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Dieser Artikel befasst sich mit der Schlacht des Jahres 320 v Chr Zur Schlacht des Jahres 324 n Chr siehe Seeschlacht bei Kallipolis Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Mindestangaben fur Belege siehe auch WP Zitierregeln was soll ein Diodor 18 29 sein Bitte die Angaben prazisieren Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Schlacht am Hellespont war ein militarischer Zusammenstoss im Fruhjahr 320 v Chr im nordwestlichen Kleinasien der heutigen Turkei 1 Schlacht am HellespontTeil von DiadochenkriegeDatum Fruhjahr 320 v Chr Ort am Hellespont KleinasienAusgang Sieg des EumenesKonfliktparteienVertreter des Konigtums OpponentenBefehlshaberEumenesPharnabazosPhoinix Krateros Neoptolemos Truppenstarkenach Diodor 20 000 Infanteristen5 000 Kavalleristen nach Diodor 20 000 Infanteristen2 000 KavalleristenVerlusteunbekannt nach Diodor mehrere Gefallene und uber 4 000 GefangeneSchlachten der Diadochenkriege Erster Diadochenkrieg 321 320 v Chr HellespontZwischenzeit 320 319 v Chr Orkynia Kretopolis NoraZweiter Diadochenkrieg 319 316 v Chr Megalopolis Byzantion Kopratas Paraitakene GabieneDritter Diadochenkrieg 315 311 v Chr Tyros GazaBabylonischer Krieg 311 309 v Chr Vierter Diadochenkrieg 309 301 v Chr Salamis Rhodos IpsosFunfter Diadochenkrieg 288 286 v Chr Sechster Diadochenkrieg 282 281 v Chr Kurupedion Als erste Schlacht der Diadochen untereinander lautete sie das Zeitalter der Diadochenkriege ein welches auf den Tod Alexanders des Grossen folgte Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Truppenbewegungen und Anfuhrer 3 Die Schlacht 4 Folgen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenIm Jahr 323 v Chr war Alexander der Grosse in Babylon gestorben Weil er nur einen geistig behinderten Bruder Philipp III Arrhidaios und einen unmundigen Sohn Alexander IV Aigos auf dem Thron seines von ihm eroberten Weltreichs hinterliess begannen die Gefahrten und Generale die mit ihm den Asienfeldzug umgesetzt hatten und als seine Diadochen Nachfolger bezeichnet werden um die Regentschaft zu streiten Als Regent hatte sich schliesslich in der Reichsordnung von Babylon der General Perdikkas durchgesetzt der auch den Siegelring Alexanders erhalten hatte Seine Autoritat wurde allerdings schon fruh infrage gestellt indem seine Befehle ignoriert oder ihnen zuwidergehandelt wurde Insbesondere Ptolemaios Statthalter von Agypten und Antigonos Monophthalmos Statthalter des westlichen Kleinasiens stellten sich offen gegen ihn Vor allem belastete Perdikkas selbst sein Verhaltnis zum Statthalter in Europa Antipater der alter als er war und hohes Ansehen genoss indem er sich zuerst mit dessen Tochter verlobte sie dann aber zugunsten einer Schwester Alexanders verstiess Als Antigonos dem Antipater im Winter 321 v Chr die Heiratsplane und die mit ihr wohl verbundenen Ambitionen des Perdikkas auf den Thron mitteilte kam es zum Bruch zwischen den beiden Mannern und damit zum Krieg Sofort bildeten sich Fraktionen unter den einstigen Kampfgefahrten heraus die alle auf ihre Weise Profit aus dem sich anbahnenden Konflikt zu schlagen suchten Auf der einen Seite standen die legitimierten Vertreter des Konigtums um Perdikkas und dessen treustem Gefolgsmann Eumenes welche die Reichseinheit wahren wollten Auf der anderen Seite stand die Generation der alteren Offiziere um Antipater und Krateros welche die Regentschaft uber das verbliebene Makedonische Reich aufgrund ihrer Altersautoritat beanspruchten zumal sie Perdikkas des eigennutzigen Strebens in seinem Amt verdachtigten Ihnen schlossen sich aber auch Anhanger partikularischer Interessen an die es auf eine Teilung des Reichs zu ihren Gunsten absahen von denen Ptolemaios der prominenteste war Truppenbewegungen und Anfuhrer BearbeitenAls Reichsregent war Perdikkas zugleich der