www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel befasst sich mit den keltischen Sanger Dichtern Fur weitere Bedeutungen siehe Barde Begriffsklarung fur den germanischen Stamm siehe Barden Volksstamm Als Barden altkeltisch Bardos irisch und schottisch galisch Bard walisisch Bardd bretonisch Barzh bezeichnet man im engeren Sinne Dichter und Sanger des keltischen Kulturkreises Im weiteren Sinne konnen auch singende Dichter aus anderen Kulturen oder in ubertragenem Gebrauch moderne Sanger so genannt werden Die fruheste Erwahnung keltischer Barden findet sich bei Diodorus Siculus und Strabo die sie gemeinsam mit den Druiden und Vates erwahnen Bekannt wurden aus der Literatur der Barde Ossian aus James Macphersons gleichnamiger Dichtung und der Barde Troubadix als Comicfigur in der Asterix Serie von Rene Goscinny und Albert Uderzo Statue eines Barden aus der Latenezeit Inhaltsverzeichnis 1 Antike 2 Spatantike und fruhes Mittelalter 3 Hochmittelalter 4 Fruhe Neuzeit 5 Archaologische Nachweise 6 Musik und Dichtung 7 Barden in der Gegenwartskultur 8 Beruhmte Barden 8 1 Irland 8 2 Schottland 8 3 Wales 8 4 Pseudo und Halbhistorische Barden 8 5 Sagenhafte mythische und fiktive Barden 9 Literatur 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseAntike BearbeitenPoseidonios sieht in den Barden Hoflinge der keltischen Fursten und vergleicht sie mit den griechischen Rhapsoden Die Barden erscheinen hauptsachlich als Dichter Sanger Musiker auf der Krotta oder Leier und Lobpreiser ihre genaue Beziehung zu Druiden und Vaten bleibt im Dunkeln Jedoch sind sich die Autoren dahingehend einig dass den Barden nicht das Recht zustand den Gottern zu opfern weshalb sie nicht zur Priesterklasse zu zahlen sind Der griechische Philologe Hesychios von Alexandria schreibt Bardoi ἀoidoi para Galatais Bardoi aoidoi para Galatais Die Barden sind die Sanger der Galater i e Kelten 1 und der romische Grammatiker Sextus Pompeius Festus sagt von ihnen Bardus Gallice cantor appellantur qui virorum fortium laudes canit Die Gallier bezeichnen als Barden den Sanger der das Lob tapferer Manner singt 1 Spatantike und fruhes Mittelalter BearbeitenIn der Spatantike verlieren sich Berichte uber keltische Barden es ist nicht klar inwiefern sie in der gallo romischen und romano britischen Epoche eine wichtige Rolle gespielt haben Teilweise wird ein Einfluss der Barden auf die Dichter der Volkerwanderungszeit angenommen jedoch bleiben schriftliche Quellen hier eine genaue Erklarung schuldig Die fruhe irische Sage erwahnt Barden als Musiker und Dichter an den Hofen der irischen Konige jedoch treten sie in ihrem Ansehen hinter die Angehorigen der Filid zuruck bzw verschwimmen beide Berufsbezeichnungen teilweise Es ist nicht klar ob die uberlieferten hofischen Berufe wie der Cainte Sanger Cruitire Harfner Scelaige Geschichtenerzahler oder Corrguinecht Satiriker Angehorige der Barden oder Filidh oder uberhaupt ganzlich andere Berufszweige bezeichnen Der Crith Gablach Der gegabelte Kauf kennt jedoch die Unterscheidung zwischen unfreien und freien Barden Doebaird und Soerbaird sowie ein Gradsystem das den sieben Graden der Weisheit bei den Filidh entspricht soerbaird doebairdrigbard koniglicher Barde culbard Schutzbarde anruth bairdne Meister des Bardentums sruthbard Fluss Barde sruth di aill Flut des Felsens bard lorge Ast Barde tigernbard Furstenbarde driseoc oder drisbard Stachel Barde admall sehr langsamer cromluatha schneller Kreis tuathbard Stammesbarde sirti ui Reisender Dichter bobard Vieh Barde rindaid Verletzender bard ane Adelsbarde longbard Gefass Barde In die schriftliche Uberlieferung zuruck treten die Barden im britannischen Fruhmittelalter als der Barde zu einem Hofbeamten wird In Wales wo die Barden als Orden unter dem Namen Bardd Teulu organisiert waren war es jedem Pencerdd gelehrter Poet der neun Jahre lang studiert hatte gestattet einen Barden auszubilden Hochmittelalter BearbeitenDas Hochmittelalter gilt als Hochzeit des schriftlich uberlieferten Bardentums Der Barde wurde in Wales und anderen Orten Britanniens der Titel eines Hofbeamten In Irland wurden zahlreiche Bardenschulen gegrundet wodurch die keltische Dichtung und