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Die Belagerung von Megalopolis ereignete sich im Sommer des Jahres 317 v Chr 1 Die Bewohner der Stadt Megalopolis heute Megalopoli in Griechenland wehrten einen Angriff des Regenten des Alexanderreichs Polyperchon ab Belagerung von MegalopolisTeil von DiadochenkriegeDatum Sommer 317 v Chr Ort Megalopoli GriechenlandAusgang Belagerung gescheitertKonfliktparteienVertreter des makedonischen Konigtums und Unterstutzer des Demos Oligarchie von MegalopolisBefehlshaberPolyperchon DamisTruppenstarkenach Diodor 20 000 Makedonen4 000 griechische Alliierte1 000 Kavalleristen65 Elefanten nach Diodor 15 000 MannVerlusteunbekannt unbekanntSchlachten der Diadochenkriege Erster Diadochenkrieg 321 320 v Chr HellespontZwischenzeit 320 319 v Chr Orkynia Kretopolis NoraZweiter Diadochenkrieg 319 316 v Chr Megalopolis Byzantion Kopratas Paraitakene GabieneDritter Diadochenkrieg 315 311 v Chr Tyros GazaBabylonischer Krieg 311 309 v Chr Vierter Diadochenkrieg 309 301 v Chr Salamis Rhodos IpsosFunfter Diadochenkrieg 288 286 v Chr Sechster Diadochenkrieg 282 281 v Chr Kurupedion Als Konfrontation im zweiten Diadochenkrieg gehort die Schlacht zu den historischen Ereignissen im Zeitalter der Diadochen das auf den Tod Alexanders des Grossen 323 v Chr folgte Erstmals in der Kriegsgeschichte kamen Kriegselefanten auf dem europaischen Kontinent zum Einsatz Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Die Belagerung 3 Folgen 4 Quelle 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenSeit dem Tod Alexanders im Jahr 323 v Chr befanden sich dessen Generale Nachfolger Diadochen genannt in einem unablassigen Kampf um die Vorherrschaft in dessen Weltreich Seit 319 v Chr fuhrten sie den zweiten Diadochenkrieg in dem die Koalition zwischen Kassander und Antigonos Monophthalmos gegen die des Reichsregenten Polyperchon mit dem Verteidiger des Konigtums Eumenes kampfte Wahrend der Krieg zwischen Antigonos und Eumenes in Asien ausgetragen wurde kampften der Regent Polyperchon und Kassander in Europa das heisst im damaligen Griechenland Beim Ausbruch des Krieges konnte Kassander in Europa vor allem auf die oligarchischen Regime in den hellenischen Poleis als Unterstutzer zahlen Diese waren einst von seinem Vater Antipater nach dem lamischen Krieg 323 321 v Chr installiert worden und fuhlten sich nun dessen Sohn verpflichtet obwohl Polyperchon der von Antipater bestimmte Nachfolger als Regent des Alexanderreichs war Um Kassander zu schwachen proklamierte Polyperchon deshalb die Freiheit der hellenischen Stadte indem er diesen die Raumung der makedonischen Garnisonen versprach wenn sie sich auf seine Seite schlugen Tatsachlich erzielte die Proklamation sogleich ihre Wirkung und in mehreren Stadten erhoben sich demokratische Bewegungen gegen die Oligarchen und sturzten sie Auch in Athen wurde der Machthaber Phokion von den Demokraten gesturzt ihm gelang allerdings noch die Aushandigung des strategisch wichtigen Hafens von Piraus an den Kassander treuen Kommandanten des Munychia Nikanor was ihm im Fruhjahr 317 v Chr das Todesurteil seitens seiner Heimatstadt einbrachte Polyperchon beabsichtigte sowohl Munychia als auch den Piraus in seine Gewalt zu bekommen und zog mit dem Reichsheer von Makedonien nach Attika Dabei fuhrte er unter anderem auch Kriegselefanten mit die einst von Antipater nach Europa gefuhrt worden waren und nun erstmals auf diesem Kontinent zum Einsatz kommen sollten Vor dem Piraus angekommen verweigerte Nikanor nicht nur die Aufgabe oder den Seitenwechsel sondern gewahrte dem mit 35 Schiffen und 4 000 Kriegern aus Kleinasien eintreffenden Kassander die Einfahrt in den Hafen Eine langwierige Belagerung war nun unausweichlich Aufgrund seiner uberlegenen militarischen Krafte glaubte Polyperchon sie teilen zu konnen um zwei militarische Brennpunkte gleichzeitig erledigen zu konnen Obwohl sich auf dem Peloponnes nahezu alle Stadte fur seine Seite entschieden haben blieb das einflussreiche Megalopolis auf der Seite Kassanders Polyperchon vertraute seinem Sohn Alexander ausgestattet mit ausreichend Truppen die weitere Belagerung des Piraus an und zog selbst mit den restlichen Truppen auf den Peloponnes weiter um Megalopolis zu unterwerfen Die Belagerung BearbeitenDer Machthaber in Megalopolis zu dieser Zeit war Damis der ein Veteran des Alexanderzugs war Ob er ein Stadtburger oder Makedone war ist unklar Er durfte allerdings von Antipater in seinem Amt eingesetzt worden sein weshalb er nach dessen Tod das Aufkommen einer demokratischen Bewegung in Megalopolis unterband und die Stadt nun auf der Seite des Sohns seines ehemaligen Herrn hielt Auf die Nachricht vom Herannahen des Polyperchon evakuierten die Burger ihren