Oberbefehlshaber des vereinten Reichsheeres jenes Heeres welches Alexander in seinem zehnjahrigen Asienfeldzug geformt und bei seinem Tod in Babylon seinem Nachfolger zuruckgelassen hatte Im Kern bestand diese Armee aus der Phalanx makedonischer Krieger und Soldnern aus anderen Gebieten der griechischen Region die einst mit Alexander ausgezogen waren aber inzwischen waren ihr auch indigene asiatische Kontingente einschliesslich einer grossen Anzahl Kriegselefanten aus Indien angeschlossen worden Perdikkas hatte das Heer im Fruhjahr 322 v Chr von Babylon in das ostliche Kleinasien gefuhrt um dort die unabhangige Provinz Kappadokien zu erobern und die aufstandischen Pisidier zu unterwerfen was bis spatestens zum Sommer 321 v Chr auch gelang Zu Beginn der Feindseligkeiten unter den Diadochen im Spatjahr 321 v Chr entschied sich Perdikkas sich mit dem Reichsheer gegen Ptolemaios in Agypten zu wenden Zum strategos militarischer Oberbefehlshaber in Kleinasien ernannte er Eumenes den er so mit den Kampf gegen Antipater und Krateros betraute 2 Als strategos hatte Eumenes formell eine Befehlsgewalt gegenuber den Provinzstatthaltern Satrapen Kleinasiens inne die er mit ihren Truppenkontingenten zu einem Feldzug einberufen konnte Von Nachteil war jedoch dass er weder ein ausgebildeter Feldherr noch war er ein Makedone war Als Burger der miletischen Kolonie Kardia war er einst an den makedonischen Konigshof gezogen um dort den Konigen Philipp II und Alexander als Sekretar zu dienen Er hatte die Gunst des Letzteren genossen und Freundschaften zu einigen hohen Offizieren gepflegt Mit dem Tod Alexanders war aber die Zeit der makedonischen Kriegerkaste angebrochen der Gefahrten und Landsmanner Philipps II und Alexanders die seit Jahrzehnten an deren Seite erfolgreich um die Hegemonie uber die Hellenen und gegen die Perser gekampft hatten Zwar hatten die Makedonen besonders gefordert von ihrem Konigshaus und Adel ihre Zugehorigkeit zum Kreis der antiken Griechen gepflegt doch beanspruchten sie eine ausgepragte Mentalitat der Eigenstandigkeit gegenuber anderen Hellenen die sich vor allem aus ihrer militarischen Uberlegenheit nahrte mit der sie die Hegemonie uber das alte Griechenland ausubten und ein Weltreich erobert hatten Und diesem Selbstverstandnis nach konnte ein Nichtmakedone keine herrschaftliche oder militarische Gewalt uber sie ausuben Eumenes war vom Reichsregenten autorisiert und erhielt von diesem seinen Bruder Alketas und Neoptolemos als Offiziere samt einer Streitmacht bereitgestellt um den Kampf mit Antipater aufzunehmen 3 Sich seiner geringen Akzeptanz unter den Makedonen bewusst hatte er sich bereits im Jahr zuvor in Kappadokien eine personliche Reitertruppe ausgebildet die er aus einheimischen Asiaten rekrutierte und die wesentlich loyaler zu ihm stand als die ihm unterstehenden Makedonen Dies sollte sich fur Eumenes bald auszahlen Denn als er im Fruhjahr 320 v Chr an den Hellespont zog uber den Antipater mit seinem Heer gerade asiatischen Boden betreten hatte erhob sich Neoptolemos gegen ihn und versuchte ihn zu ermorden Das Attentat wurde nach einem Kampf der Eumenes treuen indigenen Truppen gegen die makedonischen Anhanger des Neoptolemos vereitelt der sich mit ihnen mehr als 300 Kavalleristen an die Seite Antipaters absetzte 4 Dieser entschloss sich darauf seine Streitmacht aufzuteilen wahrend er selbst uber Kilikien ziehend sich Perdikkas zuwenden wollte sollte Krateros sich Richtung Kappadokien wenden um Eumenes zu stellen Krateros war einer der ruhmreichsten und besten Feldherren Alexanders gewesen verdienter Veteran des Asienfeldzugs und von den Makedonen als ihr Idol verehrt Wahrend er mit der Erfahrung eines ganzen Kriegerlebens aufwarten konnte hatte Eumenes nichts anderes als seine Reputation als koniglicher Historiograph entgegenzusetzen Cornelius Nepos nach hatte Eumenes