipzig 1859 Digitalisat bei Google Books Konig Nal und sein Weib Indische Sage Deutsch metrisch bearbeitet von Edmund Lobedanz Brockhaus Leipzig 1863 Digitalisat im Internet Archive Das Lied vom Konige Nala Erstes Lesebuch fur Anfanger im Sanskrit Nach didaktischen Grundsatzen bearbeitet und in transskribiertem Texte mit Worterbuch herausgegeben von Hermann Camillo Kellner Brockhaus Leipzig 1885 Digitalisat bei Google Books Nala und Damayanti Ein altindisches Marchen aus dem Mahabharata Sinngetreue Prosaubersetzung von Hermann Camillo Kellner Phillip Reclam jun Leipzig 1885 Universal Bibliothek Band 2116 Albrecht Wezler Nala und Damayanti Eine Episode aus dem Mahabharata Reclam Stuttgart 1965 Franz Ferdinand Schwarz Die Nala Legende I und II Text Umschrift Ubersetzung und Kommentar Gerold amp Co Wien 1966englische UbersetzungNala and Damayanti and other Poems Translated from the Sanscrit into English Verse with Mythological and Critical Notes by Henry Hart Milman Talboys Oxfort 1835 Digitalisat bei Google Books Sanskrit mit englischer UbersetzungMonier Monier Williams Nalopakhyanam Story of Nala an Episode of the Maha Bharata the Sanskrit Text with a Copious Vocabulary Grammatical Analysis and Introduction University Press Oxford 1860 Digitalisat im Internet Archive Sanskrit mit englischem WorterbuchCharles Rockwell Lanman A Sanskrit Reader with vocabulary and notes Boston 1888 Digitalisat im Internet Archive Nachdruck Harvard University Press Cambridge Massachusetts 1963 Literatur BearbeitenSusan S Wadley Hrsg Damayanti and Nala The Many Lives of a Story Chronicle Books New Delhi Bangalore 2011 Weblinks BearbeitenOriginaltext in Devanagari Schrift auf sanskritweb net PDF 384 kB Originaltext in Transliteration auf sanskritweb net PDF 119 kB nbsp Dieser Artikel wurde am 27 April 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nala und Damayanti amp oldid 213267694