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Bernd Funck 2 Januar 1945 in der Provinz Posen 15 November 1996 in Berlin war ein deutscher Althistoriker Bernd Funck wurde als Sohn eines Rittergutsbesitzers in der Provinz Posen geboren Nach dem Zweiten Weltkrieg verschlug es die Familie nach Eberswalde wo Funck als uberzeugter Protestant nur an der Abendschule sein Abitur machen konnte Auf den Rat seines Onkels hin des Assyriologen Eckhard Unger studierte er seit 1965 in Moskau und Leningrad Altorientalistik und Alte Geschichte Seine Diplomarbeit aus dem Jahr 1970 beschaftigte sich mit Seleukos Nikator Seine Aspirantur verbrachte er bis 1974 in Leningrad 1974 wurde er schliesslich Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut fur Alte Geschichte und Archaologie an der Akademie der Wissenschaften der DDR Die Promotion erfolgte 1975 in Leningrad Titel der Dissertation war Uruk zur Seleukidenzeit Somit bestanden schon fruhzeitig seit den 1960er und vor allem seit den 1970er Jahren Kontakte zur Universitat in Leningrad und der Akademie der Wissenschaften der UdSSR Funcks Arbeiten in der DDR beschaftigten sich vor allem mit der Geschichte des Hellenismus Er arbeitete an mehreren Sammelwerken des Zentralinstituts mit besonders nennenswert ist sein Beitrag Barbaros im von Liselotte Welskopf Henrich 1981 heraus gegebenen Werk Griechische Typenbegriffe Nach der Wende wechselte Funck 1990 an die Freie Universitat Berlin 1992 richtete er die Forschungsgruppe Hellenismus ein 1994 wahlte ihn die Geisteswissenschaftliche Akademie zu St Petersburg zum ordentlichen Mitglied Durch die Regelanfrage der Freien Universitat bei der Stasi Unterlagenbehorde wurde er 1994 der jahrelangen umfangreichen inoffiziellen Mitarbeit mit der Staatssicherheit der DDR uberfuhrt Daraufhin kundigte er sein Arbeitsrechtsverhaltnis um der fristlosen Entlassung durch die FU zuvorzukommen Nach eigenen Angaben wurde er zur Mitarbeit erpresst Er setzte seine wissenschaftlichen Arbeiten anschliessend fort und organisierte im Marz 1994 einen internationalen Kongress in Berlin dessen Ergebnisse 1996 im Tagungsband Hellenismus Beitrage zur Erforschung von Akkulturation und politischer Ordnung in den Staaten des hellenistischen Zeitalters veroffentlicht wurden Funck erlebte die Veroffentlichung nicht mehr da er zuvor uberraschend im Alter von 51 Jahren verstorben war Sein Habilitationsprojekt zu den griechisch persischen Beziehungen in der archaischen Zeit blieb ebenso unvollendet wie die Herausgabe des Briefwechsels zwischen Michael Rostovtzeff und Eduard Meyer Funck profitierte bei seiner Arbeit von seinen guten Sprachkenntnisse So beherrschte er das Russische sehr gut war etwa als Ubersetzer ins Russische und aus dem Russischen von Bedeutung da er viele Werke ubertrug Besonders fruchtbar waren die Kontakte in die Sowjetunion bei der Zusammenarbeit und Veroffentlichung des Corpus inscriptionum regni Bosporani Dabei fungierte Funck fur die sowjetischen Forscher als Mittler zwischen der sowjetischen und deutschen sowie auch der westlichen Forschung Das ausserte sich auch zunehmend in seit den 1980er Jahren vermehrt bestehenden Kontakten nach Westdeutschland Er verfasste eine grosse Zahl von Beitragen zur Geschichte der Griechen im Schwarzmeergebiet zum hellenistischen Orient und zur Sozialgeschichte des spaten Babyloniens Auch hier kamen ihm seine guten Sprachkenntnisse in Hinsicht auf die Keilschriftsprachen zugute Nach der Wende entwickelten sich auch gute Beziehungen nach Griechenland 1995 wurde Funck Zweiter Vorsitzender der Deutsch Griechischen Gesellschaft Berlin Neben der beruflichen Forschungen zur Antike und dem Alten Orient beschaftigte sich Funck auch mit der mecklenburgischen Regionalgeschichte und der Genealogie Seit 1967 war er Mitglied im Herold Schriften BearbeitenUruk zur Seleukidenzeit Eine Untersuchung zu den spatbabylonischen Pfrundentexten als Quelle fur die Erforschung der sozialokonomischen Entwicklung der hellenistischen Stadt Akademie Berlin 1984 Schriften zur Geschichte und Kultur des Alten Orients 16 Hellenismus Beitrage zur Erforschung von Akkulturation und politischer Ordnung in den Staaten des hellenistischen Zeitalters Akten des Internationalen Hellenismus Kolloquiums 9 14 Marz 1994 in Berlin Hrsg Mohr Tubingen 1996 ISBN 3 16 146526 1Literatur BearbeitenAlexander Demandt Bernd Funck In Gnomon Band 70 1998 S 383 384 Stunk um Funck FMI Dozent wehrt sich gegen Stasi Vorwurfe In Stortebeker Zeitschrift am Fachbereich fur Geschichtswissenschaft Nr 14 Dezember 1994 Isolde Stark Zum Fall Funck Leserbrief zur Opferrolle des Bernd Funck in Stortebeker Zeitschrift am Fachbereich fur Geschichtswissenschaft Nr 14 Dezember 1994 Nr 15 Januar 1995 Weblinks Bearbeiten 1 2 Vorlage Toter Link www bibliotheca classica org Bericht zur Arbeit am Corpus inscriptionum regni Bosporani Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2018 Suche in Webarchiven Normdaten Person GND 105156485 lobid OGND AKS LCCN n86825116 VIAF 44758383 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Funck BerndKURZBESCHREIBUNG deutscher AlthistorikerGEBURTSDATUM 2 Januar 1945GEBURTSORT Provinz PosenSTERBEDATUM 15 November 1996STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernd Funck amp oldid 234129465