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Untermberg ist ein im Landkreis Ludwigsburg Baden Wurttemberg gelegenes Dorf links der Enz das im Spatmittelalter aus dem wust gefallenen Remmigheim hervorgegangen war 1953 seine Selbstandigkeit aufgab und sich Bissingen anschloss Dadurch wurde es 1975 zum Stadtteil von Bietigheim Bissingen UntermbergStadt Bietigheim BissingenWappen von UntermbergKoordinaten 48 57 N 9 5 O 48 9453 9 0825 200 Koordinaten 48 56 43 N 9 4 57 OHohe 200 m u NNPostleitzahl 74321Vorwahl 07147 Blick von Sudwesten auf Krautgartensiedlung Egartenhof und BurgruineUntermberg mit Eysenberg im Forstlagerbuch von Andreas Kieser 1684Nach 1560 kam Untermberg mit der Herrschaft Sachsenheim vorerst zum wurttembergischen Amt GruningenMarkung Untermbergs vormals Remmingens auf der Urflurkarte von 1832 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Wappen 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Ruine Altsachsenheim 3 2 Turmle 3 3 Remminger Schlossle und Flosserkanal 3 4 Gebaude im Dorf 4 Verkehr 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLage und Wappen BearbeitenDie ehemalige Markung Untermbergs grenzte an Grosssachsenheim Bissingen Gruningen und Unterriexingen und gehort heute weitgehend zum Landschaftsschutzgebiet Enztal zwischen dem Leinfelder Hof und Bietigheim Bissingen Der Ort gliedert sich in das im Tal zwischen der Enz und steilen Weinberghangen eingeengte alte Dorf und die in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts entstandene Krautgartensiedlung Der oberhalb des alten Dorfes gelegene Weiler Egartenhof mit der als Wahrzeichen Untermbergs geltenden Burgruine Altsachsenheim gehort zur Nachbarstadt Sachsenheim In Untermbergs Wappen steht die Ruine unter den Initialen U B und drei Wurttemberger Hirschstangen Geschichte BearbeitenDer kleine Ort entstand im 15 Jahrhundert als Einwohner Remmigheims ihren Ort sudlich des heutigen Untermbergs nach und nach verliessen und sich unterhalb der Burg ihrer neuen Ortsherren von Sachsenheim ansiedelten Das Landesdenkmalamt halt es aber auch fur moglich dass noch die letzten ortsansassigen Herren von Remminchain die Burg erbauten und somit fur den Standortwechsel verantwortlich waren 2 So wurde der neue Standort anfangs als Remmigheim unterm Berg bezeichnet 3 dann Sachsenheim unterm Berg oder Bissingen unterm Berg und letztlich nur noch Untermberg 4 Anfangs gingen die Untermberger in die 1533 noch besetzte Sankt Jakobs Kirche in Remmigheim 1583 wird erstmals eine Johanniskapelle im Ort erwahnt auf die vermutlich die heutzutage noch gefeierte Kirbe Kirchweihfest ohne Kirche zuruckgeht Bis zur Reformation gehorte die Remminger bzw Untermberger Kirchengemeinde zum Landkapitel Vaihingen im Archidiakonat Trinitatis des Bistums Speyer Bis 1822 war Untermberg kirchliches Filial von Grosssachsenheim danach von Bissingen 5 Nachdem das Geschlecht der Herren von Sachsenheim 1561 erloschen und deren Lehen an das Herzogtum Wurttemberg zuruckgefallen war wurde Untermberg mit Metterzimmern Gross und Kleinsachsenheim vorerst dem wurttembergischen Amt Gruningen zugeteilt 6 Danach kam der Ort zum Amt Grosssachsenheim Im Dreissigjahrigen Krieg und durch die um 1690 folgenden Franzoseneinfalle im Zuge des Pfalzischen und des Spanischen Erbfolgekrieges wurde auch Untermberg in Mitleidenschaft gezogen 7 Wirtschaftliche Grundlage des einst den Herren von Sachsenheim gehorenden Dorfes