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Chateauneuf du Pape ist ein nach dem gleichnamigen Ort benanntes Weinbaugebiet des sudlichen Rhonetals Die Herkunftsbezeichnung Chateauneuf du Pape hat den Status einer eigenstandigen Appellation Er kann in guten Jahren einer der grossen Rotweine Frankreichs sein Es wird auch weisser Chateauneuf du Pape erzeugt Zeitgenossische Chateauneuf du Pape Flasche Jahrgang 1999Traditionelle Chateauneuf du Pape Flasche mit dreifacher Papstkrone und Reichsapfel darunter die Schlussel Petri Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Anbau 3 Boden und Klima 4 Rebsorten und Weinbereitung 5 Geschichte des Weinbaus 6 Bekannte Weinguter 7 LiteraturEigenschaften BearbeitenFur die Herstellung von rotem Chateauneuf du Pape konnen dreizehn verschiedene Rebsorten verwendet werden die getrennt geerntet und vinifiziert werden und schliesslich zu einer Cuvee komponiert werden Zahlt man die verschiedenen Unterarten der einzelnen Rebsorten kommt man gar auf 22 Rebsorten So ist Grenache beispielsweise in den Varietaten Noir Rose Gris und Blanc zugelassen Die Rebsorte Grenache kann hier eine starke Ausdruckskraft erreichen Ihre Weine sind vergleichsweise saurearm und alkoholreich Farbe und Tanningehalt variieren Dies ist auch davon abhangig wie hoch der Anteil an dunkelfarbigen tanninreicheren Sorten wie Syrah und Mourvedre in der Cuvee ist und ob das Lesegut entrappt abgebeert oder nicht entrappt mit den Traubenstielen vergoren wurde Ein roter Chateauneuf du Pape kann in einem guten Jahrgang und bei gunstiger Entwicklung die Aromen reifer Fruchte und komplexer Wurznoten pragnant entfalten Obwohl die Weine aufgrund ihres eher geringen Tanningehaltes von Grenache oft bereits jung zuganglich sind konnen sie relativ lange lagerfahig sein Selbst kleine Jahrgange bauen zehn Jahre lang aus Spitzenweine reifen sogar mehrere Jahrzehnte Lediglich 7 der Produktion entfallen auf Weisswein Er wird stets trocken ausgebaut und ist je nach Jahrgang relativ korperreich bei niedriger Saure Dennoch konnen gute weisse Chateauneuf du Pape Weine oft komplex strukturiert und auch langer lagerfahig sein Sie entwickeln dann vielschichtige fluchtige Aromen die etwa an Honig und florale Noten erinnern konnen Anbau BearbeitenDas Anbaugebiet der Appellation Chateauneuf du Pape umfasst auch noch Teile von benachbarten Gemeinden darunter Bedarrides Courthezon Sorgues und Orange Im Jahre 2002 betrug die gesamte Anbauflache 3 178 Hektar Rebland auf dem ein Jahresertrag von knapp 100 000 Hektolitern Wein erzeugt wurde Anteilig uberwiegen die grossen Guter mit eigenen Abfullungen nur etwa 7 der Gesamtmenge werden von Genossenschaften erzeugt Namhafte Erzeuger sind Chateau Beaucastel Chateau La Nerthe und Chateau Rayas Domaine du Pegau sowie Clos des Papes und Henri Bonneau Die gebietstypische Weinflasche mit den aufgepragten papstlichen Symbolen den gekreuzten Schlusseln Petri und der Tiara einer Insigne des Papstes ist den Erzeugerabfullungen vorbehalten und seit 1938 als Markenzeichen geschutzt Daneben gibt es auch eine modernere Version die ausschliesslich eine stilisierte Papstkrone aufweist Uberdies warten manche Erzeuger mit individuell gestalteten Variationen dieser Symbole auf Boden und Klima Bearbeiten nbsp Typischer Weinberg bei Chateauneuf du Pape Im Hintergrund das historistische Chateau des Fines Roches nbsp Chateauneuf du Pape Weinanbau Blick vom Chateau nach Nord Osten im Hintergrund der Mont Ventoux nbsp Chateauneuf du Pape Weinanbau Blick vom Chateau nach