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Die Schlacht von Orkynia war ein militarischer Zusammenstoss im Fruhjahr 319 v Chr an einem nicht naher beschriebenen Ort in der Landschaft Kappadokien in der heutigen zentralen Turkei Schlacht von OrkyniaTeil von DiadochenkriegeDatum Fruhjahr 319 v Chr Ort Kappadokien KleinasienAusgang Sieg des AntigonosKonfliktparteienPerdikkaner Vertreter des KonigtumsBefehlshaberEumenesApollonides Antigonos MonophthalmosTruppenstarkenach Diodor 20 000 Infanteristen5 000 Kavalleristen nach Diodor mehr als 10 000 Infanteristen2 000 Kavalleristen30 ElefantenVerlustenach Diodor 8 000 Gefallenefast die gesamte Kavallerie zum Gegner ubergelaufen unbekanntSchlachten der Diadochenkriege Erster Diadochenkrieg 321 320 v Chr HellespontZwischenzeit 320 319 v Chr Orkynia Kretopolis NoraZweiter Diadochenkrieg 319 316 v Chr Megalopolis Byzantion Kopratas Paraitakene GabieneDritter Diadochenkrieg 315 311 v Chr Tyros GazaBabylonischer Krieg 311 309 v Chr Vierter Diadochenkrieg 309 301 v Chr Salamis Rhodos IpsosFunfter Diadochenkrieg 288 286 v Chr Sechster Diadochenkrieg 282 281 v Chr Kurupedion Obwohl sie nicht Teil eines der gezahlten Diadochenkriege war gehort die Schlacht zu den Ereignissen des fruhen Diadochenzeitalters das auf den Tod Alexanders des Grossen folgte Sie fand zwischen dem ersten und zweiten Diadochenkrieg statt Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Die Schlacht 3 Folgen 4 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenIm Jahr 323 v Chr war Alexander der Grosse in Babylon gestorben Weil er nur einen geistig behinderten Halbbruder Philipp III Arrhidaios und einen unmundigen Sohn Alexander IV Aigos auf dem Thron seines von ihm eroberten Weltreichs hinterliess begannen die Gefahrten und Generale die den Asienfeldzug mitgemacht hatten und als Diadochen Nachfolger bezeichnet werden um die Regentschaft zu streiten Als Regent hatte sich schliesslich in der Reichsordnung von Babylon der General Perdikkas durchgesetzt der auch den Siegelring Alexanders erhalten hatte Aufgrund eigener hoherer Ambitionen aber auch wegen partikularischer Interessen einiger die eine Aufteilung des Reichs anstrebten hatte sich 321 v Chr gegen Perdikkas eine Fraktion gebildet die gegen ihn den ersten Diadochenkrieg fuhrte Trotz eines Sieges der Perdikkaner in der Schlacht am Hellespont Fruhjahr 320 v Chr wurde Perdikkas um dieselbe Zeit am Nil von eigenen Mannern ermordet Die Sieger des Krieges ordneten die Reichsangelegenheiten auf der Konferenz von Triparadeisos neu indem Antipater zum neuen Regenten bestimmt und die uberlebenden Anhanger des Perdikkas geachtet wurden Dies waren vor allem Eumenes der Sieger vom Hellespont und Alketas der Bruder des Perdikkas Mit ihrer Bekampfung wurde der zum strategos von Asien ernannte Antigonos Monophthalmos beauftragt Eumenes hatte sich bis zum Winter 320 v Chr durch geschicktes Taktieren der Verfolgung durch Antipater entziehen konnen und sich nach Kappadokien abgesetzt der Provinz zu deren Satrap er von Perdikkas ernannt worden war und die er auch 322 v Chr erfolgreich hatte erobern konnen Hier besass er noch einen Ruckhalt zumal er einheimische Truppen in sein Heer integriert hatte die weitaus loyaler zu ihm standen als seine makedonischen Krieger Nachdem Antipater nach Makedonien abmarschiert war musste sich Eumenes nun aber mit Antigonos auseinandersetzen der noch von Alexander zum Statthalter einiger kleinasiatischen Provinzen ernannt worden war und nun ausserdem als Generalissimus des Reiches auftreten konnte Gegen ihn