Musik einen grossen Aufschwung erfuhr Ab dem 12 Jahrhundert gab es grosse Dichtertreffen die sogenannten Eisteddfoddau die Barden dieser Zeit waren unter dem Namen gogynfeirdd fruhe Dichter bekannt Fruhe Neuzeit BearbeitenAuf die mittelalterlichen Bardenschulen oder Bardenwettstreite der Renaissance geht u a das walisische Eisteddfod zuruck ein jahrlich stattfindendes grosses Musik und Literaturfestival In der Neuzeit wurden in Wales Cornwall und der Bretagne Bardenvereinigungen Gorsedd gegrundet um Traditionen in Dichtung und Musik zu pflegen und die keltische Sprache wiederzubeleben Des Weiteren ubernahm das moderne Druidentum den Begriff Barde um ihren ersten Grad 1 vor dem Ovaten 2 und Druiden 3 zu bezeichnen Archaologische Nachweise BearbeitenDieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Der archaologische Nachweis der Barden gestaltet sich schwierig Aus der Hallstattzeit sind Situlen erhalten die Musiker zeigen welche auf Lyra Panflote Syrinx Einzel und Doppelhornpfeife spielen Jedoch ist nicht vollig geklart ob es sich bereits um keltische Musiker und somit um Barden handelt Die La Tene Zeit kennt einige Darstellungen von Menschen mit Saiteninstrumenten wie die Skulptur von Paule Saint Symphorien in der Bretagne bei denen es sich um musische Gottheiten oder um Barden handeln konnte Weitere keltische Instrumente die nachgewiesen wurden sind Knochenfloten Knochenpfeife und Horn aus Horn Ton oder Bronze sowie die als Carnyx bekannte Kriegstrompete Es wurden aus keltischer Zeit auch Schellen Rasseln Glockchen und Klapperbleche gefunden In Frankreich in Malemort Correze wurden Fragmente einer eisenzeitlichen Tontrommel aus der Zeit zwischen dem 1 Jhd v Chr und dem 1 Jhd n Chr gefunden 2 Aus dem Mittelalter sind hingegen zahlreiche schone Harfen und auch andere Instrumente erhalten geblieben Verschiedene Arten von Instrumenten beinhalten die Cruith oder Chrotta verschiedene Formen der Croth oder Harfe oder Rotte wie die Clairseach eine holzerne Variante des Trigonon und die Telyn eine walisische Dreichor Harfe Ferner verschiedene Varianten von Floten wie Doppel und Dreifachflote die Buinne eine dem griechischen Aulos verwandte Riedflote und eine Form der Blockflote und die Stoc oder Sturgan eine Form der Trompete Andere Quellen erwahnen ausserdem Instrumente die der Oboe und der Kithara geahnelt haben konnten Im Mittelalter wurde ausserdem erstmals der Tinne oder Dudelsack vom Festland eingefuhrt der sich in verschiedenen Varianten schnell verbreitete und wohl die alten Hornpfeifen und die Karnyx in ihrer Funktion ersetzte Erwahnenswert ist auch der Timpan Tiompan 3 ein 3 8 saitiges Zupf und Streichinstrument das einer Lyra eventuell sogar einem Banjo geahnelt haben konnte Musik und Dichtung BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Aus der Antike und Spatantike sind keinerlei Uberlieferungen uber bardische Musik und Dichtkunst erhalten Anhand der Darstellungen auf Situlen und Steinplastiken ware der Barde der Antike vor allem ein Solist gewesen der seinen eigenen Gesang auf dem Saiteninstrument begleitete Doch zeigen hallstattzeitliche Situlen auch das Zusammenspiel verschiedener Instrumente wie z B Syrinx Lyra und Hornpfeifen Anhand verschiedener etymologischer Bezeichnungen fur Gesang wie Galan und Barditus nimmt man unterschiedliche Gesangsstile an die von Stimmlagen vom Bariton bis zum Falsett ausgefuhrt wurden Eine Interpretation der altkeltischen Musik wird u a von der Wiener Gruppe Imbraxton bzw dem Nachfolgeprojekt Cantlon betrieben Der Brite John Kenny ist der erste neuzeitliche Interpret der die altkeltische Carnyx wieder gebraucht Nach der irischen Sage werden unterschiedliche musikalische Gattungen und bardische Dichtungsstile genannt die sich voneinander durch zunehmende Dunkelheit unterschieden Aus dem Mittelalter sind zahlreiche bardische Lieder und Gedichte aus Britannien und Irland erhalten geblieben die eine ausgefeilte Dichtung mit verschiedenen anspruchsvollen Reim und Stabreim Schemata bezeugen Da mittelalterliche Partituren nicht erhalten blieben bleibt die Beschreibung der musikalischen Stilistik auf historische Quellen angewiesen Laut Zeitgenossen war