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Wahrend des Zweiten Weltkrieges kam es zu schweren Luftangriffen auf Ulm Der schwerste Luftangriff erfolgte am 17 Dezember 1944 bei diesem wurden hunderte Menschen getotet oder verletzt Rund 25 000 Menschen wurden allein durch diesen Angriff auf Ulm obdachlos Bis zum Ende des Krieges wurden 1710 Luftkriegsopfer erfasst und 81 der historischen Altstadt zerstort Nur 1 763 der 12 756 Gebaude in der Stadt blieben intakt Das Ulmer Munster blieb stehen und ragte uber den umgebenden Ruinen empor 1 Inhaltsverzeichnis 1 1940 bis Herbst 1944 2 17 Dezember 1944 3 1945 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise1940 bis Herbst 1944 BearbeitenEin erster Luftangriff traf am 4 Juni 1940 Klingenstein wenige Kilometer westlich von Ulm bei dem 5 Personen getotet wurden Die Zahl der Fliegeralarme wuchs in den Folgejahren von 11 1941 auf 19 1942 und nahm 1943 weiter zu Bombenabwurfe blieben jedoch die Ausnahme und verursachten allenfalls Sachschaden Ab Ende Februar 1944 steigerten sich Anzahl der Fliegeralarme bei Nacht und auch tagsuber erheblich Am 16 Marz 1944 erfolgte der erste Tagesangriff gefuhrt von einer USAAF Flotte auf dem Ruckflug von einem Angriff auf Augsburg der 10 Todesopfer forderte Ab Juli 1944 erfolgten weitere Luftangriffe wobei der Ulmer Guterbahnhof Schnittpunkt wichtiger Bahnlinien vom Rhein via Munchen zu den Olfeldern Rumaniens und zum Kriegsschauplatz in Italien und die Magirus Werke Produktion schwerer Militarfahrzeuge und Feuerloschgerate wichtige Einzelziele waren Ein Angriff am 9 August 1944 forderte 57 Opfer weitere am 10 und 13 September 49 bzw 32 Tote 17 Dezember 1944 BearbeitenDer Angriff am 17 Dezember war der einzige Grossangriff des britischen Bomber Command auf das Stadtzentrum von Ulm gemass der Area Bombing Directive Am Stadtrand von Ulm befanden sich mehrere kriegswichtige Anlagen Die LKW Fabriken von Magirus Deutz und Kassbohrer sowie Wehrmachtskasernen und Depots Insgesamt 1 449 Tonnen Bomben wurden wahrend des 25 minutigen Angriffs abgeworfen Das Kernzielgebiet war das Stadtzentrum Munsterplatz Die Ulmer Altstadt wurde als Kerngebiet des Angriffs ausgewahlt da hier der Holzanteil an der Gesamtbaumasse am hochsten war Damit stellte sie zum Entzunden eines Feuersturms das optimale Zielgebiet dar Von diesem zog sich das zu bombardierende Areal in Richtung Westen zu den Industriegebieten und Eisenbahnanlagen hin Weite Teile der Altstadt die Gallwitz Kaserne und mehrere Lazarette und Industriebetriebe wurden zerstort Der Luftangriff lief wie folgt ab Vor dem Bombardement wurde das Zielgebiet mit Leuchtkorpern sog Christbaumen erhellt und von Mosquito Schnellbombern durch rote und grune Markierungskorper abgegrenzt Dies wurde uberwacht durch einen in grosser Hohe fliegenden Masterbomber der uber Funk mit den Markierungsfliegern verbunden war Dann uberprufte der Masterbomber auf einer tieferen Flugbahn nochmals das Ulmer Zielgebiet legte die exakten Anflughohen und richtungen fest und gab den Angriff frei Zuerst wurden tausende Sprengbomben sowie Dutzende Luftminen abgeworfen Durch die Druckwellen der Explosionen wurden die Dacher aufgerissen und Fenster zerstort Danach wurden zehntausende Stabbrandbomben uber dem Zielgebiet abgeworfen die nun in die aufgerissen Dachstuhle der Hauser fielen und diese innerhalb kurzester Zeit in Vollbrand versetzten Binnen kurzer Zeit weiteten sich tausende kleinere Gebaudebrande zu einem Grossbrand aus der begunstigt durch Gesamtwetterlage und Windrichtung zur Entstehung eines Feuersturms fuhrte 2 nbsp Erinnerungsmal zum Gedenken der Toten des Sonnenbunkers in Soflingen beim Luftangriff auf Ulm am 22 Februar 1945Der Angriff des 17 Dezember 1944 wurde ausgefuhrt mit 317 Avro Lancaster Bombern und 13 leichten de Havilland Mosquito Bombern der No 1 Bomber Group und No 8 Bomber Group der RAF Zwei Lancaster Bomber wurden durch die deutsche Flak abgeschossen 3 Der Angriff forderte offiziell 707 Todesopfer 613 Personen wurden verwundet 1945 BearbeitenWeitere Angriffe trafen Ulm von Februar bis April 1945 die betrachtliche Zerstorungen auch in bislang nicht getroffenen Gebieten der Stadt verursachten Am 22 Februar 1945 kamen 206 Personen ums Leben darunter mindestens 155 beim Einsturz des offentlichen Luftschutzraumes Sonnenbunker im Stadtteil Soflingen Eine noch grossere Flotte als am 17 Dezember 1944 bombardierte Ulm am 1 Marz 1945 wobei 479 Personen den Tod fanden Es folgten weitere Angriffe zunehmend auch durch Tiefflieger mit Bordwaffen Am 19 April 1945 starben nochmals 91 Personen Erst die Besetzung der Stadt am 24 April 1945 durch von Westen einruckende alliierte Truppen bedeutete das Ende der Bombardierungen Siehe auch BearbeitenListe von Luftangriffen der Alliierten auf das Deutsche Reich 1939 1945 Literatur BearbeitenRudi Kubler 17 Dezember 1944 Die Zerstorung Ulms 1 Auflage Verlag Klemm Oelschlager Ulm 2019 ISBN 978 3 86281 147 2 140 Seiten Jorg Friedrich Der Brand Ullstein Verlag Munchen 2002 Hans Eugen Specker Irene Specker Die Luftangriffe auf Ulm In Hans Eugen Specker Hg Ulm im Zweiten Weltkrieg Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm Bd 6 Kohlhammer Stuttgart 1995 ISBN 3 17 009254 5 S 409 457 Elvira Lauscher Ulm im Wandel Wartberg Verlag 2011 ISBN 978 3 8313 2239 8Weblinks BearbeitenDie Nacht der 100 000 Bomben multimediale Aufbereitung des Luftangriffes auf Ulm Storytelling der Sudwest PresseEinzelnachweise Bearbeiten Royal Air Force Campaign Diary December 1944 Memento vom 3 Oktober 2006 im Internet Archive Friedrich Jorg 2002 Titel Der Brand Ullstein Verlag Munchen S 523 f Royal Air Force Campaign Diary December 1944 Memento vom 3 Oktober 2006 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luftangriffe auf Ulm amp oldid 238807771