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Jerry Spring ist ein von Jije geschaffener frankobelgischer Comic Jerry SpringLand BelgienAutor JijeMaurice RosyRene GoscinnyJean AcquavivaPhilipDaniel DuboisJacques LobFestinZeichner JijeFranzVerlag DupuisMagazin SpirouErstpublikation 1954 1990 Jerry Spring hat zahlreichen anderen Western Comics insbesondere auch Leutnant Blueberry als Vorbild gedient Der junge Jean Giraud wirkte zu Beginn seiner Laufbahn 1961 zeitweilig als Assistent an der Serie mit und wird fur das Album La Route de Coronado sogar als Co Autor genannt Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Thematik 3 Hauptfiguren 4 Veroffentlichung in Deutschland 5 Geschichten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenAls Jije 1954 nach einem langeren Aufenthalt in den USA und Mexiko nach Europa zuruckkehrte hatten andere Zeichner des Spirou Magazins alle seine fruheren Serien Spirou und Fantasio Valhardi ubernommen In dieser Situation machte ihm sein Verleger Jean Dupuis den Vorschlag eine neue Western Serie fur das Spirou Magazin zu zeichnen Bis dahin waren abgesehen vom Funny Western Lucky Luke der dort 1946 debutierte im Magazin nur Western aus amerikanischer Produktion etwa Red Ryder von Fred Harman publiziert worden Ein Western Comic aus der Feder eines belgischen Zeichners war also ein durchaus gewagtes Experiment Doch wer schien fur ein solches Vorhaben besser geeignet als Jije der noch sehr unter dem Eindruck seines Aufenthaltes im mexikanisch amerikanischen Grenzgebiet stand und sein besonderes Talent fur realistisch gezeichnete Comics bereits in der Vergangenheit unter Beweis gestellt hatte Erste Erfahrungen mit dem Western Genre hatte Jije bereits im Jahr 1940 gesammelt als kriegsbedingt der Nachschub amerikanischer Comics fur das Spirou Magazin ausblieb und er eine von Fred Harman begonnene Red Ryder Erzahlung fortsetzen musste um die im Magazin bereits angelaufene Episode zum Abschluss bringen zu konnen Dupuis liess Jije bei der Entwicklung des Handlungsrahmens freie Hand Es entstand eine Geschichte in der die grundverschiedenen Welten der USA und Mexikos aufeinanderprallen Jerry Spring ist eine Mischung aus Western und Detektiv Geschichte Die eigentliche Handlung der meisten Episoden ist recht schlicht und nur massig spannend Die Qualitat der Erzahlung liegt eher in den Atmosphare die Jije durch seine stimmigen Bilder zu erzeugen verstand Bei den Lesern von Spirou wurde Jerry Spring auf Anhieb ein Erfolg Bis 1967 erschien in dem Magazin etwa ein Abenteuer pro Jahr das mit einiger zeitlicher Verzogerung spater auch als Album herausgebracht wurde Als ab Mitte der 1960er Jahre der Absatz der Alben rapide zuruckging entschied sich Dupuis auf weitere Albenveroffentlichungen zu verzichten Daraufhin verliess Jije den Dupuis Verlag im Streit und heuerte beim franzosischen Pilote Magazin an wo er fortan die Serie Mick Tanguy zeichnete Erst 1974 gelang es Dupuis Jije zu Spirou zuruckzuholen mit dem Angebot die inzwischen vergriffene Jerry Spring Reihe in einer ansprechenden Werkausgabe neu herauszubringen Im Rahmen dieser Neuausgabe erschienen nun erstmals auch die in den 1960er Jahren nicht nachgedruckten Erzahlungen in Albenform In den folgenden Jahren zeichnete Jije drei neue Jerry Spring Abenteuer fur das Spirou Magazin doch blieb die Resonanz der Leserschaft erneut hinter den Erwartungen von Autor und Verleger zuruck 1977 stellte Jije die Arbeiten an Jerry Spring erneut ein Mit dem Tod von Jije im Jahre 1980 zerschlug sich die Hoffnung auf eine weitere Fortsetzungen der Serie endgultig Im Jahre 1990 versuchte sich der Zeichner Franz an einer Wiederbelebung der Serie nach einem Szenario von Festin Dieser Versuch kam aber uber einen Band nicht hinaus Thematik BearbeitenMit Jerry Spring hat Jije eine Western Serie geschaffen die sich nicht an den Kino Klischees der 1950er Jahre orientiert Die Serie ist realistisch nicht nur in Bezug auf ihren Zeichenstil sondern auch wegen ihres Bemuhens um Authentizitat Jije versucht die realen Lebensumstande echter Cowboys zu beschreiben und ist um eine objektive Darstellung der Indianer bemuht Alle Einzelheiten wie beispielsweise die Kleidung der Akteure sind gut recherchiert Auch die Landschaften sind in prachtigen Bildern umgesetzt und entsprechen realen Vorbildern Von grosser Bedeutung fur Jije ist die