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Aimery de Montreal 3 Mai 1211 in Lavaur war ein sudfranzosischer Adliger Herr von Laurac und Co Herr von Montreal sowie prominenter Gegner des Albigenserkreuzzuges Herkunft BearbeitenEr war ein Sohn des Herrn Sicard von Laurac und dessen Ehefrau Blanca Nach dem Tod des Vaters erbte er die Herrschaft uber Laurac und Montreal und war als solcher ein Vasall der Vizegrafen von Carcassonne aus dem Hause Trencavel Obwohl sich Aimery selbst zum romisch katholischen Glauben bekannte war er ein Angehoriger einer im Languedoc weit verzweigten Katharerfamilie in der besonders die weiblichen Verwandten eine Schlusselrolle spielten Seine Mutter erhielt als Witwe die Weihe Consolamentum zur Vollkommenen perfecta ebenso wie seine Schwestern Esclarmonde Girauda Navarra und Mabilla Sowohl in Laurac als auch in Montreal betrieben sie Hauser fur katharische Frauen waren dort Gastgeber fur Konzile der katharischen Kirche und fur Dispute mit der romischen Kirche 1207 fand ein solches Streitgesprach in Montreal statt bei dem unter anderem Guilhabert de Castres fur die Katharer und der Bischof Diego von Osma fur die Rechtglaubigen als Wortfuhrer auftraten Drei seiner Schwestern waren zudem mit fuhrenden katharischen Adligen verheiratet Albigenserkreuzzug BearbeitenNach dem Ausbruch des Albigenserkreuzzuges nahm Aimery an der Verteidigung von Carcassonne teil aber nach der Aufgabe der Stadt im August 1209 unterwarf er sich dem neuen Kreuzfahrerfuhrer Simon de Montfort Da dieser auch zum neuen Vizegrafen von Carcassonne ernannt worden war erkannte Aimery ihn durch seine Huldigung als Lehnsherren fur seinen Besitz an Doch schon 1210 gesellte er sich erneut zu den Kreuzzugsgegnern um Raimund de Termes und Pierre Roger de Cabaret Wie auch diese schlug Aimery das Angebot des Konigs Peter II von Aragon aus dessen direkter Vasall zu werden da er nicht bereit war dem Konig die geforderten Zugangsrechte in seine Besitzungen zu gewahren Die Verweigerung des Zugangs auch gegenuber dem eigenen Lehnsherrn war fur den Adel des Languedoc ein wichtiger Ausdruck seiner Unabhangigkeit welche in der sozialen Ordnung dieser Region traditionell tief verankert war Man betrachtete sich untereinander eher als gleichberechtigt denn als untergeben siehe paratges was auch in einem Gegensatz zu der klar hierarchischen Ordnung des nordfranzosischen Feudalsystems stand welches mit dem Albigenserkreuzzug Einzug in das Languedoc fand Mit ihrer Ablehnung besassen Aimery und seine Mitstreiter allerdings auch keinen machtigen Schutzherrn vor allem weil der Graf von Toulouse zu diesem Zeitpunkt noch dem Kreuzzug angehorte Nach dem Fall von Termes im Dezember 1210 musste sich Aimery deshalb erneut Simon de Montfort ergeben und in einen Frieden einwilligen der ihm seinen Besitz kostete fur den er mit Einkunften aus gleichwertigen Gutern entschadigt werden sollte Bereits im Jahr 1211 nahm Aimery seinen Widerstand gegen den Kreuzzug erneut auf Damit hatte er gegenuber Simon de Montfort zum zweiten Mal sein Wort gebrochen weshalb er von dem Kreuzzugschronisten Pierre des Vaux de Cernay als Verrater ubelster Sorte bezeichnet wurde Aimery ubernahm das Kommando uber die stark befestigte Stadt Lavaur deren Herrin seine verwitwete Schwester Girauda war Montfort fuhrte auf Seiten der Kreuzfahrer personlich die Belagerung allerdings war sein Heer nicht gross genug um die Stadt vollstandig einzuschliessen was den Verteidigern eine standige Versorgung erlaubte Als aber die Kreuzfahrer von der Miliz der so genannten weissen Bruderschaft des Bischofs Fulko von Toulouse verstarkt wurden verloren die Verteidiger den Kontakt zur Aussenwelt Am 3 Mai 1211 musste sich Lavaur den Kreuzrittern ergeben worauf das harteste Strafgericht des gesamten Kreuzzuges folgte Zwischen 300 und 400 Katharer welche sich weigerten ihren Glauben abzuschworen wurden in einem Autodafe verbrannt Die der Haresie anhangende Girauda wurde in einen Brunnen gesturzt und mit Steinen beworfen bis sie starb Aimery selbst und uber achtzig weitere Ritter wurden gehangt Diese Massnahme war vermutlich ein Exempel und zugleich auch eine Warnung Montforts an die Burgherren der Vizegrafschaft Carcassonne die sich offen gegen den Kreuzzug gestellt hatten und damit in seinen Augen als verraterische Abtrunnige Faydit anzusehen waren Aimery de Montreal war nicht verheiratet Sein Besitz wurde unter den Kreuzfahrern aufgeteilt wie zum Beispiel an Alain de Roucy Nach dem Tod Montforts 1218 konnte aber sein Neffe Bernard Othon de Niort ein Sohn seiner Schwester Esclarmonde Laurac und Montreal zuruckerobern und 1226 einen Frieden mit der franzosischen Krone schliessen Die Niort Familie verlor diesen Besitz allerdings an die Krone nach ihrer Teilnahme am Aufstand des Raimund II Trencavel im Jahr 1240 Literatur BearbeitenMalcolm Barber The Cathars Dualist heretics in Languedoc in the Middle Ages Pearson Education Ltd London und New York 2000 Deutsche Ubersetzung Die Katharer Ketzer des Mittelalters Patmos Verlag Dusseldorf 2008 ISBN 978 3 491 96220 0 PersonendatenNAME Aimery de MontrealKURZBESCHREIBUNG Herr von Laurac und Co Herr von MontrealGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 3 Mai 1211STERBEORT Lavaur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aimery de Montreal amp oldid 219316332