seinen Truppen verschwiegen gegen wen sie kampfen wurden in der Furcht sie wurden sonst zu diesem ubergehen oder fliehen 5 Die Schlacht BearbeitenAn einem nicht naher benannten Ort in der Region des hellespontischen Phrygien heute Nordwestturkei trafen die Heere aufeinander Beide stellten sich in gleicher Schlachtformation auf im Zentrum die makedonische Phalanx die links und rechts von Kavallerieeinheiten flankiert wurden Sowohl Eumenes als auch Krateros ubernahmen das Kommando ihres jeweiligen rechten Flugels so dass sie sich auf dem Schlachtfeld nicht gegenuberstanden Stattdessen stellte Eumenes auf seinem linken Flugel die Reiterei unter das Kommando von Pharnabazos einem Perser und Phoinix der von Tenedos stammte 6 Auf der Gegenseite hatte Neoptolemos die Fuhrung des linken Flugels inne sodass Eumenes also seinem Verrater und Attentater gegenuberstand Im Bewusstsein sich nicht auf seine eigene Phalanx verlassen zu konnen die hauptsachlich aus Makedonen bestand setzte Eumenes sein Schicksal ganz auf die Durchschlagskraft seiner Kavallerie die mehrheitlich aus loyalen asiatischen Reitern bestand 7 Einem Fragment aus der Diadochengeschichte Arrians folgend hatte Eumenes dazu eigens gar mit der gegnerischen Phalanx einen Nichtangriffspakt verabredet so dass der Kampf einzig von der Kavallerie beider Seiten gefuhrt werden sollte Als seinen Unterhandler hatte er einen Makedonen aus seinem Gefolge namens Xennias entsandt der sowohl das hohe Altgriechisch als auch den makedonischen Dialekt beherrschte welchen die makedonischen Krieger einfacher Herkunft einzig verstanden 8 Offenbar hatte Eumenes seinen Willen erreicht denn sowohl Diodor als auch Plutarch beschrieben die folgende Schlacht als reinen Kavalleriekampf und erwahnten den Einsatz der Infanterie mit keinem Wort Der Beschreibung Diodors folgend wurde die Schlacht am Hellespont relativ schnell entschieden nachdem Krateros bald nachdem er sie mit einer Attacke seines Flugels eroffnet hatte von seinem stolpernden Pferd gesturzt war und unter den Hufen der ihm folgenden Reiter zu Tode getrampelt worden war 9 Plutarch hingegen zeichnete sein Ende heroischer indem er nach aufreibendem Kampf der einem Alexander zur Ehre gereicht hatte von einem Thraker todlich an seiner Seite verwundet wurde 10 Auf der anderen Seite des Schlachtfeldes trugen unterdessen Eumenes und Neoptolemos einen Zweikampf aus indem sie sich gegenseitig schwere Wunden zufugten aber Eumenes letztlich die Oberhand behielt und seinen Feind totete 11 Uberhaupt gestaltete sich die Schlacht zu einem regelrechten Massaker aber nachdem sich der Tod von Krateros und Neoptolemos unter deren Mannern herumgesprochen hatte nahmen sie die Flucht hinter ihre Phalanx auf und Eumenes erklarte darauf den Kampf fur beendet 12 Folgen BearbeitenDer Sieg des Eumenes war fur alle Beteiligten so uberraschend wie bedeutungslos Die geschlagenen Truppen des Krateros ergaben sich ihm und gelobten fortan ihm zu dienen aber schon bei der nachsten sich bietenden Gelegenheit zogen sie unbemerkt ab und schlossen sich Antipater an 13 Dieser war inzwischen in Kilikien angekommen Doch statt kehrtzumachen um Eumenes zu stellen setzte er seinen Marsch fort um Ptolemaios gegen Perdikkas zu unterstutzen Nachdem er fur die ehrenvolle Bestattung des Krateros gesorgt hatte mit dem er zu Alexanders Zeiten befreundet war zog Eumenes nach Sardis um sein Heer dort lagern zu lassen und den weiteren Verlauf der Dinge abzuwarten Sein Sieg hatte der Sache der Perdikkaner einen hohen strategischen Vorteil verschafft da er Antipater von dessen Machtbasis Makedonien abgeschnitten hatte Und doch war er umsonst erkampft da Perdikkas etwa zur selben Zeit am Ubergang des Nils bei Pelusium scheiterte und bald darauf von eigenen Offizieren ermordet wurde 14 Fur die ersten Vertreter des Konigtums endete damit der erste