Saint-Tropez | |
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Staat | Frankreich |
Region | Provence-Alpes-Côte d’Azur |
Département (Nr.) | Var (83) |
Arrondissement | Draguignan |
Kanton | Sainte-Maxime |
Gemeindeverband | Golfe de Saint-Tropez |
Koordinaten | 43° 16′ N, 6° 38′ O |
Höhe | 0–115 m |
Fläche | 11,18 km² |
Bürgermeister | Sylvie Siri |
Einwohner | 3.600 (1. Januar 2020) |
Bevölkerungsdichte | 322 Einw./km² |
Postleitzahl | 83990 |
INSEE-Code | 83119 |
Website | saint-tropez.fr |
Stadtansicht Saint-Tropez’ |
Saint-Tropez [sɛ̃tʁɔpe] (provenzalisch Sant-Troupès) ist eine französische Gemeinde und ein kleiner Hafenort mit 3.600 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) an der Mittelmeerküste (Côte d’Azur) im Département Var in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Die Gemeinde gehört zum Kanton Sainte-Maxime im Arrondissement Draguignan.
Beschreibung Bearbeiten
Saint-Tropez befindet sich am östlichen Fuß des Maurenmassivs, am Nordufer einer Halbinsel.
Das damalige Fischerdorf zog gegen Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Künstler wie Paul Signac, Henri Matisse, Pierre Bonnard, Raoul Dufy, Albert Marquet, Charles Camoin, Henri Manguin und andere Personen an, deren Werke heute in dem neben dem Hafen gelegenen Musée de l’Annonciade ausgestellt sind. Der Schriftsteller Guy de Maupassant schrieb ein Tagebuch, das er 1888 unter dem Titel "Sur l'eau" veröffentlichte.
In den 1920er Jahren und bis zum Zweiten Weltkrieg waren Schriftsteller wie Kurt Tucholsky, Sybille Bedford, Colette und viele andere von der Schönheit des Ortes begeistert.
Der Aufschwung Saint-Tropez’ begann in den 1950er Jahren, als sich der Ort zu einem Treffpunkt von Künstlern, Schriftstellern (Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Boris Vian, et Françoise Sagan) und der Oberschicht entwickelte.
Saint-Tropez ist berühmt für seinen großen Yachthafen und die Baie de Pampelonne, den größten Sandstrand der Côte d’Azur, der allerdings überwiegend auf dem Territorium der Nachbargemeinde Ramatuelle liegt. Viele prominente Europäer verbringen ihren Urlaub in Saint-Tropez, unter anderem in den – wiederum zu Ramatuelle gehörenden – Strandclubs Tahiti Plage, Club 55, Nikki Beach, Aqua Club, Bagatelle Beach und vielen weiteren. Den vielen reichen Urlaubern stehen in Saint-Tropez zahlreiche teure Restaurants und Läden zur Verfügung.
Die Ortschaft wird von einer 1592 entstandenen Zitadelle (La Citadelle) mit Ausblick auf die Stadt überragt. Sie beherbergt ein Museum für Seefahrts- und Ortsgeschichte. Saint-Tropez zählt lediglich 3.600 Einwohner (Stand 1. Januar 2020), über das Jahr verteilt halten sich hier insgesamt etwa fünf Millionen Besucher auf.
In Deutschland ist Saint-Tropez vor allem durch Gunter Sachs und Brigitte Bardot sowie die Gendarmen-Filme mit Louis de Funès bekannt geworden. In der ehemaligen Polizeiwache, die Handlungsort der Gendarmerie-Filme war, wurde ein Museum eingerichtet, das den Filmen mit Bardot und de Funès gewidmet ist.
Geschichte Bearbeiten
Saint-Tropez, benannt nach dem Heiligen Torpes, einem frühchristlichen Märtyrer, welcher im 1. Jahrhundert enthauptet wurde, war bis ins 20. Jahrhundert nur ein einfaches Fischerdörfchen. Die strategisch günstige Lage interessierte seit dem 8. Jahrhundert Herrscher und Machthaber. 1944 landeten alliierte Truppen im Laufe der Operation Dragoon bei Saint-Tropez. 1965 entstand am äußeren Ende der Bucht ein künstliches Mini-Venedig (Port Grimaud). Das Hinterland war früher viel stärker bewohnt als heute. Die Bauern zogen weg, weil sie mit der Landwirtschaft und den Touristen sehr schlecht verdienten.
