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Die Kathedrale Saint Sauveur steht an der Place de l Universite in Aix en Provence Hier befand sich in romischer Zeit das Forum und der Legende nach wurde die Kirche auf den Grundmauern eines antiken Apollon Tempels errichtet Aufgrund vielfaltiger Umbauten im Lauf der Zeit versammelt die Kathedrale eine grosse Zahl unterschiedlicher Baustile Fassade der Kathedrale an der Place de l UniversiteDas Gebaude ist 70 Meter lang 46 Meter breit der Innenraum 20 Meter hoch Seit 1875 tragt sie den Titel einer papstlichen Basilica minor Im selben Jahr wurde das Kulturdenkmal als Monument historique klassifiziert Inhaltsverzeichnis 1 Ursprunge 2 Architektur der Kathedrale 3 Aygosi Altar 4 Kunstwerke 5 Fotogalerie 6 Orgel 7 Weblinks 8 Literatur 9 EinzelnachweiseUrsprunge BearbeitenDie Kathedrale steht an der alten Via Aurelia Ein Fragment einer romischen Mauer sowie die Saulen im Baptisterium haben die Legende aufkommen lassen nach der Saint Sauveur an der Stelle eines alten Apollon geweihten Tempels steht Der Historiker Pitton 1654 schreibt dieser Tempel sei einem Sonnengott geweiht gewesen und stutzt sich dabei auf eine hier gefundene Statue Nach christlicher Uberlieferung baute Maximinus von Aix nachdem er in Begleitung Maria Magdalenas aus Palastina gekommen war an dieser Stelle eine kleine Kapelle die er dem Erloser weihte Diese Kapelle wurde im 8 oder 9 Jahrhundert wahrend der Invasionen der Sarazenen zerstort Architektur der Kathedrale Bearbeiten nbsp Baptisterium nbsp KreuzgangDie bedeutendste Kirche der Stadt wurde vom 12 bis zum 17 Jahrhundert in verschiedenen Baustilen errichtet Sie besass ursprunglich einen lateinischen Kreuzgrundriss mit funfjochigem Langhaus einem Querschiff und einer Apsis Der jetzige hochgotische Bau wurde 1285 von Erzbischof Rostan de Noves in Auftrag gegeben 1 Die Kirche hat keinen Turm sondern einen Campanile ab 1323 der sich aus zwei nach oben hin verjungenden Baukorpern zusammensetzt wobei der obere einen oktogonalen Grundriss besitzt Man spurt die Nahe zu Italien Aix en Provence ist kunsthistorisch gesehen mediterran und nicht gotisch An der Fassade sind gotische Ideen aus dem Norden angewandt worden ohne dass man das ganze Prinzip ubernommen hatte Das spatgotische Portal besitzt kostbare aus Nussbaumholz geschnitzte Turflugel die in der Regel hinter einer Verschalung verborgen sind Sie wurden von Jean Guiramand von 1508 bis 1510 in spatestem Gotikstil Flamboyantgotik geschnitzt und zeigen stellenweise schon Spuren der Renaissance Die Turflugel sind im unteren Teil mit Figuren von vier alttestamentlichen Propheten und im oberen Teil mit Figuren der zwolf kapitolinischen Sibyllen verziert Die Turgewande werden mit von Nischen und Fialen geschmuckten Strebepfeiler gesaumt Der alteste Bauteil der Kirche steht heute rechts an das sudliche Seitenschiff angelehnt Es ist ein Baptisterium das im unteren Teil aus dem ausgehenden 4 Jahrhundert stammt siehe Vorromanik Der Innenraum hat eine fur die merowingische Zeit typische oktogonale Form der Kernbereich wird auch von acht Saulen Spolien mit korinthischen Kapitellen umstanden also von wieder verwendeten Saulen aus romischer Zeit Die Zahl Acht hat in der christlichen Mythologie eine symbolische Bedeutung Acht bedeutet Neuanfang und Auferstehung Am achten Tag nach dem Sabbat stand Christus von den Toten auf acht Tage spater erschien er den Jungern acht Menschen uberlebten in der Arche Noahs Das Achteck vermittelt ausserdem zwischen dem Quadrat als dem Symbol der Materie und dem Kreis als dem Symbol des Geistes es steht damit zwischen Diesseits und Jenseits entsprechend der Verbindung zwischen Irdischem und Himmlischem Sechs der acht Saulen sind aus grunem Marmor zwei aus Granit Das grosse Taufbecken das ebenfalls achteckig war war in erster Linie fur die Erwachsenentaufe gedacht Das Gewolbe und vor allem der helle Tambour sind wesentlich spater und dazugebaut worden wodurch der fruhchristliche Eindruck nachhaltig gestort wird Der Innenraum der Kirche ist in schlichter Gotik ohne charakteristische Kennzeichen gestaltet Dafur gehort der romanische Kreuzgang des 12 Jahrhunderts neben dem von Saint Trophime in Arles zu den bedeutendsten der