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Dieser Artikel beschreibt die sudfranzosische Landschaft Camargue Fur weitere Bedeutungen siehe Camargue Begriffsklarung Die Camargue ist eine je nach Definition ca 600 930 oder 1500 Quadratkilometer grosse Schwemmlandebene Marschland in der Provence genauer in der Basse Provence im Suden Frankreichs Nach der engeren Definition ist sie nur das von den beiden Mundungsarmen der Rhone im Rhonedelta begrenzte Gebiet 1 danach lage die Camargue im Rhonedelta oder sie umfasst auch mehr oder weniger grosse Flachen westlich und ostlich davon danach lage das Rhonedelta in der Camargue Camargue und Petite Camargue Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Orte 2 Wirtschaft 3 Naturschutzgebiet 4 Geschichte 5 Kulturelle Sehenswurdigkeiten 6 Sonstiges 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Film 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Landschaft der CamargueDie Camargue als Landschaftseinheit franzosisch Plaine de la Camargue darf nicht mit dem Regionalen Naturpark Camargue franzosisch Parc naturel regional de Camargue verwechselt werden Die Plaine de la Camargue oder Grande Camargue wird von den beiden Rhonearmen begrenzt Von der Mitte nach Suden wohin also wenig Flusssedimente gelangt sind ist sie durch zahlreiche Lagunen deren grosste Etang de Vaccares heisst in kleine Halbinseln und Inseln gegliedert In einer erweiterten Definition etwa in der franzosischen Wikipedia wird die Kleine Camargue westlich des Deltas mit hinzugerechnet und ein Landstreifen am Ostufer der Grossen Rhone le Grand Rhone mit dem Plan du Bourg und dem Sumpfgebiet Marais du Viguerat Zu den Rhonearmen hin ist die Camargue vollig eingedeicht die fruher ublichen und zur Bildung der Landschaft beitragenden Uberschwemmungen finden somit nicht mehr statt Daraus resultieren zum Teil Probleme mit der Versalzung der Boden Die Flora in der sudlichen Camargue wo keine landwirtschaftliche Nutzung mehr erfolgt ist von Pflanzen bestimmt die mit Brackwasser zurechtkommen wie Schilf Tamarisken und dem Queller salicorne Die Camargue gehort fast vollstandig zum Gemeindegebiet von Arles wodurch Arles zur flachenmassig grossten Gemeinde Frankreichs geworden ist Orte Bearbeiten Die grossten Orte in der Camargue nach weitester Definition sind Aigues Mortes 8664 Einwohner Le Grau du Roi samt Stadtteil Port Camargue zusammen 8356 Einwohner Les Saintes Maries de la Mer 2123 Einwohner Le Sambuc ca 500 Einwohner Mas Thibert ca 1300 Einwohner Port Saint Louis du Rhone 8370 Einwohner Salin de Giraud ca 2100 Einwohner Wirtschaft BearbeitenDer grosste Teil der Camargue wird landwirtschaftlich zum Gemuse Obst und Reisanbau sowie zur Viehzucht genutzt Seit dem Zweiten Weltkrieg wird Reis auf Flachen die fruher mit Rohricht bestanden waren angebaut Der hauptsachlich aus Schwemmland bestehende Boden bietet gunstige Bedingungen dafur Sudlich von Salin de Giraud wird fast das gesamte Gebiet von Meerwassersalinen die sich bereits im Jahr 1856 zum Verband der Salins du Midi zusammengeschlossen haben belegt Diese Saline wurde aus wirtschaftlichen Grunden stillgelegt was aber die Wasserwirtschaft in diesem Bereich zerstorte Deshalb wird heute mit einem Restbetrieb noch Salz gewonnen um die Wasserwirtschaft in Takt zu halten Bekannt ist diese auch fur die Gewinnung des Fleur de Sel Nicht zu unterschatzen ist auch der Tourismus Naturschutzgebiet Bearbeiten nbsp Flamingos in der Camargue nbsp Camargue Pferde nbsp Camargue StiereBekannt ist die Camargue vor allem als Naturschutzgebiet Wahrend fast die gesamte Camargue im deutschen Sinn Landschaftsschutzgebiet 1970 Regionaler Naturpark Camargue 86 300 ha ist besteht das Naturschutzgebiet 1927 reserve naturelle nationale 13 117 Hektar nur aus dem Etang de Vaccares und dem sudlich davon liegenden Streifen zum Meer Im Naturschutzgebiet lebt eine mit 400 Arten reiche Wasservogelwelt z B Rosaflamingo Der Etang de Vaccares ist der grosste der zahlreichen sehr flachen Seen franzosisch etang die die fur die Camargue typische Landschaft pragen Touristische Attraktionen sind die wildlebenden Herden der weissen Camargue Pferde einer nur hier vorkommenden Pferderasse sowie die teilweise sehr grossen Herden