die irische Harfenmusik des Mittelalters von raschen Tempi gepragt kraftgeladen von grosser Prazision und ausgefeilter Komposition Einen Uberrest alter keltischer Gesange stellt moglicherweise der Sean nos Gesang dar Im Alpenraum wird auch das Jodeln mit der keltischen Kultur in Verbindung gebracht Barden in der Gegenwartskultur BearbeitenDie Comicfigur Troubadix aus den franzosischen Asterix Comics von Rene Goscinny und Albert Uderzo ist eine karikierte Verkorperung des historischen keltischen Barden Im ubertragenen Sinne und in manchen Sprachen wie dem Russischen bezeichnet man auch Liedermacher als Barden So bezeichnet sich auch ein Open Air Musikfestival in Nurnberg als Bardentreffen Gelegentlich spricht man auch bei singenden Komikern wie Otto Waalkes von Blodelbarden Die Potsdamer Band Hasenscheisse besingt die Barden in einem Lied Die Waden eines Barden auf dem Album Fur eine Handvoll Kottel Beruhmte Barden BearbeitenIrland Bearbeiten Owen Roe O Sullivan 1748 1782 Dallan Forgaill Domhnall Mac Mhuirich um 1745 Fearflatha o Gnimh um 1540 1640 Turlough O Carolan 1670 1738 Schottland Bearbeiten Rob Mackay 1714 78 Wales Bearbeiten Blwchbardd 6 Jahrhundert Cadwallon 6 Jahrhundert Cian Gwenith Gwawd 6 Jahrhundert Dafydd ab Gwilym um 1320 1370 Talhearn Tad Awen 6 Jahrhundert Pseudo und Halbhistorische Barden Bearbeiten Amergin Aneirin um 6 Jahrhundert Myrddin auch Merlin um 540 Taliesin um 534 um 599 Sagenhafte mythische und fiktive Barden Bearbeiten Abhcan Barde und Hafner des Dagda aus der irischen Sage Belenus keltischer Gott der Gallier tragt als Gott der Kithara Spieler den Beinamen Cithareus Coirpre Barde und Satiriker der Tuatha de Danaan aus der irischen Sage Gentraiges Goltraiges und Suatraiges Drei Bruder Sohne des Nechtan die drei Formen irischer Dichtung reprasentieren Grannus Keltischer Gott der Heilung und der heissen Quellen der mit einer Lyra als Sanger dargestellt wurde Uaithne Barde der Tuathe de Danaan und Sanger des Dagda Beedle Barde aus Joanne K Rowlings Buch Die Marchen von Beedle dem Barden Troubadix Barde aus der Comicreihe Asterix der Gallier Rittersporn Barde aus Andrzej Sapkowskis Geralt Saga Literatur BearbeitenDublin Penny Journal Band 1 Nr 3 14 Juli 1832 Meyers Konversationslexikon 1888 Evans Specimens of the ancient Welsh poetry London 1764 Jones Williams Owen Myvyrian archaiology of Wales 3 Bande 1801 1807 neue Ausgabe 1862 Williams As barddoniath Cymraeg Solgelly 1828 Skenes Four ancient books of Wales 2 Bande Edinburgh 1869 Brooke Reliquies of Irish poetry Dublin 1789 neue Auflage von Seymour 1816 Hardiman Irish minstrelsy 2 Bande 1831 James MacKillop Oxford Dictionary of celtic Mythology Oxford University Press 1998 La Villemarque Sammlung altbretonischer Bardengesange 2 Auflage 1846 Caiseal Mor Der Barde der grunen Insel Roman Aus dem Englischen von Michaela Link www knaur de Originalausgabe Carolan s Concerto 1999 Myles Dillon Nora Kershaw Chadwick Die Kelten Kindlers Kulturgeschichte Von der Vorgeschichte bis zum Normanneneinfall ISBN 3 89340 058 3 Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur Osterreichische Akademie der Wissenschaften Wien 1999 ISBN 3 7001 2609 3 Siehe auch BearbeitenKeltische Religion Keltenideologie Orden der Barden Ovaten und Druiden ein neodruidischer Orden SkaldeWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Barde Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Imbraxton Musik der Eisenzeit The Encyclopedia of Traditional Celtic Music CELT Corpus of Electronic Texts Bardic Poetry DatabaseEinzelnachweise Bearbeiten a b Bernhard Maier Kleines Lexikon der Namen und Worter keltischen Ursprungs C H Beck OHG Munchen 2003 ISBN 3 406 49470 6 S 31 Clodore Tissot Tinaig 2007 La musique aux Ages du Bronze et du Fer en Europe These de doctorat de l universite de Paris I Pantheon Sorbonne In Bulletin de la Societe prehistorique francaise Tome 104 N 3 pp 589 592 Ann Buckley 1978 What was the Tiompan A problem in ethnohistorical organology Evidence in Irish literature S 53 88 Jahrbuch fur Musikalische Volks und Volkerkunde ix Normdaten Sachbegriff GND 4327252 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barde amp oldid 237439718