www.wikidata.de-de.nina.az
Die Davidszitadelle hebraisch מגדל דוד Migdal David ist eine Festung in der Altstadt Jerusalems neben dem Jaffator Nach umfassender archaologischer Erfassung und anschliessender Renovierung des Baubestandes eroffnete darin im April 1989 das Museum zur Stadtgeschichte Jerusalem 1 Die Zitadelle von NordwestenDie Zitadelle am westlichen Rand der AltstadtDer Turm Phasael rechts im Modell des Palastes des Herodes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Museum der Stadtgeschichte Jerusalems 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 24 vor Christus liess Herodes der Grosse auf dem westlichen Hugel Jerusalems auf den Grundmauern einer alteren Anlage eine Festung mit drei massiven Verteidigungsturmen Hippicus Phasael und Mariamne errichten um die Westseite der Stadt zu sichern Die Festung diente als Bastion des westlichen Stadttors und des angrenzenden Herodespalastes in der neu errichteten Oberstadt Als die Romer nach dem Judischen Krieg in dessen Verlauf auch der Herodianische Tempel zerstort wurde die Stadt schleiften liessen sie diese drei Turme als Erinnerung an Jerusalems vormalige Grosse stehen In byzantinischer Zeit wurden zwei der Turme zerstort der Sockel des Dritten ist bis heute am Jaffator zu sehen Als Suleiman I der Prachtige im 16 Jahrhundert eine Altstadtmauer erbaute kam auch eine Zitadelle dazu Diese erhielt 1665 auch ein Minarett das heute Davidsturm heisst Trotz des Namens Davidszitadelle besteht kein Bezug zum biblischen Konig David Die Namensgebung beruht auf einem Irrtum In byzantinischer Zeit wurde aus den Aufzeichnungen des romisch judischen Historikers Flavius Josephus falschlicherweise geschlossen das alttestamentliche Jerusalem habe auf dem westlichen Hugel auf dem heute die Zitadelle steht gelegen und der Turm Phasael so in Zusammenhang mit Konig David gebracht Tatsachlich befand sich die Davidsstadt sudlich des Tempelbergs und des Bergs Ophel Die Muslime die Jerusalem 637 eroberten ubernahmen die falsche Zuordnung und gaben dem Phasael den Namen Mihrab des Propheten David Westliche Reisende die Jerusalem im 19 Jahrhundert auf der Suche nach biblischen Spuren besuchten glaubten wiederum irrtumlich in einem der Zitadelle im 17 Jahrhundert hinzugefugten Minarett besagten Davidsturm zu erkennen und ubertrugen so den fruheren Irrtum von Phasael auf eine osmanische Moschee Nach der Einnahme der Altstadt Jerusalems und nordlicher und ostlicher Vororte durch die jordanische Arabische Legion im Krieg um Israels Unabhangigkeit wurde die Zitadelle ein Militarlager der Legion 2 Im Hof waren Baracken und Unterstande ohne jede moderne Annehmlichkeit wie sanitare Anlagen oder Strom errichtet worden und blieben so bis zum Sechstagekrieg 2 Museum der Stadtgeschichte Jerusalems BearbeitenBevor entschieden wurde wie die Zitadelle kunftig genutzt wurde unterzogen die Archaologen Ruth Amiran Avi Eitan Hillel Geva Rina Siwan und Giora Solar den Bau durch Grabungen und bauliche Untersuchungen einer genauen Erforschung 2 Dabei kamen reiche Spuren der Epochen von der Zeit des Ersten Tempels bis zur Ara Suleimans I zu Tage Die Frage war ob Jerusalem ein weiteres Museum brauche 3 und die Zitadelle sich als Museum eigne 2 Einen Ideenentwurf zum Museum erstellten Ori Abramson Talli Ornan und Jeschajahu Weinberg bis Ende 1984 und reichten ihn bei der Stadt ein die ihn im folgenden Jahr bewilligte 4 nbsp Diorama mit Rekonstruktion des Jerusalemer Tempels nbsp Puppen stellen Menschen im Jerusalemer Stadtbild des 19 Jahrhunderts darDas Museum entstand ohne eigene Sammlung sondern nutzte Exponate aus anderen Museen der Stadt Medien Modelle Rekonstruktionen und Repliken um die Geschichte der Stadt zu vermitteln 5 Sie wird als historisches Kontinuum dargeboten wobei die Ausstellung in acht Epochenraume gegliedert jeweils uber die wichtigsten Ereignisse der Epochen unterrichtet 5 Dem Konzept gemass birst das Museum nicht vor Exponaten die mit der Geschichte der Stadt verknupft sind deren Bedeutung sich jedoch nur Eingeweihten erschliesst Das Museum richtet sich stattdessen auch