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In der Schlacht bei Gaza am 13 November 1239 unterlag ein Teilheer des Kreuzzugs der Barone unter der Fuhrung Theobalds IV von Champagne den agyptischen Ayyubiden Schlacht bei GazaTeil von Kreuzzug der BaroneDie Niederlage der Kreuzritter bei Gaza dargestellt in der Chronica majora des Matthaus Paris 13 Jahrhundert Datum 13 November 1239Ort bei GazaAusgang Niederlage der KreuzfahrerKonfliktparteienKreuzfahrer Ayyubiden Sultanat Kairo BefehlshaberAmalrich VII von Montfort Heinrich II von Bar Rukn ad Din al Hiǧawi 1 Truppenstarke300 bis 400 Mann unbekanntVerlustehoch unbekannt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Expedition nach Gaza 3 Die Schlacht 4 Folgen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNachdem im Juli 1239 der von Kaiser Friedrich II 1229 mit den Muslimen geschlossene Friedensvertrag auslief war ein franzosisches Kreuzfahrerheer unter dem Grafen Theobald IV von Champagne der auch Konig von Navarra war im September 1239 in Akkon eingetroffen wo er von den Kontingenten der lokalen Barone des Konigreichs Jerusalem sowie der drei Ritterorden Templer Johanniter Deutschritter verstarkt wurde Am 2 November ruckte das Kreuzfahrerheer mit etwa 4000 Mann von Akkon nach Askalon aus wo man die Festung wiedererrichten wollte um die Sudflanke des Reiches gegen die Agypter zu sichern Spater plante man Damaskus zu belagern Unterwegs berichteten Spaher des Barons Peter von Dreux diesem dass sich ein grosser Konvoi mit Herdentieren auf dem Weg nach Damaskus in Reichweite der Kreuzfahrer befinde Anstatt den anderen Kreuzfahrern davon zu berichten verliess Peter daraufhin mit etwa 200 Rittern oder Berittenen seines Kontingents abends das Lager der Kreuzfahrer und legte dem Konvoi am nachsten Morgen einen Hinterhalt Nach erbittertem Kampf besiegte er die damaszenische Eskorte des Konvois und kehrte mit der erbeuteten Herde zum Hauptheer zuruck wo diese als frischer Proviant sehr willkommen war Nachdem die Kreuzfahrer am 12 November Jaffa passiert hatten erreichte sie die Nachricht der Sultan von Kairo habe ein Heer nach Gaza entsandt um die agyptische Grenze gegen die Kreuzfahrer zu schutzen Einige Barone ihnen voran Amalrich VII von Montfort und Heinrich II von Bar entschlossen aus Neid auf Peters Ruhm aus dessen Uberfall der Hauptarmee voraus zu eilen den Feind anzugreifen und in Askalon wieder zum Hauptheer zu stossen Unter ihnen waren auch Herzog Hugo IV von Burgund Vizegraf Richard II von Beaumont die lokalen Barone Walter von Jaffa Balian von Sidon Johann von Arsuf der Konstabler von Jerusalem Odo von Montbeliard sowie viele niedere Adlige insgesamt etwa 400 bis 600 Mann Der Anfuhrer des Kreuzzugs Theobald von Champagne ebenso wie Peter von Dreux und die Grossmeister der drei Ritterorden protestierten ausdrucklich gegen diesen Plan Das Heer solle besser als Ganzes nach Askalon marschieren und von dort aus den Feind stellen falls dies machbar erscheine Die abenteuerlustigen Barone horten aber nicht auf ihren Anfuhrer selbst Theobalds Mahnung sie mogen sich an ihren Kreuzfahrereid erinnern half nicht Die Rebellen missachteten nicht nur Theobald als Fuhrer des Kreuzzugs sondern unter ihnen waren sogar Vasallen Theobalds Expedition nach Gaza BearbeitenDieses Teilheer ritt die ganze Nacht durch passierte Askalon und erreichte einen Fluss der damals die Grenze zwischen dem Konigreich Jerusalem und dem Ayyubiden Sultanat Kairo bildete Walter von Jaffa schlug vor sich nach Askalon zuruckzuziehen und dort zu rasten auch seien die Pferde mude Aber die anderen Barone bestanden darauf weiter Richtung Gaza vor zu rucken Die Flussuberquerung wurde von Walter von Jaffa militarisch gesichert Kaum hatten die Kreuzfahrer den Fluss uberquert rasteten sie breiteten ihre nasse Kleidung aus und speisten Fur diese Rast hatten sie einen denkbar schlechten Ort gewahlt Ein flaches von Dunen