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Rene Goscinny ʀeˈne gosiˈni 14 August 1926 in Paris 5 November 1977 ebenda war ein franzosischer Comicautor Publizist und Regisseur Er gilt als einer der bekanntesten Comicautoren des 20 Jahrhunderts Rene Goscinny 1971 Mit dem Zeichner Albert Uderzo schuf er die Comics uber den Indianer Umpah Pah ab 1951 und den unbeugsamen Gallier Asterix ab 1959 Ab 1955 textete er ausserdem die Comics uber den von Morris gezeichneten Cowboy Lucky Luke und den von Jean Tabary gezeichneten Grosswesir Isnogud Als Kinderbuchautor wurde er durch seine von Sempe illustrierten Geschichten uber den kleinen Nick Le Petit Nicolas beruhmt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Nach dem Tod 3 Filmografie Auswahl 4 Dokumentationen 5 Ausstellungen 6 Ehrung 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenGoscinnys Eltern Hanna Beresniak Goscinna und Stanislaw Simkha Goscinny waren polnische Einwanderer in Frankreich Der in Warschau geborene Vater war Chemieingenieur und bei der Jewish Colonisation Association angestellt die die Auswanderung verfolgter russischer Juden nach Nord und Sudamerika sowie Palastina forderte fur diese Organisation fuhrte Goscinnys Vater einen landwirtschaftlichen Betrieb in Argentinien Seine Mutter stammte aus Chodorkow und war Hausfrau 1927 holte der Vater seine Familie nach Buenos Aires wo Rene und sein alterer Bruder Claude aufwuchsen und eine franzosischsprachige Schule besuchten 1 2 Nach dem Abitur arbeitete Goscinny als Hilfsbuchhalter und spater als Zeichner in einer Werbeagentur Der Vater starb 1943 zwei Jahre spater wanderte Goscinny mit seiner Mutter an der er zeitlebens hing und die 1974 in Paris starb nach New York aus Hier plante er als Zeichner fur Walt Disney zu arbeiten erhielt jedoch nach mehreren Versuchen keine Anstellung und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten Der spatere Grunder des Satiremagazins Mad Harvey Kurtzman verschaffte ihm die Moglichkeit Kinderbucher zu kolorieren 3 1949 lernte er auf diese Weise den belgischen Zeichner Morris Maurice de Bevere kennen der ihn bestarkte weiter an Comics zu arbeiten 4 Spater ab 1955 schrieb Goscinny fur Morris schliesslich die Texte fur dessen Comicreihe Lucky Luke 1950 zog Goscinny nach Brussel wo er erstmals seine Comics veroffentlichen konnte Goscinnys im selben Jahr entstandene Serie Dick Dicks die Parodie einer Detektivgeschichte wurde in einigen Tageszeitungen veroffentlicht unter anderem 1955 56 in La Libre Junior der Kinderbeilage von La Libre Belgique Die einzige weitere von ihm gezeichnete Serie ist Le capitaine Bibobu die 1955 56 in Risque Tout erschien 5 Danach stellte er seine zeichnerische Arbeit ein und widmete sich ausschliesslich dem Schreiben von Comicszenarios fur andere Kunstler Im Jahr 1951 traf Goscinny den Zeichner Albert Uderzo mit dem er eine fruchtbare Zusammenarbeit als Szenarist begann 6 Gemeinsam schufen sie folgende Figuren den Kaperkapitan Pitt Pistol 1952 1956 in La Libre Junior den jungen Reporter Luc Junior 1954 1957 in La Libre Junior mit gewissen Ahnlichkeiten zu Tim und Struppi das Geschwisterpaar Benjamin amp Benjamine 1956 1959 im gleichnamigen Magazin sowie in Top den Indianer Umpah Pah 1958 1962 in Tintin den Gallier Asterix ihren grossten Erfolg der 1959 1974 in Pilote vorveroffentlicht wurde und heute ausschliesslich in Albenform erscheint Ab 1952 wurde Goscinny als Autor bei dem Magazin Spirou tatig Hier schrieb er drei