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Die Burg Tintagel tɪnˈtaedʒeɫ 1 englisch Tintagel Castle Kornisch Kastell Dintagell Festung des schmalen Zugangs liegt auf einer Halbinsel an der Westkuste Cornwalls nicht weit vom Dorf Tintagel entfernt Zu ihr fuhren steile Zu und Abgange sie ist nur durch eine schmale Landzunge mit dem Festland verbunden In der Sage wird sie mit der Zeugung des mythischen Konig Artus englisch Arthur verbunden Inhaltsverzeichnis 1 Sage 2 Die spatantik fruhmittelalterliche Anlage 3 Die hochmittelalterliche Anlage 4 Anlage 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSage BearbeitenNach der Artussage die im Wesentlichen von Geoffrey von Monmouth in den 1130er Jahren verfasst wurde fand in Tintagel die Zeugung von Konig Artus statt In den Tagen von Uther Pendragon gehorte die Burg Tintagel demnach einem gewissen Gorlois dem Herzog von Cornwall Hier versteckte Gorlois seine Frau Igraine die Uther fur sich selbst begehrte Um sich unbemerkt Igraine nahern zu konnen verlieh Merlin ihm das Aussehen des Herzogs Der Plan ging auf und Igraine empfing den spateren Konig Artus In der Tristan Sage ist Tintagel die Burg Konig Markes und ein wichtiger Handlungsschauplatz Die spatantik fruhmittelalterliche Anlage Bearbeiten nbsp Heutige Uberreste von Tintagel Castle In Tintagel finden sich kaum Hinweise auf vorromische und romerzeitliche Besiedlung Moglicherweise existierte in romischer Zeit eine an Tintagel vorbeifuhrende Handelsroute worauf zwei romische Meilensteine aus der Umgebung hinweisen konnten Erste altere Grabungen fanden unter C A Ralegh Radford Ministry of Works in den 1930er Jahren statt Lagen die Schwerpunkte zuerst auf der Suche nach Konig Artus fand schliesslich durch Radford eine Neuinterpretation des Ortes als einer fruhchristlichen keltischen Klosteranlage des 5 bis 8 Jahrhunderts statt Neuere Grabungen zwischen 1990 und 1999 lassen aufgrund der grossen Fulle und hohen Qualitat des gefundenen Importmaterials z T aus dem ostlichen Mittelmeerraum und Spanien und der angetroffenen Gebaudestrukturen inzwischen eher auf einen bedeutenden Furstensitz mit zentralortlicher Funktion schliessen der vermutlich ab der Mitte des 5 Jahrhunderts bis Anfang des 7 Jahrhunderts bestand und in dem man sich bemuhte an romisch antiken Traditionen sowie an Kontakten zum Mittelmeerraum festzuhalten Ein 1998 ausgegrabenes Bruchstuck eines Schiefergesteins mit spatantiker lateinischer Inschrift PATER COLIAVIFICIT ARTOgNOV COLI FICIT weist dabei wohl weniger auf die Anwesenheit des mythischen Konigs Artus hin als vielmehr auf den Fortbestand lateinischer Schrift und spatantiker Kultur in Sudengland Die hochmittelalterliche Anlage Bearbeiten nbsp Die RuineIm Mai 1233 erwarb Richard von Cornwall ein jungerer Bruder des englischen Konigs Heinrich III die Burgstelle im Tausch gegen drei seiner Landguter Wohl inspiriert durch die im 12 Jahrhundert verfasste Artus Legende liess er eine neue Burg errichten Richard von Cornwall war 1227 zum Earl of Cornwall ernannt worden und wollte wohl seine Herrschaft in Sudwestengland festigen indem er sich auf die Tradition des durch die Legende damals popularen Artus berief Die kleine und nur relativ schwach befestigte Anlage lag abseits der mittelalterlichen Handelswege und Schifffahrtsverbindungen wodurch sie nur geringen militarischen und strategischen Wert besass Richard von Cornwall nutzte die Burg auch nur selten 1242 empfing er den walisischen Fursten Dafydd ap Llywelyn in der Burg Schon bald nach ihrer Erbauung galten die Mauern der exponiert gelegenen Burg jedoch als instabil und 1337 wurde sie als verfallen bezeichnet 2 Der Thronfolger Edward of Woodstock der 1337 zum Duke of Cornwall erhoben worden war liess die Burg wiederherstellen und die hochmittelalterliche Wohnhalle durch kleinere Gebaude ersetzen Ende des 14 Jahrhunderts wurde die Anlage als Gefangnis fur hochrangige Gefangene genutzt 1583 wurde empfohlen die Halbinsel gegen Angriffe von See her zu befestigen doch bereits vor 1600 war die Burg endgultig verlassen und verfiel Anlage Bearbeiten nbsp Archaologische Ausgrabungen auf Tintagel Castle im August 2017Von der fruhmittelalterlichen Anlage sind kaum Reste erhalten da die Anlage durch die hochmittelalterliche Burg uberbaut wurde Vor