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Der Esterel franzosisch Massif de l Esterel ist ein Mittelgebirge in Frankreich gelegen zwischen Cannes und Saint Raphael an der Cote d Azur Es gilt als beliebtes Wandergebiet Die hochste Erhebung ist der Mont Vinaigre mit 614 m Bekannt ist das Gebirge durch seine roten Felsformationen EsterelLage des Esterel in FrankreichLage des Esterel in FrankreichBerge im EsterelBerge im EsterelHochster Gipfel Mont Vinaigre 618 m Lage FrankreichKoordinaten 43 29 N 6 51 O 43 487 6 8575 618 Koordinaten 43 29 N 6 51 OGestein VulkanitAlter des Gesteins 250 Mio Jahre Perm Flache 320 km Cap l Esterel am Mittelmeer Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 3 Geologie 4 Fauna und Flora 5 Geschichte 6 Infrastruktur und Tourismus 7 Galerie 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseName BearbeitenFur die Herkunft des Namens gibt es mehrere Hypothesen Er wird abgeleitet vom pra lateinischen ester steiler Felsen Felsschlucht vgl hierzu das baskische Dorf Esterencuby oder des Estergebirge in den Bayerischen Voralpen vom lateinischen sterilis unfruchtbar bezogen auf die ertragsarmen Boden oder vom Namen Sueltiri eines keltoligurischen Stammes der das Gebiet bewohnte Auf provenzalisch heisst das Gebirge Estereu Geographie BearbeitenDer Esterel liegt im Sudosten Frankreichs und springt zwischen Saint Raphael Var und Mandelieu la Napoule Alpes Maritimes ins Mittelmeer vor Vom Massif des Maures ist er durch das Tal des Argens getrennt Sein Relief ist zerkluftet und stark ausgewaschen Die Kuste ist steil und reich an Einschnitten Calanques Von seiner Flache von 320 km stehen 130 km unter Schutz 60 km Forstgebiet unterstehen dem Office national des forets Die wichtigsten Gipfel sind Mont Vinaigre 618 m Gemeinde Frejus Les Suvieres 558 m Pic de l Ours 492 m Cap Roux 453 m Pic d Aurelle 322 m Rastel d Agay 287 m Das Klima ist mediterran mit heissen und trockenen Sommern und milden feuchten Wintern Vor allem im Herbst ist das Klima humid da das nahe Mittelmeer Warme speichert und die Regenfalle konnen wolkenbruchartig sein und zu starker Erosion fuhren Geologie BearbeitenDer Esterel ist herzynischen Ursprungs Am Ende des Palaozoikums vor etwa 250 Millionen Jahren im Perm brachte eine intensive vulkanische Aktivitat die 30 Millionen Jahre andauerte grosse Mengen an Basalt und Rhyolith hervor Im Mesozoikum unterlag das Massiv starker Erosion Im Kanozoikum wurde es durch die alpidischen Hebungen zum Mittelmeer hin gekippt Das Massiv besteht zum grossten Teil aus Gesteinen mit porphyrischem Gefuge insbesondere aus Rhyolithen die ihm seine rotliche Grundfarbe geben Letztere ist ortlich von Adern aus blaulichem Esterellit der nur hier vorkommt unterbrochen Bedeutende Verwerfungen erstrecken sich on Ost West Richtung Fauna und Flora BearbeitenIm Esterel kommen unter anderem Rothirsche Wildschweine und Hasen vor ferner Fasanen und Rebhuhner Griechische Landschildkroten und verschiedene Eidechsenarten Singzikaden und Schmetterlinge Im Esterel heimische Baumarten sind See Kiefern Pinien Korkeichen und Oliven Eukalypten australischer Herkunft sind eingeburgert worden gelten aber als invasiv Die Macchie besteht unter anderem aus Lavendel Wacholder Westlichem Erdbeerbaum Ginster Silber Akazien eine eingeburgerte Art Zistrosen Myrte Rosmarin Thymian und Heidekrautern Auf den Sudhangen findet man die typische an sommerliche Trockenheit angepasste Hartlaubvegetation auf den kuhleren und feuchteren Nordhangen hingegen eine eher alpine Vegetation mit Farnen Heidekraut und Stechpalmen Die Vegetation ist an nahrstoffarme harte und saure und leicht auswaschende Boden angepasst Nach Trockenlegung des Stausees Lac d Ecureuil und Abriss seines Staudamms 2009 ist die dort vorkommende auf mehr Feuchtigkeit angewiesene Vegetation einer steppenartigen Zone auf dem ehemaligen Seegrund zu beiden Seiten des Flusses Agay gewichen 1964 fiel der grosste Teil des Waldbestandes einem grossflachigen Waldbrand zum Opfer weitere grosse Brande brachen in neuerer Zeit 1986 2003 