waren Acker und Weinbau Im 19 und 20 Jahrhundert stieg der Anteil der Arbeiter unter der Bevolkerung stark an Untermberg erhielt daher den Spitznamen Rotes Untermberg 1953 gab Untermberg mit damals weniger als 500 Einwohnern seine Selbstandigkeit auf und schloss sich der Gemeinde Bissingen an mit der es durch die geographische Nahe Kirche und Schule dorten im Alltagsleben bereits stark verbunden war Zusammen mit Bissingen wurde Untermberg 1975 ein Stadtteil der im Zuge der Verwaltungsreform neu entstandenen Stadt Bietigheim Bissingen Zur neueren Ortsgeschichte siehe auch Bietigheim Bissingen nbsp Burgruine Altsachsenheim uber Untermberg nbsp Turmle bei einer kleinen Wustung neben der KrautgartensiedlungSehenswurdigkeiten BearbeitenRuine Altsachsenheim Bearbeiten Die markanteste Sehenswurdigkeit ist die hoch uber dem Ort thronende zum Sachsenheimer Stadtteil Egartenhof gehorende Burgruine Altsachsenheim die von ihrem Hauptportal im Suden zwar einen beeindruckenden Blick in das Enztal bietet deren Innenraum jedoch nicht zuganglich ist Der gegen Ende des 13 Jahrhunderts auf nahezu quadratischem Grundriss entstandene Bau wurde in einer Fehde der Herren von Sachsenheim mit dem Haus Wurttemberg beschadigt und gelangte um 1400 vorubergehend an die Herren von Nippenburg Unter wurttembergischer Regie wurde im 16 Jahrhundert ein Herrenhaus mit Gutshof im Vorfeld der Burg erbaut und die Burg offenbar dem Verfall preisgegeben Heute existieren nur noch Teile der Mauern der Kernburg und Relikte des Halsgrabens an der Nord und Ostflanke Bis 2014 wurde der Bestand vom Landesdenkmalamt untersucht und gesichert 8 Turmle Bearbeiten Bei der Krautgartensiedlung befindet sich das in Sichtweite zur Burg gelegene zweistockige Turmle Dessen Spitzname Mauseturm soll von Maut Geleitrecht am nahen Postweg herruhren der von Grosssachsenheim uber die Remmigheimer Brucke und durch das Remminger Tal nach Gruningen fuhrte Der 1574 erbaute oder vielmehr renovierte Steinbau 9 diente wohl eher im 15 Jahrhundert als Beobachtungs Sicherungs und Signalposten der Wurttemberger Grafen gegen den feindlich gesinnten Pfalzgrafen und dem Geleitschutz fur reisende Kaufleute 10 Unklar ist der Zweck der rundum auf Hohe der Fenstersimse des Obergeschosses ausgesparten Locher in denen Balken gesteckt haben konnten Ebenso ungeklart ist die bis heute sichtbare Wustung beim Turm zu dem offenbar weitere Gebaude gehorten die vermutlich der Unterkunft und Versorgung des hier stationierten Wachpersonals und nach Einfuhrung der Post moglicherweise dem Pferdewechsel dienten 11 nbsp Burgstall des Remminger Schlossles an der sudlichen Markungsgrenze im Rotenacker nbsp Einlassbauwerk zum FlosserkanalRemminger Schlossle und Flosserkanal Bearbeiten An der Sudostecke der Markung findet sich im Rotenacker der Burgstall des Remminger Schlossles von dessen Mauerring und Graben noch Relikte zu sehen sind Das Landesdenkmalamt halt es fur wahrscheinlich dass die Herren von Remmigheim diese Stammburg aufgegeben und stattdessen die Burg Altsachsenheim errichtet haben 12 Somit hatten sie selbst und nicht die mit ihnen verwandten Herren von Sachsenheim die allmahliche Verlagerung von Remmigheim nach Untermberg initiiert Unterhalb des Burgstalls blieb der Flosserkanal der am ehemaligen Remminger Wehr 13 hinter dem Enzknie abzweigt weitgehend erhalten Am Eingang des Kanals findet sich eine Inschrift mit der Jahreszahl 1784 den herrschaftlichen