Diadochenkrieg mit ihrer Niederlage Antipater Ptolemaios und ihre Verbundeten trafen sich auf der Konferenz von Triparadeisos zusammen auf der Antipater zum neuen Reichsregenten und Oberbefehlshaber erhoben wurde Die uberlebenden Anhanger des Perdikkas wurden zu Reichsfeinden erklart und in Abwesenheit zum Tod verurteilt Eumenes und Alketas wurden somit von Verteidigern des Konigtums zu Geachteten erklart mit deren Bekampfung der zum strategos von Asien ernannte Antigonos Monophthalmos betraut wurde 15 Eumenes musste bis zum Herbst 320 v Chr seine Position bei Sardis raumen auf das Antipater welcher eine Halfte des Reichsheers und die konigliche Familie mit sich fuhrte zumarschierte Er uberwinterte auf das Jahr 319 v Chr in Kelainai musste sich von dort aber ebenfalls bald zuruckziehen als ihm Antipater folgte In dieser Zeit desertierten mehrere Truppenteile von Eumenes allerdings hielten ihm 20 000 im Kampf erfahrene Makedonen die Treue und durch seine bewegliche Kavallerie und seine Uberlegenheit im strategischen Planen konnte er seinen Verfolgern nach Kappadokien entkommen das ihm als sichere Basis diente Sein Entkommen notigte dem militarisch uberlegenen Antipater den Respekt ab zu seiner Schande gegenuber den eignen Mannern der von einer weiteren Verfolgung absah und den Marsch nach Makedonien aufnahm 16 Danach musste sich Eumenes mit Antigonos auseinandersetzen von dem er mit der anderen Halfte des Reichsheers in einer Schlacht bei Orkynia geschlagen und anschliessend in der Bergfestung Nora belagerte wurde bis im Herbst 319 v Chr Antipater kaum in Makedonien angekommen starb was zum Ausbruch des zweiten Diadochenkrieges fuhrte Dabei wurde Eumenes vom neuen Regenten Polyperchon wieder zum Verteidiger des Konigtums gegen die nunmehrigen Opponenten Kassander und Antigonos ernannt mit welchem er sich in ganz Asien einen Schlagabtausch lieferte Literatur BearbeitenKarl Julius Beloch Griechische Geschichte Band 4 1 2 Auflage Berlin Leipzig 1925 S 89 f V Bartoletti Papiri greci e latini Pubblicaziono della Societa italiana PSI XII Nr 1284 1951 S 158 168 Gerhard Wirth Zur grossen Schlacht des Eumenes 322 PSI 1284 In Klio Band 46 1965 S 283 288 A B Bosworth Eumenes Neoptolemus and PSI 1284 In Greek Roman and Byzantine Studis GRBS Band 19 1978 S 227 237 W E Thompson PSI 1284 Eumenes of Kardia vs the Phalanx In Chronique d Egypte CE Band 59 Nr 117 1984 S 113 115 B Dreyer Zum ersten Diadochenkrieg Der Goteborger Arrian Palimpsest ms Graec 1 In Zeitschriften fur Papyrologie und Epigraphik Band 125 1999 S 39 60 Zeilen 15 27 Robert Malcolm Errington From Babylon to Triparadeisos 323 320 B C In The Journal of Hellenic Studies Band 90 1970 S 49 77 E M Anson Diodorus and the Date of Triparadeisos In The American Journal of Philology Band 107 1986 S 208 217 Einzelnachweise Bearbeiten Die Schlacht am Hellespont wird in der Geschichtsforschung abweichend sowohl fur das Jahr 321 als auch 320 v Chr datiert Diodor rechnete dem Perdikkas drei Regierungsjahre zu womit sein Tod und die Schlacht im Jahr 320 v Chr datiert werden kann Diese Auffassung wird unter anderem in den Abhandlungen zur Chronologie der fruhen Diadochenzeit von Anson und Errington S 65 vertreten Diodor 18 29 1 Cornelius Nepos Eumenes 3 2 Diodor 18 29 2 Diodor 18 29 4 6 Plutarch Eumenes 5 2 4 Cornelius Nepos Eumenes 3 5 Plutarch Eumenes 7 1 2 Diodor 18 30 1 2 zum Arrian Fragment siehe PSI XII Nr 1284 Zeile 6 Diodor 18 30 5 Plutarch Eumenes 7 3 4 Diodor 18 31 1 5 Plutarch Eumenes 7 7 Diodor 18 32 1 Diodor 18 32 2 3 Die Nachricht vom Sieg am Hellespont erreichte das Feldlager des Perdikkas nur wenige Tage nach dessen Ermordung siehe Diodor 18 37 1 und Plutarch Eumenes 8 2 Diodor 18 39 7 Arrian Goteborg Fragment ms Graec 1 Zeilen 15 27 siehe Dreyer S 59 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht am Hellespont amp oldid 238620648