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Sisteron ist eine sudostfranzosische Kleinstadt und eine Gemeinde mit 7 669 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Alpes de Haute Provence in der Region Provence Alpes Cote d Azur Sisteron tragt den Beinamen Tor zur Provence Porte de Provence es ist eine wichtige Station an der Route Napoleon SisteronSisteron Frankreich Staat FrankreichRegion Provence Alpes Cote d AzurDepartement Nr Alpes de Haute Provence 04 Arrondissement ForcalquierKanton SisteronGemeindeverband Sisteronais BuechKoordinaten 44 11 N 5 57 O 44 19 5 9463888888889 Koordinaten 44 11 N 5 57 OHohe 448 1145 mFlache 50 25 km Einwohner 7 669 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 153 Einw km Postleitzahl 04200INSEE Code 04209Website SisteronSisteron Ortsansicht mit Blick auf den Rocher de la Baume Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Klima 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft 6 Personlichkeiten 7 Partnerstadte 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage und Klima BearbeitenSisteron liegt auf dem westlichen Ufer der Durance an der Einmundung des Buech auf einer Hohe von ca 490 m am Durchbruch der Durance durch die Bergketten der Montagne de Lure im Westen und des Rocher de la Baume im Osten Dieser Durchbruch La Clue de Sisteron wird auch Porte de La Provence genannt Sie stellte die Grenze zwischen der historischen Dauphine im Norden und der Provence im Suden dar und war als Verkehrsweg von militarstrategischer Bedeutung Heute fliesst der Verkehr im Autobahntunnel unter dem Rocher de la Baume hindurch 1 Die Porte de la Provence ist aber auch eine klimatische Grenze Erst sudlich davon ist der Anbau von Oliven moglich Die Brucke von Sisteron wurde im 13 Jahrhundert errichtet und war die erste steinerne Brucke uber die Durance 2 Die Stadte Marseille und Grenoble sind jeweils ca 140 km Fahrtstrecke entfernt Das Klima ist gemassigt bis warm manchmal weht der Mistral Regen ca 770 mm Jahr fallt mit Ausnahme der eher trockenen Sommermonate ubers Jahr verteilt 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Altstadt von Sisteron nbsp Uhrturm von SisteronDie Gegend wird seit rund 4000 Jahren bewohnt Sisteron selbst war unter dem Namen Segustero in der Romerzeit eine Station auf der Via Domitia die Italien mit dem Rhonedelta verband An der Strasse nach Authon sind noch Inschriften erhalten die damals in den Felsen geschlagen wurden Von der Volkerwanderung wurde Sisteron verschont von den Sarazenen wurde die Stadt jedoch spater geplundert Im 6 Jahrhundert wurde Sisteron Sitz eines Bistums das bis 1790 bestand Im 11 Jahrhundert errichteten die Grafen von Forcalquier eine Festung bei der Stadt an der Grenze zum Gebiet der Grafschaft Provence Im Jahr 1193 heiratete Graf Alfons II von Provence die Erbtochter der Grafen von Forcalquier Garsende de Sabran womit die beiden Territorien wieder vereinigt waren Die Stadt Sisteron kam im Jahr 1483 an Frankreich als die Provence erbweise an Konig Ludwig XI fiel In dieser Zeit war der Ort sechs Mal von Seuchen betroffen denen zwei Drittel der Bevolkerung zum Opfer fielen Wahrend der Hugenottenkriege 1562 1594 war Sisteron umkampft und wurde zweimal belagert Aus dieser Zeit stammen die Stadtmauern und die heutige Zitadelle die durch Jean Errard aus Bar le Duc errichtet wurden Auf Befehl Richelieus wurde hier vom 13 Februar bis 16 August 1639 Prinz Johann Kasimir von Polen gefangengehalten nachdem er auf einer Reise nach Spanien in Marseille verhaftet und zunachst mehrere Monate im erzbischoflichen Palais von Salon de Provence festgehalten worden war Wahrend der Franzosischen Revolution blieb Sisteron royalistisch Als Napoleon Bonaparte im Jahr 1815 aus dem Exil auf Elba floh und mit einer kleinen Schar von Gefolgsleuten in Golfe Juan landete um nach Paris zu ziehen war der Ubergang uber die Durance bei Sisteron einer der kritischsten Punkte auf seiner Route an denen militarischer Widerstand zu erwarten und sein Zug nach Paris von konigstreuen Truppen verhaltnismassig muhelos zu beenden gewesen ware Der Gouverneur der Provinz Marschall Andre Massena hatte jedoch vorsorglich den Befehl erteilt alle Truppen und Vorrate aus Sisteron abzuziehen Die von ihrer Wachmannschaft aufgegebene Brucke von Sisteron konnte deshalb in den Morgenstunden des 4 Marz von einer Vorhut von 40 Leuten unter Fuhrung von Pierre Cambronne kampflos besetzt werden und Napoleon dem zur personlichen Bewachung nur noch ein Infanterist und ein Gendarm geblieben waren zog begrusst vom Burgermeister und vom Unterprafekten unbehelligt in Sisteron ein Nachdem er funf weitere Leute in Sisteron rekrutiert und sein erschopftes Pferd gewechselt hatte brach