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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen dieses Adligen Sohn siehe Philipp II von Montfort Philipp von Montfort um 1206 17 Marz 1270 in Tyrus war Herr von Castres La Ferte Alais und Brethencourt sowie Herr von Tyrus und Toron Wappen Philipps von MontfortInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tod und Nachfolge 3 Nachfahren 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenEr war der Sohn von Guido von Montfort und der Helvis von Ibelin Montfort wurde im heiligen Land geboren und wuchs dort bei seiner Mutter auf wahrend sein Vater spater in seine franzosische Heimat zuruckkehrte Nach dem Tod des Vaters 1228 zog er selbst nach Frankreich um dort die Herrschaften Castres La Ferte Alais und Brethencourt zu erben Weiterhin heiratete er Eleonore von Courtenay eine Tochter des Peters II von Courtenay die allerdings noch vor 1230 starb Als Teilnehmer des Kreuzzugs der Barone kehrte Montfort 1239 wieder nach Outremer zuruck Hier schloss er sich sofort der Opposition der Barone Lombardenkrieg um seine Vettern aus dem Haus Ibelin gegen den in Tyrus residierenden Statthalter Kaiser Friedrichs II Richard Filangieri an Um 1240 heiratete er in zweiter Ehe Maria von Antiochia die Tochter des Fursten Raimund II von Antiochia welche Anwarterin auf den Thron der Armenier von Kilikien und Titularherrin von Toron war Infolge des Kreuzzugs der Barone gaben die Ayyubiden 1241 Toron auf das Montfort nun in Besitz nehmen konnte 1244 wurde er zum Konstabler von Jerusalem ernannt und so mit dem militarischen Oberbefehl fur den geplanten Feldzug gegen Agypten betraut In der entscheidenden Schlacht von La Forbie 18 Oktober 1244 uberliess er allerdings dem Grafen Walter von Jaffa das Kommando uber die christlichen Truppen Die Schlacht endete in einer katastrophalen Niederlage Montfort war einer der wenigen Ritter die vom Schlachtfeld fliehen konnten In Askalon sammelte er die uberlebenden Ordensritter und verteidigte die Burg erfolgreich gegen eine anschliessende Belagerung der Agypter 1246 erhielt er von Konig Heinrich I von Zypern welcher der Regent des Konigreichs Jerusalem war die Herrschaft uber Tyrus als Belohnung fur seine Verdienste geschenkt Der wichtige Hafen und Handelsplatz Tyrus war seit jeher eine Krondomane des Konigreichs weshalb die Rechtmassigkeit der Belehnung umstritten war Als Herr von Tyrus und Toron war Montfort nun einer der machtigsten Barone Outremers Im Herbst 1248 schloss sich Montfort dem Kreuzzug des franzosischen Konigs Ludwig IX nach Agypten Sechster Kreuzzug an Beim Scheitern des Kreuzzuges am 6 April 1250 bei Fariskur handelte er die Kapitulation des Konigs aus und wurde nach den Worten des Patriarchen Robert von Nantes selbst gefangen genommen 1 Laut Jean de Joinville aber galt fur Montfort nicht der Gefangenenstatus da er als offizieller Gesandter des Konigs Immunitat genoss 2 Er blieb also freiwillig im Gefolge des gefangenen Konigs und war bei Sultan al Mu azzam Turan Schah an den Verhandlungen zu Freilassung des Konigs und der meisten Kreuzfahrer beteiligt Zu Beginn des Kriegs von Saint Sabas verbundete sich Philipp mit Genua und vertrieb 1256 die Venezianer aus Tyrus Im Bund mit den Hospitaliterorden fuhrte er im Juni 1257 ein Heer gegen Akkon um dort die genuesische Partei zu unterstutzen Nachdem aber die genuesische Flotte in einer Seeschlacht vor Akkon eine Niederlage gegen die unterlegenen Venezianer erlitt zog er sich nach Tyrus zuruck Im Fruhjahr 1258 beendeten die Barone Outremers ihren Burgerkrieg Im Krieg zwischen den Seerepubliken engagierte sich Montfort aber weiterhin fur die Genuesen denen er in Tyrus ihre Hauptniederlassung gewahrte 1264 wehrte er eine venezianische Seeblockade seiner Stadt erfolgreich ab Wie die anderen Barone auch wies er 1269 die Anspruche der Maria von Antiochien auf den Thron Jerusalems zuruck und erkannte statt ihrer die Nachfolge Konig Hugos III von Zypern als Konig von Jerusalem Hugo I an nachdem im Jahr zuvor Konradin von Hohenstaufen in Neapel hingerichtet wurde 3 Vom neuen Konig erhielt er im Gegenzug den Besitz von Tyrus bestatigt wobei sich Hugo ein Ruckkaufsrecht auf das Lehen