Onkel Paul Episoden sowie fur Jije ein Jerry Spring Abenteuer konzentrierte sich jedoch ab 1955 auf Lucky Luke den einsamen Cowboy von Morris Ab 1956 schrieb er auch Szenarios und Gags fur das Magazin Tintin wo er mit etlichen Zeichnern zusammenarbeitete u a mit Andre Franquin an Mausi und Paul mit Maurice Marechal an Prudence Petitpas deutsch Oma Pfiffig in Fix und Foxi mit Berck an Strapontin deutsch Kasimir in Zack mit Dino Attanasio an Spaghetti und nicht zuletzt mit Uderzo an Umpah Pah Neben den Comics schrieb er zwischen 1959 und 1965 fur die Zeitschrift Sud Ouest Dimanche wochentlich eine Episode von Der kleine Nick Le Petit Nicolas der wenig spater auch in Pilote siehe unten erschien Die Kurzgeschichten wurden von Jean Jacques Sempe illustriert der die Titelfigur bereits 1954 fur die belgische Fernsehzeitschrift Le Moustique kreiert hatte wo sie unter Goscinnys Einfluss 1955 56 sogar kurzzeitig als Comic erschienen war Auf Deutsch ist der Kinderbuchklassiker in sieben Sammelbanden erschienen ubersetzt von Hans Georg Lenzen 7 Im Jahr 1959 hob Goscinny zusammen mit Uderzo Jean Michel Charlier und Jean Hebrard das Magazin Pilote aus der Taufe dessen Chefredakteur er von 1963 bis 1974 war Asterix hatte sein Debut in der ersten Nummer und auch Der kleine Nick gehorte von Anfang an zum Programm 1965 schuf Goscinny mit Gotlib Marcel Gotlieb fur das Magazin die Dingodossiers eine durch das Magazin MAD beeinflusste Serie von zumeist zweiseitigen Gag Comics die den Wahnsinn des Alltags thematisieren 1968 importierte er Lucky Luke aus Spirou sowie die Serie Isnogud die in Zusammenarbeit mit Jean Tabary 1962 fur die Zeitschrift Record entstanden war Daruber hinaus bot er jungeren experimentierfreudigen Zeichnern wie Gotlib Claire Bretecher Jean Marc Reiser Enki Bilal Jacques Tardi und dem spateren Filmregisseur Terry Gilliam in Pilote ein Sprungbrett fur ihre Karriere 8 1964 war er am Drehbuch von Tim und Struppi und die blauen Orangen beteiligt 9 Ende der 1960er Jahre kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Goscinny und seinen Mitarbeitern als die politischen Unruhen jener Zeit Pariser Mai 1968 auch die Redaktion erreichten 1974 lehnte der Verlag Dargaud seit 1960 Eigentumer des Magazins Goscinnys Vorschlag ab fur die Albenproduktion der Bestseller Asterix und Lucky Luke eine eigene Gesellschaft zu grunden an der er zur Halfte beteiligt sein sollte Goscinny verliess Pilote und Asterix erschien fortan ohne Vorveroffentlichung in Pilote oder anderen Zeitschriften als Album bei Dargaud Goscinny grundete im selben Jahr mit Pierre Tchernia und Uderzo das Studio Idefix benannt nach einer Figur aus Asterix in Paris Dort wurden die Zeichentrickfilme Asterix erobert Rom und Lucky Luke Sein grosster Trick produziert die beide auf Vorlagen Goscinnys beruhten Mehrfach fuhrte Goscinny selbst Regie Grabstelle von Rene Goscinny in Nizza F Rene Goscinny starb am 5 November 1977 in Paris bei einem arztlichen Belastungstest im Alter von 51 Jahren an einem Herzinfarkt 10 Er hinterliess seine Frau Gilberte mit der er seit 1967 verheiratet war und seine 1968 geborene Tochter Anne Goscinny Nach dem Tod BearbeitenNicht lange nach seinem Tod wurde das Studio Idefix mangels weiterer Auftrage geschlossen Ende 1979 vollzog Uderzo die endgultige Trennung von Dargaud indem er fur die Publikation der Asterix Alben einen eigenen Verlag grundete Les Editions Albert Rene Daran beteiligt ist auch Goscinnys Tochter die sich seit dem Tod ihrer