umgebenes Terrain In grober Fahrlassigkeit unterliessen sie die militarische Sicherung ihrer Rast im Feindesland Nicht einmal Walter von Jaffa der die Flussuberquerung noch professionell gesichert hatte entsandte Patrouillen oder zumindest Wachposten auf die umliegenden Dunen Der agyptische Heerfuhrer ging sorgfaltiger vor Bald hatten seine Spaher die Kreuzfahrer gesichtet und agyptische Armbrustschutzen und Schleuderer die umliegenden Dunen besetzt Die Manner Walters von Jaffa entdeckten die ayyubidischen Truppen als Erste Dieser rief die Kreuzfahrer zu den Waffen und deren Anfuhrer zum Kriegsrat Walter von Jaffa und Hugo von Burgund sprachen sich dafur aus nach Askalon zu fliehen Amalrich von Montfort und Heinrich von Bar waren dagegen da sie befurchteten die Fusssoldaten wurden auf der Flucht dem Feind zum Opfer fallen So flohen Walter und Hugo nach Askalon wahrscheinlich auch Balian von Sidon Johann von Arsuf und Odo von Montbeliard R Wolff vermutet die lokalen Barone hatten sich dieser Expedition nur angeschlossen um deren Leichtsinn und Rucksichtslosigkeit einzudammen und zogen sich zuruck als sich dies als unmoglich herausstellte Die Schlacht BearbeitenSo stellten sich die verbliebenen Kreuzfahrer den Agyptern zur Schlacht Amalrich befahl den Armbrustschutzen die Feinde von den Dunen zu schiessen Dabei waren sie auch recht erfolgreich bis ihnen die Armbrustbolzen ausgingen Dann bemerkte Amalrich eine tiefe enge Passage zwischen zwei Dunen die seinen Truppen Deckung gegenuber dem feindlichen Beschuss bieten konnte Die Ritter preschten vor und zerstreuten die dortige Infanterie Inzwischen war auch die agyptische Kavallerie eingetroffen Anstatt den Fehler zu machen gegen die schwer gerusteten Ritter in der engen Passage zu sturmen versuchten sie den altbewahrten Trick des Scheinangriffs und vorgetauschten Ruckzugs Die Ritter tappten in die Falle ritten den scheinbar Fliehenden ungeordnet nach und verliessen dafur die Passage die sogleich von agyptischer Infanterie hinter ihnen geschlossen wurde Damit war die Schlacht entschieden Die muslimische Kavallerie drehte um und umzingelte die Ritter Viele wurden getotet unter ihnen Graf Heinrich von Bar Amalrich von Montfort Richard von Beaumont etwa 80 weitere Adlige und viele sonstige Soldaten wurden gefangen genommen Folgen BearbeitenAls das Hauptheer der Kreuzfahrer in Askalon eintraf begegnete es Walter und Hugo die von der verzweifelten Situation Amalrichs und Heinrichs berichteten Daraufhin ruckte das Hauptheer der Deutschritterorden in der Vorhut Richtung Gaza vor Bald trafen sie auf verstreute Fluchtlinge dann auf deren muslimische Verfolger Das agyptische Heer war nicht stark genug es mit dem gesamten Kreuzfahrerheer aufzunehmen und zog sich hastig nach Gaza zuruck wahrend die Kreuzfahrer das leichenubersate Schlachtfeld besetzten Theobald von Champagne beabsichtigte das feindliche Heer zu verfolgen verzichtete aber darauf als die Grossmeister der Templer und Johanniter ihm die Vermutung ausserten die Muslime wurden ihre Gefangenen im Falle eines Angriffs toten So zogen die Kreuzfahrer wieder nach Askalon ab Die Schlacht bei Gaza und das vorangegangene Gefecht unter Peter von Dreux sollten die einzigen Schlachten dieses Kreuzzugs bleiben Im August 1240 verstandigten sich die Kreuzfahrer mit Sultan as Salih Ayyub von Kairo der sich im Burgerkrieg mit seinem Onkel Sultan as Salih Ismail von Damaskus befand Bis Anfang 1241 wurden die in der Schlacht gefangen genommenen Kreuzfahrer schliesslich freigelassen Literatur BearbeitenRobert Lee Wolff Harry W Hazard A History of the Crusades Band 2 The later Crusades University of Wisconsin Press Madison 1969 S 475 477 Einzelnachweise Bearbeiten Niels Brandt Gute Ritter bose Heiden Das Turkenbild auf den Kreuzzugen 1095 1291 Bohlau Koln 2016 ISBN 3412503371 S 336 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Gaza 1239 amp oldid 231562158