vorbehielt Die Sicherung der Stadt fur seine Familie gewahrleistete Montfort durch die Verheiratung seines Sohnes Johann mit einer Schwester des Konigs Tod und Nachfolge BearbeitenPhilipp von Montfort war seinerzeit einer der machtigsten Feudalherren des christlichen Outremer und galt als der gefahrlichste Gegner der Mameluken die 1250 in Agypten und 1260 in Syrien die Macht ubernommen hatten und somit zum Hauptfeind der Christen avanciert waren Er scheute sich nicht feindselig gegenuber Sultan Baibars I aufzutreten was nicht selten gewaltsame Reaktionen des Sultans provozierte die zu Verwustungen seines Landes und 1266 zum Verlust von Toron fuhrten Vor allem aber wurde er wegen seiner wiederholten Aufrufe zum Kreuzzug als Bedrohung wahrgenommen die zur erneuten Kreuznahme Ludwigs IX von Frankreich Siebter Kreuzzug beigetragen hatten Da seit 1266 zwischen Tyrus und Kairo ein formeller Frieden bestand heuerte Sultan Baibars zwei Assassinen an um Montfort und dessen in Tyrus weilenden Neffen Julian von Sidon zu beseitigen 4 Wie der anonyme Templer von Tyrus berichtet erschienen 1270 zwei vorgeblich desertierte Mameluken in Tyrus die gegenuber Montfort ihre Bereitschaft zur Konversion zum Christentum bekundeten Montfort und Julian von Sidon erklarten sich bereit ihre Taufpaten zu sein worauf die Mameluken sogar deren Namen annahmen und als Turkopolen in die Dienste der beiden Herren aufgenommen wurden Nachdem Julian von Sidon nach Beirut weiter gezogen war begleitete ihn einer der beiden Mameluken der andere traf sich an einem Sonntag im Marz 1270 mit Montfort und dessen Sohn Johann zur Messe in der Kirche des heiligen Kreuz zu Tyrus Wahrend des Gebets zog der Mameluk einen in seinem Gewandt verborgenen vergifteten Dolch und stach auf Montfort ein danach beabsichtigte er dessen Sohn mit einem Schwert niederzuschlagen Der Attentater wurde allerdings von dem anwesenden Ritter Guillaume de Picquigny uberwaltigt und Johann von Montfort entriss ihm das Schwert wobei er zwei Finger verlor Philipp von Montfort selbst starb an seiner Verwundung und wurde kurz darauf am Ort des Attentates bestattet Von einem in das Attentat eingeweihten Diener des Herrn konnte durch Folter das Motiv und der Auftraggeber des Anschlages in Erfahrung gebracht werden Julian von Sidon konnte deshalb noch rechtzeitig vor dem zweiten Attentater gewarnt werden In die franzosischen Besitzungen Philipps von Montfort folgte ihm sein gleichnamiger altester Sohn aus erster Ehe nach Tyrus ubernahm sein zweiter Sohn Johann Nachfahren BearbeitenMit Eleonore von Courtenay hatte er einen Sohn Philipp II von Montfort 1270 in Tunis Herr von Castres Johanna von Levis MirepoixMit Maria von Antiochia Armenien hatte er zwei Sohne Johann von Montfort 1283 in Tyrus Herr von Tyrus Titularherr von Toron 1268 Margarethe von Lusignan 1308 Titularfurstin von Antiochia Humfried von Montfort 1284 in Tyrus Herr von Tyrus Titularherr von Toron 1270 Eschiva von Ibelin Herrin von Beirut und Lapithos Zypern Einzelnachweise Bearbeiten Zum Brief des Patriarchen von Jerusalem an die Kardinale vom 15 Mai 1250 siehe Annales monasterii de Burton 1004 1263 In Henry Richards Luard Hrsg Annales Monastici Band 1 Longman Green Longman Roberts and Green London 1864 S 181 510 hier S 285 289 The Memoirs of the Lord of Joinville A new English Version by Ethel Wedgwood J Murray London 1906 II 14 Templer von Tyrus Gestes des Chiprois III 369 Templer von Tyrus Gestes des Chiprois III 374 Weblinks BearbeitenPhilippe I de Montfort bei fmg ac englisch VorgangerAmtNachfolgerGuido von MontfortHerr von CastresHerr von La Ferte AlaisHerr von Brethencourt 1228 1240Philipp II von Montfort Herr von Toron de iure uxoris 1241 1257Johann von MontfortKrondomaneHerr von Tyrus 1246 1270Johann von MontfortOdo von MontbeliardKonstabler von Jerusalem 1244 1251Johann von ArsufNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 29 Juni 2023 PersonendatenNAME Philipp von MontfortKURZBESCHREIBUNG Herr von Castres La Ferte Alais Bretencourt Toron und TyrusGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 17 Marz 1270STERBEORT Tyrus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp von Montfort amp oldid 235046380