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Das Weinbaugebiet Gigondas ist eine nach dem gleichnamigen Ort benannte Appellation in der sudlichen Weinregion Cotes du Rhone in Frankreich Seit dem 6 Januar 1971 verfugt die Gemeinde uber den Status einer Appellation d Origine Controlee kurz AOC Es werden vorwiegend Rotwein und kleine Mengen Rosewein produziert Das Anbaugebiet des Gigondas AOC ist auf die Gemeinde Gigondas im Departement Vaucluse am Fusse des Felsgebietes Dentelles de Montmirail beschrankt und erstreckt sich uber rund 1300 Hektar 1 Gigondas Domaine de Goumarre Flaschenverzierungen sind ortstypisch Inhaltsverzeichnis 1 Boden und Klima 2 Vinifikation 2 1 Rebsorten 2 2 Qualitatssicherung 2 3 Reifung 2 4 Produktionsmenge 2 5 Charakter 3 Geschichte 4 Einzelnachweise 5 WeblinksBoden und Klima Bearbeiten nbsp Weinberg bei Gigondas mit den Dentelles de Montmirail im HintergrundDas Anbaugebiet breitet sich auf Kiesterrassen die mit rotlichen Tonminerale durchsetzt sind aus Das Klima ist mediterran gepragt Damit unterscheidet sich das Weingebiet von seinen nordlichen Nachbarn die einem eher kontinentalen Klima ausgesetzt sind Das pragende geografische Merkmal in der Region sind die Dentelles de Montmirail ein kleines Gebirge welches das Gemeindegebiet in zwei unterschiedliche Zonen teilt sudlich des Gebirgskamms ist es oft heiss im Norden gemassigt Doch auch die unterschiedliche Hohenlage das Weinbaugebiet beginnt auf circa 100 Meter und erreicht an den Hangen eine Hohe bis zu 600 Meter beeinflusst den Reifeprozess der Trauben 2 Vinifikation Bearbeiten98 der Erzeugnisse sind Rotweine Gigondas rouge der Rest machen die wenigen Roseweine Gigondas rose aus Es werden in Gigondas heute keine Weissweine mehr produziert Die Appellation ist auf das Gemeindegebiet von Gigondas beschrankt Rebsorten Bearbeiten Der Gigondas ist kein reinsortiger Wein sondern ein Verschnitt eine Assemblage aus verschiedenen roten Rebsorten wobei die Grenache Traube klar dominiert Nach dem Institut national de l origine et de la qualite INAO sind fur den Gigondas rouge maximal 80 Grenache mindestens 15 Syrah und oder Mourvedre und hochstens 10 der anderen in den Cotes du Rhone kultivierten Rebsorten allerdings kein Carignan zugelassen 1 Neben den drei erstgenannten Sorten enthalten viele Gigondas Weine auch noch einen kleinen Anteil an Cinsault Trauben Qualitatssicherung Bearbeiten Der Ertrag ist auf tiefe 35 Hektoliter pro Hektar beschrankt Der Mindestalkoholgehalt ist vorgeschrieben und muss bei mindestens 12 5 Volumenprozente liegen Typischerweise ist er aber hoher in einem guten Jahr liegt er bei etwa 14 Reifung Bearbeiten Ein guter Jahrgang Gigondas rouge kann zehn oder mehr Jahre im Keller reifen und profitiert in der Regel auch davon Da der Wein aber hauptsachlich aus der Grenache Traube gekeltert wird eignen sich bescheidene Jahrgange nicht besonders fur eine lange Flaschenreifung und sollten deshalb jung verkostigt werden 2 Produktionsmenge Bearbeiten Im Jahre 1924 wurden 4 784 Hektoliter produziert 1967 25 887 Hektoliter 3 und heute sind es rund 40 000 Hektoliter 1 was etwa funf Millionen Flaschen ergibt Charakter Bearbeiten Der Gigondas rouge besticht eher durch seine