Mutter 1994 um das Werk ihres Vaters kummert Filmografie Auswahl Bearbeiteneigene Werke1964 Tim und Struppi und die blauen Orangen Tintin et les oranges bleues Drehbuch 1968 Asterix und Kleopatra Asterix et Cleopatre Regie 1971 Lucky Luke Regie Drehbuch 1974 Abgetaucht Drehbuch 1976 Asterix erobert Rom Les Douze Travaux d Asterix Regie Drehbuch 1978 Lucky Luke Sein grosster Trick La ballade des Dalton Regie weiteres1967 Asterix der Gallier basierend auf dem gleichnamigen Asterix Band aber ohne Einverstandnis von Goscinny und Uderzo entstanden 1971 Le Juge Realfilm basierend auf dem Lucky Luke Band Der Richter 1976 Inspektor Clouseau der beste Mann bei Interpol The Pink Panther Strikes Again Plagiatsbeschwerde 11 1983 Lucky Luke Das grosse Abenteuer Les Dalton en cavale basierend auf der Comicserie Dokumentationen BearbeitenGuillaume Podrovnik Regie Rene Goscinny Der Autor von Asterix und Co Jaraprod ARTE France 2017 abgerufen am 8 Oktober 2017 Lange 52 04 Minuten Ausstellungen Bearbeiten2017 2018 Rene Goscinny Au dela du rire Musee d art et d histoire du Judaisme Paris Katalog 2017 2018 Goscinny et le Cinema Asterix Lucky Luke amp Cie Cinematheque francaise Paris Katalog Ehrung Bearbeiten Strassenschild in Paris 1967 erhielt er den Ordre des Arts et des Lettres im Rang eines Chevaliers In den franzosischen Stadten Paris Angouleme Chessy Montpellier Pau und Torcy sind Strassen nach Goscinny benannt In Fismes gibt es eine Allee Goscinny Uderzo In Viernheim D gibt es einen Rene Goscinny Weg In den franzosischen Orten Saint Andre sur Orne Ceauce Cannes Valdoie Vaires sur Marne Divion Auzeville Tolosane und Drap wurden Schulen nach Goscinny benannt In Warschau wurde ein Gymnasium nach ihm benannt Seit 1988 werden Szenaristen auf dem Comicfestival in Angouleme mit dem Prix Rene Goscinny geehrt Am 23 Januar 2020 wurde in Paris in der Nahe seines fruheren Wohnhauses eine lebensgrosse Statue in Bronze auf einem Bucherregal enthullt 12 Weblinks Bearbeiten Commons Rene Goscinny Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Rene Goscinny im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Rene Goscinny in der Deutschen Digitalen Bibliothek Rene Goscinny bei Lambiek Rene Goscinny in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Goscinny Ausstellung in Paris bei taz de Arno Frank Asterix und der Greif Zu Besuch bei Anne Goscinny der Huterin des Zaubertranks In Der Spiegel 15 Oktober 2021 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 17 Oktober 2021 Zum 85 Geburtstag von Rene Goscinny bei comicradioshow com Rene Goscinny bei comedix de Luc Junior Gesamtausgabe Egmont Comic Collection 2015 S 4 Rene Goscinny bei asterix com Der kleine Nick bei jugendliteratur org Pilote bei lambiek net Tintin et les oranges bleues bei cinememorial com Asterix Autor Rene Goscinny gestorben bei wdr de Goscinny hatte Peter Sellers ein sehr ahnliches Drehbuch geschickt ohne eine Antwort von ihm erhalten zu haben das Verfahren wurde mit dem Tod von Goscinny eingestellt Statue von Asterix Schopfer Goscinny in Paris enthullt orf at 24 Januar 2020 abgerufen 24 Januar 2020 Normdaten Person GND 118718215 lobid OGND AKS LCCN n50034712 VIAF 22142570 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goscinny ReneKURZBESCHREIBUNG franzosischer Comic AutorGEBURTSDATUM 14 August 1926GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 5 November 1977STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rene Goscinny amp oldid 233410769