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Sudhannover Braunschweig auch Sud Hannover Braunschweig war von 1928 bis 1945 die Bezeichnung eines Parteigaus der NSDAP 1 Namensgebend war der seit 1920 bestehende deckungsgleiche Reichstagswahlkreis der Weimarer Republik Sud Hannover Braunschweig Gaue des Deutschen Reiches 1944 Inhaltsverzeichnis 1 Struktur und Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseStruktur und Geschichte BearbeitenEntstanden ist der Parteigau im Rahmen einer Organisationsreform der NSDAP durch Zusammenlegung der Gaue Sud Hannover gegrundet 1925 unter Ludolf Haase und Braunschweig am 1 Oktober 1928 Gauhauptstadt und damit Verwaltungssitz war Hannover Die Gauleitung amtierte in der Dincklagestrasse 3 5 in Hannover Konigsworth 2 Der Parteigau mit der Ordnungsnummer 33 hatte eine Flache von 14 553 km und 2 136 961 Einwohner Stand 1941 Gauleiter waren Bernhard Rust 1928 1940 ab 1933 Reichserziehungsminister 3 stellvertretend von 1925 bis zum Tod 1930 der Geschaftsstellenleiter Karl Dincklage stellvertretend von April 1933 bis August 1940 Kurt Schmalz Kreisleiter in Braunschweig und der ehemalige hohe Hitlerjugendfunktionar Hartmann Lauterbacher Stellvertreter ab August 1940 Nachfolger am 10 Dezember 1940 4 stellvertretend von Januar 1941 bis 1945 August Knop 5 Auf der Staatsseite standen ab 1933 dem Gauleiter verschiedene Instanzen in den Territorien gegenuber was zu Kompetenzproblemen fuhrte erstens der Oberprasident Viktor Lutze der preussischen Provinz Hannover mit den Regierungsbezirken Hannover unter Rudolf Diels 1936 1942 und Hildesheim unter Hermann Muhs 1933 1937 sowie zweitens der Reichsstatthalter Friedrich Wilhelm Loeper und folgende im Land Braunschweig Braunschweig hatte dazu noch einen eigenen Ministerprasidenten Dietrich Klagges der erfolglos die Grundung eines eigenen Gaus Ostfalen betrieb Der Partei wurden immer mehr staatliche Funktionen ubertragen so dass die Grenzen zunehmend schwanden Gauleiter Lauterbacher wurde 1941 selbst Oberprasident der Provinz Hannover In den Reichstag wurde fur den gleichnamigen Wahlkreis von 1928 bis 1933 der auf dem Land sehr erfolgreiche Goslarer Agitator und NSDAP Bezirksleiter Werner Willikens gewahlt der nach 1933 zum Staatssekretar im Berliner Landwirtschaftsministerium aufstieg Gauinspekteur war Jann Blankemeyer Gauwirtschaftsberater 1937 1941 der Bankier Julius Albert Maier 1890 1944 der stark von Arisierungen profitiert hatte In der Gauleitung angestellt war der Propagandaleiter Leopold Gutterer der 1933 das Reichserntedankfest auf dem Buckeberg bei Hameln organisierte Nahe Helmstedt lag die Gauschulungsburg der Hitlerjugend Burg Campen bei Flechtorf wo zwischen 1932 und 1937 Schulungen von HJ Fuhrern stattfanden die modellhaft fur die Kaderschulung wurden 6 In Wennigsen Deister bestand die Gaufuhrerschule Bernhard Rust zur Schulung der NSDAP Funktionare 7 Gauschulungsleiter war 1933 der Architekt und weltanschauliche Dozent August Schirmer Die Gauleitungen waren massgeblich beteiligt an den Judenverfolgungen und Kriegsmassnahmen So wurden in der Aktion Lauterbacher am 3 4 September 1941 die noch mehr als 1000 lebenden Juden in Hannover in 14 Judenhausern zusammengepfercht bevor im Dezember 1941 die Deportationen begannen 8 Der Gau Sudhannover Braunschweig war auf den Karten des Deutschen Schulatlas von 1942 verzeichnet der vom Westermann Verlag im Auftrag der Reichsstelle fur das Schul und Unterrichtsschrifttum gedruckt wurde 9 Das Gauprinzip wurde auf viele regionale staatliche Einrichtungen und Verbande 10 ubertragen Im Gauarbeitsbezirk Sudhannover Braunschweig wurden nach Angaben vom 30 September 1944 rund 252 000 Zwangsarbeiter beschaftigt davon rund 