und 2007 aus Geschichte BearbeitenAltsteinzeitliche Stichel wurden in der Schlucht von Gratadis am Agay gefunden Die Menhire von Aire Peyronne bei Saint Raphael und bei Veyssieres stammen aus der Jungsteinzeit Vor der romischen Eroberung bewohnten Kelto Ligurer das Gebiet des Esterel Die sich nach dem Gallischen Krieg zuruckziehenden Oxybier hinterliessen unter anderem ihre Bauten im Oppidum von Rastel d Agay und am Mont Saint Martin bei Mandelieu la Napoule sowie die Befestigungsanlagen auf dem Berg Auriasque 1 und dem Bonnet de Capelan 2 bei Frejus Seit der Antike wurde der anstehende Rhyolith zur Herstellung von Muhlsteinen genutzt Bisweilen wurden fast fertig gebrochene Werkstucke im Stich gelassen vermutlich weil die ortliche Bevolkerung vor Gefahren fliehen musste im 14 Jahrhundert einer Zeit mehrerer Epidemien wurde die Nutzung der Steinbruche unterbrochen und danach bis ins 18 Jahrhundert fortgesetzt Muhlsteine aus Esterel Rhyolith wurden in einem sarazenischen Schiffswrack aus dem 10 Jahrhundert gefunden Zu romischen Zeiten wurde die Via Aurelia gebaut die Frejus mit Rom verband Ein romischer Meilenstein wurde an der heutigen Nationalstrasse 7 bei Les Adrets de l Esterel gefunden nbsp Einsiedelei des Honoratus von Arles Sainte Baume Im 4 Jahrhundert lebte der Eremit Honoratus von Arles in einer Hohle in den Bergen bei Frejus die nach dem benachbarten Massif de la Sainte Baume ebenfalls Sainte Baume genannt wurde Vor dem Andrang von Pilgern zog er sich spater auf eine der Iles de Lerins zuruck die spater nach ihm benannt wurde Andere Eremiten bewohnten nach ihm die Hohle Seit langem war der Esterel ein Versteck von Raubern Im 18 Jahrhundert verbarg sich hier der Wegelagerer Gaspard de Besse dessen Lebensgeschichte den Schriftsteller Jean Aicard zu seinem Roman Maurin des Maures inspirierte Ebenso suchten aus dem Bagno von Toulouse entwichene Haftlinge ihre Zuflucht im Esterel Im 19 Jahrhundert wurde das Gebiet systematisch erschlossen unter anderem zur Gewinnung von Kork aus Korkeichen Forsthauser wurden unter anderem in Trois Termes Gratadis und Roussiveau errichtet Beim Strassenbau tat sich der Ingenieur Auguste Muterse 1851 1922 hervor Von 1901 bis 1903 wurde auf Initiative des Touring Club de France die Corniche d Or heute Teil der Nationalstrasse 98 heute Route departementale 559 und 6098 entlang der Kuste zwischen Frejus und La Napoule gebaut 3 Am 15 August 1944 landeten alliierte Truppen im Rahmen der Operation Dragoon am Strand von Le Dramont nachdem ein Vorauskommando die Brucke von Antheor eingenommen hatte Infrastruktur und Tourismus BearbeitenAm Rande des Esterel verlaufen die Autoroute A 8 und die Route departementale 559 6098 der Nordteil wird von der Nationalstrasse 7 durchquert von der einige untergeordnete Strassen abzweigen Die Calanques sind von der Kustenstrasse aus erreichbar Entlang der Kuste verlauft auch die Bahnstrecke Marseille Ventimiglia mit Stationen in Frejus Saint Raphael Valescure Boulouris sur Mer Le Dramont Agay Antheor Cap Roux Le Trayas Theoule sur Mer und Mandelieu la Napoule Touristen nutzen den Esterel zum Wandern Bergsteigen und Mountainbiken Im Sommer besonders wahrend des Mistral werden Wege durch das Massiv jedoch zum Schutz vor Waldbranden gesperrt Die Riffe bei Agay sind dank der guten Wasserqualitat 4 besonders bei Tauchern beliebt 5 Galerie Bearbeiten nbsp Im Esterel Gebirge nbsp Blick auf die Bucht von Cannes nbsp Rocher Saint Barthelemy nbsp Weg zum Rocher Saint Barthelemy nbsp Weg zum Rocher Saint Barthelemy nbsp Blick auf die Bucht von Saint TropezWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Esterel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vestiges Ligures sur l Auriasque Vestiges Ligures au Bonnet du Capelan Ecomusee du pays de la Roudoule La Route des Grandes Alpes Edition de l ecomusee du pays de la Roudoule Puget Rostang ISSN 1246 1938 S 23 Archivlink Memento des Originals vom 6 September 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch 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