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Die Zitadelle Sisteron franzosisch Citadelle de Sisteron ist eine Festung in Sisteron im franzosischen Departement Alpes de Haute Provence der Region Provence Alpes Cote d Azur Sie liegt strategisch gunstig auf einer Hohe von 550 m auf einem Felsen an der Einmundung des Buech in die Durance Die Zitadelle von Sisteron aus sudostlicher Richtung Die Zitadelle von Sisteron aus nordostlicher Richtung im Tal die Durance Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Militarische Nutzung bis 1920 1 2 Nutzung als Internierungslager wahrend des Zweiten Weltkriegs 1 3 Museale Nutzung seit 1956 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMilitarische Nutzung bis 1920 Bearbeiten Der heutige Standort der Zitadelle war schon in der Antike befestigt Schriftliche Zeugnisse uber eine Burg oder Wache von Sisteron sind erst ab dem 11 Jahrhundert zu finden In der heutigen Form wurde die Zitadelle Ende des 16 Jahrhunderts durch Festungsbaumeister Jean Errard de Bar le Duc errichtet Nach dem Eindringen von savoyischen Truppen unter Viktor Amadeus II hat Sebastien Le Prestre de Vauban im Jahr 1692 umfassende Umbauten zur starkeren Verteidigung geplant von denen allerdings zunachst nur einige Massnahmen Pulvermagazin Brunnen umgesetzt wurden Im Ersten Weltkrieg wurde die Zitadelle Sisteron als Gefangnis fur deutsche Kriegsgefangene genutzt Erst im Jahr 1920 wurde die Festung demilitarisiert das heisst sie wurde vom franzosischen Staat als Militarstutzpunkt aufgegeben Nutzung als Internierungslager wahrend des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten Sisteron gehorte in der Zeit der deutschen Besetzung Frankreichs unter den Bedingungen des Waffenstillstands von Compiegne ab 22 Juni 1940 zum sogenannten unbesetzten Frankreich In der Zitadelle wurde ein Internierungslager sowohl fur sogenannte unerwunschte franzosische und politische Haftlinge als auch gewohnliche Kriminelle eingerichtet Das Lager Sisteron wurde von franzosischen Gefangniswartern bewacht Im August 1940 wurde es zum CSS franzosisch camp de sejour surveille Lager fur betreuten Aufenthalt Im Mai 1941 wurden die politischen Haftlinge aus der Zitadelle Sisteron in das Lager Saint Sulpice la Pointe verlegt Die Zitadelle wurde damit zunachst ausschliesslich fur gewohnliche Kriminelle und ab November 1942 fur Schwarzmarktkriminelle vorgesehen Ende des Jahres 1943 wurden 165 Politiker aus dem Lager Carrere Lot et Garonne in die Zitadelle verlegt Unter ihnen Victor Leduc und Robert Rossi zukunftiger FFI Kommandeur der Region Provence Cote d Azur die im Januar 1944 aus der Zitadelle entkamen Ab dem Jahr 1944 wurde das Lager von deutschen Soldaten bewacht Im Mai 1944 trafen Internierte aus dem Lager Saint Sulpice la Pointe ein Am 8 Juni 1944 fand ein kollektiver Ausbruch statt und die FTPF befreiten die letzten Internierten am 21 Juli 1944 1 Chronologie der Verwaltungsmassnahmen bezuglich des Lagers in der Zitadelle Sisteron 12 November 1938 nach den Novemberpogromen 1938 und einem massiv ansteigenden Fluchtlingsstrom aus dem Deutschen Reich erlasst die franzosische Regierung ein Dekret das die Einrichtung spezieller Zentren fur die Internierung unerwunschter Auslandern vorsieht 12 April 1939 Dekret vom 12 April 1939 uber die Grundung des CTE franzosisch Compagnies de Travailleurs Etrangers Spezialeinsatzkrafte der franzosischen Polizei fur auslandische Arbeiter unerwunschte Auslander 27 September 1940 Gesetz uber die Grundung der GTE franzosisch Groupements des Travailleurs Etrangers Internierung von auslandischen Arbeitern unerwunschten Auslandern 2 November 1940 Die Vichy Regierung widerruft 3 Prafekten und stellt neue zur Verfugung M Jouany Prafekt von Ille et Vilaine M Moulin Prafekt von Eure et Loir und M Morel Prafekt in den Hautes Alpes 22 Februar 1941 Dekret uber die Sanktionen die bei den GTE anzuwenden sind 26 August 1942 Razzia gegen auslandische Juden durch die Vichy Polizei in den Alpes Maritimes den Basses Alpes 54 Personen und im Furstentum Monaco 8 September 1943 Razzia der Gestapo gegen Juden in den Alpes Maritimes 2 November 1945 Verordnung uber die Auflosung der GTEWahrend eines alliierten Bombenangriffs auf Sisteron am 15 August 1944 wurde auch die Zitadelle und insbesondere deren Kapelle beschadigt Museale Nutzung seit 1956 Bearbeiten 1956 grundete sich der Verein Arts Theatre Monuments A T M um die Zitadelle Sisteron mit dem Erlos von Eintrittskarten zu erhalten und zu restaurieren Von 1970 bis 1980 wurde die im Krieg zerstorte Kapelle wieder aufgebaut und mit bunten Glasfenstern versehen Heute ist fast die gesamte Festungsanlage der Zitadelle von Marz bis November fur Besucher gegen Eintritt zuganglich Es gibt auf dem Gelande mehrsprachige Audioinstallationen und eine kleine Sammlung von historischen Kutschen Neben der Kapelle konnen innerhalb der Festung noch einige Raume mit Ausstellungen zur Geschichte der Zitadelle besichtigt werden Am Nordhang innerhalb der Festungsanlage besteht seit den 1930er Jahren ein Freilichtbuhne auf der unter anderem jahrlich das Festival Nuits de la Citadelle stattfindet 2 Literatur BearbeitenGerard Denizeau Histoire visuelle des Monuments de France Larousse Paris 2003 ISBN 2 03 505201 7 S 174 175 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zitadelle Sisteron Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zitadelle Sisteron In Structurae La Citadelle de Sisteron Website des ortlichen Denkmalschutzvereins mit BesucherinformationenEinzelnachweise Bearbeiten AJPN org Citadelle de Sisteron durant la Seconde Guerre mondiale WWII Abgerufen am 7 August 2021 franzosisch Edith Robert Historique des nuits de la citadelle Arts Theatre Monuments abgerufen am 18 November 2021 franzosisch 44 198888888889 5 9430555555556 Koordinaten 44 11 56 N 5 56 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zitadelle Sisteron amp oldid 235063350