42 600 im Bezirk des Arbeitsamts Braunschweig und 48 780 im Bezirk des Arbeitsamts Hannover Die ubrigen verteilten sich auf die Arbeitsamtsbezirke Alfeld 14 970 Bassum 10 488 Goslar 15 044 Gottingen 8 673 Hameln 10 805 Hildesheim 19 485 Nienburg 13 107 Northeim 19 058 und Watenstedt Salzgitter 38 209 11 Der Nationalsozialistische Lehrerbund Gau Sudhannover Braunschweig war die regionale Vertretung des NS Lehrerbunds der Schulungen durchfuhrte sowie Schriften und Schulbucher herausgab 12 Gauschulungsleiter war der Direktor der Bernhard Rust Hochschule Braunschweig Friedrich Berger Literatur BearbeitenHanna Behrend Die Beziehungen zwischen der NSDAP Zentrale und dem Gauverband Sud Hannover Braunschweig 1921 1933 Ein Beitrag zur Fuhrungsstruktur der nationalsozialistischen Partei Europaische Hochschulschriften Reihe III Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Band 146 P D Lang Frankfurt Main 1981 ISBN 3 820 46867 6 Weblinks BearbeitenUbersicht uber die Gaue Michael Rademacher Der Gau Sudhannover Braunschweig Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 NS Spurensuche in Braunschweig Kino unterm HakenkreuzEinzelnachweise Bearbeiten Von der Weimarer Republik zur Gegenwart auf niedersachsen de abgerufen am 27 Februar 2014 Adressliste ab 1945 Kurze Strasse in Mitte Bernhard Rust auf lwl org abgerufen am 27 Februar 2014 Biografie Hartmann Lauterbacher im Munzinger Archiv abgerufen am 27 Februar 2014 Artikelanfang frei abrufbar Michael Rademacher Der Gau Sudhannover Braunschweig Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Andreas Kraas Lehrerlager 1932 1945 politische Funktion und padagogische Gestaltung Klinkhardt 2004 S 91f Anwesen Wennigser Mark an der Landstrasse Sorsum Wunstorf vormals Technische Hochschule Hannover BA Reichsschatzmeister NSDAP W Leonhardt Hannoversche Geschichten Reichsstelle fur das Schul und Unterrichtsschrifttum Deutscher Schulatlas Heimatteil Gau Sudhannover Braunschweig Westermann Braunschweig 1942 OCLC 248770625 Der Gauverband Sudhannover Braunschweig gab in den Jahren 1933 1937 zur Stenografie die Kundgebungen fur den Gau Sudhannover Braunschweig Vgl Deutsche Stenografenschaft Gauverband Sudhannover Braunschweig Hrsg Kundgebungen fur den Gau Sudhannover Braunschweig Gottingen 1933 1937 OCLC 312197334 und im Jahr 1939 die Mitteilungen des Gauverbandes Sudhannover Braunschweig der Deutschen Stenografenschaft heraus Vgl Deutsche Stenografenschaft Gauverband Sudhannover Braunschweig Hrsg Mitteilungen des Gauverbandes Sudhannover Braunschweig der Deutschen Stenografenschaft Hannover Ricklingen 1939 OCLC 312197014 NS Zwangsarbeiter im Deutschen Reich in Institut fur Zeitgeschichte Hrsg Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Oldenbourg Munchen 1949 Heft 4 ISSN 0042 5702 S 675 Nationalsozialistischer Lehrerbund Gau Sudhannover Braunschweig auf worldcat org abgerufen am 27 Februar 2014 Schriftenverzeichnis Gaue der NSDAP Auslandsorganisation Baden Bayreuth Berlin Danzig Westpreussen Dusseldorf Essen Franken Halle Merseburg Hamburg Hessen Nassau Karnten Koln Aachen Kurhessen Magdeburg Anhalt Mainfranken Mark Brandenburg Mecklenburg Moselland Munchen Oberbayern Niederdonau Niederschlesien Oberdonau Oberschlesien Ost Hannover Ostpreussen Pommern Saarpfalz Sachsen Salzburg Schleswig Holstein Schwaben Steiermark Sudhannover Braunschweig Sudetenland Tirol Vorarlberg Thuringen Wartheland Weser Ems Westfalen Nord Westfalen Sud Wien Wurttemberg Hohenzollern Siehe auch Struktur der NSDAP Die 43 Gaue 1941 und ihre Gauleiter Normdaten Geografikum GND 3064315 6 lobid OGND AKS LCCN n85318826 VIAF 151345183 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gau Sudhannover Braunschweig amp oldid 236060590