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Der Hessentaler Todesmarsch war ein Todesmarsch von KZ Haftlingen im Rahmen der Evakuierung der beiden Aussenlager Hessental und Kochendorf des KZ Natzweiler Struthof im April 1945 der aufgrund von Hunger Krankheiten Erschopfung Misshandlungen und Morden zahlreiche Opfer forderte Denkmal bei Rosenberg 1 Als im April 1945 amerikanische Truppen den Rhein uberschritten hatten und nach Nordwurttemberg vorstiessen begannen Vorbereitungen zur Raumung des im Schwabisch Haller Stadtteil Hessental gelegenen Lagers Nachdem am 3 April Beteiligte des Todesmarschs vom Aussenlager Kochendorf im Lager eintrafen begann am 5 April die Evakuierung unter dem Kommando des SS Untersturmfuhrers Heinrich Wicker Die Haftlinge wurden zunachst in Eisenbahnwaggons verladen die an einen Personenzug nach Crailsheim angehangt wurden Dieser geriet jedoch bei dem heutigen Schwabisch Haller Teilort Sulzdorf in einen amerikanischen Tieffliegerangriff der die Lokomotive schwer beschadigte Die insgesamt etwa 700 Haftlinge wurden deshalb in zwei Marschkolonnen zu Fuss weiter getrieben 17 Menschen waren dem Luftangriff zum Opfer gefallen oder wegen Fluchtversuchen oder Marschunfahigkeit von den Wachen erschossen worden Brutale Misshandlungen willkurliche Morde Exekutionen von marschunfahigen Gefangenen sowie Todesfalle durch Hunger und Entkraftung setzten sich uber den gesamten Marsch hinweg fort und sind durch eine Fulle von Augenzeugenberichten belegt Einzelnen Gefangenen gelang die Flucht teilweise versuchten Zeugen des Geschehens zu helfen Der Marsch fuhrte uber Buhlertann und Rosenberg nach Ellwangen 6 April 27 hier zuruckgelassene Gefangene wurden am 7 April in der Sandgrube von Dalkingen erschossen Weiter ging der Marsch uber Neunheim wo die SS mindestens 23 Haftlinge ermordete nach Rohlingen Zobingen wo 42 Tote zuruckblieben und Wallerstein bis Nordlingen von wo aus man die Uberlebenden per Bahn nach Karlsfeld bei Munchen transportierte Am 11 April wurden sie dort ausgeladen und mussten zu Fuss in das Aussenlager Munchen Allach des Konzentrationslagers Dachau laufen Hier kamen sie wahrscheinlich am 14 und 15 April 1945 an Ein Teil der Haftlinge wurde noch weiter in Richtung Alpen verschleppt und dort erst am 30 April durch die Amerikaner befreit Die Schatzungen uber die Gesamtzahl der Opfer schwanken zwischen 50 und 300 am wahrscheinlichsten ist eine Anzahl von 150 bis 200 Heinrich Wicker wurde wahrscheinlich nach der Befreiung des KZ Dachau durch US Soldaten erschossen Entlang der Route erinnern heute mehrere Denkmaler an die Opfer des Todesmarschs Weitere Todesmarsche von KZ Haftlingen die die Region Schwabisch Hall und Hohenlohe beruhrten waren der Kochendorfer Todesmarsch und der Neckarelzer Todesmarsch Literatur BearbeitenMichael S Koziol Rustung Krieg und Sklaverei Der Fliegerhorst Schwabisch Hall Hessental und das Konzentrationslager Forschungen aus Wurttembergisch Franken Bd 27 Sigmaringen 1986 ISBN 3 7995 7626 6 Folker Fortsch Siegfried Hubele KZ Gedenkstatte Schwabisch Hall Hessental Schwabisch Hall 2001 zu beziehen uber die Initiative KZ Gedenkstatte Hessental e V Erschossen und verscharrt Gedenkstein zur Mahnung an die Opfer des Hessentaler Todesmarschs Dalkingen 1945 Hrsg von der Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg Stuttgart 1994 Einzelbelege Bearbeiten Inschrift auf dem Denkmal bei Rosenberg Hessental Allach Dachau Todesmarsch der KZ Haftlinge im April 1945 Auf dieser Strasse zogen Hunderte von Haftlingen Richtung Wallerstein und weiter den Arbeitslagern von Dachau und Allach entgegen Viele uberlebten die Strapazen und die Peinigungen nicht Weblinks BearbeitenKZ Gedenkstatte Hessental Der Todesmarsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hessentaler Todesmarsch amp oldid 215899009