Besitz hinter die Stadtmauern erteilten Fremden das Burgerrecht und erklarten Sklaven zu Freien damit sie sich an der Verteidigung der Stadt beteiligen konnten Nachdem Polyperchon die Stadt erreicht hatte liess er zwei Feldlager errichten eines fur seine makedonischen Krieger und eines fur die der griechischen Bundestruppen Anschliessend liess er bewegliche Belagerungsturme aus Holz errichten die hoher als die Stadtmauern waren Wahrend er diese an die Mauern fuhrte untergruben seine Mineure die Mauern von Megalopolis und brachten dadurch drei Wehrturme und Teile der Mauer zum Einsturz so dass drei Breschen in die Verteidigungsanlagen geschlagen wurden Diese Lucken nutzend setzten die Makedonen auf Polyperchons Befehl zum Sturmangriff auf die Stadt an Die Verteidiger wehrten aber an allen drei Breschen das Eindringen ihrer Feinde ab und sicherten sie mit Palisadenwallen aus Holz von denen sie mit Katapulten und Bogenschutzen herab auf die Angreifer schossen und diesen so schwere Verluste zufugten Polyperchon liess darauf den Angriff abbrechen und seine Manner in die Lager zuruckziehen Fur den folgenden Tag beabsichtigte er seine Elefanten gegen die Holzpalisaden anrennen zu lassen welche der Stosskraft dieser Tiere kaum standhalten konnten Damis hatte wahrend seiner Teilnahme am Alexanderzug allerdings Erfahrungen im Kampf gegen Elefanten gemacht die sich ihm nun als nutzlich erweisen sollten Er liess in der Nacht unbemerkt vom Gegner das Vorfeld der drei Palisaden mit Nageln und Eisenhaken praparieren Die Walle selbst liess er unbemannt im Wissen dass sich der psychologische Effekt von frontal anrennenden Elefanten negativ auf die eigenen Manner auswirken konnte Stattdessen positionierte er seine Bogenschutzen und Katapulte auf die noch intakten Steinmauern welche die Palisaden flankierten von denen aus sie die Elefanten und deren Fuhrer ins Kreuzfeuer nehmen konnten Sein Plan ging auf als am nachsten Tag die Elefanten zwar wie beabsichtigt die Palisaden niedertrampelten dabei aber sich zugleich schwere Wunden an den Gliedmassen zufugten und in Panik gerieten Eingezwangt in den engen Breschen wurden sie zu einem leichten Ziel fur die Schutzen auf den Mauern die mehrere der Tiere toten konnten Ihre Korpermassen fullten die Breschen nun mit einem naturlichen Schutzwall Die uberlebenden Tiere rannten in panischer Flucht uber die eigenen Manner und fugten so dem Heer Polyperchons weitere schwere Verluste zu Folgen BearbeitenNun wagte Polyperchon keinen weiteren Angriff auf Megalopolis wenngleich er mit seinen Truppen einstweilen noch vor der Stadt lagern blieb Die Nachricht von seinem Misserfolg machte schnell in Griechenland die Runde und mehrere Stadte die sich noch im Jahr zuvor auf seine Seite geschlagen hatten wechselten wieder zu Kassander uber Um das Blatt zu wenden entsandte Polyperchon seinen Admiral Kleitos den Weissen mit der Flotte an den Hellespont um diesen zu sichern und um einen strategischen Vorteil gegen seine Feinde zu gewinnen Aber in der Schlacht von Byzantion wurde auch Kleitos vernichtend geschlagen was der Sache des Polyperchon faktisch den Todesstoss versetzte Fast fluchtartig zog er sich nach Makedonien zuruck um das Land vor Kassander zu sichern Dieser erhielt nun auch Unterstutzung aus der Konigsfamilie indem er von Konigin Eurydike im Namen ihres Mannes Konig Philipp III Arrhidaios die Regentschaft angetragen bekam Zwar wurden Eurydike und Philipp III augenblicklich von ihrer Rivalin der Koniginmutter Olympias ermordet doch auch das konnte den Siegeszug des Kassander nicht mehr aufhalten Im Herbst 317 v Chr wurden schliesslich auch die Demokraten von Athen wieder gesturzt und Kassander konnte ein oligarchisches Regime unter Demetrios von Phaleron installieren Polyperchon versuchte durch eine Abriegelung der Thermopylen nach Suden hin den Vormarsch seines Gegners aufzuhalten Dieser umging ihn aber auf dem Seeweg und landete im Fruhjahr 316 v Chr an der makedonischen Kuste und schloss Olympias in Pydna ein Nach deren Ende und dem des Eumenes in Asien nach der Schlacht von Gabiene im Winter 316 v Chr war der zweite Diadochenkrieg entschieden Polyperchon konnte sich mit einer geringen Anhangerschaft auf den Peloponnes zuruckziehen wo er die kommenden Jahre noch Widerstand gegen Kassander leistete Quelle Bearbeitenzum Belagerungsbericht siehe Diodor Bibliotheke historike 18 70 1 71 6 Literatur BearbeitenRobert Malcolm Errington Diodorus Siculus and the Chronology of the Early Diadochoi 320 311 B C in Hermes 105 1977 S 478 504 John M Kistler Richard Lair War Elephants 2007 S 54 57Einzelnachweise Bearbeiten Zur Datierung siehe Errington S 487 496 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Megalopolis amp oldid 223176618