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Die Schlacht bei Kurupedion 1 war ein militarischer Zusammenstoss in Kleinasien im Jahr 281 v Chr Sie fand auf der Ebene von Kurupedion griech Koyroy pedion Kyrosfeld nordlich von Magnesia in der heutigen Turkei statt Schlacht bei KurupedionTeil von DiadochenkriegeDie Ebene von KurupedionDatum 281 v Chr Ort Kurupedion TurkeiAusgang Sieg des SeleukosFolgen Ende der DiadochenkriegeKonfliktparteienLysimachos SeleukosSchlachten der Diadochenkriege Erster Diadochenkrieg 321 320 v Chr HellespontZwischenzeit 320 319 v Chr Orkynia Kretopolis NoraZweiter Diadochenkrieg 319 316 v Chr Megalopolis Byzantion Kopratas Paraitakene GabieneDritter Diadochenkrieg 315 311 v Chr Tyros GazaBabylonischer Krieg 311 309 v Chr Vierter Diadochenkrieg 309 301 v Chr Salamis Rhodos IpsosFunfter Diadochenkrieg 288 286 v Chr Sechster Diadochenkrieg 282 281 v Chr Kurupedion Als militarischer Hohepunkt des sechsten Diadochenkrieges beendete diese Schlacht das Zeitalter der Diadochen welches auf den Tod Alexanders des Grossen 323 v Chr gefolgt war und vollendete die Etablierung der hellenistischen Staatenwelt im ostlichen Mittelmeer In dieser Schlacht standen sich die beiden letzten Veteranen des Asienfeldzugs gegenuber die zugleich auch die beiden letzten Nachfolger Diadochen Alexanders waren Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Kriegsgrund 3 Die Schlacht 4 Folgen 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenHintergrund BearbeitenSeit der Schlacht von Ipsos vierter Diadochenkrieg und dem Ende des Antigonos Monophthalmos im Jahr 301 v Chr ist im asiatischen Raum des ehemaligen Alexanderreichs eine verhaltnismassige Ruhe eingekehrt in der sich die etablierten Diadochenherrscher einrichteten und ihre Reiche administrativ und okonomisch ordnen konnten Fast der gesamte asiatische Raum des einstigen Alexanderreichs wurde von Seleukos beherrscht als dessen Machtzentrum zunachst Babylon diente das er nach Ipsos allerdings nach Syrien verlegte In Agypten herrschte Ptolemaios der das wohl am besten geordnete und wirtschaftlich wohlhabendste Reich aufgebaut hatte Die Kustenregionen Westkleinasiens wurden beherrscht von Lysimachos dessen eigentliches Machtzentrum allerdings das europaische Thrakien war Diese drei Herrscher waren einst gegen Antigonos Monophthalmos verbundet den sie bei Ipsos schliesslich besiegten und sein Reich untereinander aufteilen konnten Der Natur der Diadochenkriege folgend uberlebte ihr Bundnis das Ende ihres Gegners aber nicht lang und schon standen sich die Verbundeten von einst als neue Rivalen gegenuber Seleukos konkurrierte mit Ptolemaios um die Kontrolle uber die strategisch wichtige Provinz Koilesyrien heute Palastina und Israel und mit Lysimachos verband ihn eine Rivalitat um die Herrschaft in Kleinasien Ihre Starke und ihre geschickte Bundnispolitik verhinderten aber einstweilen den Ausbruch grossere Kampfe untereinander Der Hauptkriegsschauplatz in dieser Zeit war Europa das heisst Griechenland Dort kampfte Demetrios Poliorketes unablassig gegen die Familie Kassanders gegen Pyrrhos von Epiros und Lysimachos um die Herrschaft in Griechenland und Makedonien Nachdem sich Demetrios im Jahr 294 v Chr scheinbar durchgesetzt hatte wurde er 287 v Chr doch noch von Pyrrhos und Lysimachos aus Europa vertrieben worauf er auf einem gescheiterten Feldzug funfter Diadochenkrieg in Asien in die Gefangenschaft des Seleukos fiel in der er starb Bis zum Jahr 285 v Chr konnte Lysimachos schliesslich auch Pyrrhos militarisch besiegen und sich damit als Alleinherrscher in Makedonien durchsetzen Kriegsgrund BearbeitenLysimachos war in jener Zeit der expansivste Herrscher im ostlichen Mittelmeerraum und wurde vor allem von Seleukos mit Argwohn beobachtet Allerdings waren es innerfamiliare Konflikte im Haus des Lysimachos die den letzten Waffengang der Diadochen auslosten Mit zunehmendem Alter etablierte Lysimachos eine regelrechte Willkurherrschaft und Tyrannei in seinem Reich in der er unliebsame Konkurrenten oder jene die er dafur hielt beseitigen liess Gefordert wurde dieses Verhalten von seiner zweiten Ehefrau Arsinoe II die eine Tochter seines wichtigsten Verbundeten Ptolemaios I von Agypten war Um ihren eigenen Kindern den Weg zum Thron zu ebnen richteten sich deren Intrigen gegen ihren Stiefsohn Agathokles dem altesten Sohn des Lysimachos der sich bereits als fahiger Feldherr bewiesen hatte und besonders von der jungeren Generation als verheissungsvoller Nachfolger des Vaters betrachtet wurde Wohl um das Jahr 287 286 v Chr wurde Lysimacheia von einem Erdbeben zerstort was Lysimachos als boses Omen fur seine wie auch seines Reiches Zukunft gedeutet habe 2 Arsinoe II konnte ihn schliesslich von einem angeblichen Verrat seines Sohnes