der Camargue Stiere Diese werden bei den grosstenteils unblutigen Stierkampfen in den Arenen der Provence eingesetzt Ihr Fleisch franzosisch taureau auch toro ist eine Spezialitat der provenzalischen Kuche Pferde und Stiere leben im Freien sie haben aber Besitzer und tragen entsprechende Brandzeichen es sind also keine wilden Tiere Einen Uberblick uber die Fauna der Camargue kann man sich im Musee de la Camargue an der Strasse von Arles nach Les Saintes Maries de la Mer oder aber in der Beobachtungsstation La Capeliere am Ostufer des Etang de Vaccares verschaffen Dort kann man in verdeckten Unterstanden Vogel und andere Wildtiere beobachten soweit die Jahreszeit und das Klima die flachen Weiher nicht ausgetrocknet haben Die Forschungsstation Station biologique de la Tour du Valat 1954 von Luc Hoffmann gegrundet ist ein Forschungsinstitut fur Naturschutzgebiete im Mittelmeerraum mit ornithologischem Schwerpunkt 2 Seit 2002 stehen das Naturreservat und angrenzende geschutzte Flachen auf der Vorschlagsliste Frankreichs zum UNESCO Welterbe 3 Geschichte BearbeitenDas Sumpfgebiet der Camargue war in antiker und mittelalterlicher Zeit kaum besiedelt Hirten weideten dort manchmal Schafe und Ziegen Die Moglichkeiten zur agrarischen Nutzung der Boden wurden erst im 19 Jahrhundert erkannt Kanale wurden ausgehoben und entwasserten das Flachland Uber die teilweise sehr elenden Lebensbedingungen der Viehhirten in alten Zeiten und andere kulturelle Aspekte der Camargue kann man sich im Museon Arlaten in Arles informieren 4 Die Hirten mussten in den Cabanes leben kleinen riedgedeckten Schuppen die man vereinzelt heute noch sieht Kulturelle Sehenswurdigkeiten BearbeitenNeben der von Ludwig dem Heiligen anlasslich der Planungen fur den 6 Kreuzzug in der Mitte des 13 Jahrhunderts ausgebauten Festungsstadt Aigues Mortes ist der Wallfahrtsort Saintes Maries de la Mer sehenswert Hier steht eine alte Kirche deren Grundungsgeschichte bis ins 9 Jahrhundert zuruckreicht die aber erst im 14 Jahrhundert gegen Ubergriffe maurischer Piraten zu einer imposanten Wehrkirche umgebaut wurde diese birgt angeblich die Reliquien der hl Maria Jakobaa und der hl Maria Salome Auch die Schwarze Sara wird hier verehrt Daneben gibt es ein Amphitheater und drei kleinere Museen Sonstiges BearbeitenVincent van Gogh der von Februar 1888 bis Mai 1889 in Arles lebte und arbeitete hat im Jahr 1888 mehrere Bilder und Zeichnungen in Saintes Maries de la Mer angefertigt Die Camargue ist die Heimat mehrerer Musikerfamilien zum Beispiel die der Reyes und die der Baliardo Am bekanntesten sind Manitas de Plata und die Gipsy Kings Das Buch Duell in Vaccares von Alistair MacLean und die gleichnamige Verfilmung in denen die Wallfahrt der Roma nach Saintes Maries de la Mer ein plottragendes Element ist spielen teilweise in der Camargue Die Zeichentrickserie Lenas Ranch spielt ebenfalls in der Camargue Siehe auch BearbeitenCorsa camarguencaLiteratur BearbeitenGregor Faller Die Camargue Rosa Flamingos weisse Pferde schwarze Stiere Wolf Magdeburg 2015 ISBN 978 3894322717 Film BearbeitenWo die wilden Stiere wohnen Eine Unterwegsgeschichte aus der Camargue ein Film von Vera Botterbusch 45 Min BR 1985Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Camargue Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Camargue Reisefuhrer Touristische Webprasenz uber die Camargue franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Larousse Camargue Region de Provence Bouches du Rhone comprise entre les deux bras principaux du delta du Rhone Tour du Valat Fondation Tour du Valat abgerufen am 29 Januar 2020 englisch La Camargue UNESCO World Heritage Centre 1 Februar 2002 abgerufen am 15 Januar 2018 franzosisch https www museonarlaten fr Biospharenreservate in Frankreich Camargue 1977 Commune de Fakarava 1977 Vallee du Fango 1977 Cevennen 1984 Iroise 1988 Mont Ventoux 1990 Guadeloupe Archipel 1992 Luberon Lure 1997 Fontainebleau und Gatinais 1998 Nordvogesen 1998 Flusslandschaft Dordogne 2012 Marais Audomarois 2013 Monte Viso 2013 Grotten von Gardon 2015 43 618182 4 553146 Koordinaten 43 37 N 4 33 O Normdaten Geografikum GND 4009346 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Camargue amp oldid 238896203