menschliche Seite seiner Geschichten Vor allem die Notsituation der mexikanischen Landbevolkerung ist ein wiederkehrendes Thema Jerry Spring steht stets auf der Seite der Entrechteten und setzt sich fur ihre Belange ein seien es mexikanische Bauern ehemalige schwarze Sklaven oder das indianische Volk Eine Besonderheit der Serie ist das Fehlen einer historischen Einordnung Im Gegensatz zu anderen Western Serien gibt es in Jerry Spring keine Angaben von Jahreszahlen Hauptfiguren BearbeitenJerry Spring ist der makellose Titelheld der Serie und besitzt alle Attribute des klassischen Westernhelden Er ist schnell mit dem Colt und enorm treffsicher Trotzdem lost er Probleme lieber mit dem Verstand als mit der Waffe Wenn es jedoch gilt gegen Unrecht einzuschreiten zogert er nicht sich auf die Seite der Schwachen und Unterdruckten zu schlagen Uber seine Herkunft ist wenig bekannt Sein Vater war Richter der von Banditen ermordet wurde Weil sein Vater mit einem Pfeil im Rucken aufgefunden worden war galten die Apachen als die Schuldigen an dessen Tod bis Jerry Spring im ersten Band die Identitat des wahren Morders aufdecken kann Jerry besitzt ein treues und intelligentes Pferd Ruby Der rote Hengst duldet keinen anderen Reiter als Jerry Spring und greift zuweilen aktiv in das Geschehen ein weil er wittert wenn sein Herr in Lebensgefahr schwebt Bereits im ersten Abenteuer trifft Jerry auf den Mexikaner Pancho der rasch zu seinem treuen Freund und standigen Begleiter wird Der etwas korpulente Mexikaner mag die Siesta und den Tequila erweist sich aber als hellwach und wendig wenn Jerry in schwierigen Situationen seine Hilfe braucht In spateren Abenteuern fallt ihm zuweilen auch die Rolle des Spassvogels zu der mit Slapstickeinlagen fur gelegentliche komischen Elemente in der Serie sorgt Eine weitere wiederkehrende Person ist der Apache Einsamer Pfeil Der Sohn eines Hauptlings hilft Jerry den wahren Morder seines Vaters zu finden Dank des Einflusses von Jerry Spring erkennt er dass die traditionelle Lebensweise der Indianer keine Zukunft mehr hat Anders als seine Stammesbruder ist er sich bereit sich an eine von den Weissen dominierte Gesellschaft anzupassen Veroffentlichung in Deutschland BearbeitenDie Serie ist zeitweilig von verschiedenen deutschen Verlagen herausgegeben worden Die Popularitat anderer Western Serien wie Comanche oder Leutnant Blueberry konnte sie aber nie erreichen In Deutschland erschien Jerry Spring erstmals ab 1971 bei Bastei 1 als eigene Reihe Die Serie brachte es auf insgesamt 16 Bande und schaffte ab 1978 sogar eine zweite Auflage 1984 erschien die Serie kurzzeitig im Condor Verlag wurde jedoch bereits nach zwei Banden wieder eingestellt 2 1987 fand die Serie schliesslich beim Carlsen Verlag eine neue Heimat 3 Im Jahr 1990 wurde sie nach 10 Banden auch dort wieder eingestellt Von 2010 bis 2012 brachte schliesslich der Ehapa Verlag alle Geschichten von Jije in einer funfbandigen Gesamtausgabe auf deutsch heraus 4 Die von Franz gezeichnete Geschichte Der Zorn der Apachen Colere apache die bis dahin noch nicht auf deutsch erschienen war wurde ab Sommer 2021 im Comic Magazin ZACK veroffentlicht ZACK 265 bis ZACK 268 Geschichten BearbeitenGolden Creek 1954 Yucca Ranch 1954 Silbermond 1955 Waffenschmuggler 1955 Der Pass der Indianer 1955 1956 Die Spur in den hohen Norden 1956 Das Gold des alten Lender 1956 Die Unglucksranch 1956 1957 Ermittlung in San Juan 1957 Onkel Toms Testament 1957 Die drei Bartigen von Sonoyta 1957 1958 Fort Red Stone 1958 Der Herr der Sierra 1960 Der Weg nach Coronado 1961 El Zopilote 1962 Pancho der Bandit 1963 Die Broncos von Montana 1963 1964 Mein Freund Red 1964 Der einsame Wolf 1964 Die Racher der Sonora 1965 Der Ku Klux Klan 1966 Das Duell 1966 1967 Die Mine am Rio Santana 1974 Das Madchen aus dem Canyon 1976 Eine Lady im Wilden Westen 1977 Der Zorn der Apachen 1990 Literatur BearbeitenVolker Hamann Reddition 38 Zeitschrift fur Graphische Literatur 2001 Weblinks BearbeitenTitelseiten 1954 1985 auf spirou free fr franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Jerry Spring 1972 bei Bastei auf comicguide de Jerry Spring 1984 bei Condor auf comicguide de Jerry Spring 1987 1991 bei Carlsen auf comicguide de Jerry Spring 2010 2012 bei Ehapa auf comicguide de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jerry Spring amp oldid 227531432