uberzeugen worauf er um 283 282 v Chr seine Billigung zur Ermordung des Agathokles gab Die Anhanger des Prinzen flohen darauf an den Hof des Seleukos der die Gelegenheit als Racher des Agathokles gegen den Tyrannen Lysimachos aufzutreten sofort ergriff und sein Heer zum Krieg rustete Die politische Grosswetterlage begunstigte Seleukos in seinem Vorhaben da just in dieser Zeit Ptolemaios I von Agypten gestorben war und Lysimachos deshalb von dieser Seite aus keine Hilfe erwarten konnte Die Schlacht BearbeitenUber die Schlacht von Kurupedion sind keinerlei Details uberliefert weder Starkenangaben der Heere Verluste noch die von den Heerfuhrern angewandten Taktiken Aus den Aufzeichnungen Justins ist lediglich zu entnehmen dass die Schlacht im Fruhjahr Januar Februar 281 v Chr stattfand dass Lysimachos getotet wurde und Seleukos somit siegte 3 Offenbar hatte dieser seinen Vormarsch nach Kleinasien bereits im Winter 282 v Chr begonnen in dessen Verlauf einige Statthalter des Lysimachos zu ihm ubergingen wie zum Beispiel Philetairos von Pergamon 4 Schliesslich hatte Seleukos schnell die Konigsstadt Sardis eingenommen und darauf auf dem nah gelegenen Feld des Kyros Kurupedion seinen Gegner zur entscheidenden Schlacht gestellt Der Ort der Schlacht ist nur bei Porphyrios uberliefert 5 Memnon von Herakleia wusste noch zu berichten dass Lysimachos von der Hand eines Kriegers namens Malakon getotet wurde der aus Herakleia am Pontos stammte 6 Folgen BearbeitenJustin stilisierte Kurupedion in seinem Bericht zur Entscheidungsschlacht um die Alleinherrschaft im Alexanderreich zwischen den beiden letzten Gefahrten des Eroberers womit er die Bedeutung dieser Schlacht deutlich ubertrieb Von der Existenz eines Alexanderreichs im Jahr 281 v Chr kann langst nicht mehr gesprochen werden zumal Justin in seiner Einschatzung das bereits etablierte und gefestigte Reich der Ptolemaer in Agypten ignorierte Tatsachlich fuhlte sich Seleukos durch seinen Sieg zur Ubernahme des Lysimachos Reichs Thrakien Makedonien Westkleinasien legitimiert spielte allerdings nicht mit dem Gedanken es mit seinem asiatischen Reich administrativ zu vereinen Stattdessen ubergab er seinem altesten Sohn Antiochos I die Herrschaft in Asien um selbst den Hellespont zu uberqueren um seine letzten Lebensjahre als Konig in seiner Heimat Makedonien zu verbringen die er funfzig Jahre zuvor mit Alexander verlassen hatte 7 Dieses Vorhaben wurde allerdings je von Ptolemaios Keraunos vereitelt der seit seiner Exilierung aus Agypten dem Hof der Seleukiden angehort und sich nach Kurupedion dem Gefolge des Seleukos angeschlossen hatte Offenbar hatte Keraunos die Hoffnung gehegt durch die Unterstutzung des Seleukos den agyptischen Thron gegen seinen Halbbruder Ptolemaios II gewinnen zu konnen die sich aber durch die Altersplane seines Gonners zerschlug Auf der europaischen Seite des Hellespontes nur unweit von Lysimacheia der Stadt seines alten Kampfgefahrten Verbundeten und Gegners wurde Seleukos auf den Marsch nach Makedonien von Keraunos ermordet Dieser ritt darauf nach Lysimacheia wo sich noch der Tross mit dem Konigsdiadem befand das er sich aufsetzte und nun selbst den Thron von Makedonien forderte 8 Somit fand der letzte Diadoche sein Ende durch Gewalt wie viele andere vor ihm auch und mit ihm das Zeitalter der Gefahrten Alexanders Durch den Tod des Seleukos hielt sich der aus der Schlacht von Kurupedion erfolgte Gewinn fur die Seleukidendynastie in Grenzen Antiochos I konnte zwar die Westkuste Kleinasiens mit ihren bedeutenden Agaishafen dem Seleukidenreich anschliessen aber die Herrschaft der Dynastie sollte sich in den folgenden Jahren hier als wenig stabil erweisen Mehrere Statthalter dieser Region sagten sich bald von den Seleukiden los und grundeten eigene Konigreiche von denen das von Pergamon das historisch prominenteste war Literatur BearbeitenHelen S Lund Lysimachus A Study in Early Hellenistic Kingship Routledge London New York 1992 ISBN 0 415 07061 9 S 199 206 Hans Joachim Gehrke Geschichte des Hellenismus Oldenbourg Grundriss der Geschichte Band 1B 4 durchgesehene Auflage Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58785 2 S 44 45 169 Weblinks BearbeitenJona Lendering Corupedium 281 BCE In Livius org englisch Anmerkungen Bearbeiten Laut Literatur auch Schlacht bei Kurupedion als Bezeichnung ublich z B J Beloch Griechische Geschichte Seite 69 Justin 17 1 1 4 Justin 17 1 8 12 Strabon 13 4 1 Pausanias Hellados Periegesis 1 10 4 Porphyrios FrGrHist 260 Fragment 3 8 Memnon von Herakleia Peri ʰerakleias FrGrHist 434 Fragment 5 6 7 Memnon von Herakleia Peri ʰerakleias FrGrHist 434 Fragment 8 1 2 Memnon von Herakleia Peri ʰerakleias FrGrHist 434 Fragment 8 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Kurupedion amp oldid 173985481