Verkehr Bearbeiten
Im Straßenverkehr sind im Juli und August tagsüber von etwa 10 bis 20 Uhr etwa zweistündige Verzögerungen die Regel. Saint-Tropez ist durch Personenfähren von Sainte-Maxime aus erreichbar. Die Busse der Varlib verbinden Saint-Tropez u. a. mit Saint-Raphaël und Toulon. Einen Bahnanschluss hat Saint-Tropez seit der Stilllegung der Schmalspurbahn Train des Pignes nicht mehr. 15 Kilometer südwestlich des Ortes liegt der Flughafen Saint-Tropez. Internationalen Anschluss hat Saint-Tropez primär durch den Flughafen Nizza Côte d’Azur, der etwa einundhalb Stunden Autofahrt (ca. 105 Kilometer Fahrstrecke) entfernt liegt. Der Flughafen Marseille Provence ist in etwa einer Stunde und 45 Minuten (ca. 145 Kilometer Fahrstrecke) zu erreichen und der Flughafen Toulon-Hyères in nur einer Stunde.
Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
Waldbrände Bearbeiten
In den Sommermonaten kommt es in der ausgedörrten, mit Pinien bewachsenen Umgebung von Saint-Tropez entlang des Maurenmassivs seit Jahrhunderten immer wieder zu verheerenden Waldbränden. Bereits im Jahr 1271 wurde davon berichtet. Einwohner und Touristen müssen gelegentlich vor den Flammen am Rand der Stadt evakuiert werden.
Kunst und Saint-Tropez Bearbeiten
In der Geschichte der modernen Kunst spielt Saint-Tropez eine herausragende Rolle.
Paul Signac entdeckte diesen lichterfüllten Ort und holte Maler wie Matisse, Bonnard oder Marquet nach Saint-Tropez. Hier entwickelte sich die Malerei vom Pointillismus zum Fauvismus. Diese Entwicklung ist im Musée de l’Annonciade von Saint-Tropez eingehend dokumentiert. Alf Bayrle verbrachte zwischen 1928 und 1934 Monate in Saint-Tropez als Gast bei Madame Aude.
Pablo Picasso malte hier die Odalisque.
Auch für die nächste Generation blieb Saint-Tropez ein Anziehungspunkt. Bernard Buffet, Massimo Campigli, David Hockney lebten und arbeiteten in Saint-Tropez. Heute setzt der in Saint-Tropez lebende Maler Stefan Szczesny diese Tradition fort.
In den Gelben Seiten sind in Saint-Tropez 14 Kunstgalerien verzeichnet.
Veranstaltungen Bearbeiten
Saint-Tropez ist Austragungsort des seit 2021 stattfindenden Tennisturniers Saint-Tropez Open.
Persönlichkeiten Bearbeiten
- Marcel Aubour (* 1940), Fußballspieler
- Arthur Bauchet (* 2000) paralympischer Alpinskifahrer
- Salim Ben Seghir (* 2003), Fußballspieler
Mit Saint-Tropez verbunden Bearbeiten
- Brigitte Bardot (* 1934), Schauspielerin, Sängerin, Model und Tierschützerin, lebt hier seit 1958
Literatur Bearbeiten
- Klaudia Homann, Eberhard Homann: St. Tropez und Umgebung. 1. Auflage. Reise Know-How Verlag Rump, Bielefeld 2006, ISBN 3-8317-1479-7.
- Andreas Lueck (Hrsg.): Szczesny. Saint-Tropez. Szczesny Factory & Publishing, Berlin 2009, ISBN 978-3-9808881-8-9.
- Ralf Nestmeyer: Provence und Côte d’Azur. Literarische Reisebilder aus dem Midi. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-93654-8.
- Ralf Nestmeyer: Côte d’Azur. 7. Auflage. Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2012, ISBN 978-3-89953-680-5.
- Szczesny. Best of Saint-Tropez. Szczesny Factory & Publishing GmbH Berlin, Berlin 2015, ISBN 978-3-9813406-7-9.
- Natalie Fischer: Saint-Tropez - Kaleidoskop der Region | Kaléidoscope de la région. MONS Verlag, 2022, ISBN 978-3-946368-14-4, S. 240.
Weblinks Bearbeiten
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- Offizielle Website der Gemeinde Saint-Tropez (französisch)
- Website des Fremdenverkehrsbüros von Saint-Tropez (französisch, italienisch, englisch)
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Natalie Fischer: Saint-Tropez - Kaleidoskop der Region | Kaléidoscope de la région. MONS Verlag, 2022, ISBN 978-3-946368-14-4, S. 86 f., 90–100, 109–137, 168.
- Maison des Papillons. Saint-Tropez Tourisme, abgerufen am 13. August 2017 (englisch).
- L’autre Saint-Tropez Michel Goujon, 2017, abgerufen am 5. August 2017.
- Incendies dans le Sud-Est: Joan Collins a dû être évacuée de sa villa de Saint-Tropez 20minutes, 26. Juli 2017, abgerufen am 6. August 2017.
- Près de 650 hectares brûlés, 4 pompiers blessés, des centaines d’évacuation Var-matin, 25. Juli 2017, abgerufen am 6. August 2017.
- Artistes peintres à Saint Tropez Pages Jaunes, abgerufen am 6. August 2017.