an Besucher ohne besondere Vorkenntnisse 6 Es schien problematisch die Zitadelle die an sich eine Sehenswurdigkeit darstellt als Museum der Stadtgeschichte zu nutzen was die Betrachter vom eigentlichen Bau oder umgekehrtenfalls von der Ausstellung ablenken konnte 2 Die Nutzung als Museum greift nicht in die Substanz des durch Grabungen und Renovierung erschlossenen und gesicherten Zitadellenbaues ein Nur vorhandene Raume werden genutzt keine Neubauten hinzugefugt 7 Aufgrund des Verzichts auf Anbauten standen anfangs lediglich 634 Quadratmeter Ausstellungsflache zur Verfugung also durchschnittlich nur rund 80 Quadratmeter fur jede der acht Epochen 7 Exponate Schau und Texttafeln wie Projektionsflachen sind daher oft in die Mitte der Raume gezogen um die Wande der Zitadelle als eigenstandiges Objekt nicht zu verdecken 8 nbsp Modell des Felsendoms Baustand zur Zeit der ErbauungDie Schau arbeitet die Bedeutung Jerusalems fur die drei monotheistischen Religionen Judentum Christentum und Islam heraus und legt einen Fokus auf Jerusalems einzigartige Bedeutung im Leben von Juden durch die Epochen 5 Zum Museum gehoren eine padagogische Abteilung die Seminare und Kurse anbietet ein Informationszentrum zur Geschichte Jerusalems und Veranstaltungsraume die zu verschiedenen Anlassen genutzt werden konnen 5 Zudem dient ein Raum wechselnden Ausstellungen 9 Die Museumspadagogik geht auf unterschiedliche Bedurfnisse der Besucherschaft Kinder oder Jugendliche beim Schulausflug Soldaten im Bildungsprogramm Einheimische Touristen Neuburger Akademiker Stadtfuhrer oder Heimatforscher und kundelehrer 9 Seit dem Fruhjahr 2020 ist das Museum geschlossen Es soll bis zum Jahr 2022 renoviert und die Ausstellung erweitert werden 10 Neben der Festung und vom Eingang des Museums aus begehbar liegt die Kishle ein ehemaliges Internierungslager der Stadtwache die heute von der israelischen Polizei genutzt wird 11 Vom Dach der Kishle aus ist die Stadtmauer Jerusalems bis uber das Zionstor begehbar Der Mauerweg bietet mit Tafeln eine didaktisch gut prasentierte Darstellung der die Stadtgeschichte betreffenden Ereignisse der Geschichte Israels u a uber die Teilung Jerusalems zwischen Israel und Jordanien Literatur BearbeitenOri Abramson Das Museum im Davidsturm ubersetzt von Rachel Grunberger In Ariel Eine Zeitschrift zur Kunst und Bildung in Israel Nr 83 1992 S 50 61 ISSN 0334 2719 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Davidszitadelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Museums in der Zitadelle deutsch englisch Eine virtuelle Tour durch die Zitadelle Jerusalem Photo Portal Tower of David englisch Einzelnachweise Bearbeiten Ori Abramson Das Museum im Davidsturm In Ariel Eine Zeitschrift zur Kunst und Bildung in Israel Nr 83 1992 S 50 61 hier S 61 a b c d e Ori Abramson Das Museum im Davidsturm In Ariel Eine Zeitschrift zur Kunst und Bildung in Israel Nr 83 1992 S 50 61 hier S 50 Ori Abramson Das Museum im Davidsturm In Ariel Eine Zeitschrift zur Kunst und Bildung in Israel Nr 83 1992 S 50 61 hier S 51 Ori Abramson Das Museum im Davidsturm In Ariel Eine Zeitschrift zur Kunst und Bildung in Israel Nr 83 1992 S 50 61 hier S 51 ff a b c d Ori Abramson Das Museum im Davidsturm In Ariel Eine Zeitschrift zur Kunst und Bildung in Israel Nr 83 1992 S 50 61 hier S 52 Ori Abramson Das Museum im Davidsturm In Ariel Eine Zeitschrift zur Kunst und Bildung in Israel Nr 83 1992 S 50 61 hier S 58 a b Ori Abramson Das Museum im Davidsturm In Ariel Eine Zeitschrift zur Kunst und Bildung in Israel Nr 83 1992 S 50 61 hier S 59 Ori Abramson Das Museum im Davidsturm In Ariel Eine Zeitschrift zur Kunst und Bildung in Israel Nr 83 1992 S 50 61 hier S 59 ff a b Ori Abramson Das Museum im Davidsturm In Ariel Eine Zeitschrift zur Kunst und Bildung in Israel Nr 83 1992 S 50 61 hier S 60 Andrea Krogmann Davidszitadelle wird umfassend renoviert In Judische Allgemeine 30 Oktober 2020 The Kishle auf31 776127777778 35 227877777778 Koordinaten 31 46 34 1 N 35 13 40 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Davidszitadelle amp oldid 235200340