der Burg befinden sich noch weitere Erdwalle deren Entstehungszeitraum nicht genau bekannt ist Die hochmittelalterliche Burg bestand aus einer Vorburg auf dem Festland und der auf der vorgelagerten Halbinsel gelegenen Hauptburg die durch eine schmale Landbrucke mit dem Festland verbunden ist Die Vorburg war wiederum in einen unteren und in einen oberen auf einer Klippe gelegenen Hof unterteilt Der untere Hof diente als Zugang zur Burg wahrend der obere Burghof verschiedene kleinere Gebaude enthielt Von dem unteren Burghof aus fuhrte auch der Zugang zur Hauptburg Dieser Zugang war durch einen Graben der bereits im Fruhmittelalter angelegt worden war und wahrscheinlich durch ein hochmittelalterliches Torhaus befestigt von dem jedoch wegen der Kustenerosion keine Reste mehr erhalten sind 3 Heute sind von der Burg nur noch wenige Mauerreste erhalten Aufgrund ihrer Lage war die Anlage nur klein dazu waren die Mauern im Vergleich zu anderen mittelalterlichen Anlagen schmal Die Hauptburg enthielt eine Wohnhalle die auf einer kunstlich angelegten Terrasse angelegt wurde sowie weitere Wohnraume Am nordlichen Ende der Halbinsel befanden sich im Hochmittelalter weitere Gebaude darunter ein rundes wohl als Kornspeicher genutztes Bauwerk Dieses belegt dass die kleine Halbinsel im Hochmittelalter vermutlich zeitweilig landwirtschaftlich genutzt wurde Auf dem hochsten Punkt der Halbinsel befand sich eine Kapelle die St Juliot einem lokalen Heiligen geweiht war Die vorhandenen Mauerreste wurden offensichtlich zusammen mit der hochmittelalterlichen Burg errichtet doch die separate Lage sowie mehrere in den Felsgrund gehauene Graber deuten darauf hin dass der Ursprung der Kapelle wesentlich alter ist Um die Kapelle befinden sich die Reste von mehreren Gebauden die offensichtlich zu verschiedenen Zeiten errichtet wurden Nordlich der Hauptburg befindet sich die einzige Anlegemoglichkeit der Halbinsel die durch eine Mauer mit einem Tor dem sogenannten Iron Gate gesichert war Sowohl auf dem Gelande der Vorburg wie vor allem auf dem Gelande der Hauptburg wurden bei Ausgrabungen Scherben von fruhmittelalterlichen Tongefassen gefunden die ursprunglich aus dem Mittelmeerraum stammten Das Zentrum der fruhmittelalterlichen Anlage befand sich wahrscheinlich auf dem Gelande der hochmittelalterlichen Hauptburg da dort besonders viele Tonscherben gefunden wurden Auf dem weiteren Gelande der Halbinsel befinden sich jedoch Uberreste von fruhmittelalterlichen rechteckigen Hutten von denen die meisten anscheinend nur als vorubergehende Wohnungen dienten Einige Mauern dieser Hutten wurden nach Ausgrabungen in den 1930er Jahren wiederhergestellt die meisten Uberreste wurden jedoch durch einen Waldbrand 1983 freigelegt nbsp Die neue Fussgangerbrucke im Bau Juli 20192018 wurde mit dem Bau einer neuen Fussgangerbrucke begonnen die die Halbinsel auf der Hohe des mittelalterlichen Zugangs mit dem Festland verbinden soll 2019 wurde Harewood House von rund 155 000 Personen besucht 4 2022 betrug die Besucherzahl etwa 280 000 Menschen 5 Literatur BearbeitenBarrowman R Batey C Morris C Excavations at Tintagel Castle 1990 1999 Oxford 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tintagel Castle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https www archaeology co uk articles specials timeline tintagel htm englische Seite zur Archaologie https www english heritage org uk visit places tintagel castle offizielle Seite von English HeritageEinzelnachweise Bearbeiten Tintagel Castle definition and meaning Collins English Dictionary Abgerufen am 22 August 2018 englisch English Heritage Richard of Cornwall King Arthur and Tintagel Castle Abgerufen am 6 Mai 2017 English Heritage History of Tintagel Castle Abgerufen am 6 Mai 2017 Besucherzahlen laut Association of Leading Visitor Attractions ALVA 2019 Visitor Figures Abgerufen am 24 August 2023 Die Zahlen von 2020 und 2021 sind bedingt durch die COVID 19 Pandemie nicht reprasentativ Besucherzahlen laut Association of Leading Visitor Attractions ALVA 2022 Visitor Figures Abgerufen am 24 August 2023 50 668747 4 761941 Koordinaten 50 40 7 5 N 4 45 43 W Normdaten Geografikum GND 1064956645 lobid OGND AKS VIAF 313418244 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tintagel Castle amp oldid 236711653