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Adolf Friedrich Stenzler 9 Juli 1807 in Wolgast 27 Februar 1887 in Breslau war ein deutscher Indologe der sich insbesondere mit der altindischen Literatursprache Sanskrit beschaftigte und als einer der Begrunder des Sanskritstudiums in Deutschland gilt Er wirkte ab 1833 als ausserordentlicher und ab 1847 als ordentlicher Professor fur orientalische Sprachen an der Universitat Breslau an der er daruber hinaus als Bibliothekar und ab 1836 als Kustos der Universitatsbibliothek sowie 1862 1863 auch als Rektor fungierte Ab 1866 war er korrespondierendes Mitglied der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften Auf ihn geht mit dem Elementarbuch der Sanskrit Sprache ein bis in die Gegenwart erscheinendes Lehrbuch zuruck Adolf Friedrich Stenzler um 1880 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Auszeichnungen 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAdolf Friedrich Stenzler wurde 1807 in Wolgast als Sohn des dortigen Superintendenten Lorenz Stenzler und dessen Ehefrau Charlotte Droysen geboren Er begann schon wahrend seiner Schulzeit in seiner Heimatstadt Hebraisch und Arabisch zu lernen und besuchte ab dem Alter von 15 Jahren das Gymnasium in Friedland in Mecklenburg Ab 1826 studierte er zunachst Theologie und anschliessend orientalische Sprachen an der Universitat Greifswald bei Johann Gottfried Ludwig Kosegarten ab 1827 an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin bei Franz Bopp und ab 1828 an der Universitat Bonn bei August Wilhelm Schlegel Er promovierte am 12 September 1829 in Berlin und ging dann ab Oktober des gleichen Jahres fur ein Jahr zu weiteren Studien nach Paris Hier besuchte er unter anderem Lehrveranstaltungen von Antoine Leonard de Chezy und Silvestre de Sacy Anschliessend war er bis 1833 an der Bibliothek des East India House in London tatig und kam dort mit dem britischen Indologen Henry Thomas Colebrooke in Kontakt Daruber hinaus lernte er in London Alexander von Humboldt kennen Dessen Bruder Wilhelm von Humboldt setzte sich beim damaligen preussischen Kultusminister Karl vom Stein zum Altenstein fur die Berufung Stenzlers an die Universitat Breslau ein so dass dieser 1833 dort ausserordentlicher Professor fur orientalische Sprachen wurde 1847 folgte die Beforderung zum ordentlichen Professor in den Jahren 1862 1863 fungierte er als Rektor der Universitat Seine Lehrtatigkeit umfasste zunachst vor allem Arabisch und Persisch sowie spater Sanskrit und vergleichende Sprachwissenschaft Um sein Einkommen aufzubessern wirkte Stenzler bis 1872 neben seiner Lehr und Forschungstatigkeit auch als Bibliothekar und ab 1836 als Kustos der Universitatsbibliothek Da seine Arbeit in der Bibliothek die ihm fur Forschung zur Verfugung stehende Zeit einschrankte erschienen einige seiner Werke erst mit Verzogerungen Zu seinen Schulern in Breslau zahlten unter anderem Richard Pischel Lucian Scherman und Franz Kielhorn Adolf Friedrich Stenzler heiratete Marie von Liebenroth 1815 1892 eine Tochter des preussischen Generalleutnants Gabriel von Liebenroth Die Ehe blieb kinderlos Er starb 1887 in Breslau Wirken BearbeitenAdolf Friedrich Stenzler veroffentlichte sowohl eine Reihe von Buchern in Sanskrit als auch Ubersetzungen aus dem Sanskrit in die deutsche Sprache Neben der indischen Literatur beschaftigte er sich auch mit dem indischen Schrifttum in den Bereichen Recht und Medizin Als sein wichtigstes Werk gilt das 1868 erstmals veroffentlichte Elementarbuch der Sanskrit Sprache zu Grammatik und Wortschatz des Sanskrit Aus den Verkaufserlosen stiftete er ein Stipendium fur Studierende des Sanskrit in Breslau Das Buch das unter anderem von Richard Pischel und Karl Friedrich Geldner weitergefuhrt wurde erschien noch im Jahr 2003 und damit mehr als 130 Jahre nach seiner Erstveroffentlichung mit unverandertem Titel und unter Stenzlers Autorenschaft in einer uberarbeiteten 19 Auflage Auszeichnungen BearbeitenAdolf Friedrich Stenzler wurde 1866 als korrespondierendes Mitglied in die Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften aufgenommen Ein Jahr spater wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg gewahlt 1 Werke Auswahl BearbeitenRaghuvansa Kalidasae carmen London 1832 Sanskrit und Latein Kumara Sambhava Kalidasae carmen London 1838 Sanskrit und Latein Indische Hausregeln Erster Teil Acvalayana Leipzig 1864 bis 1865 zwei Bande Indische Hausregeln Zweiter Teil Paraskara Leipzig 1876 bis 1878 zwei Bande Elementarbuch der Sanskrit Sprache Erste Auflage Breslau 1868 19 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2003Literatur BearbeitenStenzler Adolf Friedrich In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 15 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 292 Stenzler Adolf Friedr In Brockhaus Konversations Lexikon 1894 1896 15 Band S 322 Richard Pischel Stenzler Adolf Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 59 61 Stenzler Adolf Friedrich In Werner Hartkopf Die Berliner Akademie der Wissenschaften Ihre Mitglieder und Preistrager 1700 1990 Akademie Verlag Berlin 1992 ISBN 3 05 002153 5 S 348 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Adolf Friedrich Stenzler Quellen und Volltexte Literatur von und uber Adolf Friedrich Stenzler im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Adolf Friedrich Stenzler Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 10 November 2015 englisch Normdaten Person GND 117272485 lobid OGND AKS LCCN n87113332 VIAF 10023406 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stenzler Adolf FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher IndologeGEBURTSDATUM 9 Juli 1807GEBURTSORT WolgastSTERBEDATUM 27 Februar 1887STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Friedrich Stenzler amp oldid 232824875