hoffte sich Eumenes mit dem Bruder des Perdikkas Alketas verbunden zu konnen der sich mit einer stattlichen Anhangerschaft im sudwestlichen Kleinasien aufhielt Der Makedone Alketas wies dies allerdings zuruck da er sich nicht den Befehlen eines Nichtmakedonen unterstellen wollte Eumenes war geburtig aus Kardia einer Kolonie von Milet Im Fruhjahr 319 v Chr zog Antigonos seine Halfte des Reichsheeres die andere wurde von Antipater mit nach Makedonien gefuhrt aus seinen Winterlagern zusammen und wandte sich zunachst gegen Eumenes nach Kappadokien Die Schlacht BearbeitenAuf seinem Marsch hatte Antigonos mit dem Befehlshaber der Kavallerie des Eumenes namens Apollonides vermutlich ein Makedone geheimen Kontakt aufgenommen und ihn mit Versprechen auf reiche Entlohnung zu einem Seitenwechsel wahrend des Kampfes bewogen Eumenes beabsichtigte seinen Feind auf einer bei der Ortschaft Orkynia in Kappadokien gelegenen Ebene zur Schlacht zu stellen um auf ihr besonders die Schlagkraft seiner Kavallerie zur Geltung zu bringen 1 Diese Taktik hatte ihm bereits am Hellespont zum Sieg verholfen Als die Schlacht schliesslich geschlagen wurde und in die entscheidende Phase trat vollfuhrte Apollonides mit seinen Reitern den verabredeten Seitenwechsel was Antigonos letztlich zu einem vollstandigen Sieg verhalf Eumenes verlor fast sein gesamtes Heer auf dem Feld und diejenigen die nicht gefallen waren ergaben sich Antigonos 2 Nur mit einer kleinen Gefolgschaft loyalster Anhanger nicht mehr als 600 Mann gelang Eumenes die Flucht vom Feld in eine nah gelegene Berglandschaft wo er sich in der Festung Nora verschanzte 3 Folgen BearbeitenAntigonos erlangte durch seinen Sieg die Kontrolle uber Kappadokien was ihn entscheidend bei der Errichtung seiner Herrschaft uber Kleinasien begunstigte das zum Fundament seiner zukunftigen Machtposition unter den Diadochen wurde Mit seinen Truppen nahm er die Verfolgung des Eumenes auf und belagerte ihn in Nora Danach wandte er sich nach Pisidien wo er in der Schlacht von Kretopolis siegreich uber Alketas war und so die Fraktion der Perdikkaner vollstandig vernichtete Auch Eumenes stand danach faktisch auf verlorenem Posten Zwar hatte er sich in Nora gut verschanzt doch ohne Aussicht auf baldige Unterstutzung war sein Fall nur eine Frage der Zeit Er hatte schon seinen Freund und Landsmann Hieronymos nach Makedonien entsandt der mit Antipater die Bedingungen seiner Unterwerfung und Begnadigung aushandeln sollte 4 bis im Herbst 319 v Chr die Nachricht vom Tod Antipaters in Kleinasien eintraf und sich damit die politische Lage sowohl fur Antigonos als auch fur Eumenes anderte Nachdem er mit Eumenes eine vertragliche Einigung erzielt hatte liess Antigonos ihn aus Nora abziehen um sich seiner Allianz mit Kassander gegen den neuen Regenten Polyperchon widmen zu konnen was den Beginn des zweiten Diadochenkrieges bedeutete Kaum seinem Gegner so entkommen verbundete sich Eumenes nun mit Polyperchon und wurde so wieder zum Hauptgegner des Antigonos in Asien Einzelnachweise Bearbeiten Der Ortsname der Schlacht ist einzig bei Plutarch Eumenes 9 2 genannt Die Lage des Ortes beziehungsweise seine Identitat ist nicht genau zu bestimmen Zum Schlachtbericht siehe Diodor 18 40 1 8 Uber die genaue Lage der Festung Nora weichen die Uberlieferungen voneinander ab Diodor 18 41 3 lokalisierte sie in den Bergen Armeniens Plutarch Eumenes 10 1 in der Grenzregion Kappadokiens zu Lykaonien und Cornelius Nepos Eumenes 5 3 gar in Phrygien Diodor 18 42 1 Abgerufen 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