Westen im Hintergrund die Rhone nbsp Chateauneuf du Pape Zufahrt zum Chateau mit WeinrebenDas Anbaugebiet besteht aus Kiesterrassen deren Ursprung in der Eiszeit liegt Typisch sind die mit rotem sandigem Lehm vermischten grossen Kieselsteine die die tagsuber gespeicherte Warme nachts an die Reben abgeben Einige gute Lagen besitzen jedoch Sandboden Das Klima ist heiss und trocken Im Jahresdurchschnitt gibt es 2800 Sonnenscheinstunden und im Mittel fallt 620 mm Niederschlag An 130 Tagen im Jahr weht der Mistral der die Trauben auch nach heftigen Regenschauern schnell wieder trocknet Rebsorten und Weinbereitung BearbeitenWichtigste Rebsorte ist mit 70 Anteil die Grenache Daneben sind fur den Rotwein noch Syrah Mourvedre und Cinsault von Bedeutung Es sind noch neun weitere Rebsorten zugelassen wie die seltenen Counoise Brun Argente hier auch Vaccarese genannt Muscardin und Terret Noir Im Weisswein dominiert zumeist die weisse Spielart der Grenache die Grenache Blanc Ausserdem werden Clairette Blanche Piquepoul Blanc Bourboulenc Oeillade Blanche hier auch Picardan genannt und die aus dem weissen Hermitage bekannte Roussanne angebaut Der zulassige Hochstertrag liegt mit 35 hl ha ausserst niedrig Ausserdem mussen mindestens 5 des Lesegutes ausgeschieden werden Der Chateauneuf du Pape muss mindestens 12 5 naturlichen Alkoholgehalt aufweisen Der Rotwein wird ublicherweise traditionell mit mehreren Wochen Standzeit auf der Maische bereitet Die Kohlensauremaischung die leichtere und fruchtbetontere Weine ergibt ist seit den 1980er Jahren wieder auf dem Ruckzug Der Ausbau der Rotweine erfolgt zumeist in grossen Holzfassern Barriquefasser sind vor allem Spezialcuvees vorbehalten Diese sind seit geraumer Zeit auf dem Vormarsch und werden in der Regel aus dem Lesegut besonders alter Reben gekeltert Geschichte des Weinbaus Bearbeiten nbsp Weinstock auf dem Plateau von CabrieresDer Weinbau im sudlichen Rhonetal geht vermutlich auf die Griechen zuruck die im 6 Jahrhundert v Chr die Stadt Massalia altgriechisch Massalia das heutige Marseille grundeten Im Jahr 500 erwahnte Gregor von Tours den Wein von Avignon Papst Johannes XXII liess einen eigenen Weinberg anlegen so dass die besten Lagen um 1350 bestockt waren Die Papste bevorzugten damals allerdings den Wein aus Beaune Eine Urkunde aus dem Jahre 1519 belegt die Existenz von weissem Chateauneuf du Pape Die Anbauflache wuchs kontinuierlich und um 1750 umfasste sie 650 ha Ein Zeichen des damaligen Wohlstandes sind die grossen Schlosser wie La Nerthe die im 18 Jahrhundert erbaut wurden Im 19 Jahrhundert galt der Chateauneuf du Pape bereits als bester Wein der sudlichen Rhone Die Bestrebungen zum Schutz der Herkunftsbezeichnung wurden ab 1905 intensiviert Im Jahre 1935 wurde die Appellation Chateauneuf du Pape als eine der ersten Frankreichs geschutzt wobei ein Gerichtsurteil aus dem Jahre 1929 die Basis der Festlegungen bildete Die jungsten grossen Jahrgange sind 1990 1995 1998 1999 2001 2007 und 2010 Bekannte Weinguter BearbeitenChateau de Beaucastel La Nerthe Chateau Rayas Clos des Papes Domaine du Pegau Domaine du Vieux Telegraphe Clos de l Oratoire des Papes Domaine de Marcoux Le Clos du Caillou Chateau Mont Redon Domaine de BeaurenardLiteratur BearbeitenMichel Dovaz Chateauneuf du Pape Jacques Legrand Boulogne 1992 ISBN 2 905969 56 3 Harry Karis The Chateauneuf du Pape wine book Kavino Book Publishing Roermond 2009 ISBN 978 90 812017 1 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chateauneuf du Pape Weinbaugebiet amp oldid 237427905