www.wikidata.de-de.nina.az
Hieronymos von Kardia latinisiert Hieronymus um 360 v Chr nach 272 v Chr war ein antiker griechischer Geschichtsschreiber Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Textausgaben 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenHieronymos stammte aus der milesischen Kolonie Kardia Er war ein Freund und vielleicht auch Verwandter des Eumenes von Kardia eines Privatsekretars Alexanders des Grossen Ob er selbst am Alexanderzug teilgenommen hat ist unbekannt Als historische Person tritt er fruhestens im Jahr 319 v Chr auf als er von dem gebannten Eumenes von der Bergfestung Nora Kappadokien nach Makedonien zu dem Regenten Antipater entsandt wurde um bei diesem uber seine Begnadigung zu verhandeln 1 Antipater starb allerdings im Herbst 319 v Chr woraufhin Hieronymos wieder nach Nora zuruckkehrte wo Eumenes gerade von Antigonos Monophthalmos belagert wurde Hier fungierte er als Unterhandler fur Eumenes welchem er das Angebot des Antigonos vortrug Er legte ihm nahe sich zu ergeben um ein Gefolgsmann des Antigonos zu werden was Eumenes allerdings ablehnte 2 Anschliessend begleitete Hieronymos seinen Freund bis in die Persis und kampfte fur diesen im Winter 316 v Chr in der Schlacht von Gabiene bei der er verwundet wurde 3 Nach dem Tod des Eumenes wechselte Hieronymos in die Gefolgschaft des Antigonos Von ihm wurde er 311 v Chr mit der Sicherung des Asphaltabbaus am toten Meer beauftragt er scheiterte dabei aber am Widerstand der lokalen arabischen Stamme 4 Im Jahr 301 v Chr nahm er an der Schlacht von Ipsos teil in der Antigonos fiel 5 Danach blieb er den Antigoniden treu und gehorte der Gefolgschaft des Demetrios Poliorketes an von welchem er 293 v Chr zum Statthalter in Theben ernannt wurde 6 Dies ist in den Quellen zugleich der letzte Verweis zur Person des Hieronymos Pausanias deutete in seinen Bemerkungen allerdings an dass er noch in der Herrschaftszeit des Antigonos II Gonatas gelebt und in ihr wohl auch sein literarisches Werk verfasst hat Laut Agatharchides soll er im Alter von 104 Jahren gestorben sein 7 Werk BearbeitenHieronymos verfasste eine heute bis auf wenige Fragmente verlorene Geschichte der Diadochenkriege die von dem Tod Alexanders des Grossen 323 v Chr bis etwa zum Tod des Pyrrhos 272 v Chr reichte Der Titel ist unbekannt es wird als Geschichte der Diadochen Ereignisse nach Alexander oder schlicht als Historien erwahnt Hieronymos war oft Augenzeuge der Kampfe und stand als Vertrauter in Diensten des Eumenes und der ersten Antigoniden Wenngleich kaum etwas von dem Werk erhalten ist hatte es offenbar einen grossen Einfluss auf mehrere nachfolgende Historiker die es als Hauptquelle fur diese Zeit benutzten Es wurde unter anderem von Diodor Arrian Pausanias sowie Plutarch herangezogen Die teils geausserte Kritik Hieronymos habe in seinem Werk jeweils den Ansichten seiner Dienstherren Rechnung getragen ist eher unbegrundet Vor allem Pausanias hat ihm vorgeworfen gegenuber allen Konigen die vor Antigonos II Gonatas lebten zu negativ berichtet zu haben 8 Er hielt auch den Bericht des Hieronymos wonach der Konig Lysimachos im Krieg gegen Pyrrhos die Graber der epirotischen Konige zerstort habe fur vollig unglaubwurdig Ausserdem warf er Hieronymos vor befangen gegenuber Lysimachos gewesen zu sein weil dieser seine Heimatstadt Kardia zerstort habe um Lysimacheia grunden zu konnen 9 In den Fragmenten des Geschichtswerks wird hingegen durchaus deutlich dass Hieronymos darum bestrebt war moglichst objektiv zu berichten Man kann darauf schliessen dass das Werk recht sachlich und genau verfasst war und wie bei Herodot auch auf die Kultur anderer Volker eingegangen wurde 10 In der Forschung hat bereits Felix Jacoby den Wert seiner Schilderungen festgestellt und Hieronymos als einen Mann bezeichnet dessen Bedeutung in umgekehrten Verhaltnis zu unserem Wissen von ihm steht 11 Ohne die anscheinend zuverlassige Darstellung des Hieronymos die von anderen Autoren benutzt wurde wurde unser Wissen uber die Diadochenzeit wohl noch fragmentarischer sein als dies ohnehin bereits der Fall ist Textausgaben BearbeitenDie Fragmente der griechischen Historiker Nr 154 Literatur BearbeitenAlbert Brian Bosworth The Legacy of Alexander Oxford 2002 Truesdell S Brown Hieronymus of Cardia In The American Historical Review 52 1946 S 684 696 Jane Hornblower Hieronymus of Cardia Oxford 1981 Felix Jacoby Hieronymos 10 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VIII 2 Stuttgart 1913 Sp 1540 1560 grundlegend Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hieronymos von Kardia im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Diodor 18 42 1 und Plutarch Eumenes 12 1 Diodor 18 50 4 Diodor 19 44 3 Diodor 19 100 1 3 Lukian Macrobii 11 Plutarch Demetrios 39 2 FGrHist 86 F 4 Pausanias Hellados periegesis 1 9 8 Pausanias Hellados periegesis 1 9 8 Siehe auch Bosworth 2000 S 169ff Jacoby 1913 Sp 1540 Normdaten Person GND 102395608 lobid OGND AKS LCCN n83214412 VIAF 808636 Wikipedia Personensuche Anmerkung Dublette GND 118800418 PersonendatenNAME Hieronymos von KardiaALTERNATIVNAMEN HieronymusKURZBESCHREIBUNG antiker griechischer GeschichtsschreiberGEBURTSDATUM um 360 v Chr STERBEDATUM nach 272 v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hieronymos von Kardia amp oldid 229789919