drei Hirschstangen und einem MG und ST vermutlich fur Markgroningen und Stuttgart stehend Der am Enzhang zwischen dem Burgstall und dem Ausflugslokal Schellenhof liegende Hangwald steht als Bannwald unter Schutz und bleibt sich selbst uberlassen Gebaude im Dorf Bearbeiten Weitere Sehenswurdigkeiten von lokalgeschichtlichem Interesse sind das 1845 bis 1847 von Carl Immanuel Balz erbaute Rathaus das Grosse Haus des Schultheissen Jacob Wennagel von 1565 sowie das auch als Arrest und Feuerwehrgeratemagazin genutzte Backhausle von 1842 Verkehr BearbeitenUntermberg wird von den Spillmann Linien 543 Untermberg Sachsenheim 553 Untermberg Bietigheim Lug und 554 Untermberg Bonnigheim bedient Literatur BearbeitenUntermberg In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Vaihingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 37 Eduard Hallberger Stuttgart 1856 S 234 238 Volltext Wikisource Stefan Benning Der laydige Einfall Ereignisse und Folgen des Franzosenkrieges 1693 in Bietigheim Bissingen Metterzimmern und Untermberg In Blatter zur Stadtgeschichte 11 1994 S 129 161 Willi Muller Eine aussergewohnliche Markungsgeschichte Untermberg alias Sachsenheim vnderm Berg alias Remmickheim vnder dem Berg In Hie gut Wurttemberg 34 1983 S 17 19 Einzelnachweise Bearbeiten Composit der Blatter NO XL 2 3 NO XLI 2 3 und NO XLII 2 3 der Urflurkarte von 1832 Quelle Staatsarchiv Ludwigsburg LABW Dokumentation der Burg Renovierung in der Datenbank des Landesdenkmalamts Baden Wurttemberg Siehe Ludwig Friedrich Heyd Geschichte der vormaligen Oberamts Stadt Markgroningen mit besonderer Rucksicht auf die allgemeine Geschichte Wurttembergs grosstenteils nach ungedruckten Quellen verfasst Stuttgart 1829 S 31f Willi Muller Eine aussergewohnliche Markungsgeschichte Untermberg alias Sachsenheim vnderm Berg alias Remmickheim vnder dem Berg In Hie gut Wurttemberg 34 1983 S 17 19 und Geschichte der Ortschaft Untermberg Nicht mehr online verfugbar Sympathie fur Untermberg e V archiviert vom Original am 11 Dezember 2013 abgerufen am 1 Februar 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sympathie fuer untermberg de Quelle Ortsbeschreibung bei LEO BW Siehe Karte der Greininger Beamptung von 1605 Wikimedia Siehe Stefan Benning Der laydige Einfall Ereignisse und Folgen des Franzosenkrieges 1693 in Bietigheim Bissingen Metternzimmern und Untermberg Blatter zur Stadtgeschichte 11 1994 S 129 161 Siehe Dokumentation der Burg Renovierung in der Datenbank des Landesdenkmalamts Baden Wurttemberg Siehe Jahreszahl am Turbogen und Ortsbeschreibung bei LEO BW Ahnliche Vermutungen stellte auch Orth an Siehe Helmut Orth Bissinger Steindenkmale in Ludwigsburger Geschichtsblatter Nr 36 1984 S 85 113 Vgl wurtt Urflurkarte NO XLII Blatt 2 von 1832 Quelle Staatsarchiv Ludwigsburg LABW Datenbank des Landesdenkmalamts Baden Wurttemberg Auf der Urflurkarte von 1832 ist das Remminger Wehr noch verzeichnet siehe Abb Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Untermberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Prospekt Historische Stadtrundgange durch die Ortsteile Bissingen Untermberg Metterzimmern PDF auf der Internetseite der Stadt Bietigheim Bissingen Geschichte der Ortschaft Untermberg Sympathie fur Untermberg e V abgerufen am 1 Februar 2014 Normdaten Geografikum GND 7836639 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Untermberg Bietigheim Bissingen amp oldid 226631029