er am selben Tag mit einer Vorhut auf nach Gap wo er in den Abendstunden eintraf Sisteron gehorte in der Zeit der deutschen Besetzung Frankreichs unter den Bedingungen des Waffenstillstands von Compiegne ab 22 Juni 1940 zum sogenannten unbesetzten Frankreich In der Zitadelle von Sisteron war ein Internierungszentrum fur sogenannte unerwunschte franzosische politische und Common Law Haftlinge eingerichtet Das Lager Sisteron wurde zunachst von franzosischen Gefangniswartern und ab dem Jahr 1944 von deutschen Soldaten bewacht 4 Am 15 August 1944 wurde Sisteron von englischen und amerikanischen Flugzeugen bombardiert wobei etwa hundert Bewohner der Stadt umkamen Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr 1800 1851 1901 1954 1999 2018Einwohner 3891 4576 3874 4070 6964 7579Quellen Cassini und INSEEDie Einwohnerzahl der Gemeinde ist aufgrund der Zuwanderung aus den umliegenden Dorfern seit den 1950er Jahren deutlich gestiegen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Zitadelle von Sisteron nbsp KathedraleSiehe auch Liste der Monuments historiques in Sisteron Zitadelle von Sisteron Kathedrale Notre Dame des Pommiers herausragendes Beispiel lombardisch provenzalischer Architektur des 12 Jahrhunderts Hospital um 1720 Stadtbefestigung Mauer und Turme Uhrturm mit Glockenkafig Altstadt Konvent der Visitandinerinnen 17 Jahrhundert Musee Gallo Romain Brucke uber die DuranceUmgebungBrucke und Eisenbahnviadukt uber den Buech DominikanerklosterWirtschaft BearbeitenGrundlage allen Wirtschaftens ist die Landwirtschaft Ackerbau und Viehzucht wobei in Sisteron Olivenbaumen traditionsbedingt eine besondere Bedeutung zukommt Auch Handwerk und Kleinhandel spielen eine Rolle uberdies gibt es etwa 20 Industrieunternehmen mit jeweils ca 20 bis 100 Mitarbeitern vertreten Die Niederlassung der Sanofi Gruppe hat sogar uber 600 Beschaftigte Auch der Tagestourismus ist ein nicht zu unterschatzender Wirtschaftsfaktor Personlichkeiten BearbeitenJacques Gaffarel 1601 in Mane bei Forcalquier 1681 in Sigonce Orientalist und Okkultist Vertrauter Richelieus Jean Baptiste Gastaldi 1674 in Sisteron 1747 in Avignon Mediziner Joseph Philippe Francois Deleuze 1753 in Sisteron 1835 in Paris Naturforscher Paul Arene 1843 in Sisteron 1896 in Antibes Erzahler und DramatikerPartnerstadte BearbeitenHerbolzheim in Baden Wurttemberg seit 1975 Fidenza in Italien seit 1989 Oliva in SpanienSiehe auch BearbeitenBistum SisteronLiteratur BearbeitenEdouard de Laplane Histoire de Sisteron tiree de ses archives Nachdruck der Ausgabe von 1843 Laffette Marseille 1974 2 Bande Pierre de Gombert Napoleon de l ile d Elbe a la citadelle de Sisteron Editions du Socle Aix en Provence 1968 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sisteron Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Sisteron Reisefuhrer Sisteron Fotos Infos Sisteron Geschichte Sehenswurdigkeiten Fotos InfosEinzelnachweise Bearbeiten La Clue de Sisteron und der Rocher de la Baume Geologisches Abenteuer In Aventure Geologique Conseil departemental DIGNE LES BAINS abgerufen am 7 November 2022 La clue de Sisteron Office de Tourisme Sisteron abgerufen am 7 November 2022 franzosisch Sisteron Klimatabellen Citadelle de Sisteron durant la Seconde Guerre mondiale In AJPN org 12 Februar 2015 archiviert vom Original am 18 Februar 2015 abgerufen am 2 September 2022 franzosisch Gemeinden im Arrondissement Forcalquier Allemagne en Provence Aubenas les Alpes Aubignosc Authon Banon Bayons Bellaffaire Bevons Brunet Cereste Chateaufort Chateauneuf Miravail Chateauneuf Val Saint Donat Clamensane Claret Corbieres en Provence Cruis Curbans Curel Dauphin Entrepierres Entrevennes Esparron de Verdon Faucon du Caire Fontienne Forcalquier Gigors Greoux les Bains La Brillanne La Motte du Caire Lardiers La Rochegiron Le Caire Le Castellet Les Omergues L Hospitalet Limans Lurs Mane Manosque Melve Mison Montagnac Montpezat Montfort Montfuron Montjustin Montlaux Montsalier Nibles Niozelles Noyers sur Jabron Ongles Oppedette Oraison Peipin Piegut Pierrerue Pierrevert Puimichel Puimoisson Quinson Redortiers Reillanne Revest des Brousses Revest du Bion Revest Saint Martin Riez Roumoules Sainte Croix a Lauze Saint Etienne les Orgues Sainte Tulle Saint Geniez Saint Laurent du Verdon Saint Maime Saint Martin de Bromes Saint Martin les Eaux Saint Michel l Observatoire Saint Vincent sur Jabron Salignac Saumane Sigonce Sigoyer Simiane la Rotonde Sisteron Sourribes Theze Turriers Vacheres Valavoire Valbelle Valensole Valernes Vaumeilh Venterol Villemus Villeneuve Volx Normdaten Geografikum GND 4055161 1 lobid OGND AKS LCCN n88647523 VIAF 138492735 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sisteron amp oldid 227749943