Wuchtigkeit als seine Eleganz Der Wein ist einem roten Chateauneuf du Pape recht ahnlich Gastronomen empfehlen den Wein vor allem zu Wild 2 Geschichte BearbeitenUm das Jahr 1120 stiftete der Bischof von Vaison Rostang III der ihm unterstellten Pfarrei von Gigondas zur Deckung der anfallenden Aufwande ein Lehen zu dem auch ein Weinberg an der Ouveze zahlte Er tat dies mit folgenden lateinischen Worten Es handelt sich dabei um den altesten Akt der einen Weinberg in Gigondas belegt 3 Petro vero Alberto Gigundatis pro vinea quoe sita est juxta viam publicam est inter otam episcopalem et fluvium Ovicœ solidis ordo dedit Das nachste Zeugnis stammt aus dem Jahre 1341 als die Fursten von Orange uber die Nachbargebiete herrschten Ein Vertreter dieses Adelsgeschlechts Raymond V des Baux versprach den Einwohnern von Gigondas gegen ein siebenjahriges Nutzungsrecht des Weinbergs gewisse Freiheiten 4 Eine Urkunde aus dem Jahre 1376 zeugt vom Weinbau auf einem Grundstuck mit dem Namen Les Bosquets und eine andere Niederschrift aus dem Jahre 1380 halt fest dass sich die Rebflache von der Kapelle Notre Dame des Pallieres von Gigondas bis zum Ufer der Ouveze erstreckte 3 nbsp Schloss Raspail in GigondasIm 19 Jahrhundert wandte sich die Bevolkerung mehr und mehr vom Weinbau ab um sich auf den Anbau von Oliven und Maulbeeren fur die Seidenraupenzucht zu konzentrieren 3 Erst 1861 belebte die Familie Raspail und insbesondere ihr Vertreter Eugene Raspail nach seiner politischen Karriere den Weinbau wieder Drei Jahre spater wurden seine Erzeugnisse uber den Hafen von Roquemaure auf der Rhone nach Valence und Lyon sowie uber weitere Wasserstrassen auch nach Saint Etienne und Paris verschifft 3 Die Invasion der Reblaus rund zehn Jahre spater konnte den Aufschwung der Weinproduktion in Gigondas nur vorubergehend stoppen nbsp Gedenktafel zur Grundung des Cave des vignerons de GigondasNachdem der grosse Frost im Winter 1956 die Olivenhaine am Fusse des Dentelles de Montmirail vernichtet hatte 2 entschlossen sich die Bauern Jean Louis Alexandre Rene Astran Albin Gaudin Rene Goubert Jules Marcel Fernand Pezenas und Jean Souchieres eine Winzergenossenschaft zu grunden welche sie Cave des vignerons de Gigondas nannten Die Weine wurden zuerst unter der Herkunftsbezeichnung Cotes du Rhone Villages vermarktet doch war damit der Ehrgeiz der Winzer noch nicht gestillt Am 6 Januar 1971 erhielten die Produzenten aus Gigondas vom INAO als erstes Gebiet in den Cotes du Rhone das Recht auf eine lokale Herkunftsbezeichnung Seither durfen die Weine welche auf dem Gemeindegebiet erzeugt werden unter der Bezeichnung Gigondas AOC verkauft werden Einzelnachweise Bearbeiten a b c Andree Girard Vins de France S 443 Educagri editions Dijon 1999 a b c d Niels Lillelund Rhone Vinene S 151ff JP Politikens Forlagshus A S Kopenhagen 2004 a b c d e Robert Bailly Histoire du vin en Vaucluse Domaines viticoles historiques S 70f 114 Imprimerie F Orta Avignon 1972 Barthelemy Inventaire chronologique et analytique des chartes de la Maison des Baux Marseille 1882 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gigondas AOC Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gigondas Weinbaugebiet amp oldid 226390186