Provence Charakteristisch sind die von kleinen schlanken Zwillingssaulen getragenen Arkaden Die Saulen bestehen aus Marmor und sind mit schonen szenischen Kapitellen geschmuckt von denen keines dem anderen gleicht Der Kreuzgang ist flach gedeckt und war es immer Das hatte den Vorteil dass damit die baustatischen Probleme des Gewolbeschubes entfielen mit denen sich die Baumeister sonst auseinandersetzen mussten Hier war es demnach nicht notig wie in Arles schwere Pfeiler in die Arkadenzone zum Innenhof hinzusetzen um den Gewolbeschub abzufangen Hier konnte eine ununterbrochene Folge von schlanken Saulen den Hof umstellen Aygosi Altar Bearbeiten nbsp Aygosi AltarDer steinerne Aygosi Altar der ursprunglich in der Karmeliterkirche stand wurde 1823 in Saint Sauveur installiert Er stammt ausweislich einer Inschrift auf der linken Seite aus dem Jahr 1470 und ist auf einen lokalen Adligen namens Urbain Aygosi zuruckzufuhren Ausfuhrender Bildhauer war Audinet Stephani der aus dem Bistum Cambrai stammend von 1446 bis 1476 in der Provence arbeitete Kunstwerke Bearbeiten nbsp Triptychon von Nicolas FromentZu den grossten Kostbarkeiten der Kathedrale zahlt zweifelsohne das Altarbild Triptychon vom Brennenden Dornbusch Es wurde 1476 von Nicolas Froment angefertigt der zur Schule von Avignon zahlt und als einer der bedeutendsten Vertreter der provenzalischen Malerei des funfzehnten Jahrhunderts gilt Die Mitteltafel des Flugelaltars zeigt Maria im brennenden Dornbusch Auf dem linken Flugel ist Konig Rene der Auftraggeber des Triptychons mit den Heiligen Antonius Mauritius und Maria Magdalena dargestellt Seine Gemahlin Jeanne de Laval ist zusammen mit den Heiligen Johannes Nikolaus und Katharina auf dem rechten Altarflugel abgebildet Das Werk stammt aus dem Couvent des Grands Carmes das wahrend der Revolution zerstort wurde und gilt als vollkommenstes Beispiel provenzalischer Kunst 1 Weitere Kunstwerke Transfiguration du Sauveur Verklarung des Herrn von Jean Daret dem Jungeren La Cene Das Abendmahl von Jean Daret dem Alteren L Incredulite de saint Thomas Die Unglaubigkeit des Heiligen Thomas von Louis Finson Le Triomphe de la foi Der Triumph des Glaubens La Resurrection de Lazare Die Auferstehung des Lazarus von Christophe Veyrier einem Schuler Pierre Pugets dieses Werk stammt aus der Kapelle des Karmeliterklosters 17 Wandteppiche des flamischen Malers Quentin MassysFotogalerie BearbeitenInnenansichten nbsp Vorderes Mittelschiff nbsp Hinteres Mittelschiff nbsp Rechtes Seitenschiff nbsp Linkes SeitenschiffDetails nbsp Erzengel Michael uber der Fassade nbsp Muttergottes am Hauptportal nbsp Gotischer Turflugel nbsp Saulen im Kreuzgang nbsp Kapitell im KreuzgangOrgel Bearbeiten nbsp Orgelprospekt der Kathedrale Saint SauveurIn der Kathedrale gibt es zwei Orgeln die Chororgel und die Hauptorgel auf der Empore die uber 40 Register auf drei Manualen und Pedal verfugt Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch Die Orgue principal Hauptorgel ist mit einer Barkermaschine ausgerustet 2 I Positif interieur C f3Bourdon 8 Salicional 8 Prestant 4 Sesquialtera IIDoublette 2 Picolo 1 Plein jeu IVTrompette 8 Cromorne 8 Clairon 4 II Grand Orgue C f3Bourdon 16 Bourdon 8 Montre 8 Flute 8 Gambe 8 Prestant 4 Quinte 2 2 3 Doublette 2 Cornet VFourniture VBombarde 16 1ere Trompette 8 2eme Trompette 8 Clairon 4 III Recit expressif C f3Gambe 8 Voix celeste 8 Flute 8 Bourdon 8 Flute octave 4 Octavin 2 Basson Hautbois 16 Trompette 8 Voix humaine 8 Pedale C f1Soubasse 16 Flute 16 Flute 8 Flute 4 Bombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cathedrale Saint Sauveur d Aix Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Cathedrale Saint SauveurLiteratur BearbeitenLa Cathedrale Saint Sauveur d Aix en Provence Pierre Coste u a Edisud Aix en Provence 1982 1988 Les Rues d Aix Roux Alpheran 1846 Evocation du vieil Aix en Provence Andre Bouyala d Arnaud ed de Minuit 1964 Annales de la sainte eglise d Aix J S Pitton Lyon 1668 Einzelnachweise Bearbeiten a b Giovanna Magi Provence 1982 S 7 11 Informationen zur Orgel43 53184 5 4468354 Koordinaten 43 31 54 6 N 5 26 48 6 O Normdaten Geografikum GND 4206306 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Aix en Provence amp oldid 239401324